201

Nach 2 Jahren immer noch so starken Liebeskummer

F
@ hörthört, ich sehe da keinen Widerspruch. Es ist doch ganz normal, dass man einen neuen Weg sucht, wenn ein anderer versperrt ist. Und ein Weg kann auch sein, dass man zu jemanden zurück geht und einen Neuanfang macht.

@luckyhappy, ich kann deine Sichtweise sehr gut nachvollziehen und sehe vieles genauso, wenn auch meine eigene Geschichte ganz anders ist. Du hast es sehr gut beschrieben.

Ansonsten fällt mir auf, dass hier immer wieder die selben Anschuldigungen an die Betrüger vorgebracht werden. Wir geben Antworten aus unserer Sicht so gut wir es können. Es wird nicht immer verstanden, und auch wir Betrüger sind hauptsächlich deshalb hier um zu verstehen und anderen durch aufzeigen unserer Sichtweise zu helfen.

Anschuldigung Nr. 1: Wir hätten es vorher wissen müssen, und die Affäre frühzeitig beenden bzw. gar keine anfangen dürfen .

Na klar, hätten wir. Haben wir aber nun mal nicht, aus welchen Gründen auch immer. Es ist geschehen und auch wir können leider die Zeit nicht zurück drehen. Aus meiner Sicht geschieht es wahrscheinlich deshalb, weil ein verliebter Mensch sehr gefühlsgesteuert handelt. Das mag manchen primitiv erscheinen (so auch mir selbst) .Aber die Tatsachen sprechen da für sich. Oder sind tatsächlich alle Betrüger primitiv? Ich glaube da macht man sich das zu einfach. Ich will auch die Schuld nicht von mir weisen, bin aber der Meinung, dass auch den Affärenpartner eine Mitschuld trifft. Er wusste, dass er sich auf einen Gebundenen einlässt, dem emotional das Wasser bis zum Hals steht.

Anschuldigung Nr 2: wir machen uns keine Gedanken um die leidenden zurück gebliebenen Affärenpartner

Wenn man die Posts der zurück gegangen Betrüger liest, dann sind diese voller Sehnsucht, Schuldgefühlen, Zweifeln und Verzweiflung. Und schon allein die Tatsache, dass die Betrüger hier lesen und schreiben spricht doch eigentlich dafür, dass diese Behauptung nicht stimmt.

Anschuldigung Nr 3 : wir übernehmen keine Verantwortung und sind egoistisch

Da muss man sich genau fragen, wie die Verantwortung dann aussehen kann. Ich lese hier von einigen, die Verantwortung für die Kinder oder/und den Ehepartner übernehmen und zurück gehen. Andere übernehmen Verantwortung für die Affäre und und ziehen zu ihr. Da aber beides nicht geht, muss eine Seite das Nachsehen haben. Die Entscheidung fällt immer so aus, wie man meint, dass man es emotional am besten verkraften kann und hat nichts mit Egoismus zu tun. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese E Entscheidung glücklich macht, sondern sie wurde aus einer Zwangslage heraus getroffen.

Ansonsten möchte ich noch einmal deutlich betonen, dass die Fälle hier sich in einigen Bereichen vergleichen lassen, in anderen aber wiederum ganz anders sind . Was für den einen zutrifft ist für den anderen keine Lösung. Jede Geschichte ist anders. Man sollte nicht immer so pauschal urteilen. Ich gehe davon aus, dass sich keiner der hier schreibenden Betrüger seine Entscheidung leicht gemacht hat. Sicher hat jeder die vorhandenen Möglichkeiten gründlich durchdacht und abgewogen. Auch lese ich, dass eigentlich alle hier ihren eingeschlagenen Weg weitergehen, auch wenn er schmerzhaft ist. Und noch einmal : es bedeutet nicht unbedingt, dass man damit glücklich ist, sondern dass man nach bestem Wissen und Gewissen Verantwortung übernommen hat.

