Oh – ich sehe gerade mich hat es gestern wohl „zurück katapultiert“ – Tag 13 – die Zweite? Es war doch Tag 14 – die Zweite.
Tag 15.
Ich hab gestern gar nicht von meinem morgendlichen „Glückserlebnis“ erzählt, ist mir gestern beim Heim laufen aufgefallen. Ziemlich banal. Gestern Morgen als ich zur S-Bahn gegangen bin, hab ich einen Igel gesehen, so süß, so klein, so stachlig! Und von mir total dämlich, aber wie dieses kleine Geschöpf vor mir über den Bürgersteig in den nächsten Garten flitzte, musste ich lächeln. Irgendwie einfach schön, auch wenn banal.
Gestern Abend hab ich mich noch mit einer Bekannten in der Stadt getroffen, waren was trinken und essen und haben uns gut unterhalten. War ein netter Abend, an dem man einfach mal reden konnte – war schön einfach den Austausch zu haben. Gegen halb zehn war ich dann daheim, geduscht, die letzten 10 Seiten in LonelyXmas‘ Thread gelesen und dann eingeschlafen.
Jedoch war ich gestern Abend kurz davor hier noch einmal zu schreiben. Ich vermisse jetzt seit drei Tagen sehr intensiv und immer kommt der kleine Teufel in meinen Kopf und sagt, dass wenn ich mich jetzt nicht melde, der Kontakt an sich schon nie wieder so werden kann, wie er mal war – was für ein Schwachsinn. Gestern Abend kam dann auch noch dazu, dass mir eine Freundin für Samstag abgesagt hat und für Sonntag noch nicht fest steht, ob wir einen Schlüssel zum Bootshaus kriegen für den Sport. Vor allem weil mir die Freundin abgesagt hat, da sie den nächsten Morgen in den Urlaub fliegt, hab ich kurz gestockt. Innerlich hat sich es dann kurz zusammen gezogen und ich hab gedacht, dann meld ich mich doch lieber jetzt bei Till, sonst mach ich es am Wochenende, weil er mir so fehlt – aber ich werde es hübsch nicht machen. Dann kam als nächstes der Gedanke, dass ich am Samstag dann halt nach Stuttgart reinfahre, um in ein Museum zu gehen oder ähnliches, irgendwas unternehmen. Aber auch das werde ich nicht machen. Ich werde am Wochenende telefonieren, mit meiner Schwester, mit meinen Eltern, mit Freunden und sonst meine Wohnung auf Vordermann bringen. Dann mach ich Samstag und Sonntag Sport. Und wenn das mit dem Bootshaus nichts gibt, dann geh ich halt einen Tag laufen und einen schwimmen. Ich werde noch ab und an Wochenenden haben, wo keiner meine Freunde Zeit hat, aber auch damit möchte und muss ich umgehen lernen. Und zudem hab ich momentan ja wirklich noch genug auf meiner Liste stehen, mit meiner Wohnung, was noch abgearbeitet werden darf.
Ich hatte schon am Wochenende das Gefühl oder besser nach dem Wochenende, dass…wie sagt man das jetzt – also am Wochenende war ich bei meinen Eltern und Montagabend war ich allein in meiner Wohnung und hab mich dadurch irgendwie wieder „allein“ gefühlt. Dienstagabend war ich weg, Mittwochabend wieder allein in der Wohnung, ein ähnliches Spiel wie Montag. Gestern Abend war ich wieder weg, heute und das Wochenende werde ich hauptsächlich allein sein – ich mag aber diesmal mich nicht „allein“ fühlen. Ich bin mit mir selbst ein Wochenende in meiner Wohnung bzw. gehe spazieren, räume, wusel, hab genug zu tun. Ich muss noch ein bisschen lernen mich über Situationen zu freuen, wenn jemand um mich ist, wenn ich bei meinen Eltern bin oder ich mit Freunden weg bin, aber danach nicht in ein „Loch“ zu fallen, weil ich dann einen Abend oder zwei oder ein Wochenende einfach nur bei mir bin. Also ich würde es nicht als richtiges Loch bezeichnen, aber ich merke es doch und es ist nicht so, dass ich das für mich sein dann in dem Moment schon vollends genießen kann. Ich bin nun einmal ein geselliger Mensch, aber das gehört dazu und das muss ich noch ein wenig besser lernen.
