Nach 13 Jahren endültig Vorbei?

Geschichten wie meine gibt es bestimmt genug, ich muß meinen Seelenschmerz trotzdem loslassen da ich völlig am
Boden bin und grade nicht weiß wo mir der Kopf steht.

Ich und meine Frau waren/sind 13 Jahre zusammen gewesen und haben uns wirklich geliebt.
Wir haben ein Kind zusammen das mitlerweile 11 Jahre ist.
Ich bin 41 und sie 36 Jahre alt.
Wir hatten schon mal eine kleine Krise vor ca 6 Jahren, wo sie bei ihrer Mutter übernachtet hatte. Nach einem klärendem Gespräch, da ihr alles über den Kopf gewachsen war, hatt sich wieder alles eingepegelt.
Vor ca. 1 Jahr hat sie begonnen ihre Selbständigkeit zu planen. Es gab die möglichkeit eine Kaufhalle (Name möchte ich nicht nennen) zu übernehmen bzw. zu kaufen und war sich unsicher dies zu machen. Ich bestärkte sie und half wo ich kann mit mit Terminfahrten, auf Junior aufpassen, erstellte Tabellen und kümmerte mich viel um den Papierkram. Ich opferte meinen Gesamten Urlaub und Zeit um ihr zur Seite zu stehen und den Rücken zu Stärken.
Ich habe für diese Frau meine Hobby´s aufgegeben und meine Freunde verloren. Ich habe uns ein Haus aufgebaut, bessere Arbeit gesucht wo ich mehr verdiene, aber in Schichten Arbeiten muß.

Vor 2 Monaten war es soweit, die Gründung war da und es fing an. Sie ging auf Abstand, Ignorierte mich größtenteils. Auf fragen was Los sei habe ich nie Antworten bekommen.

Heute hat sie mir gesagt, das sie sich eine Wohnung genommen hat und ausziehen wird. Nach einem Gespräch erklärte sie mir als Grund meine Mutter. Sie Wohnt mit im Mehrfamilienhaus was ich übernommen und Saniert habe. Ja, sie ist manchmal leicht Toxisch und sie zofften sich immer mal und am nächsten Tag hockten sie Stundenlang draußen und Unterhielten sich Stundenlang. Ich meinte das kann nicht der Grund sein.

Dann kahm der Vorwurf, da ich mal eine ehemalige Arbeitskollegin mit auf Arbeit genommen habe und mich mit einer besten Freundin die ich schon 25 Jahre kannte getroffen habe, ohne was zu sagen. Weiter ging es das unser Junge viel zu Früh gekommen ist (war kein Wunschkind, Liebe ihn aber abgöttisch) und sie scheinbar was verpasst hat. Noch dazu sind bei ihr jetzt S. Fantasien wie Partnerwechsler Club,schlagen oder mal mit einer Frau vorhanden. Das geht bei mir überhaupt nicht.
Sie hängt nur noch am Telefon. Auch Berufsbedingt, aber auch Nachts? Auf die Frage ob sie jemanden kennengelernt hat sagt sie immer wieder es gibt kein neuen Mann.
Ich glaube das aber nicht.

Sie meinte das sie das alles nicht mehr ertragen kann. Ich habe versucht sie umzustimmen unter Tränen vieleicht ein Neustart zu versuchen oder eine Paartherapie, leider bleibt sie Stur. Ich wäre nicht mehr aufmerksam gegenüber ihr mit kleinen Aufmerksamkeiten oder netten Worten.Es geht um Sie und nur um Sie, andere Meinungen oder Interessen interessiert sie nicht mehr.

Sie meinte, sie ist ja nicht aus der Welt und man kann sich neu Kennenlernen. Wie soll ich eine Frau die ich 13 Jahre kenne neu kennenlernen?
Ich glaube das ist nur eine schmache um mich zu behruigen.

Ich stehe ganz alleine da, keinen zum Reden und am Boden zerstört.
Was haltet ihr davon, ich weiß momentan nicht weiter. Ich Liebe sie immer noch abgöttisch und wie wird mein Junge das verkraften.
Ich fühle mich Gedemüdigt und Hintergangen

Zitat von Michel221:

Noch dazu sind bei ihr jetzt S. Fantasien wie Partnerwechsler Club,schlagen oder mal mit einer Frau vorhanden. Das geht bei mir überhaupt nicht.
Sie hängt nur noch am Telefon. Auch Berufsbedingt, aber auch Nachts? Auf die Frage ob sie jemanden kennengelernt hat sagt sie immer wieder es gibt kein neuen Mann.
Ich glaube das aber nicht.

