Hallo!
Ich bin 29 Jahre alt und wurde vor genau einer Woche von meiner Freundin auf die unschönste Art und Weise völlig unerwartet verlassen. Ich versuche die Details möglichst kurz zu fassen. Aber es ist trotzdem viel. Danke fürs lesen.
Wir hatten eine 11 jährige Beziehung, ich war immer für sie da. Ich liebte sie sehr, vor allem in letzter Zeit. Mir fiel jetzt auf, dass sie sich schleichend immer weniger für mich interessierte, was ich aber auf ihre vielen eigenen Sorgen schob. Direkt vor der Trennung waren wir zwei Wochen auf romantischem Liebesurlaub mit allem drum und dran, regelmäßigen S., sogar am Tag des Abflugs. Ein Tag später gingen wir zusammen mit Freunden auf ein Festival. Ich war sehr kaputt von der Heimreise, außerdem war ich wegen einer unguten Finanziellen Nachricht leicht depri. Tja, da war dann so ein Typ, der sie umgarnt hat, Witze gerissen, nett gewesen, Spaß gemacht hat. Ich habe das gemerkt, hatte aber vollstes Vertrauen. Am ersten Abend ging ich recht früh ins Zelt und habe jetzt erfahren, dass sie da bereits rumgemacht haben. Nach der Heimreise vom Festival hat sie urplötzlich nach dem Tatort mit mir Schluss gemacht. Ich verstehe die Welt echt nicht mehr.
Jetzt bin ich mit 29 wieder bei meinen Eltern eingezogen, was zwar sehr nett ist, aber suboptimal. Nach Telefonaten mit ihr, hat sie mir gestanden, dass sie lange Zeit schon unzufrieden ist, da sie mir nicht mehr gerecht wird und ihre Gefühle nicht mehr so da wären. Ich wäre zu gut für sie und gäbe ihr zu wenig Reibungsfläche. In den nächsten Tagen gab es seitere sehr hässliche Details von ihr, Wutausbrüche von mir, Selbsmitleid, Suizidgedanken, Liebeskummer, Eifersucht, immer im Wechsel. Dank meiner sehr lieben Familie und tollen Freunden werde ich hier so langsam aufgebaut, aber heute war ein sehr schwerer Tag, da langsam die Schockstarre verschwindet und ich außerdem weiß, dass sie gerade bei ihrem Festivalflirt ist.
Ein großes Problem, bei dem ich von Euch einen Tipp bekommen möchte, ist, dass ich eigentlich gerade SEHR viel zu arbeiten habe. Ich muss eine sehr große und wichtige Arbeit in 2 Wochen abgeben, habe aber erst 2/3. Außerdem stehen die Examensprüfungen an, die ersten im Oktober. Heute früh habe ich versucht ein paar Zeilen an der Arbeit zu schreiben, was dazu führte, dass ich total in Tränen ausgebrochen bin und völlig Hysterisch wurde.
Alle Freunde und Familie sagen mir, ich muss die Prüfungen unbedingt durchziehen und nach vorne Blicken. Das geht aber im Moment überhaupt nicht, da ich kein Mensch mehr bin. Ich habe dann mit meiner Mutter geheult und gesagt, dass ich das alles nicht mehr schaffen. Sie hat mir den Druck genommen und gesagt, ich solle die Prüfungen und alles auf nächstes Jahr verschieben.
Eigentlich sollte ich mir vielleicht eine Verschiebung gönnen, ein paar Tage wegfahren, zum Psychotherapeuten gehen, was weiß ich.
Was meint ihr?
29.08.2010 20:05 •
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