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Nach 10 Jahren verlassen

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Zitat von Svenja85:
Ich weiss, sieht ja auch gerade schon danach aus.


In der Tat!
Sonderlich beliebt bist Du jedenfalls nicht mehr bei ihm, soviel steht fest.

15.12.2023 22:15 • #571


S
Guten Abend,

ich schreibe mal wieder aus meinem Loch, in das ich mich verkrochen habe. Heute war ein sehr anstrengender und emotionaler Tag. Mein Ex ist aufgetaucht und wir haben geredet. Ich habe ihm gesagt, dass er mich anders behandelt als zuvor und wo sein Problem genau liegt, ob ich was gemacht habe usw. Er hat nur rumgedruckst und ausreden gesucht. Ich habe ihm genau angesehen, dass da mehr dahinter ist und ihn gebeten doch einfach klar auszusprechen was er denkt. Er meinte damit würde er mich nur verletzen, ich sei nicht reflektiert genug, um das zu verstehen und dann würden wir nur streiten. Das Fass will er nicht aufmachen. Ich habe ihm gesagt dass ich das selbst entscheiden kann und dann hat er losgelegt.

Er hat Dinge über unsere Beziehung und meine Psyche gesagt, über seine Entscheidung sich zu trennen und darüber, dass er unsere Beziehung für toxisch hält, unser Kontakt ihn vergiftet und er deshalb auf Distanz geht und keinen Kontakt und auch keine Freundschaft sieht. Und da sitze ich nun... Für mich war er immer ein sehr reflektierter Mensch, zu dem ich was psychologisches Wissen und Persönlichkeitsentwicklung angeht immer hinauf geblickt habe. Alle Handlungen von ihm, die ich nicht für gut hieß, konnte er so erklären, dass er am Schluss der Kluge oder das Opfer war und er hatte mich immer wieder an der Angel. Und auch jetzt ist er derjenige, der unter mir gelitten hat. Ich habe alles für ihn getan. Aber da er ja sonst in meinen Augen recht hatte, habe ich nun auch wieder die Tendenz ihm zu glauben.

Bin ich wirklich so wie er mich beschreibt? Habe ich ihn wirklich so eingeengt? Habe ich soviele schwierige psychische Themen? Bin ich so unnormal? Ist seine Neue wirklich soviel besser in ihrer Persönlichkeit? Er sagte im Gespräch immer keiner hat Schuld aber im Endeffekt war alles ich...

Mit der Grundaussage, dass wir eine toxische Beziehung hatten, hat er aber auf jeden Fall recht. Für mich war die Beziehung sehr anstrengend, ständig darauf zu achten, dass es ihm gut geht und ihn psychisch oben zu halten, hat Kraft gekostet. Gleichzeitig hatte ich nicht das Gefühl von ihm emotional die Unterstützung zu bekommen, die ich gebraucht hätte. Ich hatte ständig das Gefühl, für ihn nicht gut genug zu sein und ihn zu verlieren. Es war ein ständiger Wechsel von Love-Overload und Liebesentzug, von Charakter- und Bedürfnisänderungen seinerseits, so dass ich einfach nicht hinterhergekommen bin.

Gleichzeitig ist mir inzwischen bewusst, dass ich auch definitv Themen bei mir habe, die ich angehen muss. Ich definiere meinen Selbstwert irgendwie darüber, wie sehr ich gebraucht werde - zumindest wie sehr ich von ihm gebraucht werde - und hatte starke Verlustangst. Mit Sicherheit hat ihn das auch eingeengt. Meine Aufgabe ist es nun, mit mir selbst ins Reine zu kommen, mich selbst zu finden und nach Vorne zu schauen, damit ich weiss, wer ich bin, was ich brauche und wie ich leben möchte. Und hoffentlich kommt dann irgendwann ein Mann an meine Seite, der zu mir passt. Ähnliche Werte hat und auch bereit ist in einer Beziehung Gutes und Schlechtes zu teilen, füreinander da zu sein, füreinander Verantwortung zu übernehmen, und trotzdem jeder man selbst sein kann. Das wäre mein Wunsch.