Naja, Ihr seid ja relativ früh in Eure Beziehung gestartet und habt sie bisher offenbar auch gut gemeistert.
Wenn Deine Frau nun neue Verlangen entwickelt hat, ist das ja nicht so ungewöhnlich. Was ja nicht heißt, dass sie einen anderen Mann haben muss.
Sondern, so scheint es, sie halt halt Phantasien für ihr er*otisches Erleben entwicklt. Was ja durchaus gut ist.
Das Problem ist doch eigentlich, dass das bei Dir überhaupt nicht geht, wie Du sagst.
Warum eigentlich nicht? So konservativ, verunsichert oder was?
Wärst Du da offener, würde das auch Dein eigenes S. bereichern.
Im Grunde ist es ja sogar ein großes Glück, eine Frau an seiner Seite zu haben, die dann auch mal neue Hitze in die Lauheit bringt und mehr Verlangen entwickelt als nach dem Samstagabend-Kurzkrimi!

Zitat von Michel221:

Ich Liebe sie immer noch abgöttisch und wie wird mein Junge das verkraften.

Kinder, so fern die Eltern, aufm Teppich bleiben, akzeptieren das relativ schnell und gut. Anders verhält sich das jedoch, wenn die Kämpfe ums Recht haben beginnen.
Rate dir zu einem Anwalt für Familienrecht, das heißt nicht Scheidung vorbereiten, sondern fundierte Informationen über deine Rechte und Pflichten.

Bist du finanztechnisch in ihre Kaufhalle verwickelt? Kann Dich das deine Existenz kosten? Lass Dich beraten.

Und versuche deine Freunde zu reaktivieren.

@Michel221 das ist ja ganz schön link, dich alles machen zu lassen und in der Zeit heimlich die Trennung vorzubereiten und sich schon eine Wohnung zu nehmen. Und du hast davon nichts mitbekommen?
Merk dir bitte für die Zukunft: gib niemals für eine Partnerin alles auf. Du meinst, dich aufzuopfern zeigt wie groß deine Liebe ist und verbindet euch noch mehr miteinander? Dem ist aber nicht so. Das wird dich auf Dauer nur unattraktiv machen und im Falle einer Trennung stehst du alleine da. Hobbys, Freunde sind wichtig, während der Beziehung genau so wie nach einer Trennung.
Was du jetzt auch auf keinen Fall tun solltest ist betteln und sie anflehen sich nicht zu trennen. Damit wirst du sie nicht zurückbekommen, im Gegenteil.
Auch nicht dich auf etwas einlassen, was überhaupt nicht deins ist. Kompromisse sind zwar wichtig, aber nicht bei sowas wenn du dich damit nicht wohl fühlst. Das wird weder dir gut tun, noch die Beziehung retten.

Zitat von Michel221:

Es geht um Sie und nur um Sie, andere Meinungen oder Interessen interessiert sie nicht mehr.

Und du unterstützt das - leider unabsichtlich - in dem du vor im Staub kriechst, bettelst etc.

So gewinnt man keine Frau (zurück), sondern verliert nur Selbstachtung.

Sie möchte weg, du bist allein an allem Schuld? Du merkst ja selbst, dass nicht mehr auf Augenhöhe und sachlich ist, das Gespräch. Die hat sicher (bald) was laufen.

Werde aktiv, trenne die Finanzen, lass sich beraten wegen Kind, Unterhalt, Aufteilung etc. und sag ihr: Ich liebe dich, ich will nicht, dass es endet - aber wenn du gehen willst, dann geh. Jetzt.

So würde ich das machen.

Tut mir leid für dich. Aber aus ihrer Warte: Sie ist mit 23 mit dir zusammengekommen, das ungeplante Kind wird langsam flügge, sie will sich neu verwirklichen und ausprobieren. Soweit, so normal.

Dass du deine Hobbys und Freunde aufgegeben hast ist nicht ihre Schuld. Und sowas ist sowieso immer ein Fehler, weil man wird auf Dauer uninteressant, wenn man nicht mehr der Mensch ist, in den man sich mal verliebt hatte und der keinerlei Interessen hat. So gesehen würd dir Abstand von ihr auch nicht schaden, weil was soll das denn für ein Leben sein? Erfüllt sieht anders aus.

