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Nach 14 Jahren verlässt er uns

Gorch_Fock
Ich wäre hier auch sehr, sehr vorsichtig, Tessa. Aus meiner Sicht will er Dich übervorteilen. Und das Problem liegt hier in den Details. Häuser sind verdammt teuer. Wenn hier nicht angepasste Reglelungen für das Innenverhältnis getroffen werden, haftest Du für diese Kosten und er ist ggf. fein raus. Allein die Energiekosten werden sich -spätestens mit dem Ausläufen Eurer Versorgerverträge (gell, die hat er sicherlich in den netten Ordnern außer Haus geschafft, damit Du sie nicht einsehen kannst) auf das 2-3 Fache belaufen. Plus ca. 500 Euro Mehrkosten nur für die Gasumlage, falls ihr mit Gas heizt. Dazu kommen später Umzug (locker 3000-4000 Euro mit einem Umzugsunternehmen), Streichen vom Haus, ebenfalls mal locker 5000 Euro, Zeit für Hausverkaufstermine, Kosten für ein Energiegutachten vor Verkauf, incl. Beratung der Käufer (ja, ganz neu alles, hat kaum einer auf dem Schirm). Und in dem Szenario hast Du noch keinen Euro in Deine Wohnung gesteckt, die passgenau zum Hausverkauf angemietet werden muss, damit Du keine 2-3 Monatsmieten doppelt zahlst. Viel Stress und viele Kosten.
Und der Herr macht es sich in der Nähe von Arbeit und Next in der Jungesellenbude gemütlich? Das er auch Wohnraum für Umgang vorhält glaub ich persönlich dann nicht. Dazu hätte er die Fahrtkosten für die 40 Minuten Holen- und Bringen zu übernehmen. Glaub ich ebenfalls nicht dran.

Wenn er einen friedlichen Weg gewollt hätte, hätte er von Beginn an anders agieren müssen. Wenn er den Weg will, dann schlag ihm doch mal folgendes vor:
- Deine Anwältin soll mal einen Honorarvereinbarung benennen, für den sie in DEINEM Auftrag eine Scheidungsfolgenvereinbarung mit dem Sonderpunkt Ehewohnung / Haus ausarbeitet. Incl. aller relevanten Punkte. Ich selber vermiete noch heute mit meiner Ex zusammen eine Immobilie und der damals von der Anwältin ausgearbeitete Notarvertrag ist bis heute die prof. Grundlage dafür. Ja, das kostet einiges an Geld, lohnt sich aber. Und wie gesagt: Diese Kosten hat ER zu übernehmen. Ohne Diskussion. Hier entstehen locker Kosten im vierstelligen Bereich für eine saubere anwaltliche Ausarbeitung plus Notarkosten. Und anders als notariell beglaubigt würde ich bei seinem Agieren überhaupt nicht akzeptieren. Ggf. auch mit Aufnahme von Titeln, wenn er sich Punkten entziehen will, auch das geht nämlich. Vorteil auch: Mit dem Vertrag werdet ihr dann nach dem Trennungsablauf innerhalb von 15 Minuten geschieden, da ein notarieller Vertrag Bindungswirkung vor Gericht hat.

Auf ein Familienfahrzeug hast Du gesetzlich bereits Anspruch. Sein Angebot hier ist schon Teil dieser Übervorteilung, da er mit Deinem Nichtwissen rechnet.

Persönlich würde ich an Deinem Plan des Auszuges festhalten und mich auf seine Spielchen überhaupt nicht mehr einlassen. Bzw. ihn aus der Nummer nicht rauslassen. Der Herr soll sich mal schön um seine Immobilie kümmern, im Akten wegtragen war er doch schon so gut. Stumpf nicht drauf eingehen, aussitzen. Am eigenen Auszug mit den Kindern planen. Und dann Beistandschaft beim Jugendamt und Titel zu seinen Lasten. Du bist widerlich / Du wirst schon sehen was Du davon hast - alles plötzlich vergessen für ihn?

18.09.2022 20:19 • x 17 #3121


Gorch_Fock
Ach ja, die Zinsen liegen bereits bei 3 Prozent für Käufer. Die Wunschpreise für die Immobile (incl. der an die Bank zu leistenden Vorfälligkeitsentschädigung) sind gar nicht mehr so leicht zu bekommen. Denn wer in der - in den kommenden Monaten garantiert noch voll durchschlagenden - Rezession nun noch Geld für eine Luxusimmobilie mit Pool hat, wird auch noch überschaubar bleiben. Und die nächsten Zinsschritte der Notenbanken sind ja auch schon absehbar. Auch hier macht er sich es einfach, denn da kommen auch als Verkäufer noch Probleme auf Euch zu. Denn es wird immer weniger Menschen geben, die überhaupt dieses Kapital in einer Wirtschaftskrise aufbringen können.