04.11.2015 10:41 • x 2 #61


H
@Fensal
Der Widerspruch liegt im Vergleich zu einer Affärenliebe und einem Freund, den man nach der Trennung kennenlernt und der einen nicht möchte. Hätte er gewollt wäre sie wohl bei ihm und die Chance auf ein Neubeginn mit dem Mann wäre nicht gewesen.

Der Vorwurf ist erlaubt, nicht euch, sondern seinem AM, der oft der jenige ist der anfangs sehr stark um die Geliebte kennt und von einer kaputten Ehe spricht und seine Frau nicht liebt

Es ist ja keine normale Trennung. Es ist schwer eine Trennung zu akzeptieren wo sich beide lieben.

Ihr liebt eure Affären und wahrscheinlich sie euch noch immer ubd das ist das unfassbare an der sache . Wenn der AM sagen würde, ich liebe dich nicht mehr ubd geht ist das ein ganz anderer Schmerz. Das fasst man dann. Aber der eine leidet in der ehe, die andere weit weg von ihm.

Auch das könntest du bberücksichtigen in deinem Urteil.

04.11.2015 11:01 • x 1 #62


A


Nach 2 Jahren immer noch so starken Liebeskummer

x 3


T
Luckyhappy gasthappy irisgrün und die tausend anderen Namen, die du hier hast.

Ich bin auch angemeldet und schreibe manchmal als Gast (einfach, weil ich zu faul bin mich anzumelden-wie jetzt), aber tausend Namen zu benutzen und immer wieder genau das gleiche zu schreiben.... Nervt irgendwann.

04.11.2015 11:09 • #63


rubi
Auch ich denke nach über 2,5 Jahren noch an meine damalige Affäre,
trotz neuem Partner.

Es war einfach damals eine absolute Ausnahmesituation...wie Fensal es auch treffend beschreibt.
Die Gefühle spielten einfach verrückt. Man ist seit 10Jahren mit seinem Mann zusammen, 5 davon verheiratet und da gab es bei mir keine Zärtlichkeit/Aufmerksamkeit mehr.
Dann traf ich diesen einen Menschen der einem all das Vermisste wieder gab und natürlich war das toll.
Das ich kein schlechtes Gewissen hatte, war für mich der Beweis, dass ich meinen Mann nicht mehr liebe.

Wenn ich jetzt ab und an mal an meinen Affärenmann zurückdenke, habe ich sofort ein schlechtes Gewissen meinem Freund gegenüber. Aber der AM wird wohl immer ein Teil meines Lebens sein, man wird das nie ganz vergessen können, weil es einfach vom Gefühl her zu intensiv war (sowohl im Positiven als es noch lief, als auch im Negativen als ich es beendet habe).

Gerade fuhr ein Auto seiner Firma hier auf den Parkplatz und sofort macht das Herz einen Sprung,
die Gedanken überschlagen sich. Er war es nicht und zack: Willkommen zurück im Loch des schlechten Gewissens. Ich will es einfach nur vergessen

04.11.2015 11:12 • #64


H
@fensal: einige Sachen, die du hier aufgeführt hast, sind für mich einleuchtend und ich habe sie aufgrund meines schmerzes nie so gesehen.nur meine exaffäre behauptet immer noch, seine Frau nicht zu lieben, er war es, der die beziehung unbedingt wollte zu mir u er hat gekämpft.das macht das verstehen so schwer. Die kinder waren auch zum zeitpunkt des kampfes schon da.ich habe darauf vertraut,d seine ehe kaputt ist und alles deutete darauf hin.ich habe ihm einfach vertraut.trage ich deswegen eine mitschuld?konnte ich den ausgang erahnen?er hat gekämpft,gebettelt,behauptet Ehen die grütze sind bleiben grütze u hatte sich eine weile getrennt von der ehefrau.ob die neustarts der ehe wirklich auf erfolg haben,bleibt abzuwarten.die meisten,die hier schreiben,sind meistens erst 1-2 jahre zurück und oftmals klingt das mehr nach einem gemeinsamen weiterführen der elternschaft und nicht nach Partnerschaft.

