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Mutmacher/Weg der Besserung

A
Hallo zusammen,

ich lese schon länger im Forum mit und habe mich extra angemeldet, um diesen Beitrag zu verfassen. Ich hoffe, dass es dem ein oder anderen Hilft!
Kurz zu meiner Geschichte: Mein Freund hat sich vor fast genau 2 Monaten von mir getrennt. Wir waren 5 Jahre zusammen und haben auch schon länger zusammen gewohnt. Es lief die Wochen/Monate vorher nicht mehr so gut, das habe ich selbst gemerkt, aber ich war nicht an dem Punkt, dass mir eine Trennung in den Sinn kam. Ich wollte mit ihm darüber reden, weil ich dachte, es handelt sich um eine Phase und wir bekommen das wieder hin. Er kam mir aber leider zuvor und teilte mir mit, dass er die Beziehung beenden möchte. Das kam schon ziemlich plötzlich für mich und ich verstehe immer noch nicht, warum er nicht noch wenigstens ein Gespräch führen wollte. Er hat vorher kein Wort diesbezüglich zu mir gesagt! Er hat jetzt auch schon eine Neue, aber das habe ich schon länger geahnt.
Ich bin Anfang/Mitte 20 und hatte vorher noch nie so eine ernsthafte Beziehung und auch noch keinen so sehr geliebt wie ihn. Wie es mir nach der Trennung ging, das brauche ich hier wohl niemandem zu erzählen. Ihr habt das selbst durchgemacht bzw. seid gerade noch dabei. Ich war am Boden, ich hatte noch nie solche Schmerzen, es ging mir besch*****. Ganz zu schweigen von den Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen, Magenschmerzen etc.

Aber nun zu dem, was euch allen Hoffnung machen soll:
Auch wenn ihr es nicht mehr hören könnt...es ist bei mir besser geworden und BEI EUCH WIRD ES AUCH WIEDER GUT!
Jetzt nach 8 Wochen blicke ich zurück und bin echt erstaunt, was ich alles hinter mich gebracht und was ich alles geschafft habe. Irgendwie empfinde ich auch ein wenig Stolz, obwohl mir ja eigentlich nichts anderes übrig blieb, als die Situation durchzustehen. Vorallem die ersten 4 Wochen waren extrem schlimm. Danach hatte ich zum ersten Mal eine (ganz) kleine Verbesserung gemerkt, obwohl es mir immer noch elend ging. Dann nach 6 Wochen ist mir wieder eine kleine Veränderung aufgefallen. Ich kann gar nicht genau beschreiben, was sich verändert hat, aber ich habe gemerkt, dass langsam alles anders wird.
Seit ein paar Tagen nun spüre ich endlich wieder eine Ruhe in mir, die ich mir so sehr herbeigesehnt habe. Ich habe auf einmal wieder die Kraft, mich um wichtige Dinge zu kümmern, Sachen zu erledigen, wieder Ordnung zu schaffen. Ich habe zum ersten Mal wirklich die Hoffnung, dass diese Unbeschwertheit zurückkehrt. Die Freude kommt langsam zurück und die Verzweiflung rückt allmählich in den Hintergrund.
Versteht das jetzt bitte nicht falsch. Es ist noch lange nicht alles wieder gut. Die Gedanken kreisen immer noch ständig um die Trennung, ich habe immer noch keine einzige Nacht richtig durchgeschlafen, die Traurigkeit kommt immer mal wieder hoch, ich spüre immer mal wieder diese Stiche ins Herz und mein Magen zieht sich zusammen und davor habe ich in meinen guten Momenten richtig angst. Aber es ist eben nicht mehr die ganze Zeit so. Das Schlimmste habe ich hinter mir. Und ich spüre die meiste Zeit eine richtige Erleichterung.
Ich bin so froh, wenn ich endlich alles richtig überwunden und verarbeitet habe. Und ich glaube, dass genau diese Art zu denken mir dabei geholfen hat. Ich wollte von Anfang an verarbeiten, ich wollte loslassen. Als er die Trennung ausgesprochen hatte, war mir bewusst, dass es auch für mich kein Zurück mehr gibt. Das hört sich jetzt toll an, aber es ist mir natürlich nicht die ganze Zeit über gelungen so zu denken. Natürlich macht man sich noch Hoffnung bei ihm usw. Aber ich habe immer versucht mir vorzusagen: „Du willst mich nicht mehr, dann will ich dich auch nicht mehr haben.“
Ich hoffe, jemand hat diesen Text bis zum Ende gelesen und dass er wirklich zumindest ein ganz klein wenig Mut machen kann, allen voran denjenigen, die noch in der Anfangsphase der Trauer stecken.
Ihr schafft das!

26.12.2014 19:04 • x 12 #1


F
Hallo Apfelblüte,

habe gerade deinen Text durchgelesen und muss sagen, dass dieser doch wieder einen Funken Hoffnung in Richtung Besserung macht !
Bin jetzt knapp 5 Wochen von meiner Ex getrennt, seit knapp 4 Wochen nichts gehört, gesehen etc. und hatte ein ständiges, emotionales auf und ab..von besseren Tagen über ganz besch***** , wie es die letzten Tage, gerade um die Weihnachtszeit waren, wo viele Erinnerungen vom letzten Jahr wieder hochkommen...
Nachdem ich bei meiner Family meinen Gefühlen freien Lauf lassen konnte, muss ich sagen, verspüre ich ebenfalls eine kleine Besserung...dazu noch dein Text, der von änhlichen Erfahrungen zeugt..so laaangsam kann ich positiv auf das neue Jahr gucken und mit diesem abschließen, da die Beziehung am Ende ein einziges hin und her war..ich hab es beendet, Sie hat es beendet und alles nochmal von vorn..hat an mir und ihr gezehrt...das loslassen ist das schwerste...
Ich bin auch froh, wenn ich das alles überwunden habe...neben den Fehlern des anderen habe ich auch viel über mich gelernt und weiß, welche Fehler ich nie wieder machen möchte bzw. werden diese mir mit Abstand erstmal so richtig bewusst..von daher..auch das negative als positives aus der Beziehung mitnehmen und daraus lernen...

Ich wünsche dir viel Kraft ( du wirkst vom schreiben her zumindest schon recht tough ) und alles gute für 2015

28.12.2014 13:20 • #2


A


Mutmacher/Weg der Besserung

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A
Danke für deine Antwort:)
Das Loslassen ist wirklich wahnsinnig schwer. Aber da kann man wohl wirklich nur auf die Zeit hoffen.
Mir sind auch viele Fehler bewusst geworden (Fehler auf beiden Seiten). Ich arbeite AIF jeden Fall an mir, um diese Fehler in Zukunft zu vermeiden.
Ich wünsche dir auch viel Kraft und alles Gute fürs nächste Jahr!
LG

28.12.2014 14:45 • #3


E
Hallo Apfelblüte,
danke für Deinen erfrischenden Beitrag.
Ich glaube, der Schmerz bei Trennungen ist immer ähnlich und scheinbar übermächtig egal ob man 20, 40 oder 60 ist. Du kannst stolz auf Dich sein, auch, wenn Du schreibst, dass Dir ja eigentlich nichts anderes übrig blieb, als die Situation durchzustehen. Man muss es ja erstmal durchstehen und aushalten. Ich glaube, das loslassen ist das schwerste. Und ich glaube/hoffe, dann braucht man irgendwann auch keine Antworten oder ein Gespräch mehr vom Gegenüber, weil man sie sich selbst gegeben hat/geben kann.
Alles Gute für Dich und liebe Grüße.

28.12.2014 17:09 • #4




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