Dass du sie bei ihrer S. Neugierde auch noch blockieren willst, seh ich wie @whynot60. Ist natürlich nicht jedermanns Sache - meins auch nicht - aber am Totenbett bereut man nur, was man wollte, aber nicht getan hat. Verzicht als Beziehungsmodell kann nicht gutgehen. Da nutzen dir auch kleine Nettigkeiten nichts.

Ich würd mal an deiner Stelle dein eigenes Leben überdenken. Was du mit 90 denkst, wenn du so auf dein Leben zurückblicken würdest. Keine Hobbys, keine Freunde, maues S., Kind schon lange aus dem Haus, sich nichts mehr zu sagen, aber zu spät, um noch was zu ändern. Düster.

Erkenne dich selbst - und nur als kleiner Satellit ohne weitere Interessen um einen anderen Menschen zu schwirren kanns wohl nicht gewesen sein. Da bürdest du dem anderen auch zu viel Verantwortung ab. Ein anderer Mensch kann - und will - nicht das gesamte Lebensgewicht eines anderen tragen und für dessen gesamtes Gedeih und Verderb und Lebensglück zuständig sein. Da bricht früher oder später jeder ein. Man muss sich selber tragen und auf den eigenen Beinen stehen. Sie hat das begriffen - du noch nicht. Aber das seh ich eher als Chance für dich in ein wirklich erfülltes Leben. Alles Gute!

Zitat von Arnika:

Ist natürlich nicht jedermanns Sache - meins auch nicht - aber am Totenbett bereut man nur, was man wollte, aber nicht getan hat

Ja, dazu gibt es auch ein gutes Buch, ich glaube, es heißt Fünf Dinge, die Sterbende bereuen. Und, so weit ich mich erinnere, irgendein Seitensprung oder so etwas kommt da nicht vor, sondern erstaunlicherweise eher das Gegenteil.
Ich habe das oder Derartiges ja schon mehrmals geschrieben und mir meine Watschen eingeheimst - aber warum kann man sich ausgerechnet S.*ell nicht einfach leben lassen? Als wäre das der Bindungsgrund schlechthin?
Kann ja sein, dass meinetwegen der Mann halb schläft am Sofa und die Frau meinetwegen meditativ an ihm rumlutscht, bis er endgültigt wegdämmert. Und die Frau wiederum gerne an den Füßen aufgehängt wird und dann massiert oder sonst etwas.
Dass einer dem anderen alles bieten kann, scheint mit doch nahezu unmöglich. Und warum gönnt man sich das nicht?

@Michel221
Lieber Michel, so gefühlt lost bleibst Du am besten erstmal bei Dir selbst, um den Tag durch zu bekommen. Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Bewege Dich was, gehe raus, versuche Dich irgendwie zu sammeln, rufe jemanden an, damit Du offen reden kannst. Heule, schreie.
Ich schicke Dir eine ordentliche Portion Kraft, die brauchst Du und die wirst Du nutzen

Naja bleiben wir Mal fair, es gibt für den verlassenen keine schöne Trennung, zumindest dann nicht wenn noch Liebe im Spiel ist.

Ihr jetzt Dinge vorzuwerfen ist halt immer der leichte Weg. Natürlich ist das schmerzhaft und man fühlt sich sehr wahrscheinlich auch verarscht dabei, aber man sollte den Fokus auf die wichtigen Dinge legen.

Es bringt dir nix mehr jetzt in der Vergangenheit zu verweilen. Die meisten machen nämlich diesen Fehler und verzögern dadurch nur die Heilung und vor allem sich selbst zu reflektieren. Es war halt die schlechte Seite deiner Frau, aber nicht umsonst heißt es so schön, am Ende zeigt sich der wahre Charakter eines Menschen und ja, es ist leider wirklich so.

Nur kann dir ihr Charakter egal sein. Wichtig ist jetzt erstmal Klarheit zu schaffen für euren Sohn und vor allem sich Hilfe zu holen mit einem Anwalt. Irrational zu handeln hat noch nie jemanden geholfen. Euer Sohn ist fast alt genug um selber zu entscheiden wo er wohnen will. Er ist auch kein kleines Kind mehr, also bezieht ihn bitte mit ein, macht ihm klar dass es nicht an ihm liegt und das ihr beide ihn auch weiterhin lieben werdet und er jede Zeit bei dem anderen wohnen kann wenn er dies möchte.