Ob ich wirklich der so große toxische Part war, weiss ich nicht. Vielleicht ja, vielleicht aber nein und er ist doch ein sehr guter manipulativer Mensch, der es wieder schafft mich klein zu machen. Ich werde es wohl nie herausfinden. Seine Meinung über mich erklärt aber auf jeden Fall sein jetziges Verhalten (sofern es nicht strategisch manipulativ ist). Er sieht mich als toxisch, mich als die Person, die ihn runtergezogen hat - klar, dass er dann nicht schaut, wie es mir geht, wenn seine Retterin hier mit einzieht, ich bin in seinen Augen immernoch diejenige, die ihn von seinem Glück abhält.

Ich glaube, es gehören zwei dazu, er hatte seinen Anteil und ich meinen an dem ganzen Schlamassel. Ich wünschte er könnte das auch so sehen und auch die guten Zeiten. Dann könnte jeder seinen Weg gehen, da man eben einfach nicht zusammengepasst hat und jeder seine Themen hat, an denen er zu arbeiten hat. Und man könnte als Mensch einander immernoch wichtig sein. Sieht der eine den anderen als Gift, ist das natürlich nicht möglich. Ich wünsche ihm, dass er das in seinem Leben findet, was er sucht, befürchte aber, dass das nicht passieren wird, wenn er nicht auch bei sich sucht. Aber das geht mich nun nichts mehr an...

16.12.2023 18:16 • x 6 #572


A


Nach 10 Jahren verlassen

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C
Setzt ihn bitte nicht jetzt noch auf den Sockel!

16.12.2023 20:01 • #573


S
@Cabonga1970 Ich mache es schon wieder, oder?

16.12.2023 22:31 • #574


S
Guten Abend alle
ich versuche jetzt zu schlafen, Kraft zu tanken, um den morgigen Tag gut zu überstehen. Er wird hart, körperlich als auch psychisch.

Mein Ex hat immernoch die Meinung, dass niemand in die Wohnung darf, um mir beim Packen zu helfen. Auch nicht meiner Familie. Er traut niemandem, dass er nicht irgendwas gegen ihn in der Wohnung unternimmt, selbst mir nicht. Weil sie nicht gut finden, wie er sich verhält. Spricht da etwa das schlechte Gewissen aus ihm? Hat er Angst, dass man etwas finden könnte? Man weiss es nicht...

Auf jeden Fall ist jetzt die Lösung, dass wir morgen zu zweit unsere restlichen Sachen sortieren und dann meine Kisten so packen, dass sie alle ins Treppenhaus gestapelt werden. So dass ich dann quasi komplett aus der Wohnung draußen bin und es seine ist. Dann hat er alles was er wollte. Und ich komme dann, wenn ich im Januar zurück bin, hole die Kisten und ziehe um. An dem Tag, an dem ich umziehe, wird er nicht da sein.

Somit sehe ich ihn morgen zum letzten Mal. Die meisten werden jetzt sagen, endlich - zum Glück - und wird auch Zeit. Und für die Heilung ist es sicherlich auch genau richtig so. Aber mir wird es nicht leicht fallen, dieser innerliche Abschied. Vor Allem, da ich mich ja nichtmal richtig verabschieden kann. Er ist eiskalt und distanziert zu mir. Das wird er mich morgen auch nochmal spüren lassen, und da ist kein wohlwollender Abschied da. Kein ich wünsche dir nur das Beste oder melde dich, wenn was ist, oder lass mich wissen, wie dein neuer Job ist, oder wir sehen uns dann und dann. Nein, es wird ein kalter entgültiger Abschied, aus der Wohnung, aus dem Leben. Und damit muss ich nun klarkommen. Ich hoffe der kalte Entzug dauert nicht allzu lange und ich kann auf eure Unterstützung hoffen? Ich werde es morgen auf jeden Fall versuchen durchzuziehen, denn das ist der Einzige Weg für mich in ein neues Leben!

16.12.2023 22:39 • x 1 #575


Wirdschon
Und @Svenja85 , jetzt hattest du dein Gespräch. Kannst Du denn nun zum Abschluss kommen oder hat es nicht noch mehr Fragen aufgeworfen .

Ich glaube, dass dir alleine deine Erkenntnis, dass Du bei ihm nie Du selbst sein konntest , ein Stück weit loslassen hilft.

