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Nach 16 Jahren Beziehung/Eheaus mit 64 wieder Single

Hana-Ogi55
Zitat von Babs54:
Liebe @hana-ogi55, was @cj38 geschrieben hat, spricht auch mir aus dem Herzen. Danke dafür.
So langsam komme auch ich dahinter, dass schon lange nicht hingesehen habe. Ein guter Freund (seit ca. 20 Jahren) sagte kürzlich zu mir jetzt kann ich es ja sagen, aber ich habe nie verstanden, wie du mir diesem Mann leben konntest.
Und dessen Frau sagte zu einem anderen Zeitpunkt wenn du nicht gewesen wärest, wären wir mit Herrn Sittich nie befreundet gewesen. Es ging immer nur um dich.
Uuuups.....
Im Unterbewussten gefühlt habe ich es sicherlich, aber es mir nicht eingestanden. Auch habe ich mich immer schützend vor ihn gestellt wenn ich das Gefühl hatte, er kam nicht so gut an. Er hatte immer Probleme mit seinem Selbstbewusstsein. Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass er sich genau aus diesem Grund heute so mies verhält. Deswegen zickt er beim Thema Unterhalt so rum. Jetzt kann er sich stark und mir überlegen fühlen.
Traurige Erkenntnis:(


Jetzt sitze ich hier und denke, nö oder, das kann aber jetzt nicht wirklich sein, was ich in Deinem Beitrag lese. Mir wird ja fast unheimlich. Ich kann Deine Umwelt verstehen, denn sie haben trotz allem hinter die Fassade gesehen bzw. sehen können.

Als wir damals verheiratet waren, da traf ich mal eine ältere Kollegin aus der Firma wieder, wo wir damals beide gearbeitet hatten. Sie war aber schon etliche Jahre in Rente. Ich bin später dann woanders hingegangen. Sie war richtig entsetzt, als ihr irgendwer berichtete, dass ich mit ihm verheiratet bin und sagte mir, dass sie nur gedacht hätte, Frau Hana-Ogi und der? Die sind zusammen, das glaub ich nicht. Aber nicht Frau Hana-Ogi und dieser Mann. Ich fand das eigentlich anmaßend damals. Hätte ich sie bloß mal gefragt, warum sie so entgeistert war. Na ja, geholfen hätte es bestimmt auch nichts, wir waren ja damals schon verheiratet. Ich habe ihn auch immer verteidigt, wenn mal einer was sagte, aber ich meinte es auch so, wie ich handelte.

Vor einigen Tagen meinte ein sehr netter (seeeehr alter) Nachbar nur zu mir, einfach wars mit dem sicher nicht, der konnte ganz schön stur sein, nicht wahr ... So viel Kontakt hatten wir zwar nicht, aber eben öfter und er hat auch mehr gesehen als ich.

Tja, Herr Vogel und Herr Sittich waren sich wohl noch ähnlicher, als ich dachte.

Um Dir das jetzt wenigstens ein bisschen zurückzuzahlen, zickt er so schön, macht man doch eigentlich nicht, wenn man so happy und glücklich ist in seinem Sittich-Nesterl ... oder?

10.06.2019 21:17 • x 1 #91


Babs54
Zitat von Hana-Ogi55:

Jetzt sitze ich hier und denke, nö oder, das kann aber jetzt nicht wirklich sein, was ich in Deinem Beitrag lese. Mir wird ja fast unheimlich. Ich kann Deine Umwelt verstehen, denn sie haben trotz allem hinter die Fassade gesehen bzw. sehen können.

Als wir damals verheiratet waren, da traf ich mal eine ältere Kollegin aus der Firma wieder, wo wir damals beide gearbeitet hatten. Sie war aber schon etliche Jahre in Rente. Ich bin später dann woanders hingegangen. Sie war richtig entsetzt, als ihr irgendwer berichtete, dass ich mit ihm verheiratet bin und sagte mir, dass sie nur gedacht hätte, Frau Hana-Ogi und der? Die sind zusammen, das glaub ich nicht. Aber nicht Frau Hana-Ogi und dieser Mann. Ich fand das eigentlich anmaßend damals. Hätte ich sie bloß mal gefragt, warum sie so entgeistert war. Na ja, geholfen hätte es bestimmt auch nichts, wir waren ja damals schon verheiratet. Ich habe ihn auch immer verteidigt, wenn mal einer was sagte, aber ich meinte es auch so, wie ich handelte.

