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Musste für mich die Notbremse ziehen

Luzifel
Dienstag.

In diesem Thread soll es jetzt wieder mehr um mich gehen. Der Fokus ist zu stark auf Till geswitcht. Mir geht es damit an sich nicht schlecht, jedoch muss es ja nicht sein. Dieser Thread war ja für mich und nicht für uns oder gar für ihn. Was mach ich heute? Heute Morgen hab ich mit meiner Oma und meinem Onkel gefrühstückt, da mein Onkel sich dann wieder auf den Weg nachhause (nach Bayern) gemacht hat. Dafür bin ich das erste Mal seit Tagen wieder um halb acht aufgestanden. Tja...leider hab ich mich dann eben wieder hingelegt bis eben gerade. Also es ist kein richtiges leider, ich muss mir nur langsam in den Hintern treten, da ich dringend noch was für die Uni machen muss - in einer Woche muss ich einen Vortrag im Mitarbeiterseminar halten. Die Motivation ist nur wieder mal so gering ! Aber meist geht es einem ja dann ganz gut von der Hand, wenn man sich einmal hingesetzt hat. Morgen früh werde ich wohl damit anfangen. Oder heute Abend?

Heute nach dem Mittagessen fahre ich zu einer Freundin, die letztes Jahr ihr Kind bekommen hat. Hab den Kleinen noch nicht gesehen. Hoffe es wird nett. Danach werde ich für meine Eltern einkaufen fahren, da diese Morgen wieder kommen. Hab ich die Zeit ohne die beiden auch irgendwie rum gebracht. Heute Abend treff ich mich vielleicht noch mit einer alten Ruderkameradin. Sie ist jetzt in Bern und die Gelegenheiten sie zu sehen, sind sehr selten. Allerdings hat sie mir noch nicht richtig zugesagt für heute Abend und momentan ist meine Lust auch gar nicht mal so groß, weil ich glaube ich dann einfach genug habe, wenn ich von meiner Freundin wiederkomme und nachher noch einkaufen war. Morgen treffe ich mich wahrscheinlich mit meinem besten Freund aus Studienzeiten, allerdings hab ich keine Lust mich schon wieder ins Auto zu setzen und in meinen Studienort zu fahren. Das werde ich ihm nachher vielleicht nochmal schreiben...ob er dann hier her kommt? Oder ich nutze den Tag einfach doch für die Uni und wir telefonieren nur. Ich fühl mich momentan mit diesem Zuballern an Aktionen nicht gut. Es ist mir zu viel. Momentan hab ich eigentlich einfach das Gefühl, dass ich chillen sollte, 2 Stunden am Tag was für die Uni machen, dann noch laufen gehen (bisher immer noch nicht passiert...) und vielleicht nochmal hier daheim in die Sauna gehen, wo ich das ja kostenlos kann. Klingt einsam? Ich hab aber gerade das Gefühl, ich brauch das. Ich weiß, die Tage jetzt waren schon ruhig, aber irgendwie hab ich das Gefühl, ich brauch das gerade. So ähnlich wie Till es die Zeit schon macht - arbeiten und ein wenig Zeit für sich haben.

Gestern Abend tat das richtig gut. Hab von Till eine Serie zu Weihnachten bekommen, hat mir vorher gar nichts gesagt. Modern Family. Er meinte, er hätte sie sich angesehen und dachte, dass sie mir gefallen könnte. Ich hab gestern die ersten vier Folgen gesehen. Ich finde sie mega cool und hatte wirklich viel Spaß beim Gucken, obwohl ich normalerweise ja so gezielt wie eine DVD nie alleine Fernsehen gucke, das ist normal gar nicht meins. Aber die ist echt mega cool. Daran sieht man mal wieder - er kennt mich, er weiß, was ich mag und was mir gefällt. Bisher haben wir seit Neujahr nichts voneinander gehört. Ich hab ihm nur am 1. noch geschrieben, dass ich sicher daheim angekommen bin (haben wir immer gemacht, also uns das gegenseitig mitgeteilt) und dass ich den Vorabend sehr schön fand und mich für den Abend bedankt. Ist aber alles in Ordnung. Ich glaube über uns beide brach den Abend doch irgendwie viel ein. Ich denke auch immer noch viel darüber nach. Über manche Kleinigkeiten, über unsere Gespräche, über das Treffen an sich.

Nur zwei Beispiele; eines vielleicht markanter als das andere:

Tills Opa ist letztes Jahr Ende Oktober gestorben. Also jetzt schon vorletztes Jahr. Ich war gerade Mal einen Tag allein in Stuttgart und bin sofort hoch zu meinem Studienort gefahren als er es mir erzählte. Es war echt schlimm... Das Haus ist noch nicht verkauft. Sein Vater und sein Onkel tun sich da schwer. Sein Opa hatte eine Märchenweihnachtspyramide sowie so blaue Teller mit Tieren drauf an der Wand im Esszimmer hängen. Von der Märchenweihnachtspyramide hat Till mir schon einmal erzählt, als wir noch zusammen waren, hab ich schon gesagt, dass ich die sehr schön finde, genau wie die Teller. Till hat die Weihnachtspyramide mitgenommen, hat mir jetzt wieder erzählt, dass er noch neue Blätter für sie kaufen muss, weil die nicht mehr alle dabei waren. Alles gut und in Ordnung. Ich weiß, dass ihm die Pyramide auch gut gefallen hat. Ich finde es aber schön, dass sie aufgehoben wird und nicht einfach weg geschmissen. Ein bisschen anders sieht es mit den Tellern aus. Die...naja...sagen wir Till fand die nie weiter erwähnenswert und wenn die weg geschmissen werden würde, hätte ihm das nicht besonders viel ausgemacht und bedeutet. Jetzt hat er mir erzählt, dass er auch an diesen Tellern, wenn sie abgenommen werden, Interesse angemeldet hat, dass er sie bekommt. Er hätte auch die Splitter von dem einen, der mal runtergefallen ist und ein wenig unten abgesplittert ist, schon und wollte die dann mal kleben. Ich weiß, es ist eine absolute Kleinigkeit. Aber das hat mich gefreut.