04.11.2015 11:23 • #65


rubi
@gast2018

Ich glaube, dass du einen besonderen Fall hast.
Du hattest nicht den klassischen Fremdgänger, der dich einfach nur für bisl Spaß neben der Ehe haben wollte.

Du darfst nicht vergessen: Er hat sich doch von seinen Frau getrennt und war mit dir zusammen!
Zwar nur für 7 Monate (meine ich mich zu erinnern) aber er hats gemacht!
Wenn du nur so für nebenbei gewesen wärst, hätte er das nicht gemacht.

Das ist vielmehr als die meisten hinkriegen, daher denke ich schon, dass er dich geliebt haben MUSS.

Vielleicht ist einfach das Fehlen der Kinder ein zu großer Faktor, den er unterschätzt hat.
Ich habe keine Kinder, daher kann ich mir das nicht vorstellen, aber ich glaube schon, dass das für Väter schwierig werden kann.

04.11.2015 11:44 • #66


G
@Fensal: Du hast wie immer alles so toll beschrieben. Danke
Eine Ergänzung von meiner Seite: Hier wird immer wieder in den Raum gestellt, dass wir Betrüger eine Affäre beginnen. Das klingt so gewollt, als ob eine bewusste Handlung dahinter steht. Mag sein, dass es bei manchen Menschen so ist. Bei mir war das nicht so. Es war vielmehr der berühmte Blitz, der eingeschlagen hat und gegen den ich mich nicht wehren konnte. Die Gefühle waren von Anfang an so stark, dass ich nicht anders konnte als mich diesen Gefühlen hinzugeben. Ich hab meinem AM allerdings vom ersten Moment gesagt, dass ich verheiratet bin und ich meinen Mann nicht verlassen würde. Er wusste also, auf was er sich einlässt, wir haben darüber ausgiebig gesprochen. Und er hat es akzeptiert, weil auch er nicht anders konnte.
Natürlich haben wir beide irgendwie auch gehofft, dass es vlt. doch eine Lösung geben würde und wir zusammenleben könnten. Auch wenn die Hoffnung nur klitzeklein war. Bis es dann irgendwann nicht mehr ging, weil wir beide zu sehr unter der Auswegslosigkeit gelitten haben.

04.11.2015 11:54 • #67


F
@Gast 2018, ob du eine Mitschuld hast oder nicht mag ich nicht beurteilen. Tatsache ist, dass in deinem Fall große Versprechungen gemacht wurden , die du natürlich gerne geglaubt hast und die zu diesem Zeitpunkt sicher auch ernst gemeint waren. Du konntest natürlich damals gar nicht beurteilen, was von Versprechungen zu halten ist, die ein emotional sehr gebundener Familienvater in einer Drucksituation gibt. Aber wie du schreibst, hattest du ja auch da schon so deine Zweifel, ob er seine Verbrechen überhaupt einhalten kann. Da kann man dir wohl keinen Vorwurf machen.

Ich kann auch verstehen, dass bei zurück bleibenden Affären aus der Verletzung heraus eine furchtbare Wut auf den Ex AM entsteht, der man sich auch Luft machen sollte. Und sicher ist es auch besser, es in einem Forum zu tun, als ihn persönlich damit zu bombardieren. Dennoch denke ich, dass man sich damit ein Stück weit selbst blockiert, wieder ein besseres Leben zu finden, wenn man nicht irgendwann damit aufhört, es zu tun. So wird der Schmerz doch nur konserviert. Ob er seine Frau nun liebt oder nicht kann dir egal sein. Tatsache ist, dass er sich entschieden hat, zurück zu gehen. Tatsache ist auch, dass er dich liebt, aber er es aus Gründen die nur er kennt nicht schafft, ein Leben mit dir zu führen. Mein Rat an dich : zerbreche dir nicht so viel seinen Kopf, du wirst es nicht verstehen und ändern kannst du es sowieso nicht. Richte lieber deinen Blick mehr nach vorne als nach hinten und lasse keinen Kontakt mehr zu so gut es eben geht

