1001

Nach 10 Jahren verlassen

S
@Keine_Zukunft
Zitat von Keine_Zukunft:
Für meinen Therapeuten war Prio 1 - eigene Wohnung und Trennung vom Partner in Bezug auf Kontakt und Co.
Danach haben wir dann weitergemacht. D.h. Wie gehe ich in der neuen Situation mit mir um ? Wie fühle ich mich in der Wohnung ? Was macht das mit mir ? Inwiefern belasten mich Erinnerungen, etc.

So ähnlich tickt meiner auch, sehr auf das jetzt gerichtet - wie geht es mir und was brauche ich, damit es mir besser geht, und wie erreiche ich das am Besten.

Deswegen auch die Frage mit der Aufarbeitung. Ich habe irgendwie das Gefühl die Beziehung und alles Revue-passieren zu lassen und alles zu verstehen (also wie ticke ich psychisch und wie er, wie waren die Dynamiken, wo habe ich vielleicht auch falsch gehandelt usw.). Aber die Frage warum ich das Gefühl habe das zu brauchen oder was das Ziel ist, kann ich nicht benatworten.

31.10.2023 18:14 • #121


S
@Wirdschon Dann kommt neben den Grashalm noch ein Gipfel mit Schild

Mir geht es auch gar nicht darum, die Anleitung oder dem Weg anderer zu folgen. Aber mich würde interessieren, was Aufarbeitung einer Beziehung und Trennung für euch bedeutet?

31.10.2023 18:16 • #122


A


Nach 10 Jahren verlassen

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CocosPool
Zitat von Svenja85:
Aber mich würde interessieren, was Aufarbeitung einer Beziehung und Trennung für euch bedeutet?

Manchmal ist das garnicht möglich. Weil einem Antworten fehlen, die man auch niemals bekommen wird.
Deshalb bedeutet Aufarbeitung manchmal auch das vergangenes unbedeutend für die Zukunft geworden ist, weil man längst ein neues Leben lebt. In dem Nichts mehr aus der Vergangenheit eine Rolle spielt.
Es juckt einen schlicht nicht mehr. Weil anderes so viel wichtiger geworden ist, und die Vergangenheit mit dem Ex im Nebel der Bedeutungslosigkeit verschwommen ist.
Zugegeben, das dauert. Auch unter Umständen lange.
Aber dieser Tag wird kommen.
Dazu muss man aber bereit sein sich auf das neue Leben einzulassen, das einen erwartet.
Und an diesem Punkt bist du noch lange nicht.
Hab Geduld mit dir und vertraue auf die Macht der Zeit.
(Ich weiß klingt theatralisch )

31.10.2023 21:52 • x 3 #123


Keine_Zukunft
Zitat von CocosPool:
Manchmal ist das garnicht möglich. Weil einem Antworten fehlen, die man auch niemals bekommen wird. Deshalb bedeutet Aufarbeitung manchmal auch das vergangenes unbedeutend für die Zukunft geworden ist, weil man längst ein neues Leben lebt. In dem Nichts mehr aus der Vergangenheit eine Rolle spielt. Es juckt einen ...

@Svenja85

Da stimme ich CocosPool zu... manchmal gar nicht möglich...

01.11.2023 08:54 • x 2 #124


S
Zitat von CocosPool:
Deshalb bedeutet Aufarbeitung manchmal auch das vergangenes unbedeutend für die Zukunft geworden ist, weil man längst ein neues Leben lebt. In dem Nichts mehr aus der Vergangenheit eine Rolle spielt.


Zitat von CocosPool:
Dazu muss man aber bereit sein sich auf das neue Leben einzulassen, das einen erwartet.

Einerseits weiß ich, dass es der richtige Weg wäre, um zu heilen. Und andererseits habe ich Angst ihn damit endgültig zu verlieren als Mensch in meinem Leben. Quasi aus den Sugen aus dem Sinn bei ihm. Ich will ihn einfach nicht loslassen.
Zitat von CocosPool:
Hab Geduld mit dir und vertraue auf die Macht der Zeit.

Tja, das Vertrauen. Eigentlich bin ich ein Mensch, der daran glaubt, dass alles so kommt wie es kommen soll und einen Sinn hat, auch wenn wir ihn nicht sehen können. Aber jetzt gerade fällt mir das so unendlich schwer...

