Das Wochenende war elendig.
Ich kann scheinbar noch nicht wirklich loslassen und die unwahrscheinliche Resthoffnung, alles sind Missverständnisse, es würde sich alles noch mal zum Guten entwickeln, ist irrationaler Weise noch vorhanden.
Ich hätte ihrem Wunsch nach einem Treffen im nach hinein besser nicht entsprochen. Damals war ich besser drauf und mir ging es gar nicht so schlecht.
Jetzt leb ich so vor mich hin, unternehme ab und an auch nette Sachen, lerne neue Leute kennen und dennoch hab ich ständig das Gefühl, gleich werde ich wach, die Welt ist in Ordnung und es ist alles nur ein böser Traum gewesen.
Ihr haltet mich sicher für verrückt, dass ich mir überhaupt noch Gedanken über uns mache.
Ich hab sie Vorgestern schriftlich gefragt, sie hätte nach dem Treffen so unsicher und traurig gewirkt, sich nun länger nicht gemeldet und ich wollte mal hören ob und was das Treffen ihr denn gebracht hätte.
Halt ein verzweifelter Sinnlos-Kontaktversuch. Inzwischen denke ich, es war ein Fehler sie überhaupt nochmal anzuschreiben.
Sie hat einen Tag verzögert geantwortet, traurig und unsicher träfe es gut und sie wolle nicht schreiben, sondern reden. Sie würde mich anrufen.
Da Gespräche nie ihre Stärke waren, hatte ich mit einem schriftlichen Statement gerechnet, jetzt das.
Warum schreib sie nicht nur kurz, dass sie keinen Weg mehr sieht und fertig? Was will sie denn jetzt noch reden?
Ich weiß, es klingt krank, aber ich habe etwas Angst vor diesem Gespräch und kreise in Gedanken ständig um das, was da wohl auf mich zukommt. Wie gesagt, sie hat höchstwahrscheinlich jemand neuen. Ganz sicher kann ich es jedoch nicht sagen.
Soll ich mir das Gespräch noch geben oder dankend ablehnen? Soll ich sie lieber nochmal zu einem Treffen bewegen?
Ich denke die Wahrheit wird sie mir eh nicht sagen, denn dann würde sie die Zweigleisigkeit zugeben müssen. Das wird sie nicht wollen, da sie das hätte schon lange machen können und mir gegenüber nicht so da stehen möchte.
Eben hab ich überlegt ob ihr schreibe, dass sie es vergessen soll. Dass sie sich nicht meldet, würde ja für sich sprechen und ich wollte eigentlich nur mal hören ob es ihr gut geht, da sie so traurig war.
Verrückt was einem alles durch den Kopf schießt. Und auch verrückt, dass ich so einen Mist überhaupt anrühre.
Für mich war sie bis zuletzt die Eine und Richtige. Irgendwie kann ich sie emotional nicht aufgeben und wünsche mir immer noch so sehr eine Wende zum Guten. Auch wenn der Kopf sagt: „Lass es!“, will das Herz anders und wenn ich noch irgendwas tun könnte würde ich es wohl tun.
Anfangs hat man Schmetterlinge im Bauch. Was ist das eigentlich, was man bei einer ungewollten Trennung im Bauch hat?
30.06.2014 09:05 •
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