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Nach 21 Jahren Ehe, totale Krise

S
Ich bin sehr verzweifelt und überfordert. Ich bin mit meinem Mann 21 Jahre zusammen und 14 Jahre verheiratet. Wir haben drei Kinder (8j,11j,14j).
Er hat einen extrem anstrengenden Job und kaum noch Kapazität für irgendetwas anderes, er wirkt auf mich in einer psychischen Krise, trinkt aufeinmal viel mehr und feiert exzessiv fast jedes Wochenende. Seine Freunde haben alle ein Alk.. Er sagt er hat keins. Es gab zwischen uns schon öfter mal Streit und eine Paartherapie hat er abgebrochen, die hat uns auch nicht viel geholfen. Wenn ich ein Problem ansprechen, reagiert er massiv gekränkt, ich bin die die ihn nicht in Ruhe lässt und so sein lässt wie er ist. Eigentlich hatten wir eine gute Phase, dann ist es wegen einer Meinungsverschiedenheit beim Umgang mit Corona eskaliert. Ich muss vorsichtig sein, weil ich eine Risikoerkrankung habe, wenn er nicht aufpasst bin ich auch in Gefahr. Er findet er passt genug auf.
Seid dem droht er mir mit Trennung, er sieht alles negativ, will eigentlich nur seine Ruhe, geht in Distanz. Allerdings hat er erneut eine Pasrtherapie vorgeschlagen. Wir sind im Urlaub mit den Kindern und mich laucht die Situation total aus. Ich empfinde es als habe er sich plötzlich innerlich getrennt, dabei finde ich bin ich eigentlich meist sehr nett und zugewandt. Er redet immer davon dass er seine Freiheiten braucht, ich lasse ihm total viel, aber er sieht das anscheinend nicht so. Ich hab den Eindruck, nur wenn ich mich komplett unterordnen würde und alles toll finde was er macht, dann wäre es ok. Aber da bleibe ich dann komplett auf der Strecke. Ich finde er ist ein schwieriger Mann, hat einen sehr narzisstischer Vater und eine ignorante Mutter. Wir hatten meist eine gute Beziehung, ich darf nur jetzt gar nichts mehr fordern alles ist Zuviel. Jetzt redet er plötzlich von Trennung und wir müssen sehen das wir den Kindern eine gute Basis geben. Hauptsache wir können gemeinsam Eltern bleiben. Er möchte keine Streit mehr der das gleiche Thema hat (sein Partyverhalten und Alk.) aber wenn er fast jedes Wochenende feiert (draußen mit Freunden und Abstand) und dann verkatert auf dem Sofa liegt und in der Woche nicht oder wenig da ist, finde ich das frustrierend. Ich war jetzt öfter mit damit ich von der gute Laune etwas habe. Das möchte er jetzt nicht mehr , weil ich den Alk. kritisiert habe und er sich nicht in eine Schublade stecken lassen möchte. Ich fühle mich total hilflos und traurig, ich hab das Gefühl er trennt sich innerlich und sieht nicht mehr das gute, dass wir haben. Ich erlebe ihn als sehr negativ und schwarz weiß und habe Angst, dass er unsere Ehe und Familie aufgibt. Er macht mir viele Vorwürfe, auch abwertend und guckt nicht bei sich. Bei dem Streit geht es jetzt auch nur um mein Fehlverhalten seins nicht. Sage ich da etwas zu ist es gleich wieder die mega Kränkung. Ich möchte eigentlich keine Trennung, aber ich glaube es wäre gut, wenn ich innerlich unabhängiger werde und nicht die ganze Zeit versuche alles schön und harmonisch für uns zu machen. Für die Kinder wäre ich gerne glücklich und ich finde die positiven Phasen überwiegend eigentlich. Er sieht es aber gerade nur negativ, auch die gute Zeit vor dem Streit. Er meint er verliert sich. Ich denke es hat mehr mit seiner Arbeit zu tun, aber er schiebt es mehr auf mich. Ich fühle mich so schlecht damit, ich wünsche mir mehr Nähe und gute Gespräche und Zweisamkeit, aber ich fürchte das bekomme ich nicht. Wie kann ich mich davon mehr frei machen? Wie seine psychische Krise aushalten die auch zu meinem Problem wird? Was ist der beste Umgang damit, wenn eine Trennung eigentlich nicht in Frage kommt? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen alleine zu sein, die Kinder längere Abschnitte nicht zu sehen . Für die muss es auch komisch wirken, weil wir uns in deren Augen gut verstehen. Ich fühle mich total gefangen und bedroht. Ich hab starke Verlustangst und ärgere mich auch darüber, weil ich gleichzeitig denke, er kann mich nicht schätzen. Er ist so mega distanziert und das tut mir so weh, wenn wir reden, wird er nur sauer und genervt, dann weine Ich irgendwann, was ihn auch nervt.
Kennt ihr sowas? Was soll ich tun?
Danke fürs zuhören.
Lg