Zitat von Keine_Zukunft:
Da stimme ich CocosPool zu... manchmal gar nicht möglich...

Wenn das Ziel der Aufarbeitung ist, die Wahrheit zu finden und dem anderen komplett zu verstehen, sehe ich das auch so. Aber viele sagen, du musst aufarbeiten, dich selbst finden, puzzleteile zusammensetzen usw - und ich verstehe einfach nicht, was damit gemeint ist.

01.11.2023 09:05 • #125


Amaible
@Svenja85 Ich frage mich gerade auch, wie man in deiner derzeitigen Situation die Trennung aufarbeiten kann.
Erstmal müssen die Wohnverhältnisse geklärt sein, um überhaupt erstmal wieder etwas Land zu sehen. Ich denke, wenn der räumliche Abstand da ist, du nicht täglich mit ihm bzw. seiner Familie konfrontiert wirst, kann es erst an die Verarbeitung gehen.

01.11.2023 09:11 • x 3 #126


S
@Amaible Danke dir, ja das hat obere Priorität. Wie sieht denn deiner Meinung nach Verarbeitung aus?

01.11.2023 09:14 • #127


Keine_Zukunft
Zitat von Svenja85:
Einerseits weiß ich, dass es der richtige Weg wäre, um zu heilen. Und andererseits habe ich Angst ihn damit endgültig zu verlieren als Mensch in meinem Leben. Quasi aus den Sugen aus dem Sinn bei ihm. Ich will ihn einfach nicht loslassen. Tja, das Vertrauen. Eigentlich bin ich ein Mensch, der daran glaubt, dass ...

Zu dem Punkt:
Wenn das Ziel der Aufarbeitung ist, die Wahrheit zu finden und dem anderen komplett zu verstehen, sehe ich das auch so. Aber viele sagen, du musst aufarbeiten, dich selbst finden, puzzleteile zusammensetzen usw - und ich verstehe einfach nicht, was damit gemeint ist.

Ich denke die Frage solltest du dir stellen, wenn du den Abstand hast. Wenn du erst mal zur Ruhe gekommen bist.
Zur Zeit bist du im Kopf völlig durcheinander und woanders.
Und jetzt darüber nachdenken, warum, weshalb, wieso... wird dich zu keiner Antwort führen.

Heute weiß ich wieso weshalb warum... aber sind auch viele Monate ins Land gegangen.
und wenn der nötige Abstand mal da ist... Zeit ins Land gegangen ist.... und sich die Gelegenheit dann mal ergibt, kann man vielleicht mit dem Ex auch mal darüber reden. Aber das dauert auch

Trennung / Trennungsschmerz ist ein Prozeß der lange dauert. Du willst vielleicht gerade in der kurzen Zeit zuviel.
Schau erst mal auf dich

01.11.2023 09:19 • x 1 #128


CocosPool
Zitat von Svenja85:
Aber viele sagen, du musst aufarbeiten, dich selbst finden, puzzleteile zusammensetzen usw - und ich verstehe einfach nicht, was damit gemeint ist.

Ich denke mal das damit gemeint ist, das du auch deine eigenen Anteile am scheitern der Beziehung oder am Verlauf erkennen solltest, um abschließen zu können.
Also die Puzzleteile identifizieren, die du eingefügt hast.
Ich stelle mir das grade vor wie ein großes Puzzle aus blauen und roten Teilen, die zwar unterschiedliche Farben haben und trotzdem ineinander greifen.
Eigene Anteile müssen auch nicht immer aktive Dinge sein, es kann auch zB das aushalten von Umständen sein, die einem gegen den Strich gehen.

01.11.2023 09:39 • #129


Soloperme
Liebe Svenja

Wie geht es Dir heute, am Feiertag?
Ich denke, so kurz nach einer unvorhersehbaren Trennung steckt man im Überlebens-Modus eine Aufarbeitung, welchen Sinn sie auch immer haben sollte, kann in dieser Phase überhaupt nicht stattfinden.
Derzeit, zumal noch in der ehemals gemeinsamen und eher SEINER Umgebung, geht es darum, jeden Tag zu überstehen, Schritte, wenn auch kleine, in das neue Leben zu machen, eine eigebe Wohnung, Freizeitaktivitäten, andere Leute zu suchen, etc.
Wenn Du an jedem dieser Tage ein, zwei schöne Momente erlebst und wahrnimmst, hast Du schon viel gewonnen, im Hinblick auf Dein neues Leben, das nun von Dir gestaltet werden muss.
Ich erinnere mich an meinen ersten Morgen nach der Horror - Trennung, an dem mir der Kaffee wieder schmeckte, ich die Sonne spürte und es einen Moment genoss, dass ich einfach so da sitzen konnte, ohne darauf zu achten, was er tat, sah, sagte..