Vor einigen Tagen meinte ein sehr netter (seeeehr alter) Nachbar nur zu mir, einfach wars mit dem sicher nicht, der konnte ganz schön stur sein, nicht wahr ... So viel Kontakt hatten wir zwar nicht, aber eben öfter und er hat auch mehr gesehen als ich.

Tja, Herr Vogel und Herr Sittich waren sich wohl noch ähnlicher, als ich dachte.

Um Dir das jetzt wenigstens ein bisschen zurückzuzahlen, zickt er so schön, macht man doch eigentlich nicht, wenn man so happy und glücklich ist in seinem Sittich-Nesterl ... oder?


Ob er glücklich ist oder nicht, das weiss ich nicht.
Aber was ich weiss ist, dass er komplett verunsichert ist. Er hat noch niemals alleine gelebt und sein Leben geordnet, organisiert.
Erst war es La Mama, dann Babs. Und das länger als La Mama.
Weichei! So, jetzt hab ichs ihm gegeben

10.06.2019 21:31 • x 3 #92


A


Nach 16 Jahren Beziehung/Eheaus mit 64 wieder Single

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C
[quote=Hana-Ogi55]Heute ist Tag 22. Eigentlich wollte ich den Tag zumindest teilweise draußen verbringen. Hab ich nicht. Konnte mich nicht aufraffen. Manchmal denke ich, ich habe einfach Angst, dass ich auf jemanden draußen treffe, der mich fragen könnte, warum ich alleine unterwegs bin, wo denn mein Mann ist ... oder noch schlimmer, dass ich ihm irgendwo begegnen könnte.

Damit umzugehen war am Anfang für mich auch ganz schwer. Kurz nach der Trennung bekam ich im Büro einen Anruf von einer Arbeitskollegin aus einer anderen Abteilung. Wir kennen uns nicht gut. Das Paar wohnt auch noch gegenüber in einem anderen Wohnblock von uns. Sie bekam zwei Briefe, die persönlich an mich adressiert waren und wollte sie mir übergeben. Das kann wieder nur mir passieren. Es war auch der erste Tag im Dienst nach einer der ersten Krankenstände. Sie fragte mich wie es uns den gehe und ob wir auch schon die Kaufoption der Wohnung in Anspruch genommen haben (wollten wir anfangs, alleine kann ich mir dies nun nicht leisten) und wo wir beabsichtigen in der Pension uns Niederzulassen (in der Wohnung oder am Land). Ich sagte ihr, er bleibt am Land und ich gehe in ein Pensionistenheim in Tschechien. Somit blieb ich bei der Wahrheit. Bei einem Weihnachstfest wurde ich auch gefragt, wo wir den Weihnachten feiern würden. Mir gab einen Stick ins Herz. Ich antwortete bei meinen Eltern.

Meines Erachtens geht es Fremden nichts an und schon gar keine Details über die Beziehung. Aber es war schwer für mich, weil ich es selbst ja nicht wahrhaben wollte. Schlimm war auch die Tatsache, dass er genau in dieser Zeit drei Monate im gleichen Haus wo ich arbeite zugeteilt wurde. Da habe ich ihm öfters im Hof stehen sehen. Manchmal haben wir uns am Heimweg öfters getroffen und fuhren in den gleichen Verkehrsmitteln heim. Ein furchtbares Gefühl. Ich saß meistens und er stand paar Meter vor mir.

Verzeih, dass ich jetzt meine Geschichte so aushole. Ist ja dein Thread. Habe es bis heute nicht geschafft einen eigenen zu erstellen. Lege dir aber ans Herz falls du nochmals in so eine Situation kommen solltest, dass sag einfach - ja es kriselt derzeit...und Punkt. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

10.06.2019 22:21 • x 2 #93


Hana-Ogi55
Zitat von cj38:
Meines Erachtens geht es Fremden nichts an und schon gar keine Details über die Beziehung. Aber es war schwer für mich, weil ich es selbst ja nicht wahrhaben wollte. Schlimm war auch die Tatsache, dass er genau in dieser Zeit drei Monate im gleichen Haus wo ich arbeite zugeteilt wurde. Da habe ich ihm öfters im Hof stehen sehen. Manchmal haben wir uns am Heimweg öfters getroffen und fuhren in den gleichen Verkehrsmitteln heim. Ein furchtbares Gefühl. Ich saß meistens und er stand paar Meter vor mir.