19.10.2020 03:41 • #1


Gorch_Fock
Hi SLR, das wirkt nicht auf Augenhöhe bei Euch. Punkt 1: Du bist nicht seine Therapeutin. Fordere ihn auf sich mit Frist Hilfe zu suchen. Tut er das nicht, war es das. Und ja, nur diese Sprache verstehen Männer meist. Eine selbstbewusste Frau würde längst den Trennungsgedanken ausarbeiten in dieser Situation. Punkt 2: Er hat def. ein Al.k-Problem. Auch das muss er mit Hilfe erkennen. Mit drei Kids sind am We Aktivitäten und keine Party -in Corona-Zeiten schon gar nicht -angesagt. Punkt 3: Sind dort auch Frauen anwesend? Es wirkt so, als ob dort schon längst jemand parallel läuft. Wie ist sein Handyverhalten?
Geh mal selbständig und ohne sein Wissen zu einer anwaltlichen Beratung. Er ist für 3 Kinder und Dich unterhaltspflichtig. Du solltest ihm sonst mal schwarz auf weiß zeigen, was ihm nach einer Trennung für die Party übrig bleibt.

19.10.2020 03:59 • x 4 #2


A


Nach 21 Jahren Ehe, totale Krise

x 3


Wollie
das was du schreibst klingt sehr nach Midlife Krise....verbunden mit einer totalen Unzufriedenheit und nur Wahrnehmen von negativen Dingen...vielleicht auch Anzeichen von Burn out ?....Und er hat def. ein Alk.prob......und Alk. hat noch nie Probleme gelöst sondern nur neue produziert.
Gorch Fock hat völlig Recht mit seinen Aussagen.....lass dir dieses Verhalten nicht bieten sondern mache ihm die Konsequenzen seines Verhaltens klar.....ggf. eben Trennung.....für die Kinder ist dieses Verhalten im Grunde auch untragbar....was ist dass denn für ein Vorbild verkatert am Wochenende auf der Couch zu liegen....ich würde mich gegenüber meinen Kids in Grund und Boden schämen....denke ihr beide und vor allem dein Mann braucht Hilfe......aber du solltest ihm deinen Standpunkt klarmachen und dich nicht so niedermachen lassen. Du hast genauso einen Selbstwert wie er. Falls natürlich eine andere Frau dahintersteckt dann solltest du an dieser Stelle gleich einen Cut machen.

19.10.2020 04:58 • #3


unbel-Leberwurst
Zitat von SLR:
Was ist der beste Umgang damit, wenn eine Trennung eigentlich nicht in Frage kommt? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen alleine zu sein, die Kinder längere Abschnitte nicht zu sehen ...


Bist Du nicht quasi allein?

Ich lese das so, dass er viel arbeitet und ansonsten auf Sauftour ist.
Was hast Du denn von ihm?