Mag er Dir verbal überlegen sein , wie er will, doch deinen Wert kann er nicht bestimmen. Das machst ab jetzt Du.

Ob toxisch oder nicht, ob anhänglich, ob irgendwas anderes, kannst du ja hinterfragen… und solltest Du zum Ergebnis kommen, dass Du all das warst, kannst Du Dir ins Abschlusszeugnis schreiben, dass dem so war, weil Du zugelassen hast, nicht Du selbst zu sein und dir von ihm hast sagen lassen, wie Du sein sollst.
Ich wette, das wirst Du niemals mehr zulassen, richtig?

Hier noch eine Feste Umärmelung

16.12.2023 22:43 • #576


Susanna
Erwachse und reif ist er nicht. Du darst Dir keine Hilfe beim Packen organisieren?
Und darauf hörst Du?!

16.12.2023 22:47 • x 2 #577


S
Zitat von Wirdschon:
jetzt hattest du dein Gespräch. Kannst Du denn nun zum Abschluss kommen oder hat es nicht noch mehr Fragen aufgeworfen .

Abschluss weiss ich nicht, ich kann damit nun aber definitiv besser umgehen als mit dem Unausgesprochenen vorher. Ich weiss was er über mich denkt - auch wenn ich nicht überall derselben Meinung bin. Aber so verstehe ich sein handeln und kann mich darauf einstellen. Tatsächlich hat es für mich nicht noch mehr Fragen aufgeworfen, sondern meine Themen, die ich kannte bestätigt, aber eben auch seine Themen, die er hat bestätigt.
Zitat von Wirdschon:

Ich glaube, dass dir alleine deine Erkenntnis, dass Du bei ihm nie Du selbst sein konntest , ein Stück weit loslassen hilft.

Das tut es, ich bin gespannt, wie und wer ich sein werde und wie es ist das Herauszufinden.
Zitat von Wirdschon:
Ob toxisch oder nicht, ob anhänglich, ob irgendwas anderes, kannst du ja hinterfragen… und solltest Du zum Ergebnis kommen, dass Du all das warst, kannst Du Dir ins Abschlusszeugnis schreiben, dass dem so war, weil Du zugelassen hast, nicht Du selbst zu sein und dir von ihm hast sagen lassen, wie Du sein sollst.

Stimmt! Ich hatte davor eine andere sehr lange Beziehung, und die Muster, die er mir als meinen grundsätzlichen Charakter unterstellt und als toxisch ansieht, gab es in dieser Beziehung nicht. Außerdem hat er diese Eigenschaften anfänglich an mir geliebt, bis - ja keine Ahnung - eigentlich bis es ihm richtig gut ging. So lange es ihm nicht gut ging, war ich gut genug. Wie auch immer, da ich diese Themen früher nicht hatte, weiss ich, dass nicht ich alleine der Faktor gewesen sein kann. Mein Verhalten war die Folge aus seinem Verhalten, vielleicht war sein Verhalten dann wieder die Folge aus meinem usw. Aber ich bin alleine nicht toxisch noch sonst was, auch wenn ich meine Themen habe. Und an denen werde ich arbeiten. aber ich bin nicht wertlos.
Zitat von Wirdschon:
Ich wette, das wirst Du niemals mehr zulassen, richtig?

Ich habe es definitiv nicht vor.

Zitat von Wirdschon:
Hier noch eine Feste Umärmelung

Lieben Dank, die gebe ich zurück!

16.12.2023 22:53 • x 2 #578


S
@Susanna Ich will es hinter mich bringen. Es ist seine Wohnung bzw die Wohnung seiner Familie, ich packe jetzt nicht auch noch einen Streit oder gar die Polzei wegen Hausfriedensbruch vor der Tür. Er meint andere können Umzüge auch alleine schaffen und packen, ich habe ja zwei Arme.... Aber wenn es so klappt wie besprochen, packt er ja immerhin mit an. Ihm scheint es wichtiger zu sein, dass niemand in die Wohnung geht, als seine eigene Energie. Schon komisch irgendwie.

