Guten Morgen zusammen,
ich bin positiv überrascht, das sich dieser Thread doch entwickelt. Ich dachte zuerst, das es den meisten egal ist, sie vielleicht nur Sensationsgierig hier mitlesen und sich nicht einmischen wollen, einfach drauf hauen wollen oder das sie einfach überfordert sind. Vielleicht wollen andere aber auch sich nur in den Schmerzen anderer weiden um ihre eigenen Probleme zu überdecken. Na ja, ich finde die Diskussion also gut, alle positiven wie negativen Äußerungen. In diesem Thread ist eigentlich nicht der Platz das ihr Euch gegenseitig anfeindet, aber das macht mir nichts aus, solange ihr wieder zum Topic kommt.
Ich werde versuchen zu einigen Aussagen Stellung zu beziehen, möchte Euch aber erst mal erzählen, was in den letzten 40 Stunden los war. Hier sei auch gleich angemerkt, das über die Feiertage ich nur selten bis nie ins Internet kommen werde, um Euch zu berichten, Euch zuzuhören. Ihr könnt mir aber weiterhin den Kopf waschen, oder mir Mut zusprechen. Ich werde es dann später lesen und aufarbeiten.
Also, sie ist nicht schwanger und auch sonst nichts in der Art. Sie konnte auch nicht verstehen, warum ich ihr immer noch zuhören will. Wieso bin ich nett, wenn sie mir doch wehtut. Das verstehen viele nicht, ist aber auch nicht schlimm. Aber im Endeffekt hat sie mir doch einiges erzählt. Als erstes ist sie mit einem Großteil der gesamten Geschichte rausgekommen. Das sie ihn schon im September kennen gelernt hat, das es ein Arbeitskollege von ihrem Schwager ist, er und ihre Schwester dies auch seitdem wissen, aber alle drei nicht wissen wie sie sich mir, den Kindern und ihren Eltern gegen über verhalten sollen. Daher war sie erleichtert es mir jetzt zu erzählen. Wenn ich ihr also egal wäre, hätte sie mir gleich von Anfang an alles erzählt. Stop, ich höre den ein oder Aufschrei von Euch, aber bleibt locker, ich packe das schon in die richtige Schublade. Außerdem hat sie erzählt das der Typ eine Tochter hat, aus München nicht wegziehen will (wir wohne in der Nähe von Köln), Ihre Kinder aber auch nicht zu sich nehmen will aber ihnen Weihnachtsgeschenke kauft, sie nicht zu ihm ziehen will, er sich teilweise kindisch benimmt, sie sich aber nicht von ihm trennen will. Sie ist also hin und her gerissen und deshalb öfters todtraurig. Sie weiß nicht wie sie diese Fassade ihren Eltern gegenüber über Weihnachten aufrecht halten soll und ob überhaupt. Diese ganzen Geheimnisse machen ihr zu schaffen, genau wie unser magersüchtiges Kind. Sie ist genauso zerrissen was das Haus, Garten und das Grundstück betrifft. Eine regelrechte Hassliebe, alles riesen groß und viel Platz, schön aber mit kleinen Baufehlern, teuer und mit viel Arbeit verbunden. Genauso ergeht es ihr mit ihrem Job und den Kindern. Sie liebt ihre Kinder, kann aber im Moment den Stress nicht ertragen. Will ausbrechen und in der Nähe zur Miete wohnen, dann aber auch wieder hier bleiben. Außerdem kann sie es nicht ertragen wenn ich in ihre Nähe komme und in den Arm nehmen geht gar nicht. Warum, denke ich mir, ist das so? Ich denke, das ich trotz meiner Fehler, etwas für sie verkörpere, was sie im Moment selber nicht ist, und mich deshalb hasst. Sie hasst mein Äußeres, mag aber mein inneres. Oder warum hasst sie mich, lehnt meine Nähe ab. Alles zerrt an ihr und deshalb mache ich mir auch Sorgen. Aber ich kann und werde nicht ihre neuen Probleme für sie lösen. Ich mache das was ein Freund machen würde, zuhören, Ihr bei ihren Entscheidungen vielleicht helfen, aber sie ihr nicht abnehmen, mehr nicht.
Wir haben weiter über die Trennung gesprochen. Ja auch ich. Ob und wie wir die Kinder aufteilen, Alimente, Wohnorte usw. Ich werde gleich einen Immobilien Makler anrufen, der den Wiederverkaufswert schätzen soll (Grundstückswert ca. 500.000). Außerdem werde ich einen Rechtsanwalt um ein erstes Gespräch bitten, Bausparkassen und Banken anrufen, um zu erfahren wie man aus den einzelnen Verträgen raus kommt. Ich sagte ja, das auch ich mich mit Trennung beschäftige. Wieder ein Aufschrei? Also, das was ich eben geschrieben habe ist eine Kopfsache, nüchtern betrachtet, wie es in mittlerer Zukunft weitergeht, also Trennung einleiten und Distanz aufbauen.