18.09.2022 20:34 • x 8 #3122


A


Nach 14 Jahren verlässt er uns

x 3


Tee-Freundin
Zitat von TESSA81:
unser ganzes bisheriges Leben wurde einfach auf den Kopf gestellt und der einzige der damit super klar kommt ist mein NM.

Tessa, noch, NOCH kommt er damit klar.

Doch das kann sich noch erheblich ändern.

Vielleicht solltest Du dich mit dem jungen Mann gut stellen in dessen Wohnung Du könntest, wenn er auszieht.
Zitat von Gorch_Fock:
anders als notariell beglaubigt würde ich bei seinem Agieren überhaupt nicht akzeptieren.

Ich auch nicht.

Gut, ich glaube für eine versierte finanzielle Beratung über den Umfang an Kosten hinsichtlich des Hauses / Verbindlichkeiten, zukünftige Entwicklungen und für Wahrscheinlichkeiten kannst Du dich guten Gewissens in @Gorch_Fock 's Hände begeben.

Auch wenn ihr heute recht traurig ward, Tränen reinigen die Seele und auch sie trocknen wieder.

18.09.2022 21:09 • x 5 #3123


R
Ich sehe das genauso wie @Gorch_Fock.

Es ist aber auch eine schwierige Situation. Nachdem er sich schockiert darüber gezeigt hat, dass Tessa mit den Kindern ausziehen möchte, zeigt er sich plötzlich "einsichtig" und möchte aus seinem Keller wieder in das Tageslicht aufsteigen.

Die Kosten für eine Wohnung nimmt er zumindest teilweise von dem bisher gezahlten Trennungsunterhalt. In seiner Brieftasche ändert sich also nicht allzu viel. Er kann also in Ruhe ein neues Leben beginnen.

Tessa hingegen verzichtet auf den bisher (1x) erhaltenen Trennungsunterhalt, um endlich in Frieden leben zu können. UND verzichtet -was rechtlich unwirksam ist, wobei die Unwirksamkeit durch geschickte Vertragsgestaltung umgangen werden kann - auf den Unterhalt, der den Kindern zusteht. Sie hat also finanziell ein Weniger, aber ist ihn los.

Die andere Konstruktion, was natürlich von einem entsprechenden Wohnungsangebot abhängig ist, nämlich, dass Tessa zuerst auszieht, fände ich wesentlich angenehmer. Sicherlich muss man beide Varianten durchrechnen. Bleibt er im Haus und sie würde Trennungs- und Kindesunterhalt in einer neuen Wohnung lebend bekommen, müsste sie ja auch die Hälfte des Kredits bedienen, Grundsteuer etc. bezahlen. Er müsste sich allerdings den Wohnvorteil anrechnen lassen, sodass diese Kosten minimiert wären.

Bei einem zu verkaufenden Haus ist es niemals gut, derjenige zu sein, der im Haus wohnen bleibt, zumal er selbst zeitnah ausziehen muss. Die ganze Arbeit, die mit neuem Streß verbunden ist, würde ich in dieser Konstellation gerne ihm überlassen.

Aber wenn Du den Weg gehen solltest, verschaffe Dir schnell einen Überblick über wirklich alle Zahlungen, die das Haus betreffen, damit Du genauestens vereinbaren kannst, was er alles zu zahlen hat.

Ich finde es gleichwohl schön für Dich, dass es vorwärts geht. Er bewegt sich zumindest gedanklich. Das ist doch, unabhängig von der Motivation, schon mal ein Fortschritt.

Lass Dir doch eine seiner Excel-Tabellen geben, in der alle Kosten für das Haus aufgelistet sind und vereinbare einen Termin mit Deiner Anwältin. Dann liegen alle Zahlen auf dem Tisch und dann kann gerechnet werden.

Dass Du Deine Kinder, wenn Sie etwas brauchen, zu Deinem NM schicken sollst und er bezahlt dann, finde ich übrigens bedenklich. Dafür ist der Kindesunterhalt ja eigentlich gedacht.

18.09.2022 21:47 • x 8 #3124


T
Zitat von TESSA81:
unser ganzes bisheriges Leben wurde einfach auf den Kopf gestellt und der einzige der damit super klar kommt ist mein NM.

Das ist nicht verwunderlich, denn es war ja nicht eure Entscheidung sondern allein seine.
Kein Wunder, dass er da momentan Oberwasser hat.

Ich wünsche dir von Herzen, dass sich langsam eine Lösung anbahnt, mit der zumindest wieder Frieden und Stabilität in eurem Alltag einkehren. Natürlich ist das momentan nur ein schwacher Trost angesichts dessen, was ihr verloren habt, aber es wäre ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Heilung und in eine bessere Zukunft. (Auch wenn sie jetzt im Moment noch ungewiss erscheint und du sie nicht wolltest. Wer weiß, was noch alles Gutes für euch kommt! Hoffentlich sehr viel!)