Genau wie die Weihnachtsgeschenke von ihm für mich. Sie waren wirklich auf mich zugeschnitten. Alles was mich wirklich interessiert und was ich mag, nehmen wir die Serie, er hat 100%ig meinen Geschmack getroffen. Also hat er sich darüber auch Gedanken gemacht...genauso hat er jetzt seinen alten Rechner mit in unseren Studienort genommen, weil er mir noch ein paar Filme brennen wollte und das Programm auf seinem neuen Rechner nicht mehr läuft. Es sind lauter Kleinigkeiten. Aber es sind alles zumindest Kleinigkeiten, die mir zeigen, dass er in diesen Momentan an mich denkt. Das sieht für mich nicht aus als wäre er von mir einfach nur genervt und möchte in Ruhe gelassen werden. Und vielleicht ist es aber ganz gut, wenn ich ihn wirklich dann einfach mal ab und an in Ruhe lasse und somit seine Freiheiten noch mehr akzeptiere, ihm das zeige. Ich werde mich damit nicht quälen, aber all diese Kleinigkeiten zeigen mir, dass da noch was ist. Also in Ruhe lasse, meine ich wirklich dann halt mal ein zwei drei Tage nicht schreiben, sodass er dann vielleicht einfach so an mich denken kann, dass er sich meldet.

Ich bin nicht aus seinem Kopf gelöscht, dessen bin ich mir sicher. Es braucht alles Zeit. Viel mehr Zeit. Aber ich merke ja allein, ich brauche Zeit diese Neujahrsnacht zu verarbeiten und ihm wird es wahrscheinlich nicht viel anders gehen. Auch wenn er sich, vorsichtig Vorurteil , als Mann vielleicht ein bisschen weniger Gedanken macht als ich. Aber ich glaube, er hat gesehen, dass wir immer noch gut miteinander können. Und er hat mir des öfteren im Gespräch gezeigt, dass er auch noch an mich denkt. Das freut mich...

Jetzt ging es schon wieder hier viel um Till. Aber ich musste mir das einfach noch von der Seele schreiben. Gerade auch dafür, dass es wieder mehr um mich gehen kann, ich weniger darüber nachdenke. Schließlich hab ich jetzt zwei Tage zum darüber nachdenken gehabt und auch mal mehr oder weniger damit verbracht. Jetzt sollten diese Gedanken langsam wieder zurück gefahren werden und wieder auf mich fokussiert.

Es bleibt: Es war eine schöne Neujahrsnacht. Mit einem langen, intensiven Gespräch. Viel Vertrautheit. Mir wurde aufgezeigt, dass er auch noch an mich denkt und sich um mich, wenn auch vielleicht nicht um uns, Gedanken macht. Betrachten wir es als Momentaufnahme, somit als schöner Moment. Jetzt kann mein Jahr 2017 werden. Mit allem was da kommen mag.

Eure Luzifel

03.01.2017 11:27 • #136


T
Das klingt ja mal ganz positiv. Ich weiß nicht, ob du schon mal darüber geschrieben hast, aber warum hat er sich eigentlich damals von dir getrennt? Habt ihr euch auseinander gelebt oder gab es einen bestimmten Grund?

03.01.2017 12:14 • #137


A


Musste für mich die Notbremse ziehen

x 3


Luzifel
@Trauerstern
Nein, wir haben uns nicht auseinander gelebt. Ich hab es hier auch nie niedergeschrieben, warum er sich getrennt hat und werde es auch nicht tun, weil es einfach zu viel wäre, was man vorher erklären muss. Das ist nicht in einer DINA 4 Seite getan, um den ganzen Sachverhalt, die Entwicklung das alles irgendwie wiederzugeben. Das ist schwierig. Zusätzlich ist es, glaube ich, auch schwierig es so zu verstehen, wenn man Till und mich nicht persönlich kennt. Unseren Charakter nicht kennt, unseren Umgang miteinander. Daher werde ich darauf nicht weiter eingehen, weil es einfach zu komplex ist. Also für mich persönlich ist es nicht so komplex, jedoch hab ich ganz am Anfang in einem anderen Forum mal probiert unsere Lage und den Sachverhalt zu erläutern und das ist irgendwie, auch weil die Forumsmitglieder natürlich uns beide nicht kannten, gründlich in die Hose gegangen. Da wurden Sachen interpretiert und gemacht, die man, wenn man uns kennt und die ganze Vorgeschichte, nicht darein interpretiert hätte. Und auf diese wilden Spekulationen ohne eigentlich fundiertes Wissen hab ich einfach keine Lust. Nimm das mir nicht übel. Aber das wäre einfach nicht zielführend. Solang ich für mich weiß oder glaube zu wissen, obwohl wir ja schon viel geredet haben, daher denke ich, ich weiß es wirklich, woran es gescheitert ist, warum sich unsere Wege trennen mussten, und ich daran somit arbeiten kann, denke ich, ist es ausreichend und ich muss diese Reise zurück nicht unternehmen und mich Spekulationen hingeben. Schließlich lebe ich ja nicht in der Vergangenheit, sondern im Hier und Jetzt. Ich möchte nur aus dieser gemeinsamen Vergangenheit lernen und möglichst viel für mich für die Zukunft mitnehmen.

Bei meiner Freundin war es sehr schön. Ich hab sie seit fast einem Jahr nicht mehr gesehen. Wir haben heute auch lange über die Sache mit Till geredet, aber auch über ihr Kind und den Hauskauf von ihr und ihrem Freund. Es tat gut jemand vertrautes um sich zu haben und mit ihm zu reden.

Jetzt macht meine Oma gerade Abendessen. Hab meiner Ruderkollegin für heute Abend abgesagt. Geh jetzt zu meiner Oma runter, dann werd ich den Abend lesend und Serie guckend verbringen. Meine Freundin hat mir quasi verboten mich zu melden. Mal sehen, ob wie lange ich auf sie höre !

Euch einen wunderschönen Abend.

Eure Luzifel

03.01.2017 18:31 • #138


Luzifel
Mittwoch.

Guten Morgäään !

