Guten Abend liebe Community ,
ich weiß, momentan ist es noch nicht Heiligabend, aber bis ich es zuende getippt habe und abgeschickt, darf ich es sicher schon schreiben - ich wünsche Euch allen schöne Weihnachten, ruhige Feiertage und kommt gut in das neue Jahr
Mir selbst geht es momentan recht gut. Auch wenn ich zugeben muss, dass meine Gedanken die letzten Wochen, trotz sehr viel Trubel, immer wieder zu Till schweifen. Jetzt dauert es nicht mehr lange und es sind 1,5 Jahre rum und ich denke immer noch täglich an ihn. Teils neutral, teils in glücklicher Erinnerung, teils in einem Warum hat es geendet?. Wahrscheinlich ist die Weihnachtszeit dafür auch wirklich eine gute Zeit - Nachdenken, das zurückliegende Jahr reflektieren. Ich habe in diesem Jahr wirklich sehr viel für mich getan, bin allein und mit Freunden in den Urlaub gefahren, hab viel unternommen, haben vor allem auch einige neue Leute kennen gelernt, die ich sehr gern mag. Seit wir nicht mehr zusammen sind, hab ich fast zehn Leute kennen gelernt, die ich sehr bald zu schätzen wusste und mit denen ich die Freundschaft vertieft habe. Mit denen ich die Freundschaft/Bekanntschaft nicht mehr missen wollen würde. Diese Leute hätte ich ohne die Trennung nie kennen gelernt und ich bin einfach froh, dass ich sie kennen lernen durfte und bemühe mich ihnen meine Wertschätzung entgegen zu bringen. Und doch schwebt Till für mich wie ein Schleier über all dem oder viel mehr, meine zurückliegende Beziehung mit ihm. Sie ist gescheitert, also kann sie nicht perfekt gewesen sein, aber was ist schon perfekt? Trotzdem war sie in vielen Facetten das beste, was mir bis zum jetzigen Tag passiert ist. Und dabei geht es nicht um Till, sondern um die gemeinsame Beziehung. Die meiste Zeit haben wir wirklich gut miteinander harmoniert, die Beziehung war in großen Teilen ausgewogen, wir hatten viele gemeinsame Interessen, aber jeder hatte auch etwas eigenes, wir haben nicht immer nur aufeinander gehockt, sondern jeder konnte oder sollte sogar allein mit seinen Leuten weg gehen. Soviele Facetten, die ich mir von meiner nächsten Beziehung wieder wünschen würde. Und vielleicht noch ganz andere neue, die ich bisher noch gar nicht kenne, die aber vielleicht auch erstrebenswert sind. Aber alle in allem waren diese fast neun Jahre schon ziemlich nah dran für mich an perfekt. Ich mag die Person Till immer noch, jedoch zurzeit nur als ein Freund, von dem man alle zwei bis drei Wochen mal was hört bzw. sich kurz schreibt und sich ein Update gibt. Aber was wir hatten, fande ich, einfach schön, harmonisch (zumeist), für mich in vielen Sachen geradezu ideal.
Warum ich das hier schreibe? Wahrscheinlich weil ich das Gefühl habe mit dem Idealisieren der letzten Beziehung mir selbst ein Stück weit im Weg zu stehen - aber warum soll ich mich in meiner nächsten Beziehung mit weniger zufrieden geben, wenn ich weiß wie schön es sein kann? Wie wundervoll, wie beruhigend, weil es einfach passt/zu passen scheint. Das soll hier keine Lobenshymne auf Till werden, sondern ich mochte einfach das was wir hatten. Ich möchte lieber alleine bleiben, bevor ich mich auf etwas einlasse, was ich nicht als schön, mich befreiend erfüllt. Steh ich mir damit selbst im Weg? Oder ist das nicht eigentlich viel ehrlicher? Ich denke noch täglicher an unsere gemeinsame Zeit oder manchmal auch einfach an Till. Ich weiß, das bedeutet, dass ich noch nicht über ihn weg bin bzw. bedeutet es das wirklich? Ich denke nicht mehr mit dem Gedanken zurück zu wollen an ihn, sondern an eine gemeinsame schöne Zeit oder an eine Person, die mir immer noch extrem wichtig ist, weil sie fast ein Jahrzehnt die wichtigste Person in meinem Leben war. Was ist das, was ich will und was die Zukunft bringt? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich manchmal Angst habe, dass ich etwas ähnliches wie mit ihm nicht mehr finden werde. Einige von euch werden jetzt denken, dass das sehr kitschig klingt, aber inzwischen versteh ich das, was wenn man von der Liebe des Lebens spricht bzw. eher von der Beziehung des Lebens, weil es einfach passte? Mir ging es letztes Jahr wirklich wirklich schlecht und ich musste ihn quasi ziehen lassen, auch wenn man das am Anfang nie akzeptieren möchte. Jedoch war es das richtige, wenn er so nicht mehr glücklich sein konnte. Ich wollte nie und will immer noch nicht, dass er unglücklich ist. Ich hoffe, er findet sein Glück und vielleicht denkt er manchmal auch daran zurück, dass auch in seinen Augen nicht alles schlimm in unserer Beziehung war, das es sehr viele sehr glückliche Momente gab. Egal was sein Weg sein wird, ich wünsche mir, dass er glücklich wird. Und das gleiche wünsche ich mir auch für mich, auch wenn es egoistisch klingen mag. Alt und grau werden mit einer Person werden, die man liebt, vorher Kinder kriegen, diese groß ziehen,...immer noch meine Wunschvorstellung, auch wenn ich letztes Jahr auf die Nase gefallen bin. Die kleine Idealistin in mir flüstert mir auch zu, dass es gelingen kann. Ich weiß gar nicht so recht, warum ich hier wirklich schreibe - will ich mich mitteilen, dass ich Till immer noch als Person schätze? Was alle hier wussten. Will ich von der wunderschönen gemeinsamen Zeit berichten? Was alle kennen, die meinen Thread gelesen haben. Will ich mir gut zu reden, dass alles noch gut wird? Obwohl ich zurzeit auch so nicht unglücklich bin? Aber natürlich das Gegenstück fehlt, was man sich tief in seinem Inneren wünscht? Was will ich hiermit bezwecken? Vielleicht wollte ich auch einfach nur meine Gedanken los werden, allein das hilft zu meist ja auch schon. Wahrscheinlich hab ich mir auch darüber Gedanken gemacht, ob es normal ist, dass Till und meine ehemalige Beziehungen zu ihm noch jeden Tag in meinen Gedanken rumspukt. Und ich glaube das ist es, wenn die Gefühle echt und tief und die Beziehung in großen Teilen gesund war. Wahrscheinlich will ich mir hiermit selbst meine Bedenken darüber nehmen. Wahrscheinlich - oder ist es doch was ganz anderes, was ich gerade selbst noch gar nicht erkenne? Im Endeffekt ist es auch nicht weiter wichtig, solange mir das hier schreiben hilft. Und das tut es meistens, fast immer.
Ich werde mich langsam aber jetzt ins Bett verziehen und wünsche euch einen wunderschönen heiligen Abend und anschließende Feiertage - soweit es euch möglich ist, genießt die Zeit in den Reihen eurer Lieben und nutzt die Tage für Euch.
Eure etwas philosophierende Luzifel
24.12.2017 00:20 •
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