In meiner Heimat sagt man cii vuole tempo, es braucht Zeit.
Das nervt. Weil Geduld in einem schmerzhaften Zustand das schwerste ist, aber es stimmt.

Ich wünsche Dir möglichst viele schöne Augenblicke heute! Und schicke Dir eine doppelte Brise Geduld.

01.11.2023 09:43 • x 4 #130


Amaible
@Svenja85 Unter Verarbeitung verstehe ich, dass man die Beziehung in der Tiefe reflektiert und eben auch eigene Anteile durchleuchtet.
Ich habe deine Geschichte mitgelesen und mitgefühlt. Stelle es mir als emotionale Hölle vor deine derzeitige Situation.
Ich denke mal, dass der Therapeut dir helfen kann, dich innerlich zu stärken und dir dabei helfen kann, mit dir selbst unabhängig von einem Partner im Einklang zu sein.
Irgendwo in deinem Beitrag habe ich gelesen, dass du noch nie wirklich alleine warst.
Wahrscheinlich wird das thematisiert, warum wir glauben, dass wir jemanden brauchen um glücklich zu sein. Das würde ich dann als eigenen Anteil interpretieren.
Trotz allem erlebe ich dich im Schreiben und deiner derzeitigen Situation sehr stark. Da ziehe ich meinen Hut vor! Ich glaube, dass in dir viel Potential schlummert, welches dir selbst gar nicht bewusst ist, weil es dich immer nur im Doppelpack gab.

01.11.2023 10:25 • #131


S
@Keine_Zukunft Das haben wir schon gemacht, aber das Ergebnis aus den Gesprächen bringt mir tatsächlich nichts. Ich weiss nicht ob ich irgendwann sinnvolle Antworten bekomme, aber jetzt auf jeden Fall nicht. Er verteufelt gerade viele Dinge in unserer Beziehung, bei denen ich weiss, dass er sie nicht so empfunden hatte - ob da seine neue Freundin aus ihm spricht oder der Drang sein Verhalten zu rechtfertigen um selbst besser damit klarzukommen weiss ich nicht. Fakt ist aber leider, dass das Gespräch mehr Fragen als Antworten zurückgelassen hat. Von daher hast du recht, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt - ob ich dazu in der Lage sein werde weiss ich nicht. Und ob von ihm irgendwann etwas kommt bezweifle ich auch sehr stark, da er gar nicht reflektieren will sondern einfach sein neues tolles Leben genießen möchte.

01.11.2023 11:05 • x 1 #132


S
@CocosPool
Zitat von CocosPool:
Ich denke mal das damit gemeint ist, das du auch deine eigenen Anteile am scheitern der Beziehung oder am Verlauf erkennen solltest, um abschließen zu können.

Es schmerzt alles so sehr, da auch noch selbst zu erkennen, welchen Beitrag man geleistet hat, kann ich gerade nicht aushalten. Aber ich hoffe die Zeit wird das ermöglichen.

Zitat von CocosPool:
Eigene Anteile müssen auch nicht immer aktive Dinge sein, es kann auch zB das aushalten von Umständen sein, die einem gegen den Strich gehen.

Das gab es mit Sicherheit, aber aus Liebe war das für mich immer alles in Ordnung. Nur hat bei ihm wohl die Liebe nicht ausgereicht, womit ich nie gerechnet hätte.

01.11.2023 11:09 • x 1 #133


S
@Amaible
Zitat von Amaible:
Ich denke mal, dass der Therapeut dir helfen kann, dich innerlich zu stärken und dir dabei helfen kann, mit dir selbst unabhängig von einem Partner im Einklang zu sein

Das ist ein guter Ansatz, danke dir!

Zitat von Amaible:
Unter Verarbeitung verstehe ich, dass man die Beziehung in der Tiefe reflektiert und eben auch eigene Anteile durchleuchtet.