Also. Das nicht schreiben hat sich schon irgendwie gelohnt. Gestern gegen halb acht, hat Till mir wegen Kino heute Abend geschrieben. Wir haben daraufhin kurz telefoniert, um ab zu machen wann wir genau gehen und ob wir vorher was essen gehen. Aber! Er hat sich von sich aus gemeldet ! Man höre und staune. Wahrscheinlich würde er das sogar öfter tun, wenn ich mich nicht immer zuerst melden würde... Wie ich gestern auch geschrieben habe, vielleicht ist es ab und an ganz gut, mich nicht als erstes zu melden. Ihm seinen Freiraum zu geben, auch so, dass er sich mal zuerst bei mir melden kann, sonst hat er ja gar nicht die Möglichkeit.

Aber egal. Es soll ja nicht um ihn hier gehen. Das Aufstehen war heute ganz okay. Jetzt sitze ich gerade an Unikram. Ja, ich arbeite wahrhaftig was, damit ich morgen die Präsentation fertigstellen kann. Denke längere werde ich dafür nicht brauchen. Sonst ist aber bei mir noch nichts spannendes weiter passiert. Also hab ich noch nicht viel zu erzählen...^^° Ab nächster Woche, wenn ich wieder arbeite, wird das wieder besser !

Liebe Grüße
Eure Luzifel

P.S. Aber natürlich mach ich mir um uns weiter Gedanken. Es ist alles so vertraut. Mal sehen, wie die Geschichte weiter geht. Auch wenn es länger dauert, vielleicht gibt es ein HappyEnd.

Ach und ich wollte noch was verkünden. Ich werde hier zwar weiter schreiben, mich aber an sich etwas zurück ziehen. Ich möchte mich nicht mehr so auf das Forum stützen. Ich bin aus dem Schlimmsten raus und merke selbst, wie ich hier ja auch geschrieben habe, dass ich mich durch meine Einträge hier oder so zu sehr wieder auf Till konzentriere und das lenkt von mir ab. Ihr werdet trotzdem noch von mir hören, nur nicht mehr so häufig. Wenn ich es irgendwann mal schaffe, hier nicht mehr jeden Tag auch nur online zu sein, dann weiß ich, dass ich auch mit meinen Gedanken zur Trennung und zu Till einen ganzen Schritt weiter gekommen bin - weil, warum bin ich hier? Weil es einem Halt gibt. Aber es hält einen irgendwie doch manchmal vom Alltag ab.

Ich wünsch euch was. Wir lesen uns!

04.01.2017 11:20 • x 1 #139


Luzifel
Freitag.

Liebes Forum,

das wird kein kompletter Rückzug, aber ein vorläufiger. Ich hab für mich gemerkt, dass ich gerade Zeit für mich brauche. Ich bin nachdenklich, nicht nur über Till, sondern auch über mich im Allgemeinen. Ich hab meinen Fokus hier zu stark wieder verschoben über meine Urlaubszeit und hab das Gefühl, dass für mich wichtig ist, um wieder vollständig ins normale Leben zu finden, mich von dem Forum, dem andauerndem Schreiben über Till, in erster Linie in letzter Zeit, aber auch über meine Fortschritte weg muss. Warum ich nicht mehr über meine Fortschritte schreiben möchte? Weil ich momentan das Gefühle habe, dass ich mich mit dem Schreiben über meine Fortschritte an etwas klammere. Warum muss ich noch Fortschritte machen? Wenn ich wieder in meinem Alltag angekommen wäre und mich wirklich wohl fühlen würde, dann lebe ich einfach mein Leben ohne Fortschritte - natürlich freut man sich dann auch über Sachen, nimmt sich andere Sachen vor. Meine Liste für 2017 liegt auch in Stuttgart, aber ich muss es nicht mehr hier teilen, weil ich mir durch das Niederschreiben nicht mehr beweisen muss, dass ich es wirklich gemacht habe. Versteht ihr wie ich es meine? Das hier...dieses Tagebuch ist ja quasi der Beweis dafür, dass ich mich wirklich ein Stück weiter aus dem Loch gezogen habe. Das war auch gut. Aber wenn ich wirklich glaube aus diesem Loch raus zu sein, dann brauch ich diesen Beweis nicht mehr.