Danach soll er sich entscheiden, dafür hat er ja mehr als genug Zeit, weil erstmal muss das Trennungsjahr eingeleitet werden. Danach wird es interessant, wenn du das Haus erst bekommen hast als ihr schon verheiratet wart, steht ihr die Hälfte zu, ist es aber schon immer deins gewesen, steht ihr nur der Zugewinn zu 50% zu etc... Alles nicht so einfach, aber da kann dir ein Anwalt Klarheit verschaffen.

Genau so sieht es auch aus wenn sie auszieht, sie hat dann kein Recht mehr auf das Haus, wa sie ja eh nicht will weil deine Mutter da ja auch wohnt. Trotzdem kann sie dann nach 6 Monaten nicht einfach wieder sagen sie zieht ein. Nach 6 Monaten hat sie das Recht auf wohnen verloren, wissen auch die wenigsten, also stell dich bitte darauf ein, dass sie nicht lange in der neuen Wohnung bleiben wird, weil ihr Anwalt ihr raten wird wieder bei dir einzuziehen.

Warum? Naja es sieht besser aus vor Gericht, auch wenn sie das Haus gar nicht möchte. Auch sieht es dann im Sorgerecht aus. Zieht sie aus und der Sohn bleibt bei dir, könnte das für sie ein Nachteil sein. Sie wird dir ja dann auch Unterhalt für euren Sohn zahlen müssen.

All das kann sie aber jetzt eigentlich noch ein Jahr herauszuziehen in dem sie das Trennungsjahr eben doch noch im Haus bleibt. Wie gesagt, sind alles Möglichkeiten die kommen können, nicht müssen. Was bedeutet das für dich? Naja du liebst sie ja noch, heißt also auch, du müsstest ein Jahr mit dieser Frau noch unter einem Dach wohnen und es ertragen. Darauf solltest du dich emotional einstellen, auch für deinen Sohn.

Ganz egal ob da ein neuer ist oder nicht, du musst souverän bleiben und höflich. Wenn du alleine bist, kannst du alles rauslassen, auch deine Wut in dem du dir vielleicht einen Sandsack kaufst etc...

Es wird auf jeden Fall ein Drahtseilakt zwischen gespielter Höflichkeit und Trauer. Da kommen sehr wahrscheinlich noch harte Monate auf dich zu und genau deswegen ist es um so wichtiger Klarheit zu schaffen. Such dir dafür einen sehr guten Anwalt. Ich weiß so etwas ist immer hart und eigentlich will man sich nur in seiner Trauer verlieren, aber das ist keine gute Idee.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft für dein nächstes Jahr

@Michel221
Ich kann verstehen, wie du dich fühlst. Aber leider sieht es so aus, als hätte sie sich endgültig gegen dich entschieden. Wahrscheinlich sind ihr die Belastungen, Berufswechsel, Schwiegermutter, Kind, Beziehungsprobleme einfach über den Kopf gewachsen und sie braucht jetzt dringend Abstand. Dass sie sich auch S. ausleben will, spricht dafür, dass sie mit dir auf der Ebene nicht glücklich war. Man kann sich trotzdem wieder annähern und ganz neu kennenlernen, wenn beide das wollen und an ihrer Beziehung, offenen Beziehung, Freundschaft arbeiten. Wenn du keine offene Beziehung willst, dann ist das wohl das Ende. Ich wünsche dir viel Kraft, die schwere Zeit zu überstehen, zumal du soviel in die Beziehung investiert hast. Alles Gute!

Zitat von whynot60:

Ja, dazu gibt es auch ein gutes Buch, ich glaube, es heißt Fünf Dinge, die Sterbende bereuen. Und, so weit ich mich erinnere, irgendein Seitensprung oder so etwas kommt da nicht vor, sondern erstaunlicherweise eher das Gegenteil. Ich habe das oder Derartiges ja schon mehrmals geschrieben und mir meine ...

Hab ich gelesen. Und seh ich genauso! Und es ist ja auch nicht so, als hätte jeder Seitensprung negative Konsequenzen. Tausende Bord. und das Heer an Professionellen zeugen davon. Problem wird es scheinbar nur, wenn man bzw vor allem frau auf den Tisch bringt, wovon man S. träumt. Und der andere das nicht will - und darauf pocht, sein Gegenüber muss sich wegen ihm dann eben in ewigem Verzicht üben. Besonders auffällig natürlich bei Menschen, die zwar mit dem sogenannten Partner keinen S. wollen, aber mit anderen darf das Gegenüber auch nicht. Dass es auch eheliche Pflichten und nicht nur Rechte gibt, wird gern ignoriert - und ein aufgezwungenes Zölibat, in das man bei der Vertragsunterzeichnung nie eingewilligt hat, wird im Nachhinein dann einseitig mit erfundenen ehernen Werten schöngeredet. Krank alles.

