Gast67: Doch du kannst gehen. Glaub mir, ich hatte so viele letzte Gespräche und jedes einzelne hat mich immer mehr verletzt. Er war lieb, wollte mir wirklich alles erklären, aber ich konnte und wollte nicht verstehen. Auch jetzt kreisen meine Gedanken, jeden Tag habe ich eine andere Meinung zu dem Ganzen. Heute habe ich entschieden, versuchen, zu verzeihen. Er hat Kinder, und ja, ich habe ihm immer wieder gesagt, eine Trennung für ihn wäre schwer. Er wollte das aber unbedingt. Er hat sich getrennt und es letztlich nicht durchgehalten. Ich habe mich getrennt wegen ihm, nur stimmt das überhaupt so? Ich hätte meinen Mann ja nicht mehr geliebt, wenn die Affäre nicht gewesen wäre. Ich hätte einfach nur nicht erkannt, dass unsere Ehe zu einer WG geworden ist. Tja, und er, meine geliebte Exaffäre? Er hatte Dauerstreit und hat sich jetzt auf eine freundschaftliche Ebene hochgearbeitet? Kann ich ihm verübeln, zurückgegangen zu sein? Ich kann mittlerweile nachvollziehen, dass eine Trennung mit Kindern verdammt hart ist. Der Alltag ist ein ganz anderer, hinzu kommen Schuldgefühle und Versagensgefühle. Der Druck war zu groß, ihn hat das wahrscheinlich überwältigt. Ich möchte nicht mehr an seiner Liebe zweifeln, er war immer für mich da. Ich kann ihm doch jetzt nicht übel nehmen, dass er sich an den Kontaktabbruch hält, ich wollte es schließlich so und es muss ja auch irgendwie weitergehen. Ich kann ihm nicht verübeln, dass er sein Leben lebt und vielleicht auch wieder halbwegs glücklich ist. Ja, ich bin verzweifelt, weil ich zurzeit alles verloren habe. Hätte mich sicherlich ohne diese Geschichte auch nicht getrennt, nur glücklich wäre ich damit sicherlich auf Dauer nicht geworden. Er ist nicht Schuld an meinem Dilemma. Ich brauchte einen Schuldigen, mein Schmerz frisst mich auf und es lag Nahe, ihn für alles verantwortlich zu machen. Was hätte ich aber von einem Mann gehabt, der mich vielleicht liebt, den aber die Schuldgefühle auffressen, einem Mann, der seine Kinder und vielleicht sogar ein bisschen seine Frau vermisst. Wahrscheinlich liebt er sie wirklich nicht, aber er hat einen ganz bedeutenden Teil seines Lebens mit ihr geteilt, sie gehört zu seiner kleinen Familie und ist Mutter seiner Kinder. Er hat sie liebt. Da spielen so viele Faktoren eine Rolle, dass unsere Liebe wohl keine Chance hatte. Es tut mir unendlich weh, ich möchte auch den Kontaktabbruch beibehalten. Ich möchte mir aber keine Gedanken über den Wert machen, den ich in seinem Leben habe, weil er jetzt einfach so den Kontaktabbruch hinnimmt. Natürlich hätte ich mir irgendwie gewünscht, dass er noch einmal einknickt. Einfach nur, um zu wissen, die Liebe ist echt. Nur eigentlich weiß ich das auch so. Ich habe es gefühlt, gespürt...jetzt zieht er den Kontaktabbruch mit mir durch. Vielleicht aus Liebe, weil er sieht wie ich Leide, wenn er mich kontaktiert. Ich weiß es nicht...Ich hoffe einfach nur, ich kann irgendwann wirklich verzeihen. Er war anders als viele andere Affären. Er war auch danach für mich da und wäre es auf meinen Wunsch wohl heute noch, er hat mir alle Fragen versucht, zu beantworten. Ich darf ihn nicht hassen, nur weil er schwach war. Er und ich, wir müssen uns entlieben. Vielleicht schafft er es schneller, vielleicht hat er es so geschafft. Er kann nichts dafür, dass ich nicht akzeptieren kann, dass mein Herz nicht aufhört ihn zu lieben. Er hätte nachdenken könne, bevor er etwas mit mir angefangen hat, vielleicht hat er das aber, vielleicht hat er sich das wirklich einfacher vorgestellt. Ich will meinen Frieden finden damit....
25.11.2015 18:39 •
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