Das muss ich jetzt für mich einfach ausprobieren - ob ich wirklich so weit bin, wie ich zu meinen scheine. Ich möchte auch noch ein Stück weiter lernen Sachen mit mir selbst klar zu machen. Ich hoffe, ich werde dies nie mit Sachen in sich reinfressen verwechseln. Sondern einfach wirklich mich selbst an Sachen zu erfreuen. Ohne, dass ich diese Teilen muss, ob jetzt hier oder mit einem Partner oder oder oder... Das ist einfach der nächste Schritt für mich. Ich weiß noch nicht, wie es laufen wird. Wie schnell ich vielleicht doch wieder hier schreibe, weil ich es noch brauche, ob ich wirklich schon so weit bin, wie ich zu meinen scheine oder...auch einfach gern wäre(?). Aber das ist der nächste Schritt für mich. Das Lösen von diesem Forum. Wenn ich dies nämlich schaffe, bin ich mit der Trennungsbewältigung nochmal ein ganzen Schritt weiter. Das ändert nichts an meiner Hoffnung, jedoch vielleicht etwas an meinem Standpunkt, an meinem Denken mir und ihm gegenüber und vor allem meiner Zukunft gegenüber. Ich möchte den Fokus nicht nur wieder klarer auf mich legen durch Schreiben über meinen Tag, durch meine Taten, sondern ich möchte aus dieser Spirale der Trennung raus. Aus dem Umgang mit der Trennung. Wenn ich die Trennung akzeptiert habe und verwunden, dann brauche ich das hier nicht mehr. Und ich finde, dass das nichts damit zu tun hat, dass ich Till aufgegeben habe, weil ich, wenn ich die Trennung verwunden habe, zumindest in großen Teile, ich einfach ein Kapitel in unserer gemeinsamen Geschichte schließe und in meinem Buch erst einmal weiterschreibe. Ich ihm dann jedoch auch wirklich wieder auf Augenhöhe begegne. Und das, finde ich, hat nichts damit zu tun, ob ich ihn noch sehr gerne mag oder nicht, weil ich mag ihn noch sehr gern. Es hat eher etwas damit zu tun, ob ich ihn noch anflehe, dass er sich es überlegt oder ähnliches. Auf diesem Niveau bin ich aber nicht mehr. Schon länger nicht. Es ist eher so wie mit einer neuen Beziehung, man weiß noch nicht wohin irgendetwas führt, obwohl man den anderen sehr gern mag - deswegen ist man dem anderen aber doch nicht unterlegen. Sonst wären viele neue Beziehung auch merkwürdig, weil da gibt es auch die Situationen, dass der eine schon weiß, dass er den anderen sehr gerne mag und der andere es erst nach einigen Treffen, nach einigen Wochen oder Monaten merkt. Trotzdem ist der, der es früher weiß, nicht unterwürfig. Aber um dieses zu erreichen, möchte und muss ich mit der Trennung abschließen und dies bedeutet auch, dass ich mich hier zurück ziehen muss, zumindest bedeutet es das für mich. Mich raus schleichen. Weil dieser Ort wird mich die Trennung nie ganz los lassen, weil ich sie hier verarbeitet habe. Für mich klingt das gerade selbst ein wenig paradox und ich habe kurz gedacht, ob ich damit jetzt vor etwas weglaufe. Ich die Trennung von mir weg schiebe, wenn ich hier nicht mehr schreibe, nach dem Motto aus den Augen aus dem Sinn...zumindest hab ich aber für mich gerade dieses Gefühl nicht. Man kann auch einiges zerreden, wenn man sich immer und immer wieder im Kreis dreht. Man muss nach vorne schauen und dies scheint für mich gerade, in meinem Inneren, der Weg zu sein mit der Trennung abzuschließen. Das alte Kapitel über Till und mich vollständig zu schließen, weil solange ich nicht mit der Trennung abschließe, kann und werde ich nicht mit unserer alten Beziehung abschließen. Es ist vielleicht eine andere Art des Loslassens, wie die meisten hier betreiben, aber es ist für mich gerade eine Art des Loslassens - man entlässt das Alte, was schön war. Indem man die Trennung akzeptiert und mit ihr abschließt. Dieses Kapitel ist beendet. Das Alte nicht vergessen, aber man lässt es los und macht sich frei für wirklich etwas neues. Für ein neues Kapitel. Wenn überhaupt einen Neuanfang, das Alte sollte dabei, wenn man auf diese Weise loslässt, keine Rolle mehr spielen. Ich weiß, es ist ganz anders als wie die meistens es sich hier vorstellen, aber für mich fühlt es sich gerade mehr als richtig an. Und mir geht es beim Verfassen dieses Textes gut, weil mir gerade einige Kleinigkeiten bewusst werden.

Wir lesen uns sicher. Nur ein wenig seltener. Kommt wieder auf die Beine und lasst das Alte ziehen. Schließt mit der Trennung ab, nur dann könnt ihr wirklich mit der Vergangenheit ins Reine kommen und das Alte Vergangenheit sein lassen. Alles was kommen mag, hat nichts mehr direkt damit zu tun. Es ist ein neues Kapitel in eurem Leben, wenn ein Protagonist, der vorher schon mal eine Rolle in einem früheren Kapitel gespielt hat, in einem eurer neuen Kapitel vorkommt, ist dies doch ein neues Kapitel und muss nicht schlecht sein. Seid euch nur darüber bewusst, dass es neues Kapitel ist und daher der Ausgang offen.

Ich hab hier liebe Leute kennen gelernt und hoffe, wir bleiben in Kontakt. Ich werde euren Werdegang weiterverfolgen. Fühlt euch gedrückt. @earthgirl @Flintstone @Dany1991

Eure Luzifel

06.01.2017 11:05 • x 1 #140


earthgirl
Liebe luzifel...Ich wünsche dir alles liebe und gute auf deinem weg...
Earthgirl

06.01.2017 18:23 • #141


Luzifel
Dienstag.

Der Alltag hat mich wieder. Und es fühlt sich ehrlich gesagt gut an. Es festigt.

Sonntagnachmittag bin ich wieder nach Stuttgart gekommen. Hab ausgepackt und dann eine Serie (Grandfathered) angefangen zu gucken. Es war ultra entspannend, nachdem ich den ganzen Samstag für meinen Vortrag heute gearbeitet hatte.

Gestern dann der erste Tag auf der Arbeit. Den ganzen Tag weiter an dem Vortrag gearbeitet, mir überlegt, was ich sagen will – auf Englisch. Frei reden auf Englisch fällt mir doch immer sehr schwer. Es fühlt sich wirklich gut an, dass der Alltag mich wieder hat . Gestern Abend hab ich den Vortrag dann noch geübt, die Serie weiter geguckt. Gefaulenzt, nachdem ich mit dem Vortrag einigermaßen sicher war. Ich bin gespannt wie es weiter geht, aber es fühlt sich gerade so an, als könnte sich für mich ein Alltag etablieren, indem ich mich wohl fühle, Sachen mache, die allein mir Spaß machen und die mich erfüllen. Die Woche steht natürlich auch Sport auf dem Programm. Donnerstag und am Wochenende. Heute um 13 Uhr erst einmal den Vortrag hinter mich bringen und morgen mit Chef zusammensetzen, wegen eines neuen Antrages. Das wird viel Zeit fressen.

Aber es fühlt sich gerade richtig an, auch nicht mehr im Forum zu schreiben. Ich bin noch da und lese ab und an, öfter am Tag, gucke ich noch, ob was in den Threads gepostet wurde, die mich interessieren, allerdings beschränkt sich das meistens auf kurz gucken und dann einfach es wieder zu klicken, wenn nichts neues „passiert“ ist, nichts gepostet wurde. Es ist ein gutes Gefühl. Daher auch heute nur ein kurzer Post meinerseits – sozusagen ein Lebenszeichen . Und auch ein Zeichen, dass es mir so gerade wirklich gut geht.

Eure Luzifel

10.01.2017 10:03 • x 3 #142


Luzifel
Sonntag.