19.10.2020 07:50 • x 1 #4


S
Vielen Dank für Eure Antworten! Ich hab wenig von ihm und wenn ich das sage empfindet er es als unter Druck setzen oder wenn ich ihn bitte weniger zu feiern, dann sagt er damit treibe ich ihn weg. Ich glaube nicht, dass er eine andere Frau hat, dafür hätte er keine Kapazitäten. Meist ist das feiern mit Kumpels oder Kollegen. In letzter Zeit war ich öfter mit. Weil ich jetzt sein exzessives trinken kritisiert habe, möchte er nicht mehr das ich dabei bin. Dann sehe ich ihn aber nur noch gestresst nach der Arbeit und verkatert. Wenn ich das sage bin ich auch die böse unlockere. Er sagt immer, wir sind zu verschieden (ich trinke kein Alk.) und droht mir mit Trennung. Manchmal hat er einsichtige Momente und ich hoffe er kommt wieder zu sich bevor alles zerstört ist.
Ich habe total Angst vor einer Trennung und das er mich einfach verlässt. Ich fühle mich zwar irgendwie schon verlassen, aber ich finde wir haben eigentlich viel gutes, was gerade zu kurz kommt.
Seine negativen Gedanken machen mir total Angst, er interpretiert soviel negatives in mein Verhalten und wenn ich das sage, sagt er das mein Selbstbild nicht mit dem fremdbild übereinstimmt. Dabei trifft das eher bei ihm zu. Ich versuche es meist konstruktiv zu formulieren. Das tut er nicht so. Er hat sich allerdings auch bemüht und das Gefühl, dass es nicht reicht. Was zum Teil auch stimmt. Eigentlich hab ich das Gefühl er hat ein burnout und ich bekomme es ab, dass keine Kapazitäten und Kraft mehr da ist. Wenn ich das anspreche regt er sich auf, dass er eine Diagnose bekommt, wie auch beim Alk.. Das ist ganz klar Alk. auf dem Weg zur Abhängigkeit. Ich fühle mich leider nicht in der Lage mich von ihm zu trennen, nicht finanziell aber psychisch und wegen ddr Kinder. Ich möchte es mit der Paartheapie versuchen, aber ich weiß nicht ob das mit seiner negativen Haltung geht. Außerdem wurde er immer sauer, wenn ich die Probleme so deutlich anspreche. Ich hab das Gefühl seine Krise wird zu meiner. Ich bat ihn eine Therapie zu machen und Not an auch eine zu machen, das brauche Ich glaube ich um mich mehr auf mich zu konzentrieren. Er meinte er denke, dann würde ein Therapeut ihm zur Trennung raten so wie es ihm gerade geht und er möchte das nicht wegen der Kinder. Aber vielleicht so, dass wir nur noch als Eltern funktionieren und kein Paar mehr sind. Das finde ich absurd. Was denkt ihr?

19.10.2020 09:08 • #5


unbel-Leberwurst
Ich denke, dass er sehr eindeutig nicht zu irgendwelchen Veränderungen bereit ist.

Somit ist die Kernfrage, ob Du dieses Leben so weiterleben willst oder ob es Dir ohne ihn besser ginge.

Dazu solltest Du mal Deine Angst ergründen, was denn so schrecklich an dem Gedanken ist, Dich zu trennen

19.10.2020 09:13 • x 1 #6


G
Da der Job m. E. die Ursache ist, rede mit ihm darüber. Welche Möglichkeiten er da hat, z. B. Gespräch mit Chef, mit Betriebsrat oder Jobwechsel. Ich sehe ihn auch am Beginn eines Burnouts.

19.10.2020 09:21 • #7


juliet
Guten Morgen, es tut mir sehr leid, was du gerade durchmachst.

Ich glaube, dass du momentan definitiv nicht an ihn rankommst, mit welchen Überlegungen, Anregungen oder welcher Kritik auch immer - wie begründet das auch sein mag.

Daher wäre aus meiner Sicht der beste Weg, loszulassen. Das ist natürlich genau das, was dir am schwersten fällt, was ich auch gut verstehen kann. Aber nur dadurch, dass er einmal auf sich zurückgeworfen ist und niemand an ihm zerrt, wird er vermutlich (bzw. eventuell) zur Besinnung kommen. Davon bin ich ganz fest überzeugt!

es ist richtig, du bist nicht seine Therapeutin, du bist auch nicht seine Retterin. Und schon gar nicht seine Mutter. Welchen Weg auch immer er gehen möchte, es ist seine Entscheidung. und die Konsequenzen seines Handelns muss er selber übernehmen, momentan hat er ja dich, auf die er die Konsequenzen wunderbar abwälzen kann.

Was auch immer du tust, um ihn davon abzuhalten, zu scheitern, sich zu trennen oä, er wird es zurückweisen und dich für alles Unglück verantwortlich machen.

Daher ist wirklich der beste und auch gleichzeitig der einzige Weg, Hände weg von ihm! Vielleicht schaffst du es, ihm zu sagen, dass du diesen Weg nicht wünscht und dass es dir wehtut, welche gefühle du hast etc. - und ihn auch in Ruhe über die Konsequenzen (zum Beispiel: es tut mir weh ) informierst. Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen der ruhigen Information Über Konsequenzen und der Androhung von Konsequenzen.

die Tatsache, dass er Trennung schon mehrfach angesprochen hat, deutet ja darauf hin, dass auch für ihn diese Möglichkeit ernsthaft in Betracht kommt. Daher wäre es möglicherweise heilsam, wenn er einmal in dieser Situation steckt und auch spürt, was sein verhalten - abkehr von eurer gemeinschaft - für Konsequenzen hat. Im Moment ist es wahrscheinlich das, was er ersehnt, aber wenn er dann in der Wirklichkeit spürt, wie es sich anfühlt, euch zu verlieren, könnte das der heilsame Schock sein, den er braucht, um wach zu werden.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer das loslassen ist, dennoch: Freunde dich mit diesem Gedanken wirklich in Ruhe an. Der erste Schritt könnte sein, dass du ab sofort aufhörst, an ihm zu zerren. Das bedeutet, dass du ihn nicht mehr massregelst, kritisierst, kontrollierst, anflehst oder sonstwie streitest.
Es bedeutet gleichzeitig, dass du für dich und die Kinder eine möglichst harmonische und gefestigte, verlässliche ruhezone aufbaust.

wäre eine temporäre räumliche Trennung möglich, in eurem Haus, oder anders?

ich meine damit nicht, ihn vor die Tür zu setzen, sondern für dich einen sicheren ort mit guten erfahrungen zu finden und ihn nicht länger vor den konsequenzen seines handelns zu bewahren. denn das tust du, indem du ihm durch streit und zerren die möglichkeit einräumst, DIR den schwarzen peter für euer versagen zuzuschieben.
das sollte aufhören.

19.10.2020 09:53 • x 4 #8


G
Zitat:
...der Therapeut würde ihm vielleicht zur Trennung raten aber das möchte er nicht wegen der Kinder.....aber vielleicht so, dass wir nur noch als Eltern funktionieren aber kein Paar mehr sind.....das finde ich absurd....


Bist du selber denn berufstätig? Teilzeit?

Es kann schon sein, dass er wegen viel Arbeit in Richtung burn Out segelt. Kann aber auch sein, er kommt nicht von der Arbeit heim um so wenig wie möglich daheim zu sein. Hast du da den Überblick?

Ja weisst du er möchte jetzt schon gern den Status Quo erhalten. Das ist auch verständlich, auch dir macht ja eine Trennung Angst.

Zitat:
er geht am Wochenende mit Kollegen und Freunden trinken....ich war auch schon dabei ....es grenzt an Alc....