Das andere ist eine Herzenssache. Im Moment hole ich mir jede Emotion die ich kriegen kann. Durchlebe sie ganz bewusst, ich sagte mal ich surfe mit ihnen. Schmerz, Wut, Trauer, Ärger, Hoffnung, alles versuche ich zu erleben, nichts zu verdrängen. Verdrängtes würde mich sonst ewig verfolgen, mein Herz würde nie heilen. Auch Musik ist ein Faktor, ich will nicht später bei jedem Lied heulen müssen, also höre ich mir jetzt alles an, altes (Stefan Sulke, Udo Lindenberg, Nena, July, Neidu, Silbermond, usw genauso wie Metallica, Sisters of Mercy, Man of War, Udo, Ärzte, Tote Hosen usw) Ich gehe dabei Gedanklich alles von uns durch, erlebe gute wie schlechte Zeiten und kann loslassen. Ich verarbeite. Klar werden Wellen kommen, gute wie schlechte, aber später werde ich an unsere Beziehung zurück denken und Liebe im Herzen haben. Ich werde wieder fühlen, werde offen sein für alles neue. Wobei neues, alles heißen kann. Eine neue Liebe genauso wie die alte. Nur muss für beides erst mal Zeit vergehen, ich muss Vertrauen aufbauen können (egal ob für sie oder eine neue), muss bereit sein Risiken auf mich zu nehmen. Eins ist schon jetzt klar, ich werde ihr Freund bleiben, ob aus Mitleid oder aus anderen Gründen lasse ich mal dahin gestellt und ihr dürft darüber gerne diskutieren. Ich lasse niemanden in Not fallen, egal was er mir angetan hat. Nur muss er auch etwas daraus lernen. Nur z.B. Geld zugeben weil einer dauernd pleite ist, ist keine Hilfe. Aber ich verwechsele Hilfe auch nicht mit Liebe, Unterstützung mit Ausbeutung, Oberflächlichkeit mit Tiefe. Das dabei jeder einen anderen Standpunkt hat, ist OK. Einige würden sich das nicht an tun, andere schon. Es gäbe ja auch sonst keine Therapeuten. Wenn man selber betroffen ist muss man trennen können, klar erkennen was was ist oder es lassen.
Auch darf bei der ganzen Diskussion hier nicht vergessen werden, das 5, in Worten fünf, Kinder involviert sind. Über die habe ich hier noch nichts geschrieben, also vergesst die bitte nicht. Und wir waren zwischen durch mal 13 Jahre getrennt. Auch ist ihr erster Seitensprung 23 Jahre her. Ich sagte ja bereits, wenn das mit uns jemals wieder funktionieren soll muss alles nochmals besprochen werden. Aber diesmal bis in alle Tiefen. Warum die Seitensprünge, warum die Trennung, keine Oberflächliche Aussage, wegen Deinem Aussehen oder weil mir so ist, sondern, der wahre Grund, vielleicht aus der Kindheit heraus. Erst wenn wir so erkennen, warum sie das macht, kann sie es lassen bzw ich ihr wieder vertrauen. Wir müssen beide unsere ganzen Höhen wie Tiefen bis ins kleinste ergründen, aus beiden Erkenntnisse gewinnen. Und so müssen alle Probleme ergründet werden und wenn es dabei Hoffnung für uns gibt, gut, wenn wir erkennen das es nicht so ist, auch gut. Nur dieses Gespräch kommt erst zustande wenn wir beide es wollen. Ist es einem von uns beiden zu lästig, zu Gefühlvoll, im Moment zuviel oder was auch immer, kommt dieses Gespräch nicht zu stande, vielleicht sogar nie. Und in dem Wissen, muss jeder sich um sich selber kümmern. Es kommt also zur Aussprache oder Trennung und da dieses Gespräch nicht in naher Aussicht ist, geht die Trennung weiter. Mehr als es ihr anbieten werde ich nicht. Ich könnte es auch lassen, eine Art Selbstschutz, wegrennen, Mauern um Gefühle bauen, oberflächlich werden, verdrängen, mich auf neues stürzen, aber so ein Typ bin ich nicht. Wobei, wie gesagt ich ihr als Freund in einer Notlage zu Seite stehe, solange ich die Kraft und den Willen habe. Ich schnappe nicht wie ein Hund nach einem Knochen, ich gehe aber mit ihr durch dick und dünn, nicht durch dick und doof (danke Udo L.).