Die Woche war wirklich gut. Ich komm auf der Arbeit voran und erzeuge gerade wirklich mal Ergebnisse. Ich glaube, wenn ich mich da ein wenig mehr noch reinhänge, dann kann das wirklich gut werden. Richtig gut. Mittwochabend war ich noch schwimmen. Gestern Mittag war ich im Ruderverein, konnten leider nicht aufs Wasser, daher sind wir Ruderergometer gefahren, sau anstrengend. Heute Bauchmuskelkater und meine Rückenmuskulatur merk ich auch ziemlich. Aber ich mag das Gefühl.

Gestern Abend musste ich meiner Freundin absagen, haben dann keine Feuerzangenbowle gemacht. Ich war einfach zu müde, zu fertig. Bin gestern dann ziemlich früh ins Bett gefallen. Das Wochenende, außer beim Training, war ich somit eigentlich vollständig für mich. Ich kann was mit mir anfangen, hab mich nicht gelangweilt. Endlich mal Kontoauszüge aus letztem Mai bis jetzt wegsortiert und wichtige Dokumente, die sich auch sonst mit der Zeit „abgelagert“ haben… Das Wochenende war auch so in Ordnung und gut, der Sport war allerdings sehr wichtig für mich. Jetzt „koch“ ich mir gleich noch was. Feldsalat mit einer Balsamicosoße mit Pilzen und Bacon – sehr lecker, dazu ein Weißb.. Ich freu mich nur nicht drauf gleich noch den Feldsalat putzen zu müssen.

Das hört sich gerade alles nüchtern an – ist es auch. Im Moment. Die Woche war gut. Doch die Nachdenklichkeit, die mich im neuen Jahr erfasst hat, ist nicht weg. Ich hoffe für uns immer noch, jedoch wird diese Hoffnung immer weiter in meinem Herz „zurückgedrängt“. Ich liebe Till, ich will ihn nicht verlieren, aber wenn er uns keine Chance mehr geben möchte oder auch einfach kann – dann ist das in Ordnung. Aber vielleicht ist es auch gerade eine Annäherung und sein Tempo ist durch die Examensarbeit und den ganzen Unistreß nur extrem langsam. Ich kann mir es wirklich vorstellen, aber ich mag es mir auf der anderen Seite auch nicht mehr „schön“ reden – mir selbst eine Enttäuschung ersparen. Ich werde mich noch weiter lösen. Es ändert nichts an meinen Gefühlen oder meine Hoffnung, aber ich mag ihm nicht „hinterher laufen“. Entweder ich bin ihm auch noch wichtig oder nicht. Donnerstag das Telefonieren war wieder sehr schön. Freitag hat er mir noch geschrieben als er gut daheim angekommen ist, da hab ich noch drauf geantwortet. Ich hab in der Nachricht nichts gefragt oder so, daher auch keine Antwort wirklich erwartet. Das war Freitag. Heute ist Sonntag. Ich würde gerne seine Stimme hören. Aber ich möchte ihn nicht fragen, ihm nicht schreiben. Ich hab immer noch Angst, dass wenn ich nicht mehr frage, er denkt, dass ich nichts mehr für ihn empfinde. Aber das wird er nicht denken. Er wird sich melden, es wird nur ein wenig länger dauern als bei mir. Ich bin ihm oft zuvor gekommen. Immer wenn ich ihm mal nicht geschrieben habe, wenn ich das Bedürfnis hatte, dann hat er sich trotzdem gemeldet, nur vielleicht ein paar Stunden oder einen Tag später. Ich muss ihm vielleicht nicht nur die Zeit geben seinen Streß zu organisieren, sondern auch sich von sich aus zu melden. Ich komme ihm zuvor. Und mein weiteres „los lassen“ wird auch jetzt darin bestehen, dass ich nicht immer die Erste sein möchte, die sich meldet.

Ich hab mir eben eine Karte über den Fernseher gehängt:

„Dran bleiben:
Große Aufgaben werde nicht durch Stärke gemeistert, sondern durch Ausdauer!“

Daran sieht man meine innere Einstellung an sich ja – jedoch gehört dazu auch, dass ich mich weiter löse. Ich weine nicht mehr, wenn er sich zwei Tage nicht meldet, ich rufe nicht mehr hysterisch an – ich kümmere mich um mich. Das Nachdenken über uns heißt ja nicht, dass ich mich nicht auf mich fokussiere, dass ich abhängig von ihm – es heißt nur, dass ich noch über uns nachdenke. Ich damit aber auch weiß, dass er mir noch immer sehr viel bedeutet. Ich ihn mag. Ich denke, dass er der Richtige für mich ist. Aber weißt du was, Till? Wenn du nicht mehr möchtest, ist das in Ordnung, aber spiel nicht mit mir. Ich geh den nächsten Schritt für mich – in noch mehr Unabhängigkeit und Zufriedenheit für mich. Für mich und meine Zukunft.

15.01.2017 19:09 • #143


Luzifel
Und siehe da, schon hast du mich gerade von Dir aus gefragt, ob wir morgen telefonieren wollen ^-^

15.01.2017 19:44 • #144


Luzifel
Mittwoch.

Momentan ist wirklich viel zu tun und das Schönste daran ist, dass ich mich auch wieder voll in die Arbeit stürzen kann - ich kann mich wieder richtig konzentrieren und es macht Spaß Die nächsten zwei Wochen werden dadurch aber nochmal richtig streßig werden, sodass ich auf der Arbeit nicht so recht weiß, wie ich mich drehen und wenden soll. Vielleicht übertreib ich auch, aber jeden Tag 10 Stunden arbeiten (Pause schon abgezogen) und dann noch zwei Stunden insgesamt Fahrtzeit am Tag schlaucht ganz schön, aber es ist auch schön. Es macht gerade mega Spaß. Heute bleib ich nicht ganz so lange, da ich heute Abend wieder schwimmen gehen möchte Sport und Arbeit und ab und an nett telefonieren und weg gehen - was will der Mensch eigentlich mehr?

Ein Lebenszeichen einer zurzeit sehr zufriedenen und glücklichen Luzifel

18.01.2017 07:07 • #145


Luzifel
Donnerstag später Nachmittag.