18.09.2022 21:55 • x 3 #3125


Y
Ich könnte mir auch vorstellen, dass ein schlichtes ich möchte das einmal in Ruhe konkret durchrechnen reicht. Deine Anwältin wird schon wissen, worauf alles zu achten ist. Und: Das Haus verkaufen kann er ja viel besser, da er sich nicht so viel um die Kinder kümmern muss.

19.09.2022 06:00 • x 1 #3126


B
Ich glaube @Rosy kann am Besten hier zu juristischen Themen raten.
Ganz grundsätzlich finde ich es gut wenn es voran geht. Aber so einfach, wie er es sich vorstellt ist es eben nicht.
Und von daher kann ich mich nur anschließen nach der Forderung, die Karten auf den Tisch zu legen und konkret rechnen.
Mir stoßen mehrere Punkte auf:
Weiterhin keine Offenbarung der Finanzen.
Weiterhin keine klaren Zahlen
Kein konkreter Kinderunterhalt, sonderbedarf wird als Goodwill gezahlt
Deal gilt nur unter von ihm bestimmten Bedingungen.

Es ist grundsätzlich eine gute Idee, eine Scheidungsfolgenvereinbarung zu erarbeiten, notariell abzuschließen. Dann ist die Scheidung ratzbatz durch, fehlen nur noch die Rentenpunkte und das begleichen der Rechnungen.
Aber so etwas erfordert Transparenz. Dann kann man konkret rechnen.

19.09.2022 06:31 • x 9 #3127


T
@BernhardQXY Danke für die klare Antwort. Es erleichtert mich sehr, dass das andere auch so sehen.

19.09.2022 07:16 • x 1 #3128


G
Zitat von BernhardQXY:
Mir stoßen mehrere Punkte auf..... weiterhin keine Offenbarung der Finanzen...


usw....

Und das ganze ohne anwaltliche Nachricht seinerseits, den er ja angeblich hat.

19.09.2022 08:10 • #3129


T
Das wird Tessas Anwältin hoffentlich alles beachten und berücksichtigen. Natürlich ist es nicht so einfach.

Deswegen schrieb Tessa ja auch, sie wird alles gut prüfen und sich beraten lassen.

Ich finde dennoch dass die Bereitschaft etwas an der Situation zu verändern ein Fortschritt gegenüber der Haltung ist, sich im Keller zu verbarrikadieren und nach Gusto raus zu kommen und Stunk zu machen.

Egal wie die Vereinbarung nun im Einzelnen geregelt wird, Hauptsache es gibt nicht über Monate ein - weiter so! bei dem alle Nerven und Substanz lassen.

Die Anwältin wird das finanzielle und rechtliche schon entsprechend klären und reelle Vorschläge ausarbeiten.

Nun ist erstmal wichtig, dass die Bereitschaft dazu (seitens Tessas NM) auch vorhanden scheint!

19.09.2022 08:54 • x 1 #3130


Zauberworte
Liebe Tessa

Ich habe Dein Schicksal vor 15 Jahren durchlebt und durchlitten, allerdings mit noch sehr kleinen Kindern, mein ganzes Mitgefühl!
Was mir auffällt, es geht, vielleicht nur hier, viel darum, was Dein Mann will, warum er sich so oder so verhält, was er mit wem eventuell plant.
Was, liebe Tessa möchtest Du? Dass alles wird wie früher geht leider nicht. Aber mit diesen Umständen - was wünschst Du Dir? Wie und wo möchtest Du wohnen? Deine Kinder? Ich habe auch 1 Jahr in Schockstarre nur reagiert, da muss man baldmöglichst raus und den eigenen Weg wählen und gehen.
Viel Glück und alles Liebe!

19.09.2022 09:33 • x 10 #3131


T
@Zauberworte du hast vollkommen recht irgendwie warte ich drauf das es wieder normal wird.....
Was will ich Hmmm Seelen Frieden......

19.09.2022 09:39 • x 5 #3132


tina1955
@thegirlnextdoor
was nützen all die gut gemeinten Ratschläge, wenn Tessa nicht über ihren Schatten springen kann, der Anwältin nicht komplett zum kämpfen das okay gibt, weil sie ihr Seelenheil möchte?

Ich bin auch der Meinung, der Nochmann spielt auf Zeit und denkt er kann sie über den Tisch ziehen.

19.09.2022 09:45 • x 9 #3133


T
Zitat von tina1955:
der Anwältin nicht komplett zum kämpfen das okay gibt,

Aber das hat sie doch..?!

19.09.2022 10:44 • #3134


tina1955
Zitat von thegirlnextdoor:
Aber das hat sie doch..?!

Dann würde ja bereits eine Auflistung aller Vermögenswerte vorliegen und ggf die Auszahlung vorbereitet sein.

19.09.2022 10:48 • #3135


A


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