Gestern Abend wollte ich daher erst hier schreiben, hab dann aber noch einmal nachgedacht und ich krieg das hin. Ohne Tränen, aber auch, ohne mich schon am Wochenende bei Till zu melden. Ich möchte mir die Zeit geben. Auch wenn es sich im Moment manchmal anfühlt als würde ich damit meinem Herzen nicht nachgeben und was tun, was es nicht will – auch meinem Herz wurde sehr weh getan durch diesen sporadischen Kontakt, den er ja nicht mal böse meint, ihn selbst momentan nicht anders kann, wenn er mir erzählt wie er zu anderen Leuten Kontakt hat. Mein Herz „vergisst“ aber leider schneller als mein Kopf. Es sehnt sich und macht und tut, aber mein Kopf sagt – erinner Dich wie weh es tat. Erinnere Dich wie du gelitten und geweint hast. Wie du gewartet und gehadert hast. Erinnere Dich. Das Herz erinnert sich, aber es sehnt sich trotzdem. Deswegen setzt der Kopf eine „Frist“, in der er und das Herz wieder zu Kräften kommen sollen, eine „Frist“, weil das Herz dann genau weiß, der Kampf ist noch nicht verloren, auch wenn nicht gewonnen. Der Kopf weiß ganz genau, dass beide die Zeit brauchen, um diese Ungewissheit ertragen zu können. Es wirklich vor sich hin plätschern zu lassen, um zu sehen wo es einen hinführt. Und der Kopf möchte dem Herz auch klar machen, dass es ein bisschen so ein muss, wie in der Zeit als man verliebt war – aber noch nicht zusammen. Man zeigt durch kleine Gesten und Taten, was einem an dem anderen liegt, spricht es aber noch nicht mit den Worten „Ich liebe Dich“ aus und ist sich vor allem über den Ausgang noch nicht bewusst, wohin es wirklich führt. Tja…kluger Kopf und dann dieses störrische Herz. Arbeitet doch mit und nicht gegeneinander. Im Team könnt ihr bewirken, dass es nicht wieder so schlimm für mich wird (danke, Kopf), aber das ich die Hoffnung noch nicht aufgeben „muss“ (danke, Herz). Seid ein Team und steht mir bei. Aber Kopf – in den nächsten 9 Tagen hast du noch das sagen. Selbstheilung und Kräfte sammeln. Fühl Dich frei zu dominieren, danach wird das Machtverhältnis wieder neu verteilt – dann hoffe ich, dass ich so weit bin.
Gefühlsduselig mal wieder^^. Aber so bin ich gerade. Mir geht es jetzt seit 15 Tagen gut, ich habe nicht geweint, aber ich merke trotzdem von Tag zu Tag wieviel mir Till bedeutet, dass es nicht „Gewohnheit“ war aus der ich mit ihm zusammen bin/sein möchte, sondern aufrichtige, tiefe Liebe. Wenn er diese nicht erwidern kann, dann muss er mir das klar und deutlich mitteilen, solange wird mein Herz fleißig daran arbeiten, dass wir wieder zusammen glücklich sein können.
Ach…sonst. Gestern wieder vergessen den Wecker zu stellen – innere Uhr hat mich ganz brav um 5.25 aufgeweckt, daheim gefrühstückt, Tee mit auf die Arbeit und hier sitze ich jetzt. Und jetzt sollte es auch langsam wirklich wieder mit Arbeiten losgehen.
Ich wünsche euch allen einen wunderschönen Freitag und das aus dem folgenden Wochenende machen wir einfach das Beste!
Eure Luzifel