Es wird Zeit, dass ich mich hier einfach mal wieder zu Wort melde. Mmh wie beschreibe ich die letzten zwei Wochen? Ich bin ein Stück weit ernüchtert. Zur Erklärung, ich fahre am Wochenende zu Till in meinen Studienort, ich hab ihm Karten zu Weihnachten für ein Klassikorchester am Samstag geschenkt, allerdings auch mit dem Beisatz, dass er auch wen anders mitnehmen kann. Er hat halt zwei Karten bekommen. Ich werde sogar zwei Nächte bei ihm schlafen. Es hört sich komisch an? Ist es auch, aber nicht nur aus dem Grund, welchen ihr bisher kennt. Also zu meinen letzten zwei Wochen…

Ich hab mich am Freitag vor zwei Wochen bei Tinder angemeldet. Ja, denkt was ihr wollt. Allein der Bestätigung wegen wahrscheinlich, dass man noch für andere Männer attraktiv ist…schließlich hab ich mir ehrlich gesagt da neun Jahre keine Gedanken drüber gemacht und ja auch nicht machen müssen. Ich geb auch offen zu, dass ich mir an dem Wochenende, an dem ich es runtergeladen hab vorkam als würde ich Till betrügen…woran man ja einfach sieht, dass ich noch sehr an ihm hänge. Jedoch geht es ja keinen Schritt voran. Noch ein Monat und 11 Tage, dann muss er seine Examensarbeit abgeben, danach sollte er etwas mehr Luft haben und was passiert dann? Wahrscheinlich nichts weiter? Ich muss sagen, diese Einstellung macht es mir inzwischen wirklich etwas anders – ich fahre zwar am Wochenende zu Till und freue mich darauf, aber ich erwarte nichts mehr. Ich erwarte einfach nicht mehr, dass er einen Schritt auf mich zumacht. Warum mach ich das alles dann immer noch? Ich weiß es momentan selbst nicht ganz. Und das schlimmste ist, ich weiß momentan selbst nicht was ich „will“.

Wie kommt das jetzt? Ja, wie gesagt, ich hab mich bei Tinder angemeldet, ein bisschen hin- und hergewischt, ein paar Matchs fürs Ego pushen gehabt, angefangen mit ein paar Männern zu schreiben. Mit ein paar schreibe ich jetzt fast täglich ein zwei Mal am Tag oder manchmal etwas öfter. Ein Match gehabt, wo ich überlegt hab, ob ich ihn liken soll oder nicht, gemacht. Beste Entscheidung. Am Anfang haben wir halt ganz normal hin und her geschrieben, letzte Woche dann Handynummern ausgetauscht. Hab einfach gemerkt, dass wir auf einer Wellenlänge vom Schreiben her sind – ich weiß, das bedeutet zunächst nicht die Welt, wenn man sich noch nie gesehen hat und und und. Ich will da jetzt auch nicht eine „neue Liebe“ vom Himmel runterloben. Aber wir merkten beide schnell, dass wir gut miteinander können und gehen sehr offen miteinander um. Ich hab ihm allerdings auch schon letzten Samstag gesagt, dass ich keine neue Beziehung suche, soweit noch nicht bin. Wollte von Anfang an mit offenen Karten spielen, damit er sich entscheiden kann, ob er überhaupt mit mir schreiben möchte. Er wollte. Wir bringen uns beide eine unheimliche Wertschätzung entgegen, obwohl wir erst so kurz schreiben – kennt ihr das, wenn man denkt, man kennt den anderen schon viel länger als es eigentlich der Fall ist? So komm ich mir bei ihm vor. Aber es irritiert mich gleichzeitig. Es ist alles unverbindlich, einfach schön, ohne Hintergedanken, aber ich hab sowas noch nie „gemacht“ und ich fühle mich ein wenig überrascht und merke, dass ich mir unter Umständen, je nachdem wie sich das weiter entwickeln sollte, Gedanken machen muss, was ich jetzt eigentlich will. Es könnte sein, dass in nächster Zeit eine Weggablung kommt, an der ich mich entscheiden muss, wo ich weitergehen will. Das hat natürlich alles noch Zeit. Wir schreiben ja noch nicht mal zwei Wochen. Treffen tun wir uns nächste Woche jetzt das erste Mal. Ich hab Angst „Wertschätzung“ in der Zukunft nicht von „Verliebtheit“, die sich entwickeln könnte, unterscheiden zu können. Ich komme mir komisch vor, obwohl ich mich mit den Gesprächen mit ihm 100% wohl fühle. Wahrscheinlich empfinde ich sie umso intensiver, weil Till mir zurzeit so gut wie keine Wertschätzung entgegen bringt. Verwirrung.

Die letzten vier Tage, also ab Sonntag, haben wir jeden Abend geschrieben…immer bis Mitternacht oder darüber hinaus, sodass ich in den letzten vier Tagen gerade mal insgesamt 17 Stunden Schlaf hatte. Es fühlt sich nicht falsch an, aber richtig? Ich lass es jetzt genauso laufen, wie die Sache mit Till, jedoch ist mir bewusst, dass wenn ich das tue, ich den Weg zurück zu einer Beziehung mit Till erschwere…aber er hat diesen Weg lang und oft genug erschwert und bisher im Grunde (fast) keinen Schritt auf mich zu gemacht. Er ist der aller letzte auf den ich eigentlich Rücksicht nehmen muss. Ich frage mich halt seit diesen Tagen – will ich denn überhaupt noch zurück? Ich will schon länger nicht mehr zu jedem Preis, aber wie lange will ich denn überhaupt noch wirklich zurück? Bald vielleicht auch dann einfach gar nicht mehr, wenn Till sich nicht mehr anfängt zu bemühen. Ich weiß, das ist nicht schlecht, aber es fühlt sich trotzdem komisch an. Es gibt für jeden Topf mehr als einen Deckel und keiner passt richtig, die Sache ist wie man sich arrangiert.

Mir geht es wirklich gut! Ich bin nur verwirrt und hab ein bisschen Angst vor der Aufgabe mit an dieser Weggablung entscheiden zu müssen. Es gibt im Endeffekt keinen „falschen“ Weg, nur meinen Weg. Aber wohin will ich gehen? Mit wem? Oder doch noch länger allein? Aber vielleicht stellt sich die Frage auch noch gar nicht so schnell – um ein bisschen Aufschub wäre ich ehrlich gesagt nicht undankbar.