16.12.2023 22:55 • #579


S
Hallo ihr Lieben, @Visko @Heffalump @WoKa @Scheol @Golem
ihr habt mich so toll in meinem anderen Thema unterstützt, bei dem ich eigentlich nur herausfinden wollte, wie meine These zum Thema Narzissmus gesehen wird und wie normal mein Leidensdruck gerade ist. Das Thema wurde dort denke ich nun gut besprochen, keiner wird mir die Frage je beantworten können, aber so oder so und warum auch immer, ich muss aus der Abhängigkeit raus und würde mich deshalb sehr freuen, wenn ihr mich hier in meinem eigentlichen Thread weiterhin unterstützen würdet! Vielen Dank nochmal für eure vielen ermutigenden Worte!

16.12.2023 22:58 • x 1 #580


Scheol
Zitat von Svenja85:
Mein Ex hat immernoch die Meinung, dass niemand in die Wohnung darf, um mir beim Packen zu helfen. Auch nicht meiner Familie. Er traut niemandem, ...

für mich geht es hier um Macht aus üben und bloßstellen.

er gibt regeln vor damit du mehr zu tun hast und eventuell sogar scheitern sollst um dir dann irgendwas vorzuwerfen.

16.12.2023 23:35 • x 2 #581


Heffalump
Zitat von Svenja85:
Mein Ex hat immernoch die Meinung, dass niemand in die Wohnung darf, um mir beim Packen zu helfen

dem würd ich was husten

17.12.2023 01:51 • x 2 #582


M
Zitat von Svenja85:
Ich werde es morgen auf jeden Fall versuchen durchzuziehen


Nicht versuchen, sondern bitte einfach machen. -Bring' es hinter Dich!
Wenn Du noch Fragen, Wünsche, Kommentare an ihn hast, nutze die Gelegenheit -
es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit die letzte sein. -Und zieh' das durch!
Es ist nur noch Kleinkram, das schaffst Du!

17.12.2023 01:53 • #583


CocosPool
Zitat von Svenja85:
Ich hoffe der kalte Entzug dauert nicht allzu lange und ich kann auf eure Unterstützung hoffen?

Ganz bestimmt liebe @Svenja85. Drück dich
Zitat von Svenja85:
Ich werde es morgen auf jeden Fall versuchen durchzuziehen, denn das ist der Einzige Weg für mich in ein neues Leben!

Lass das versuchen weg und es ist ein richtiges Power Mantra, das du dir immer wieder sagen kannst.

17.12.2023 09:09 • x 1 #584


S
@svenja85
Hey ich drücke dich mal unbekannterweise. Auch ich kann gut nachempfinden wie es dir geht. Mein Ex hat mich vor knapp 4 Monaten ebenfalls nach 10 Jahren für eine andere Frau verlassen. Ebenfalls wie bei dir leben die Beiden bereits zusammen. In Allem legen sie ein Tempo vor, was ich nicht mehr nachvollziehen kann. Leider kann ich mich nicht komplett von ihm lösen, da wir ein gemeinsames Kind haben. Das Schlimme ist, dass er unser Kind auch sehr zeitnah mit seiner Neuen bekanntgemacht hat. Sowohl er als auch sie machen jetzt natürlich alles, was das Kind will und sie ist davon natürlich total begeistert. Ich habe nun noch Angst, mein Kind an beide zu verlieren. Und damit reicht es noch nicht. Aufgrund unseres Kindes müssen wir ja in Kontakt bleiben und telefonieren auch manchmal. Erst vor 2 Tagen hat er mir mitgeteilt, wie schwer alles für ihn ist und dass ihm jede Sekunde seines Lebens weh tut. Immer wieder kommen solche Sprüche und ich lass mich davon wieder runterziehen. Klar sagt mein Kopf, dass dies nur gelogen ist, weil er sonst nicht bei seiner Freundin wäre, sondern bei mir. Aber gefühlsmäßig drüberstehen kann ich da leider noch nicht. Auch suche ich immernoch Erklärungen für dieses Verhalten und bin dann selber von mir genervt, warum ich dies mache. So...genug von meiner Geschichte.

Ich drücke dir auf jeden Fall ganz fest die Daumen. Du bist nicht allein.

17.12.2023 09:50 • #585


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