Ich stecke gerade in soviel Selbstvorwürfen... Aber ich verstehe was du meinst. Ich glaube das geht tatsächlich erst, wenn ich genügend Abstand habe, damit diese Erkenntnisse nicht in Selbstvorwürfen, Schuldzuweisungen zu sich selbst und noch mehr Schmerz enden.

Zitat von Amaible:
Irgendwo in deinem Beitrag habe ich gelesen, dass du noch nie wirklich alleine warst.
Wahrscheinlich wird das thematisiert, warum wir glauben, dass wir jemanden brauchen um glücklich zu sein. Das würde ich dann als eigenen Anteil interpretieren.

Das ist eigentlich die Kernfrage, was das einasm sein angeht. Ich kenne so inspirierende Menschen, die alleine aufblühen, und welche, die genau das Gegenteil sind. Für mich ist ersteres gerade noch so unvorstellbar auf 2 Ebenen: Ohne ihn und grundsätzlich ohne Partner.

Zitat von Amaible:
Trotz allem erlebe ich dich im Schreiben und deiner derzeitigen Situation sehr stark. Da ziehe ich meinen Hut vor!

Ich weiss auch nicht woran das liegt, dass es so rüberkommt. Aber das hier im Forum schreiben und von dir und den anderen gehört zu werden und antworten zu bekommen, gibt mir unheimlich viel - deswegen fühle ich mich beim schreiben meist selbst ein bisschen stärker (außer heute, der Tag ist eine unendliche Katastrophe). Aber lieben Dank, dass du das so siehst, wahrscheinlich hast du sogar recht und ich sehe das selbst nur nicht.

01.11.2023 11:22 • #134


S
Zitat von Soloperme:
Ich denke, so kurz nach einer unvorhersehbaren Trennung steckt man im Überlebens-Modus eine Aufarbeitung, welchen Sinn sie auch immer haben sollte, kann in dieser Phase überhaupt nicht stattfinden.

Überlebensmodus... Das hast du gut ausgedrückt, so fühlt es sich auch an. Jeden Tag einen weiteren überleben und nicht an der Frage über den Sinn des Weitermachens zu zerbrechen....

Zitat von Soloperme:
Wenn Du an jedem dieser Tage ein, zwei schöne Momente erlebst und wahrnimmst, hast Du schon viel gewonnen, im Hinblick auf Dein neues Leben, das nun von Dir gestaltet werden muss.

Die habe ich, nicht glücklich, nicht fröhlich und nicht erfüllt, aber positive Momente in denen ich etwas Kraft schöpfen kann. Meist habe ich diese tatsächlich hier im Forum, wenn ich wie von dir Antworten bekomme und merke ich bin nicht alleine. Immer wieder, aber noch nicht jeden Tag.

Zitat von Soloperme:
Wie geht es Dir heute, am Feiertag?

Danke dir für die Nachfrage! Das meinte ich oben - allein die Frage gestellt zu bekommen, baut mich auf. Ich würde mir diese Frage auch einmal von meinem Ex wünschen - dass er darüber nachdenkt, dass es mir an so einem Tag wie heute doch schlecht gehen muss, und er sich dafür interessieren würde und sagt, komm dir würde es gut tun aus dem Haus zu kommen, lass uns was Essen gehen oder so. Ich weiss, meine Vorstellungen sind da völlig quer, aber ich hätte ihn so gerne als mentale Unterstützung an der Seite. Oder auch einfach Freunde, die diese Frage stellen - aber das habe ich in der Vergangenheit verpasst und jetzt stehe ich ohne da. Ich habe inzwischen Bekannte mit denen ich ab und zu was mache, aber die kann ich auch nicht überstrapazieren und es geht auch immer von mir aus - da kommt auch kein wie geht es dir? Aber die haben natürlich auch alle ihr eigenes Leben, das verstehe ich auch. Ich schreibe gleich in einer Allgemeinen Antwort, wie es mir heute geht, da es einfach einer der schlimmsten emotionalen Tage ist bisher....

Zitat von Soloperme:

Ich wünsche Dir möglichst viele schöne Augenblicke heute! Und schicke Dir eine doppelte Brise Geduld.

Ganz lieben Dank dir, ich hoffe die kommen noch!

01.11.2023 11:36 • x 1 #135


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