Lasst euch von der Nachdenklichkeit nicht täuschen, dahinter steckt eine glückliche Luzifel^^. Lasst es euch bitte gut gehen.

Eure kleine Luzifel

02.02.2017 17:46 • x 1 #146


T
Schön, mal wieder von dir zu lesen. Ich denke, du hast dich schon ein Stück von Till entfernt und bist auch irgendwie offen für neue Männer. Ich hab mir selbst schon überlegt, mich wieder auf einer Singlebörse zu registieren, bin aber noch nicht so weit. Mir fehlt total die Motivation für so was, deshalb lasse ich es zurzeit noch. Andererseits können neue Kontakte womöglich auch ablenken. Es ist doch so: Worauf sollen wir warten? Dass unsere Expartner irgendwann zurückkommen? Das passiert vielleicht nie. Leider hänge ich noch zu sehr an meinem Ex, auch wenn es mir mittlerweile etwas leichter fällt, ohne ihn zu leben. An deiner Stelle würde ich einfach machen, was mir guttut, ein schlechtes Gewissen brauchst du sicher nicht haben.

03.02.2017 11:20 • x 2 #147


Luzifel
Mittwoch.

Im Moment passiert bei mir wieder ganz schön viel. Das letzte Wochenende war ich bei Till. Bin ohne Erwartung hingefahren. Das Wochenende war schön, Freitag zusammen gegessen, dann musste er noch was arbeiten, ich hab mich auf die Couch gelegt, dann ins Bett (ich auf die Schlafcouch, er in sein Bett – er hat mir allerdings wieder angeboten, dass ich sein Bett haben könnte, ich wollte nicht. Haben dann im gleichen Raum geschlafen, natürlich fühlt es sich komisch an, aber längst nicht so komisch wie es vielleicht für euch klingt). Mir hilft es sehr viel, dass ich nichts mehr erwarte. Er mir jedoch als Person unheimlich wichtig ist. Samstag hatte er Blockseminar, ich dann auch den ganzen Tag an meinem Vortrag für Montag gearbeitet, abends bin ich mit seinem Auto in die Stadt gefahren und wir sind in ein Klassikkonzert gegangen – es war sehr schön.

Den Abend hat er sich dann für mich genommen, obwohl er viel zu tun hat. Diese Woche Klausur und Examensarbeit weiterschreiben. Den Abend nach dem Konzert zusammen gekocht und dann bis halb vier zusammen gesessen und geredet. Ich vertraue ihm. Ich kann super gut mit ihm reden. Aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob da noch mehr ist. Dafür ist irgendwie trotzdem zu viel passiert. Wir haben dann auch über „uns“ geredet, was schief gelaufen ist, worüber wir uns jetzt noch beim anderen freuen, dass wir uns beide zu wichtig sind und wir uns darüber einig sind, dass wir uns nicht aus den Augen verlieren wollen – den Kontakt halten. Er meinte dann auch, weil ich ihn gefragt habe, ob wir dann noch mal über „uns“ reden, wenn er Mitte März seine Examensarbeit abgegeben hat, dass wir Mitte/Ende Februar nochmal über uns reden können, wenn er seine Klausuren zumindest hinter sich hat. Ich bin gespannt…jedoch weiß ich nicht, was ich mir eigentlich noch von dem Gespräch „verspreche“ – verspreche ich mir überhaupt noch etwas? Wenn es ein endgültiges „nein“ wäre, wäre es für mich in Ordnung – aber was mach ich bei einem „ja“? Vor zwei Monaten...wäre ich noch bereit jeden Schritt dafür mitzugehen, viel „Schuld“ auf mich zu nehmen, auch wenn sie mich vielleicht gar nicht trifft. Das bin ich nicht mehr. Ich wäre noch bereit an mir zu arbeiten, natürlich, aber das müssten dann beide Seiten. Und wenn dieses Gespräch zustande kommt, dann müssen dann auch konkrete Sachen formuliert werden, die geändert werden sollen/müssen. Es muss alles sehr viel konkreter sein als wie ich es vor zwei Monaten noch akzeptiert hätte. Aber darüber muss ich mir im Endeffekt noch keine Gedanken machen, solang das „ja“ nicht existent ist. Mein Leben läuft ja gerade auch so sehr gut.

Ach genau, den Abend saßen wir dann noch bis halb vier und haben uns einfach unterhalten. Man merkt auch, dass wir uns beide noch wichtig sind, nur ich glaube auch bei mir verschiebt sich die Ebene dabei gerade ziemlich. Aber die Person Till ist mir sehr wichtig und bedeutet mir sehr viel. Es ist mehr als was ich für irgendeinen Freund auf freundschaftlicher Ebene empfinde, allerdings haben wir natürlich auch ganz andere Sachen zusammen erlebt. Die Basis ist ja eine ganz andere. Laufen lassen. Endlich kann ich es gerade ehrlich. Ohne irgendwelchen Zwang.

Sonntag bin ich dann wieder zurück nach Stuttgart gefahren. Und…das war dann alles sehr spontan. Eigentlich hatte ich noch einiges für meinen Vortrag für Montag zu tun. Aber meine Bekanntschaft von Tinder und ich haben uns dann noch getroffen. Er hat mich vom Bahnhof abgeholt und wir sind in die Kleinstadt gefahren, wo ich wohne, hab meinen Kram in meine Wohnung gebracht und wir waren dann einernhalb Stunden einfach spazieren und haben uns einfach unterhalten. Es war unheimlich schön. Und ich war aufgeregt wie ein Teenager. Ich musste mir die letzten zehn Jahre da um nichts Gedanken machen und auch sonst hab ich mich ja nie mit jemandem getroffen, den ich gar nicht kannte. Aber der Nachmittag war schön. Schreiben immer noch fleißig, gestern Abend haben wir auch mal telefoniert und morgen treffen wir uns nochmals. Ich spiele allerdings bei ihm mit offenen Karten, hab ihm gesagt, dass ich mich bei ihm wohl fühle, aber, dass ich noch nicht weiß wohin ich gehöre, auch, dass ich noch Kontakt zu meinem Exfreund habe und ich nicht weiß, welchen Weg ich gehen möchte. Er reagiert sehr zuvorkommend, ist ausgeglichen, meint ich soll mir alle Zeit nehmen, die ich brauche, die möchte er mir auch geben. Aber gerade weil er so nett und zuvorkommend ist, fällt es mir noch schwerer, weil ich ja ihn nicht dann irgendwann mal „hinhalten“ möchte. Aber ich spiele mit komplett offenen Karten – mehr kann ich nicht tun. Ich lüge und verheimliche nichts. Viele andere hätten sich bei diesen Aussagen von einer Frau, die sie erst so kurz kennen wahrscheinlich distanziert, aber er überhaupt nicht – was ich davon halte, weiß ich nicht. Ich hoffe nur, dass das alles ein gutes Ende nimmt für jeden von uns, egal wie das Ende aussieht.