Verzeih, dass ich jetzt meine Geschichte so aushole. Ist ja dein Thread. Habe es bis heute nicht geschafft einen eigenen zu erstellen. Lege dir aber ans Herz falls du nochmals in so eine Situation kommen solltest, dass sag einfach - ja es kriselt derzeit...und Punkt. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.


Das macht nix, wenn Du hier sozusagen ausholst. Ich suche ja durchaus den Meinungsaustausch. Und so lese ich von Dir, dass es nicht nur mir so geht. Das tut mir schon gut.

Ich möchte einfach viel stabiler und gefestigter sein und selbst entscheiden, wem überhaupt ich wann etwas erzähle oder nicht. Aber diese ehemalige Kollegin gehört zu denen, die gerne in der Wunde bohrt, ohne zu sehen, wie es jemanden schmerzen könnte. Und ich weiß ganz genau, hätte ich ihr was erzählt, sie wäre lang aufgeschlagen und hätte mich dann heruntergezogen. Das wollte ich auch nicht.

Das kann ich Dir so gut nachfühlen, wie furchtbar dieses Gefühl für Dich war/ist. Meiner hat sich ja auch so schäbig bei der Kurreise im Februar benommen. Der Ort dort war nicht so groß und wir sind uns dann auf der Kurpromenade begegnet, da hat er breitmäulig gegrient wie so ein Honigkuchenpferd und gepfiffen, daher der Herr Vogel. Ich habe unter fast unter körperlichen Schmerzen versucht, ihn abschätzig anzusehen. Am liebsten hätte ich ihm einen Tritt in die Cochones verpasst.

Seht ihr Euch immer noch? Arbeitet ihr noch in derselben Firma?

10.06.2019 22:39 • x 1 #94


C
Zitat von Hana-Ogi55:


Liebe Hani-Ogi, komme erst jetzt zum Schreiben. Schlimm ist es, wenn man mitbekommt wie egal man seinem Wegbegleiter ist ....für den man (frau) alles gegeben hätte und eingesteckt hat. Zuerst möchte ich mich für meine Rechtschreibfehler entschuldigen, die ich erst jetzt gesehen habe. War ein hartes Wochenende. So wie alle - und überhaupt mit Feiertagen. Ich kam der Empfehlung meines Psychiaters nach mich so viel abzulenken wie es nur geht und das habe ich nun von Freitag bis gestern getan. Zufrieden bin ich dennoch nicht. Es fehlt mir an Schlaf und obwohl es schöne Stunden waren, hätte ich die Zeit im Haushalt verbringen können (hänge etwas nach, weil ich vieles aussortieren möchte). Irgendwie ist alles nicht so, wie es sein sollte. Zu dieser Erkenntnis kam ich gestern.

Ja leider, wir arbeiten in der gleichen Firma und bis auf weiters zum Glück in getrennten Lokationen. Wir haben uns das letzte Mal am 290119 vor Gericht gesehen, da wollte er mir die Hand reichen. Ich habe nicht erwidert. Da meinte er: jetzt gibst du mir nicht einmal mehr die Hand?. - Tsss! Ging wortlos weiter und starrte aus dem Fenster (tolle Aussicht). Ab dem Erscheinen des RA und vor Gericht war ich wieder euphorisch. Wie es mir im Herzen erging, kannst Du Dir sicher vorstellen. Ab dann habe ich ihm nicht mehr gesehen. Letzten Sonntag hat er dankenswerter Weise meine letzten privaten Dinge aus dem Haus in den Garten meiner Eltern abgeladen. Wir hatten letzten Freitag auf meine Initiative hin kurzen SMS-Kontakt, weil nicht alles dabei war. ....hin und her....Ich schaffe es nicht rüber zu fahren und die Sachen bis ins Detail durchzugehen. Ich schrieb ihm vorgestern, dass keine weitere Auflistung von mir folgen würde und ich jedoch auf die Überbringung zweier Sachen großen Wert lege. Wenn dies durch ist folgt mein letztes Danke-E-Mail....und versuche diese schlechte Erfahrung für immer aus meinem Leben, zumindest für die Zeit, die ich jetzt noch brauche, zu löschen.

