Hello Wolfmoon,
auch Dir erstmal Danke für Deine Meinung.
Ich will auch erstmal nur auf Deine letzten Sätze eingehen.
Zitat:
Erkenntniss und der Wunsch, etwas ändern und verbessern zu wollen, müssten dann wohl von beiden Seiten ausgehen, damit es Sinn macht.
Stimmt und dies bedarf der Kommunikation, welche im Moment nicht möglich ist. Werden wir nicht bald darüber reden, werde auch ich mich innerlich getrennt haben. Dies ist noch nicht der Fall. Blauäugig hin oder her, bei jedem Tag der vergeht, geschieht meine Trennung aber automatisch. Wie weit der Riss gehen wird, weiß niemand.
Zitat:
Deine Frau hat einen anderen Weg gewählt und sich eine Affäre zugelegt. Kannst du darüber eigentlich so stillschweigend hinweggehen?
Definitiv JEIN.
Im Moment erlebe ich einen Schockzustand. Auf der einen Seite Lähmung, auf der anderen Seite gehen überall Alarmlampen an.
Auf der einen Seite werde ich hyperaktiv, auf der anderen falle ich in ein tiefes Loch.
Auf der einen Seite Hoffnung, auf der anderen Seite erkennen des Endes.
Auf der einen Seite neues Erwachen, auf der anderen Seite altes Benehmen.
Erkenntnisse über Liebe, Frau, Kinder, Partnerschaft, Glück, Leben, Eltern, Kindheit, Umfeld, Bekannte, verlorene Gefühle, neue Gefühle, Hilfe, Arbeit, Freunde schlagen im Moment mit einer solchen Wucht des Erlebens in mein Bewußtsein, als würde man einen Bären aus seinem Winterschlaf mit einer Bombe wecken. Ein Strudel aus Emotionen und Gedanken zieht und zerrt mich, mal dahin mal dorthin, hebt mich hoch, schleudert mich hart zu Boden.
Damit will ich sagen, ich fange wieder an alles zu registrieren, alles auszuleben, zu erleben. Das sind alles teile von mir, das bin ich. Ich bin aber noch nicht am Ende dieser Reise, aber da ich erkenne, wer oder was ich bin und will, erlebe ich langsam mein eigenes Ich.
Noch anders gesagt, im Moment bin ich mit mir selber beschäfftigt. Irgendwo stand mal, das Männer sich immer nur einem Problem voll widmen können. Also selbst wenn das auf andere nicht zutrifft, bei mir ist das im Moment aber so.
Jetzt bin ich erstmal wichtig. Nebenher sollten die Kinder wichtig sein.
Habe ich mich gefangen, ist meine Frau wichtig.
Stillschweigend darüber hinweg gehen? Jein, geredet habe ich mit ihr schonmal.
Geschimpft, nein, meinen Unmut gezeigt, ja, Verständniss gezeigt, ja (ich weiß, ich weiß), es ihr verboten, ja!
Ich weiß ich habe nicht richtig gehandelt, noch nicht. Ein teil von mir will sie anschreien, ein anderer ihr weh tun, wieder ein anderer will in den Armen nehmen und reden, noch ein anderer will wehleidig/bemitleidet sein/werden, weitere wollen flüchten, lieben, verstehen.
Sorry, wieder viel blabla.
Aber mein Plan (für mich alleine, ohne Hintergedanken) für den Moment, die nahe Zukunft, ist folgender:
Ich bleibe dort wohnen, lege soviel körperlich Distanz zwischen uns wie möglich, schmiede weitere eigene Pläne für meine Zukunft, kümmere mich ganz normal um meine Kinder, lese, lerne, erkenne, gehe aus, besuche Vereine, Kino, Theater und ganz wichtig (nun komme ich wieder auf Deine Frage zurück), ich schreibe ihr einen Brief, lege dort alle meine tiefsten Gefühle ganz offen und ehrlich in ihre Hände, positive wie negative, ohne Anklage und Schuldzuweisung, ohne Druck für sie sich dazu äussern zu müssen, erkläre meine Pläne für meine Zukunft, spreche offen über Scheidung, Kinder, Hausverkauf, Alimente und mache deutlich, das ich mein Leben genießen werde, mit ihr oder einer anderen, werde ihr sagen, das ich/wir einen Weg aus der gesamten Situation behutsamer für alle finden würden, wenn ihre neue Beziehung nicht wäre. Sie beschleunigt alles und treibt mich schneller dazu an mich auch zu trennen.
Ich will ihr damit nicht Druck machen, aber ihr die Augen öffnen, das alles, Glück der Kinder, der Ehe, ihrs, meins, seins Geld, von meinem Ausharren abhängt. Ja, ich weiß hört sich wie ein Held/Märtyrer an, stimmt aber nicht. Sie hat eine egoistische Entscheidung getroffen, aber die Verantwortung nicht übernommen, sondern mir zugeschanzt. Ich nehme sie auf, entscheide ob sie es mit im ernst meint. Erkenne ich mehr und mehr, das sie glücklich mit dem anderen bleibt, ihn wirklich liebt und nicht benutzt, bin ich sofort weg.
Nachdem ich also den Brief abgeben habe und sie nicht drüber reden will, beginne ich mich um mich selbst zu kümmern. Ich habe dann, glaube ich jetzt, alles getan, ausser schreien, schlagen, Kette legen, betteln, jammern, liebesbeteuerungen abgeben. Sie sollte dann über die Emotionslage von mir und den Kinder informiert sein, wissen was alles los ist und wie sich wer entwickeln wird (aus meiner Sicht, ganz subjektiv) und kann selber entscheiden was sie machen will.
Von dort an gehe ich meinen eigenen Weg. Alleine !
Ich hoffe das erklärt Deine Frage.
Gruß
Papa4Five