04.11.2015 12:04 • x 1 #68


F
@Gast 55, ich kenne diese Gefühlslage auch .
Ich hatte tatsächlich eine gute Ehe und eine heile Familie (auch wenn es hier manche nicht glauben !)
Ich habe auch nichts vermisst und wäre nicht im Traum darauf gekommen, mir eine Affäre zu suchen. Ich bin nach Jahrzehnten einem Mann wieder begegnet, den ich schon seit Kindertagen kenne .Das hat längst verschüttete Gefühle wach gerufen, gegen die ich mich nicht wehren konnte und mich zur Marionette machten. Das ist keine Entschuldigung, das weiß ich, aber damals hatte ich nicht das Wissen, das ich heute habe. Ich habe geglaubt ich wäre gefühlsverirrt und es würde sich nach kurzer Zeit wieder geben. ...ein fataler Irrtum

04.11.2015 12:21 • #69


J
Es stimmt - ich hätte sicher anders entschieden, wenn meine Kinder aus dem Haus gewesen wären oder wir keine gehabt hätten. Es ist tatsächlich eine Entscheidung, bei denen das Herz das Nachsehen hat und ich bin mir dessen bewusst. Manchmal ist das Herz so stark, dass ich fast ins Auto springen möchte um loszufahren - zu ihr, um alles zurückzulassen (man kann darüber lachen; es ist vielleicht auch lächerlich). Aber dann siegt wieder der Realismus, den vielleicht andere Lebenslüge nennen. Wie es weiter gehen wird, wenn die Kinder größer sind, weiß ich nicht.
Es wäre natürlich das beste gewesen, mich nie auf meine spätere Geliebte einzulassen. Klar - dieser Sichtweise kann ich gar nichts entgegensetzen. War aber keine echte Option in dem Moment...

04.11.2015 12:42 • x 1 #70


F
@Gast 2018... ich weiß nicht, warum da Verbrechen steht, ich meine natürlich Versprechungen blöde Selbstkorrektur

04.11.2015 12:49 • #71


H
Ja ich hatte vielleicht nicht die klassische affäre, leider aber den klassischen ausgang mit zerbrochenem herzen.ich hätte mir gewünscht, wir hätten es gemeinsam hinbekommen.

@jonathan:wie lange lief denn deine affäre und wie läuft deine ehe jetzt?weiß deine frau vom betrug?bist du sicher,die richtige Entscheidung getroffen zu haben?bleibst du dabei?

04.11.2015 13:44 • #72


H
@fensal ich habe den kontakt abgebrochen.er kommt einmal am tag aber in mein büro obwohl ich höchstens dienstlich mit ihm rede, ab und an gibt es auch ein kleines zeichen, d er mich n vergessen hat.es tut gut, lässt mich aber natürlich kaum abschließen.du hast recht.irgendwie muss ich den weg nach vorne finden u mir keine gedanken mehr über ihn machen.nur früher hat er so gekämpft.wie kann er jetzt meinen kontaktabbruch so hinnehmen? Soll das liebe sein?

04.11.2015 13:50 • #73


G
Gast2018: Irgendwann kommt der Punkt, wo es nicht mehr geht, wo man den Kontaktabbruch hinnehmen muss, auch wenn man noch so liebt. Kontaktsperre zu akzeptieren bedeutet nicht, dass man nicht mehr liebt. Mein AM akzeptiert unsere KS auch, gerade weil er mich liebt. Und irgendwann hat man auch keine Kraft mehr zu kämpfen, vor allem wenn man keine Hoffnung mehr hat, dass sich irgendetwas an der Situation ändern könnte.

04.11.2015 14:04 • #74


bleistift
Hallo an alle

die den Exaffären bzw aktuellen Affären nachtrauern, bzw. mit ihnen leben wollen.

Ihr sagt dauernd:

Sollte
Hätte
Könnte
Würde

wir alle müssen uns entscheiden, oder eben man lebt

zwiespältig
zweigleisig.

Also wer keine Entscheidung trifft, hat sich nicht entschieden.

Wer kennt schon seinen Weg.

04.11.2015 14:16 • #75


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag