@ hörthört, ich sehe da keinen Widerspruch. Es ist doch ganz normal, dass man einen neuen Weg sucht, wenn ein anderer versperrt ist. Und ein Weg kann auch sein, dass man zu jemanden zurück geht und einen Neuanfang macht.
@luckyhappy, ich kann deine Sichtweise sehr gut nachvollziehen und sehe vieles genauso, wenn auch meine eigene Geschichte ganz anders ist. Du hast es sehr gut beschrieben.
Ansonsten fällt mir auf, dass hier immer wieder die selben Anschuldigungen an die Betrüger vorgebracht werden. Wir geben Antworten aus unserer Sicht so gut wir es können. Es wird nicht immer verstanden, und auch wir Betrüger sind hauptsächlich deshalb hier um zu verstehen und anderen durch aufzeigen unserer Sichtweise zu helfen.
Anschuldigung Nr. 1: Wir hätten es vorher wissen müssen, und die Affäre frühzeitig beenden bzw. gar keine anfangen dürfen .
Na klar, hätten wir. Haben wir aber nun mal nicht, aus welchen Gründen auch immer. Es ist geschehen und auch wir können leider die Zeit nicht zurück drehen. Aus meiner Sicht geschieht es wahrscheinlich deshalb, weil ein verliebter Mensch sehr gefühlsgesteuert handelt. Das mag manchen primitiv erscheinen (so auch mir selbst) .Aber die Tatsachen sprechen da für sich. Oder sind tatsächlich alle Betrüger primitiv? Ich glaube da macht man sich das zu einfach. Ich will auch die Schuld nicht von mir weisen, bin aber der Meinung, dass auch den Affärenpartner eine Mitschuld trifft. Er wusste, dass er sich auf einen Gebundenen einlässt, dem emotional das Wasser bis zum Hals steht.
Anschuldigung Nr 2: wir machen uns keine Gedanken um die leidenden zurück gebliebenen Affärenpartner
Wenn man die Posts der zurück gegangen Betrüger liest, dann sind diese voller Sehnsucht, Schuldgefühlen, Zweifeln und Verzweiflung. Und schon allein die Tatsache, dass die Betrüger hier lesen und schreiben spricht doch eigentlich dafür, dass diese Behauptung nicht stimmt.
Anschuldigung Nr 3 : wir übernehmen keine Verantwortung und sind egoistisch
Da muss man sich genau fragen, wie die Verantwortung dann aussehen kann. Ich lese hier von einigen, die Verantwortung für die Kinder oder/und den Ehepartner übernehmen und zurück gehen. Andere übernehmen Verantwortung für die Affäre und und ziehen zu ihr. Da aber beides nicht geht, muss eine Seite das Nachsehen haben. Die Entscheidung fällt immer so aus, wie man meint, dass man es emotional am besten verkraften kann und hat nichts mit Egoismus zu tun. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese E Entscheidung glücklich macht, sondern sie wurde aus einer Zwangslage heraus getroffen.
Ansonsten möchte ich noch einmal deutlich betonen, dass die Fälle hier sich in einigen Bereichen vergleichen lassen, in anderen aber wiederum ganz anders sind . Was für den einen zutrifft ist für den anderen keine Lösung. Jede Geschichte ist anders. Man sollte nicht immer so pauschal urteilen. Ich gehe davon aus, dass sich keiner der hier schreibenden Betrüger seine Entscheidung leicht gemacht hat. Sicher hat jeder die vorhandenen Möglichkeiten gründlich durchdacht und abgewogen. Auch lese ich, dass eigentlich alle hier ihren eingeschlagenen Weg weitergehen, auch wenn er schmerzhaft ist. Und noch einmal : es bedeutet nicht unbedingt, dass man damit glücklich ist, sondern dass man nach bestem Wissen und Gewissen Verantwortung übernommen hat.
04.11.2015 10:41 •
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