Hallo Gemeinde,
puhh, ich hoffe ich schaffe es bis zum Ende des Beitrags ohne zusammen zu klappen. Ich bin 35. Meine Frau 32. Bald 14 Jahren Ehe. Wir haben drei Kinder elf, neun und sieben Jahre alt. Vor Ostern erfuhr ich dass Sie eine Aussenbeziehung mit meinem guten Jugendfreund hat. Sie liebt mich nicht mehr, möchte einen neuen Weg gehen und meint dass sie mir noch damit einen Gefallen tut. Reaktion war das Grauen. Tränen, Zusammenbruch usw. Ich sagte zu Ihr geh nicht. Sie war der festen Überzeugung dass ich sie rausschmeisse. Das hin und her der Entscheidungen ging zwei Tage lang. Schließlich sagt sie dass sie bleibt.
Die Wochen bis heute sind für mich der Horror pur. Depressionen, Tage voller Tränen wegen dem Vergangenen, wegen der Lügen, wegen der Ungewissheit. Ich habe Ihr aus tiefsten Herzen verziehen und sie um Verzeihung gebeten für all meine Fehler. Dass ich sie aus dem Fokus gelassen habe, dass ich mich ihr nicht mehr so zugewandt habe wie früher.
Die Familie so wie sie war ob perfekt oder nicht war immer das wichtigste. Alles was ich beruflich aufgebaut habe war für sie. Wir haben etwas worauf wir stolz sein können. Unseren drei Kinder sind das liebste und vollkommenste was ich erlebt habe. Es ist etwas wofür man, ein Mann kämpfen kann und sollte.
In den letzten Tagen gibt es wieder einen Stimmungsumschwung den ich nicht verstehe. Sie sagt dass sie immer noch darüber nachdenkt weg zu gehen. Das Sie es sich nicht sicher ist. Ihre Wünsche kenne ich aus den Gesprächen. Sie hat Hoffnung in einer neuen Partnerschaft aus unseren Fehlern gelernt zu haben. Es besser machen zu können. Jemanden auch Liebe geben wo sie diese mir nicht geben kann. Ein neues Nest. Schöneres Nest.
Vor ein paar Tagen habe ich ihr ehrlich gesagt geh wenn du willst. Ich, will es selbst nicht. Es gibt für alles eine zweite Chance. Ich muss aber auch sagen dass ich mich mit meinen Gefühlen nicht klar Schiff halten kann. Ich will das wieder nach vorne schauen, das Alte und schmerzvolle zurück lassen. Wieder planen, sich auf etwas freuen. Aber, ich bin ganz alleine auf diesem Schiff. Nur ich und kann nur unsere Kinder mitnehmen.
So wie ich das sehe ist sie in einer tiefen Trauer. Trauer dass sie noch bei mir ist und Trauer dass das andere Nest nicht aufbauen kann. Sie wird aber wenn sie geht das alte Nest verbrennen. Unsere Familie, die Geborgenheit für die Kinder. Die Kinder Herzen werden verletzt aufs tiefste. Ich kenne dass da ich selbst aus solch einer Familie entspringe.
Ich versuche seit Tagen, ja Wochen, sie los zu lassen. Ich kann es aber nicht. Das krampfhafte halten schadet jeden Tage um Tag. Sie sagt, ich bin doch noch hier und gleich mache ich mir Gedanken wie lange noch? Wie lange sind wir die Familie für die wir Jahre gelebt haben? Nicht ich bin der das wegwerfen will. Ich verzeihe, Menschen sind Menschen um Fehler zu machen, verzeihen und vergeben.
Der Alltag sieht so aus dass ich arbeite, unterschiedliche Mischung aus Beruhigungstabletten und Antidpressiver zu mir nehme und irgendwann nach Hause komme. Dort sehe ich sie und will nur noch weinen, so traurig bin ich. Denn ja, ich liebe Sie, habe immer noch Gefühle für Sie. Das ist doch schlimm, oder als Frage, ist das schlimm?
Ich würde so gerne wieder nach vorne schauen. Loslassen, mit jemanden darüber reden, jemand der zuhört.
Ich bete was ich seit Jahren nicht gemacht habe, treibe exzessiv Sport. Ich tue mir selbst nicht gut. Die Gefühle kommen wie ein Tsunami. Ich will doch, ich will doch, ich will doch das alles Retten. Für uns, für die Kinder. Ich würde es nicht ertragen sie nur am Wochenende zu sehen. Sie geben mir täglich Mut und Kraft und schon gar nicht dass sie mit diesem Schatz zu einem anderen Mann zieht.
Langsam glaube ich mehr und mehr das ich mich zu einer Beziehung mich überhaupt nicht eigne. Ich bin es nicht wert Gefühle zu erhalten. Man kann mir nicht zutrauen eine Familie auf zu bauen. Ich bin allein und hier bin ich. Allein.
Was tun? Was denken? Wie handeln?
Xaver
22.05.2012 13:48 •
#1