Freitagmorgen.
Der Sport war gestern eine Wohltat. Also währenddessen sogar eher nicht so^^°, weil Ruderergometer fahren einfach eine unheimlich monotone Angelegenheit ist. Hatte mir 45 min vorgenommen und nach den ersten 5 min sitzt du schon da und findest es langweilig, dann fängst du an Dir Gedanken zu machen – wann mach ich eine Trinkpause? Bei 15 min? Wenn ein viertel rum ist? Wenn du da angekommen bist, schiebst du es weiter auf – 20 min. Dann denkst du dir 22,5 min, dann hast du die Hälfte geschafft und schließlich machst du deine erste kurze Trinkpause bei einer halben Stunde und bist irgendwie ein bisschen stolz. Danach hab ich mir dann gedacht, naja…10 000 m sind dann auch nicht mehr weit, wenn du 45 min gefahren bist…also bin ich 47 min, um die 10 000 m voll zu kriegen^^. Man trickst sich doch dabei immer ein bisschen selbst aus. Danach war ich allerdings auch froh, dass es um war. Im Bootshaus geduscht – boah da roch es so gut nach Glühwein, weil die vorher in der Werkstatt Glühwein gekocht hatten…mmmh…^^ Dann nach Hause. Zwischen dem Bootshaus und meiner Wohnung liegen 3 min Laufweg bis zur Bahn, 48 min Bahnfahrt und dann noch mal etwas mehr als 10 min Laufweg bis zur meiner Wohnung, also über den Daumen gepeilt eine gute Stunde. Das ist ein wenig hinderlich, sonst würde ich vielleicht auch öfters gehen, aber gut, was macht man nicht alles für einen Sport, der einen erfüllt !
Dann daheim nochmal geduscht, weil ich bei dem Wetter nicht gerne meine Haare im Bootshaus wasche, das dauert ewig bis die trocken sind und wenn es kalt ist, mag ich ja auch nicht mit nassen Haaren raus und dann müsste ich die föhnen – ne. Also daheim nochmal kurz unter die Dusche, Haare gewaschen, danach gekocht. Tortillini alla Panna – ich bin mir fast sicher, dass mir die Soße ein wenig zu zäh geworden ist, aber mein Gott – es hat geschmeckt^^. Und wird es auch heute Abend nochmal xD. Dann auf der Couch gesessen und gegessen. Da hab ich mich dann richtig wohl gefühlt, so eine Quälerei wie es während des Trainings war, umso toller war es danach zufrieden auf dem Sofa sitzen zu können. Wäre der innere Schweinehund davor doch nicht immer so groß…
Dann gegen halb elf ins Bett gefallen, glaub es war halb elf. Hab den Wecker heute eine Stunde später gestellt, aber willentlich, weil ich einfach mit dem Training gestern ein wenig mehr Schlaf brauchte und heute eh nicht sooo viel hier zu tun ist. Dann aber trotzdem um sechs ohne Wecker aufgewacht, aufgestanden, Tee gekocht, wieder hingelegt, bis viertel nach liegen geblieben, dann aufgestanden und gefrühstückt. Zur Bahn gegangen und jetzt sitz ich hier. Heutiges Arbeitspensum 4 Stunden konzentriertes Arbeiten vorgenommen. Fangen wir gleich mal mit an. Man sieht, meine Laune ist heute eigentlich ganz gut.
Am Wochenende jeden Tag einmal quasi unter Menschen. Morgennachmittag/abend fahr ich zu einem Kollegen/Freund und wir gehen bei ihm im Ort auf den Weihnachtsmarkt, da kommt dann noch ein Kommilitone von ihm hinzu. Sonntag geh ich rudern – Zweier fahren, da die anderen auf Barkenfahrt sind. Vielleicht nicht ganz so früh, damit man sich ein schönes Frühstück gönnen kann^^. So der Plan für das Wochenende. Ich muss sagen, heute Morgen hab ich eine angenehme Leere in mir und meinem Geist verspürt. Nicht dieses „allein sein“, sondern diese hat was mit Zufriedenheit zu tun. Gerade geht dieses Gefühl wieder ein wenig weg und ich denk an ihn. Nicht im negativen. Er fehlt mir als Teil meines Lebens, aber wenn ich öfters für mich diese innerliche, zufriedene Leere spüre und er fehlt mir trotzdem, dann glaub ich, dass ich auch das „auf mich zukommen lassen“ ernst meinen kann. Diese Ausgeglichenheit, die mit dieser Leere heute Morgen einherging, tut verdammt gut und macht irgendwie eine innere Ruhe. Sowas mag ich öfters fühlen.