Apropos, letzten Dienstag habe ich mich in sein Terrain gewagt (das erste Mal seit letzten Sommer), dort habe ich vernommen, dass seine liebe junge Freundin einen besseren Arbeitsplatz zugewiesen bekam. Seine Handschrift. Das hat mir nochmals ins Herz gestochen....aber egal, schlimmer ist zu Wissen, dass sie sich bereits an meinem alten Nebenwohnsitz aufhält, wo ich mein Herzblut, Geld und Zeit verschwendet habe. Ich dachte dort bis zu meinem Lebensende zu verweilen. So und jetzt Schluss mit meiner Geschichte (war die Kurzversion)

Wie geht es Dir heute? Vom Gefühl her denke ich, dass Du eine erstaunlich starke Frau bist. Du gehst zeitlich gesehen ganz anders mit der Situation um als ich es damals kurz nach Trennung zu vermögen vermag. Dennoch ist die Angelegenheit und der tiefe Schmerz über die endliche Erkenntnis bei Dir noch viel zu frisch. Deshalb denkst Du nicht gefestigt genug zu sein um mit der Situation, vor allem bei anderen Bekannten, umgehen zu können. Lass Dir noch etwas Zeit. Du musst Dich erst wieder finden und erst einmal realisieren was da eben passiert ist und wo Du heute stehst. Vielleicht solltest Du auch Treffen mit gemeinsamen Bekannten (mir steht morgen eines bevor) meiden. Arbeitskollegen sind oft keine wirklichen Freunde, sondern waren nur Wegbegleiter. Du bestimmst über das, was Du sagen möchtest. Du hörst aber eh sehr gut auf Deine innere Stimme - Dein Gefühl, wie bei dieser Arbeitskollegin lag ja richtig! Du bist nur Dir, wenn überhaupt, schuldig Rechenschaft abzulegen. Sonst niemandem!

11.06.2019 21:54 • x 2 #95


Hana-Ogi55
Ich schreibe jetzt mal paar Gedanken auf, eigentlich habe ich gar nicht so viele. Heute ist Tag 26 der strikten Kontaktsperre. Es ist nicht nur jeder Tag anders, ich habe das Gefühl, das ändert sich mitunter auch stundenweise. Manchmal empfinde ich es so, als würde ich mich selbst von außen beobachten und denken, na, wie wird sie den Tag heute schaffen. Es ist schwer, aber ich kann wenigstens ein bisschen besser schlafen. Ich hoffe, es liegt nicht nur an den nagelneuen Matratzen. Die hatten wir uns im Januar bestellt, Komfortmatratzen mit Boxspringfeeling und einem Tip-top-Topper dazu. Wir wollten es ja bequem haben und von Trennung war keine Rede. Durch verschiedene Widrigkeiten klappte immer wieder die Zustellung nicht. Mit der jungen Frau vom Auslieferungslager hatte ich schon fast eine Freundschaft geschlossen. Jedenfalls zog sich das alles hin. Der Topper stand schon eine Weile unbenutzt herum. Mal war die Lieferung nicht vollständig, mal war eine der Matratzen nicht qualitätsgerecht, dann passte wieder der Termin nicht. Kurz und gut, die Lieferung sollte nun doch noch kommen, ich wollte schon stornieren. Jedenfalls kam 3 Tage vor seinem Auszug eine unvollständige Lieferung. Es sah ja sowieso aus bei uns wie bei Hempels unterm Bette, er schleppte seine Kisten und Kartons aus der Wohnung, der Lieferdienst die Bestellung hinein. Als er dann ging am Sonntag, da meinte er noch, jetzt habe ich nicht einmal die neuen Matratzen ausprobieren können. Geantwortet habe ich darauf nicht, aber nur gedacht, was man noch, das käme ja einer Entweihung gleich. Inzwischen ist alles kompletto geliefert worden, ich habe alles umgebaut und liege jetzt wie die Prinzessin auf der Erbse. Inzwischen klappt es auch mit Einstieg, ich dachte schon, ich muss jetzt noch Stabhochsprung anwenden oder mir eine kleine Stufenleiter kaufen. Nee, den Dreh habe ich jetzt raus ...

Ich kann das gut nachvollziehen, cj 38, wie das ist, wenn man sich gezwungenermaßen über den Weg laufen muss. Und auch, dass sie einen guten bzw. besseren Arbeitsplatz hat und sich den Wohnsitz angenommen hat. Das ist alles nicht leicht auszuhalten. Aber manchmal wird man nicht gefragt, ob man etwas aushalten kann. Dann kann man nur reagieren und am besten so, dass man möglichst mit wenigen Blessuren durchkommt, aber so einfach ist es ja nicht. Mir würde schon reichen, wenn sich bei mir endlich Herz und Verstand einigen würden und die gleiche Linie fahren würden.