Wenn man selber überhaupt keinen Alc trinkt und diese Trinkgelage eh Thema bei euch sind ist es natürlich sehr schwierig. Sind da denn auch andere Frauen also die Partnerinnen der Kollegen und Freunde zugegen? Oder sind das alles Singles?

Wie ist denn eure Wohnsituation? Könnt ihr da eine räumliche Trennung machen mit erstmal getrennten Schlafzimmern? Ich nehme an ihr habt eine eher klassische Rollenteilung mit er arbeitet und du bist hauptsächlich für Kinder und Haus zuständig.....tja du kannst ihm nicht verbieten am Wochenende raus zu gehen und sich zu betrinken. Ist die gemeinsame Haushaltskasse. Würde Mal die Dienstleistungen einstellen.

19.10.2020 10:02 • #9


S
Vielen Dank, ich glaube auch ich muss loslassen lernen! Ich hab auch viel gearbeitet aber zur Zeit weniger, weil die Kids jetzt früher zu Hause sind und zum Teil auch Hilfe bei Schularbeiten etc brauchen. Er arbeitet auch viel und lange zu Hause im Arbeitszimmer, bekommt noch Anrufe und Emails abends, die höre ich aber meist mit, weil wir im gleichen Raum sind. Ich glaube nicht das er eine Affäre hat. Ich glaube dafür hat er keine Zeit und emotionalE Kapazitäten.
Er hat auch eine lustige und nette Seite, die geht nur mehr verloren. Die kränkbarkeit und nur bei mir zu gucken ist echt ein Problem.
Ich habe auch viel Freunde und eigene Dinge, aber ich bin immer in so einer Wartelposition, dass etwas kommt.
In unserer Wohnung kann man sich auch zurückziehen aber nicht so gut alles trennen,
Mit seinem Chef braucht er gar nicht reden, er arbeitet in der Unternehmensberatung, da arbeiten alle 150% bis zum Burnout. Das Umfeld ist auch förderlich für narzisstischer Anteile. Zum Teil sieht er das auch und jammert sich bei mir aus, aber wenn ich es kritisiere sagt er nur wieviel er finanziert. Ich denke, wir brauchen nicht soviel Geld, wenn wir dann mehr Lebensqualität hätten und er auch mehr Zeit für uns hätte. Meist feiert er mit Freunden, Ich glaube es geht mehr um Anerkennung und zusammen sein und frei sein von Zwängen. Die Zwänge kommen sehr durch die Arbeit, aber er projiziert die auf mich und das ist ungerecht, weil ich ihn so versuche zu unterstützen. Er war jetzt mehrfach alleine im Urlaub damit er nur mal Zeit für sich hat. Da finde ich bin ich auch echt locker, auch wenn mir Familienurlaub wichtig ist.
Er ist gerade einfach sehr egoistisch und ich frage mich wir wir die Zeit überstehen ohne, dass ich total fertig bin oder die Ehe zu Ende geht.
Wenn er weg ist ruft er auch viel an und schreibt, ich finde wir haben dann schon auch viel Verbindung, aber jetzt ist aufeinmal totale Krise.

19.10.2020 12:48 • #10


P
Zitat von SLR:
Er arbeitet auch viel und lange zu Hause im Arbeitszimmer, bekommt noch Anrufe und Emails abends, die höre ich aber meist mit, weil wir im gleichen Raum sind. Ich glaube nicht das er eine Affäre hat. Ich glaube dafür hat er keine Zeit und emotionalE Kapazitäten.

Zitat von SLR:
..er arbeitet in der Unternehmensberatung...

Hat (ggf. hatte wg. Corona) er viele Dienstreisen? Ich hatte es bei meinem Mann damals auch auf Arbeitsstress geschoben, dass er oft schlecht gelaunt usw. war. Am Ende hatte er eine Affäre am anderen Ende der Republik....passte bei Kundenterminen in Wohnortnähe der Affäre. Nur so ein Gedanke. Kann sein, muss aber nicht...