Nur lebenslanger Verzicht, wenn die Seele nach Erfahrungen verlangt, ist eben kein funktionierendes Beziehungsmodell. Da zeigt sich einfach nur, dass man mit dem/der Falschen zusammen ist. Außer, man lebt gedanklich noch in Zeiten, wo eine Ehe einfach nur ein Wirtschaftsembargo war, aber da hat man beim Fremdgehen - vor allem des Mannes - dann einfach die Augen zugedrückt. Aber auch nicht immer und überall. Im 17. Jhd in Frankreich wurde es total peinlich empfunden und der wurde total verarscht, wenn der Mann aufgrund der Liebhaber seiner Frau eifersüchtig wurde. Wie man sich das heute so vorstellt beruht auf der bürgerlichen Gesetzgebung des 18. Jhd, aber dieses Bürgertum hats so nie gegeben. Maximal mal für wenige Gesellschaftsschichten in den 1950ern. Soviel zur Philosophiererei.

Menschlich und von mir aus auch spirituell sage ich aber, dass jeder Mensch eine innere Stimme hat und die Seele weiß, was sie erleben will und was nicht. Man hört ihr nur nicht immer zu, da funken oft Kopf, Herz, andere Menschen oder die Gesellschaft dazwischen, aber man hört sie. Und dieser Stimme gilt es zu folgen. Das ist der Seelenplan, wenn man so will. Ignoriert man sie auf Dauer, wird man gefrustet, unglücklich und krank. Und will dann unterm Strich auch, dass alle anderen gefrustet, unglücklich und krank werden, weil dann fühlt man sich bestätigt in seinem Tun und irgendwie wohler. Statt den Mut und die Eigenverantwortung und Selbstliebe aufzubringen, zu erkennen, wie man wirklich leben will, wonach die Seele verlangt, manchmal sogar schreit - und danach zu handeln. Und anderen nicht im Wege zu stehen damit. Dann hat man halt einen tollen Lebensabschnittsgefährten gehabt, aber für 75 Jahre erfüllt Zusammensein reicht es vermutlich ohnehin bei den wenigsten. Denn die eigene Stimme hört man mit der Zeit immer deutlicher, lange Zeit hört man nämlich eher die Stimme von der Mama

Und das Draufkommen ist dann kein Scheitern - auch nicht fürs Gegenüber - oder man muss nicht wirklich was falsch gemacht haben. Man hat sich nur noch nicht so gut gekannt, man ändert sich ja auch gottlob und bleibt nicht stehen, sondern wächst - und kann und will sich dauerhaft nicht ewig kleinhalten und verbiegen. Einer erkennt das meist früher als der andere. Aber ich habe alle Hobbys und Freunde aufgegeben ist auch Beweis dafür, dass er nicht das Leben lebt, dass ihn wirklich erfüllen würde. Er erkennt es nur noch nicht. Aber ich wünsche ihm, dass er irgendwann den Abstand und die geistige Höhe - und die kriegt man vermutlich nur durchs wiederholte auf die Fresse fliegen - bekommt, dass er das erkennt.

Zitat von alleswirdbesser:

Alles schön und gut, sich deshalb zu trennen ist auch legitim, es kommt aber wie immer auf das WIE an. Sich selbständig machen, den Mann die ganze Zeit vollumfänglich helfen lassen (vielleicht auch finanziell) und wenn alles steht, ihm zu verkünden, dass man ab jetzt schon eine neue Wohnung hat und alles vorbei ...

Mag ja alles sein. Aber wie trennt man sich denn angemessen und lebt sein Leben? Soll sie noch 5 Jahre warten und ihm so lange was vorgaukeln? Oder ihm schrittchenweise ausweichen? Soll sie ihn solang anlügen, nur damit seine Weltsicht vom trauten Heim nicht so schnell zusammenbricht? Oder nur langsam? Ist das dann richtig?

Klar ist, sie würde viele Dinge anders beschreiben als er. Er Schichtdienst, keine Hobbys, keine Freunde, also vermutlich auch eher als Partnerschaft und bzgl Lebensfreude eher überlebt. Sie sehr jung, hat sich weiterentwickelt, will ihrer inneren Stimme folgen. Was ist denn dann das richtige Vorgehen? Weitere Lebensjahre für beide verschei.., damit die Landung für ihn gefühlt sanfter ausfällt?