Ich bin oft mit dem Rad unterwegs, mache so meine Runde oder habe Dinge zu erledigen oder treffe mich mit jemanden. Bisher bin ich ihm noch nicht begegnet, ich fürchte mich aber vor diesem Moment, obwohl ich ja eigentlich im Kururlaub das schon mal intensiv üben durfte. Diese Gedanken schiebe ich aber immer möglichst beiseite.

Du hast natürlich Recht mit Deinen Sätzen, was die gemeinsamen Bekannten bzw. auch die Arbeitskollegen betrifft. So sehe ich das auch, ich bin niemanden Rechenschaft schuldigt und muss mich auch niemanden erklären. Ich brauche auch kein Mitleid (was manchmal eh nicht von Herzen kommt, sondern nur ein Aussaugen, damit man eine Neuigkeit in der Mittagsrunde verkünden kann) und wenn ich Hilfe brauche, dann kann ich meinen Mund aufmachen.

Wie verlief denn Dein Treffen, das stand ja vorige Woche bevor?

Einen Pluspunkt für heute gebe ich mir noch. Etwas profanes eigentlich, aber trotzdem. Ich habe heute aus dem Wirtschaftsschrank neues Toilettenpapier rausholen müssen und fand doch noch paar Rollen mit einem Herz-Dekor, das gabs, glaube ich jedenfalls mal, um den Valentinstag herum und passte ja dann ab März nicht mehr. Ich musste innerlich bissl feixen, als ich die Rolle aufsteckte und dachte mir, ok., jetzt wird es ein bissl krass, aber so sehe ich es, seine Liebe war zuletzt eh nur noch für den Allerwertesten. Passt doch.

14.06.2019 20:04 • x 6 #96


Hana-Ogi55
Samstag, Tag 27 seit seinem Auszug lief eigentlich ganz normal. Ich dachte mir so, wieder ist ein Tag geschafft. Und der ging auch einigermaßen.

Bis, ja bis dann am Abend plötzlich das Telefon klingelte. Dieser Klingelton, der fuhr mir direkt bis ins Mark. Ich ging nicht ran, dafür der AB. Nach 27 Tagen auf einmal ein Kontakt oder sowas ähnliches. Es war eine lapidare Nachricht, dass er für mich frisch geräucherten Fisch hätte, ich könne ihn ja anrufen oder auch nicht, wenn ich den haben wollte.

Mein bis dahin mühsam aufgebautes emotionales Gerüst fiel auf einmal in sich zusammen. Mir war zittrig und ich fing sofort an zu flennen. Ich lief hin und her (wie bei Schlaflos in Seattle, als Annie wieder die Radiosendung hören will in der Nacht und sich dann letztlich im Besenschrank vor ihrem Verlobten versteckt) und wusste nicht wohin mit mir. Ich war völlig außer mir. Zum Glück stürzte ich dann ins Forum und wurde hier ganz lieb aufgefangen und durch die halbe Nacht getragen. Nochmal vielen lieben Dank dafür.

Währenddessen guckte ich einmal in mein Smartphone, ich hab immer den Ton aus und es auch nicht stets und ständig an. Da sehe ich, eine Email - von ihm. Eine Weile nach dem Anruf geschrieben. So sinngemäß, ob ich da sei oder nicht oder ob ich vielleicht nicht mit ihm reden wolle, das sei auch ok. Aber ich solle ihm schreiben, ob ich besagten Fisch haben wolle. Wenn ja, dann würde er mir den schnell vorbeibringen.

Da geht dieser Mann vor fast 4 Wochen aus der Tür, kriegt noch nicht mal ein Good bye oder so ähnlich zustande und kommt jetzt so? Gehts noch? Als wären wir gute Freunde. Was denkt der sich denn?

Nach einer kurzen Nacht habe ich mich gefühlt, wie durch einen Fleischwolf gedreht, einmal vorwärts und einmal zurück.

Bin dann am späten Vormittag raus, um eine Runde mit dem Rad zu drehen. Zum Glück gibt es ja heute nicht so eine Backofenhitze wie gestern.

Ich fahre los und das ist eine schnurgerade Straße bis zur ersten Kreuzung, da sehe ich aus den Augenwinkeln, dass er mir mit dem Auto entgegenkommt. Oh nee, habe ich gedacht. Auch das noch. Was ist das denn jetzt, das brauche ich ja gar nicht. Ich hätte koxxen können.