19.10.2020 13:08 • #11


S
Die Geschäftsreisen waren wieder mehr jetzt weniger, wegen Corona, meist ist es in ca 5 Städte/Regionen in denen die Kunden oder Geschäftsführer sitzen. Ich glaube nicht, das er eine Affäre hat, aber zwischendurch war ich auch mal unsicher und hab ihn gefragt. Er sagte auch er habe kein Interesse an anderen Frauen und auch keine Energie für noch eine Person.
Meine Schwester hat etwas mit ihm geredet und meinte da ist er offener und guckt auch etwas bei sich und dass sie denkt er macht sich schon Gedanken, aber das er mir gegenüber gerade voll zu ist und ich ihn nicht drängen soll.
Wahrscheinlich muss ich erstmal mehr loslassen, aber wir müssen auch grundlegende Probleme klären, damit es so nicht weiter geht. Es strengt mich gerade sehr an und die Zeit ist auch nicht die einfachste sich mehr auf dich zu konzentrieren.
Vielleicht sollte ich mir eine Affäre suchen, der Zeit für mich hat und gerne etwas unternimmt .
Vielen Dank lg

19.10.2020 18:01 • x 1 #12


juliet
Zitat von SLR:
Wahrscheinlich muss ich erstmal mehr loslassen, aber wir müssen auch grundlegende Probleme klären, damit es so nicht weiter geht.


für das loslassen müssen keine Bedingungen erfüllt sein.du kannst hier und jetzt damit beginnen, ganz unabhängig davon, was ER macht. ich empfehle dir das buch Von Robin Norwood, wenn Frauen zu sehr lieben. ist zwar schon ein paar Jahre alt, aber ein absoluter Klassiker, und sehr hilfreich, Wie ich finde.
ich kenne euch nicht, aber ich muss dir sagen, dass beim nochmaligen durchlesen deiner Texte bei mir schon so ein Bild entstanden ist, bei dem ich ihn sehr stark unter Druck sehe, und zwar von allen Seiten, auch von dir!

Zitat von SLR:
ch habe auch viel Freunde und eigene Dinge, aber ich bin immer in so einer Wartelposition, dass etwas kommt.


Zitat von SLR:
höre ich aber meist mit, weil wir im gleichen Raum sind.


Zitat von SLR:
Er arbeitet auch viel und lange zu Hause i


Zitat von SLR:
wenn ich es kritisiere sagt er nur ....


Zitat von SLR:
Die Zwänge kommen sehr durch die Arbeit, aber er projiziert die auf mich


Zitat von SLR:
Es strengt mich gerade sehr an


Zitat von SLR:
ich frage mich wir wir die Zeit überstehen ohne, dass ich total fertig bin oder die Ehe zu Ende geht.


Zitat von SLR:
Er ist gerade einfach sehr egoistisch


Zitat von SLR:
wenn ich ihn bitte weniger zu feiern


Zitat von SLR:
In letzter Zeit war ich öfter mit. Weil ich jetzt sein exzessives trinken kritisiert habe, möchte er nicht mehr das ich dabei bin.


Zitat von SLR:
ich wünsche mir mehr Nähe und gute Gespräche und Zweisamkeit


Zitat von SLR:
ich bin die die ihn nicht in Ruhe lässt und so sein lässt wie er ist.


Warum auch immer, er scheint auf jeden Fall sehr unter Druck zu stehen. kann es sein, dass durch die Rollen, die du unbewusst einnimmst (Retter, Ankläger, Richter, Coach, Therapeut, Mutter...) Der Druck auf ihn kontinuierlich wächst?

Zitat von SLR:
Meist feiert er mit Freunden, Ich glaube es geht mehr um Anerkennung und zusammen sein und frei sein von Zwängen


Ganz genau, seine Freunde setzen ihn nicht unter Druck, da kann er einfach so sein wie er ist. Er sagt dir, dass du versuchst, ihn zu verändern. Ist das so?

dann das Thema Trennung. Warum nimmst du ihn da übrigens nicht beim wort?

Zitat von SLR:
Aber vielleicht so, dass wir nur noch als Eltern funktionieren und kein Paar mehr sind


Zitat von SLR:
Jetzt redet er plötzlich von Trennung und wir müssen sehen das wir den Kindern eine gute Basis geben. Hauptsache wir können gemeinsam Eltern bleiben.


außerdem schreibst du an mehreren Stellen, dass er sich distanziert. Das ist schon ein sehr ernstes Zeichen. Warum denkst du, dass

Zitat von SLR:
eine Trennung eigentlich nicht in Frage kommt?



denn für ihn spielen diese Gedanken tatsächlich bereits eine konkrete Rolle. Ich würde das ernst nehmen!
hier sehe ich bei dir, dass du das noch ein bisschen verleugnest, weil

Zitat von SLR:
Ich habe total Angst vor einer Trennung und das er mich einfach verlässt


Zitat von SLR:
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen alleine zu sein,


aus dieser Angst heraus könnte es tatsächlich sein, dass du ihn sehr stark kontrollierst, so empfindet er ja offenbar deine häufige kritik usw. daraus resultiert für ihn noch weiter verstärkter druck.
ich verstehe, dass du den verursacher seiner krise in erster linie beim job sehen möchtest, aber er sagt dir etwas anderes. zumindest solltest du ihn dort ernstnehmen, und wirklich nicht mehr seine retterin, anklägerin usw spielen!

seinen job kannst du nicht ändern. falls es aber bei euch mechanismen geben sollte, dass du ihn eben kontrollierst, ihn verändern möchtest etc, solltest du dir das bewusst machen und aufhören damit.
lies mal das buch, das ich empfahl, ich glaub, das könnte passen.

Zitat von SLR:
Vielleicht sollte ich mir eine Affäre suchen, der Zeit für mich hat und gerne etwas unternimmt .


das klingt jetzt nach dem trotzigen kind. gehts genau darum, dass er dir bitteschön das geben soll, was du erwartest?
manchmal entwickeln sich menschen nicht kongruent zueinander, und bedürfnisse ändern sich. liebe ändert sich. wir können leider nicht erwarten, dass unser partner sich genau passend zu uns entwickelt und immer genau unsere bedürfnisse spiegelt. und hier siehts momentan danach aus, dass er es so aktuell nicht (mehr) will. wenn ihr getrennt seid, kannst du dir einen partner suchen, der dir mehr geben möchte und kann. aber das hier klingt nach ätsch. hast es nicht besser verdient.

19.10.2020 19:47 • #13


S
Hi, ich weiß dass du meinst, es ist ja das was er äußert und er erlebt auch Kontrolle und Druck. Trotzdem, er geht arbeiten wie er möchtet, kommt nach Hause wann er will ich übernehme alles bei den Kids, damit er den Rücken frei hat. Ich spreche nicht viel Kritik aus, es war auf Streit Situationen bezogen, wenn ich da mal etwas kritisiere. Er kritisiert viel mehr. Ich kontrolliere ihn auch nicht, ich denke es hat etwas mit seiner Biografie zu tun, dass er sich schnell eingeengt und kontrolliert fühlt. Er redet oft mit mir über den Druck und die Zwänge die er bei der Arbeit empfindet, da ist er auch oft sehr angespannt. Ich finde ich übernehme immer mehr von der Versorgung und er hat fast keine Pflichten zu Hause. Klar die Kinder sagen ihm auch öfter dass sie ihn mehr sehen wollen, aber das finde ich muss er aushalten, wenn er diesen Weg wählt. Ich glaube die klassische Rollenverteilung tut uns nicht gut, aber das ist jetzt erstmal so. Er sagte vor 2 Jahren ca, dass er mehr gemeinsam unternehmen möchte. Ich bekomme oft Doppelbotschaften und weiß nicht was zählt . Ich finde aber das meine Bedürfnisse auch noch irgendwie gesehen werden müssen.
Das Buch lese ich gerade danke. Ich denke ich muss mich innerlich mehr distanzieren weil es auf jedenfall stimmt dass ich in eine sehr fürsorgliche Rolle komme, die er oft auch gerne hat. Ich hätte aber auch gerne mal etwas Fürsorge, aber das kann er anscheinend gerade nicht.
Mit der Trennung sagte er heute, dass er das gar nicht will aber das auch etwas ändern soll. Ich komme emotional gar nicht gut hinterher. Ich denke ich muss mich freier von seinen Stimmungsschwankungen machen.
Lg

19.10.2020 20:53 • x 1 #14


juliet
guten Morgen, es hört sich einfach so an, dass ihr jeder seine Bedürfnisse durch den anderen verletzt seht, zumindest übersehen und gleichzeitig Frustration, Enttäuschung sowie, ja, Druck durch den jeweils anderen erlebt. Vielleicht muss diese Beziehung, in der ihr ja schon über zwei Jahrzehnte Verhaltensweisen eingeübt habt, doch einmal durch Abstand voneinander neu justiert werden? Ich glaube, ohne Beratung und eine, sagen wir mal, Zäsur, werdet ihr es nicht schaffen, eure Verhaltensweisen, die dem jeweils anderen ja offenbar Kränkung / enttäuschung zufügen, zu verändern.

Zitat von SLR:
Ich kontrolliere ihn auch nicht


Ich denke schon, zumindest kommt es bei mir sehr deutlich so an. Kontrollieren ist in diesem Zusammenhang nicht mit Misstrauen / schnüffeln verbunden, sondern damit, dass du sehr fokussiert bist auf sein Verhalten, welches du beobachtest (zB ihn zu seinen Freunden begleiten, beim telefonieren zuhören etc.) und es dann an deinen eigenen WertMaßstäben misst und gegebenenfalls kritisierst, bzw ihn zB bittest, das Verhalten zu ändern. Damit lässt du ihn definitiv nicht so, wie er ist.Und das ist mit kontrollieren gemeint: Du misst sein Verhalten an deinen Wertmaßstäben. Du solltest aber dir aber zunächst einmal klarmachen, dass euer beider Wertmaßstäbe nicht übereinstimmen müssen. Vielleicht haben sie das mal, aktuell ist es aber nicht so. selbst, wenn es vor Jahren mal ein Commitment gegeben hat, muss dies (leider) nicht bis zu eurem Lebensende Gültigkeit haben. Das gilt es erstmal zu akzeptieren. auch muss das, was er dir vor zwei Jahren sagte (er möchte mehr Zeit mit euch verbringen) heute längst nicht mehr seinen Bedürfnissen entsprechen. Er ist deshalb nicht besser oder schlechter als du, aber es ist vielleicht zu konstatieren, dass es zwischen euch einfach momentan nicht (mehr) passt.
Für ihn haben sich die Dinge geändert, so dass es momentan nicht mehr harmonisch verläuft.

Und daran kannst du momentan leider gar nichts ändern, ich sehe es auch so: je mehr du ihn an euer einstiges Commitment erinnerst,An seine Verbindlichkeiten, desto mehr wird er versuchen, diesem zu entkommen.

Wie er ist, warum er etwas tut oder warum nicht, entzieht sich einfach unserer Kenntnis, weil nicht er hier schreibt, sondern du. Loslassen ist immer eine Option, das muss auch nicht das Ende eurer Ehe bedeuten, sondern zunächst einmal das Ende dieser Dysfunktionalität, die sich bei euch etabliert hat.

20.10.2020 08:33 • #15


A


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