Jetzt noch zu meiner Liste – hab sie mir ja am Anfang der Woche mal angesehen und will sie mir jetzt nochmal angucken:
Meine Liste (rot abgearbeitete Punkte)
- meine Wohnung wieder schön/lebenswert machen (regelmäßig putzen)
Ohje, langsam befürchte ich ja fast, dass das meine „letzte“ Baustelle wird. Am Wochenende geht es da hoffentlich wieder ein Schrittchen voran. Vielleicht auch mal einen Schritt, das wäre echt gut…^^°
- Morgentief überwinden: Wieder um halb sechs aufstehen und wieder daheim frühstücken (nichts mehr Bäcker!)
Diesen Punkt, mag ich eigentlich jetzt für mich streichen. Es geht nicht darum, um halb sechs aufzustehen, sondern wieder dann aufzustehen, wann ich es mir vorgenommen habe, ohne sich klein und schwach vorzukommen und sich am liebsten im Bett zu verkrümmeln und das tue ich wieder. Ich freue mich, den zweiten Punkt auf meiner Liste streichen zu können.
- sich sonntags ein schönes Frühstück gönnen mit Tee, Saft, Ei und Zeit
Sonntag kommt ja erst wieder…^^
- mindestens zwei Mal die Woche Sport
Diese Woche schaffe ich es das erste Mal wirklich zwei Mal. Also „in progress“, aber ich bin zuversichtlich.
- spülen nicht mehr aufschieben (damit ich es einfach wieder in meiner Wohnung schön habe)
Es klappt schon besser, aber noch nicht perfekt. Das muss noch ein Stück weit besser werden, damit ich es streichen kann. Aber der Weg ist gut.
- regelmäßige Mahlzeiten
- zwei bis drei Mal die Woche etwas für mich machen, was mir Spaß macht bzw. wo ich zu mir kommen kann (mit Freunden weggehen, spazieren gehen, mich mit einem guten Buch auf die Couch setzen, ...)
Diese Woche – Weihnachtsmarkt mit Freunden und auch das Telefonieren mit Till heute Abend gehört eigentlich dazu. Sonst war ich die ganze Woche irgendwie viel zu müde o_o, aber ich mach ja diese Woche ja auch zwei Mal Sport, das ist ja quasi auch was zusätzlich noch für mich. Das geht schon. Das wird denk ich einer der nächsten Punkte, der von meiner Liste runter kommt.
- telefonieren mit zu hause, wenn meine Mutter wieder auf dem Damm ist, wieder auf ein Normalmaß runterfahren (nicht 2 mal am Tag, sondern alle 2 bis 3 Tage)
Momentan ist es manchmal einmal am Tag oder alle zwei Tage. Also ich denke das ist in Ordnung. Man muss ja nicht auf Teufel komm raus es auf alle zwei oder drei Tage ausdehnen, sondern nur wieder ein gesundes Maß finden, nicht mehr zwei drei vier Mal am Tag aus Verzweiflung, wenn es mal jeden Tag ist, weil es was zu erzählen gibt, dann soll es doch so sein, oder? Daher möchte ich diesen Punkt auch streichen. Es sind keine „Einsam-sein“ oder „Verzweiflungs-Anrufe mehr und das ist ja eigentlich das Ziel dahinter.
- Arbeit: Wochenplan mit Experimenten machen und dran halten sowie wieder morgens um 7.00 anfangen und mindestens bis 16.30 arbeiten (und zwar konzentriert!)
Diese Woche Montag war ja da noch eher…bescheiden. Dienstag und Mittwoch 3 x 1 Stunde…gestern über 4 Stunden konzentriert gearbeitet. Heute bisher noch nicht so lange^^°, aber die 4 Stunden krieg ich heute sicher auch hin, also auf einem guten Weg.
Wochenbilanz:
Ein gutes Vorankommen ist zu erkennen^^. Zwei Punkte werden diese Woche gestrichen. Jetzt sind schon insgesamt drei Punkte von der Liste runter – immerhin! Ich möchte mir bei behalten mich über kleine Erfolge, kleine Glücksmomente, mich über Kleinigkeiten im Leben zu freuen – das Leben ist das dadurch viel schöner und man geht fröhlicher durch den Tag. Man kann und darf nicht immer „Großes“ vom Leben erwarten. Die letzten drei Wochen haben mir in großen Teilen meine Lebensfreude wieder gegeben. Ich hab immer noch totale Angst vor dem endgültigen „nein“, aber ich glaube auch, dass Till den Kontakt mit mir nicht hätte, wenn er es nicht für sich ausloten wollen würde, wenn er nicht auch für sich gucken würde, ob es noch passt. Alles andere bringt die Zeit und bis es soweit ist, ist die Liste abgearbeitet und ich bin gefestigt in meinem Leben und in meiner Person.
In diesem Sinne wünsche ich euch schon mal ein schönes Wochenende.
Eure Luzifel
25.11.2016 09:20 •
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