Ich lese des öfteren meine und Eure Posts nochmals durch und erkenne, was ich in welcher Emotion geschrieben habe, wie ich mich jeden Tag weiter verändere. Ich erkenne wo ich gejammert habe, wo ich verteidigend wirke, wo Selbstaufgabe durchscheint, wo ich falsch liege, wo richtig. Ich glaube auch das ich im Gegensatz zu anderen alles im Schnelldurchlauf erlebe. Sie hat mir ja erst vor sechs Wochen gesagt was los ist. Ich bleibe nicht bei Trauer, Schock, Überreaktion oder Ohnmacht stehen. Ich weiß noch nicht wo es mich mal hintreiben wird, aber es ist schon aufregend. Ich verändere mich täglich, schreibe, lese, denke anders. Aber da ich das mache lebe ich, fühle ich, entwickle mich.
So, jetzt mal kurz zu ein paar Stellungsnahmen
Gucci schrieb: Tust du auch mal was für dich?
Ich tue das alles für mich. Parallel bin ich in einem Karneval Drei Gestirn der Bauer und habe Auftritte. In Zukunft kommt dazu, Ü-30 Parties, Kino, Vereine, Volkshochschule, und ähnliches.
schrieb: Ich liebe Schmerzen
A: Ja, aber wie oben erklärt nicht bis zum Tod.
FabianAusK schrieb: Wenn sich der Neue deiner Frau tatsächlich getrennt hat, und sie wieder zu dir zurückkehren wollen würde, würdest du sie wieder zurücknehmen?
A: Nur unter den oben genannten Bedingungen.
schrieb: Wenn die Liebe verzeiht
A: Das stimmt nur, wenn Du Dich nicht ganz getrennt hattest. Einfach blind wieder zusammen zu kommen, ohne Aussprache endet im gleichen Caos.
schrieb: Organisationstalente
A: Schöner Artikel, mal sehen zu welchen Prozent meine Frau und ihr neuer gehören. Das ist deren ding, ich gehe meine Weg weiter.
Wolfmoon schrieb über: Distanz
A: Ich habe ihr jetzt das Gespräch angeboten, ihr meine Hilfe gezeigt. Das werde ich von zeit zu zeit wiederholen, solange ich es ehrlich meine. Mehr kann ich nicht machen, ohne meine Würde zu verlieren. Jetzt spielen Distanz und Zeit eine Rolle. Ich will wieder lieben und geliebt werden, wen oder von wem ist jetzt offen. Auch da spielt die Zeit eine Rolle. Irgendwann ist es vielleicht für sie zu spät. Aber ich will glücklich werden und nicht bis ans Ende meiner Tage warten.
schrieb über: Respekt
A: Das ist ein neuer Gesichtspunkt, den ich erst mal ergründen muss. Da mag etwas wahres dran sein. Was dann aber auch heißt, das bei einer Aussprache auch das mit auf das Tapet muss. Ich werde da mal drüber nachgrübeln. Danke Dir mal für diesen Aspekt.
schrieb über: Verantwortung
A: Ich glaube meine Frau war sich über die Verantwortung den gegenüber Kindern in dem Moment nicht bewusst. Sie war zu sehr mit sich beschäftigt. Das gibt ihr keinen Freibrief, aber ich glaube es wird ihr nun langsam bewusst und auch das belastet sie sehr.
Wolfmoon schrieb über: Beweggründe
A: Ganz so einfach ist das nicht. Klar steckt ein anderer Mann dahinter, aber es geht um Bedürfnisse, um Sachen die in der Vergangenheit liegen und nie bewältigt/besprochen wurden. Warum ist sie so sehr auf sich selbst bezogen, was war der Auslöser? Sie kann doch auch anders sein. Nur manchmal kommt das eine mehr zum Zuge als das andere. Die Antwort darauf kann nur eine Aussprache bringen und die werde ich nicht erzwingen. Entweder sie will mit sich ins Reine kommen, mit mir oder ihm egal, aber Hauptsache mit sich selbst, oder sie will es nicht und immer so weiter leben. Das wird ihre Entscheidung bleiben. Nochmals, ich biete ihr das Gespräch an, warte aber nicht bis in alle Ewigkeit. Ach ja, über Bedürfnisse wollte ich noch sagen das die einen manchmal nicht klar denken lassen. Weder den einen noch den anderen. Auch wenn sich das wieder wie eine Entschuldigung für sie anhört, liegt die Verantwortung für ihre Entscheidung allein bei ihr. Für die Entwicklung dahin bei beiden. Für die Zukunft bei jedem von uns beiden einzeln. Sie versucht, im Moment alles für sich in den Griff zu bekommen, ich begleite sie als Freund, nicht um abfallende Stückchen aufzuschnappen. Ich gehe jetzt meinen Weg.
schrieb: Hugh
Mann, das war ich jetzt von Dir nicht gewöhnt. Werde das wohl nochmals lesen müssen. Auch um s Antwort zu verstehen, daher kann ich zu der auch keine Stellungnahme abgeben.
@Jette
Mit Dir werde ich extra per KN oder per Chat Kontakt aufnehmen. Doch hier schonmal auch mein Dank an Dich.
So, mit raucht der Kopf, obwohl er leer ist,
bis später
Papa4Five