Zum Glück musste direkt vor ihm ein Auto einparken, so dass er stehenbleiben musste, ich fuhr an diesem vorbei und trat aber dann in die Pedalen wie der Teufel, und schwupps war ich über der Kreuzung und rein in den Park. Mir klopfte das Herz und meine Beine zitterten. Was will der hier? Wollte er jetzt bei mir klingeln und gucken, ob ich da bin? Mir den Räucherkram in den Briefkasten quetschen?

Boah, warum haut mich das derart aus den Galoschen? Ich bin dann einige Stunden sinn- und ziellos rumgefahren. Hab zwischendurch Pause machen müssen, weil mir die Tränen kullerten. Ich will das nicht.
Mir tut alles innerlich weh. Ich weiß nicht, wie ich es wegkriege.

16.06.2019 14:58 • x 3 #97


Babs54
Hallo Hana,
lass dich mal ganz lieb drücken.
Ich kann mir ganz gut vorstellen, wie du dich fühlst.
Irgendwie kommt es ja rüber, wie ein kläglicher Annäherungsversuch und deine Schutzmauer ist zusammengebrochen.
Herr Sittich kam auch mit irgendwelchem Schwachsinn, meinte, ihm fehle irgendein Akku.
Da bekam ich auch Schnappatmung.
Was das sollte? Keine Ahnung.

Aber vielleicht meldet es sich ja auch nochmal bei dir (dein komischer Vogel, nicht Herr Sittich)

Mir geht es auch am besten, wenn ich nichts höre und sehe von ihm und das wird bei die genau das gleiche sein.

Versuche es irgendwie aus deinem Kopf zu kriegen. Die Radtour war sicherlich ein richtiger Schritt in diese Richtung.

Wünsche Dir einen trotzdem entspannten Abend.

Liebe Grüße

Babs

16.06.2019 19:17 • x 1 #98


S
Was macht den der Sittich?

16.06.2019 19:33 • x 1 #99


Hana-Ogi55
Zitat von Solskinn2015:
Was macht den der Sittich?


Der Sittich gehört zu Babs54

Meiner ist der Herr Vogel und der hat mir mein Wochenende aufgemischt.

16.06.2019 19:37 • x 1 #100


C
War er da als Du heim kamst?

16.06.2019 19:52 • #101


S
Ja deshalb wollte ich mal kurz Babs stand hören, ob ihr Sittich noch auf der Stange sitzt.

16.06.2019 19:55 • x 1 #102


Hana-Ogi55
Zitat von cj38:
War er da als Du heim kamst?


Nee, der ist doch vor 27 Tagen ausgezogen. Ich habe für die Wohnung einen eigenen Mietvertrag und er ist doch mit hängenden Fahnen in seine neue Wohnung gezogen.

Was der heute hier rumgegurkt ist, keine Ahnung. Zum Glück gab es keinen Augenkontakt.

Ich dachte nur, fxck, was für ein abartiges Timing. Aber wäre ich bissl eher losgeradelt, hätte ich ihn noch an der Ampel sehen müssen.

16.06.2019 19:56 • #103


N
Hallo liebe Hana,

ich habe gerade Deine Geschichte gelesen und ich finde es faszinierend wie Du Deine Gefühle beschreibst. Man kann alles genau nachfühlen und viele dieser Gefühlsregungen kenne ich genauso auch, könnte diese aber niemals in solche Worte fassen.

Du hast geschrieben, Du willst kein Mitleid, aber trotzdem tut es mir leid was Dir da gerade passiert.

Meine Gedanken sind bei Dir

Liebe Grüße
Nutsy

16.06.2019 20:02 • x 1 #104


Hana-Ogi55
Zitat von Nutsy:
Hallo liebe Hana,

ich habe gerade Deine Geschichte gelesen und ich finde es faszinierend wie Du Deine Gefühle beschreibst. Man kann alles genau nachfühlen und viele dieser Gefühlsregungen kenne ich genauso auch, könnte diese aber niemals in solche Worte fassen.

Du hast geschrieben, Du willst kein Mitleid, aber trotzdem tut es mir leid was Dir da gerade passiert.

Meine Gedanken sind bei Dir

Liebe Grüße
Nutsy


Danke Dir, liebe Nutsy, Trost tut aber doch ganz gut, das streichelt schon die Seele.

Wie bei so vielen hier bin ich einfach drin im Strudel der Gefühle. Auch wenn ich es nicht will, es tut mir so weh und man kann nichts wirklich dagegen tun. Du bist ja auch gerade mittendrin und nicht nur dabei. Wünsche Dir auch, ja man kann ja fast sagen, gute Besserung in Deiner Gefühlswelt.

16.06.2019 20:07 • x 1 #105


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