So das ist also der neue Statusbericht. Musste mir das gerade mal von der Seele schreiben.

Eure Luzifel, die sich auf einem neuen Weg befindet.

08.02.2017 10:37 • x 1 #148


earthgirl
super luzifel...
es freut mich, wo du unterwegs bist...
earthgirl

08.02.2017 12:49 • #149


Luzifel
Freitag, 3. März 2017

Eigentlich weiß ich gar nicht so recht, was ich schreiben soll, aber ich hab das Gefühl ich „sollte“ mich hier mal wieder melden. Fast einen Monat hab ich hier nicht mehr geschrieben, online bin ich aber trotzdem noch fast täglich und lese. Was ist in dem Monat „passiert“?

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich hab angefangen in Stuttgart zu leben. Ich mache viel abends, fühle mich dabei auch wohl, manchmal ist es aber auch extrem anstrengend und ich bin wirklich froh einfach einen Abend auf dem Sofa zu verbringen. Gerade im Moment bin ich krank…seit gestern Nachmittag. Aber nun gut. Von größerem Interesse ist wahrscheinlich wie es bei Till und mir bzw. bei meiner Tinderbekanntschaft G. und mir weiter ging.

Zu Till lässt sich nicht viel neues sagen. Ich korrigiere gerade seine Examensarbeit, soweit ich das, und probiere ihm damit zu helfen. Nächste Woche Freitag soll sie gedruckt werden und dann endet der Streß. Ob ich mich über diese „Deadline“ inzwischen noch freue, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr. Ich bin gerade in einer Art Schwebezustand. Letztes Wochenende war ich daheim bei meinen Eltern und bin dann auch in meinen ehemaligen Studienort gefahren, hab mich mit meinem ehemaligen Arbeitsgruppenleiter und meinen ehemaligen Nachbarn getroffen. Bin ganz am Ende dann noch ne dreiviertel Stunde/Stunde hoch zu Till. Trotz, dass er viel zu tun hat, hat er sich diese Zeit genommen. Andererseits war er die Woche auch einen Abend mit einem Freund mal weg und sein Vater war einen Abend da, also häng ich das jetzt nicht mehr besonders hoch. Mein Name soll wohl jetzt auch bald (endlich) vom Klingel- und Türschild verschwinden. Nach über 7 Monaten wohl richtig, trotzdem tat es weh. Wir haben irgendwie über die Planung der nächsten Wochen geredet und er hat dann aufgezählt wie viel er noch zu tun hat und dann wäre er mit seinen Eltern in Prag und dann wäre ja schon Ostern, da hab ich ihn ganz offensiv gefragt, dass wir dann über „uns“ wohl erst Ende April/Anfang Mai sprechen. Daraufhin begann er zurück zu rudern und meinte, nein, das wollte er nach der Abgabe der Examensarbeit machen. Ich bin gespannt, ich sprech ihn jetzt nicht mehr drauf an. Er glaubt doch nicht, dass wir das am Telefon abhandeln, oder? Und ich bin nicht bereit dafür zu ihm hochzufahren. Ich war jetzt schon öfter in meinem alten Studienort, er jedoch seit dem nicht mehr in Stuttgart. Ich meine, meine Eltern wohnen auch „in der Nähe“ (Stunde Fahrt), aber trotzdem, ein Wochenende war ich ja auch nur bei ihm.

Ich weiß allerdings gerade nicht, was ich mir für eine Antwort „wünsche“. Alles ist in einem Schwebezustand. Er hat mich dieses Mal wieder länger gedrückt als sonst. Kann Zufall sein. Einbildung. Es kam mir zumindest so vor. Er hat mir danach geschrieben, dass es ihm leid tat, dass er momentan neben sich steht, aber das er es nett fand, dass ich da war. Er schrieb wieder „Pass auf Dich auf“. Ich weiß nicht, was er will und inzwischen weiß ich auch nicht mehr was ich will. Tja…und da kommen wir zum zweiten Thema.

Ich mag es nicht von meiner „Tinderbekanntschaft“ zu reden, aber noch einen Namen hier in den Raum zu stellen…finde ich irgendwie auch ungeschickt. Ich bin die ganze Zeit schon sehr sehr offen mit meinem Leben hier umgegangen, vielleicht sollte ich mich da etwas „zügeln“. Also reden wir bzw. ich von G. Ich hab euch letztes Mal geschrieben, dass wir uns den Sonntag ja getroffen hatten. Die Woche haben wir uns dann insgesamt noch drei Mal gesehen, den Mittwoch, Donnerstag und Sonntag (als er aus seinem Studienort zurück kam, ist er zu mir in meine Wohnung gekommen). Er steht schon im Berufsleben, ist sieben Jahre älter als ich, ein wirklich toller Mann, ein Beschützertyp, mag nicht jeder drauf stehen, ich mag es, ein ruhiger, wie ein Fels in der Brandung und dadurch, dass er erst relativ spät angefangen hat zu studieren aber sehr jung geblieben. Wir haben die ersten Treffen sehr viel geredet, verstehen uns ja auch sehr gut. Er fragt auch nach mir und ist interessiert, auch wenn er einen manchmal, wenn man etwas erzählt, unterbricht, weil er was erzählen möchte und danach wird der Faden nicht mehr unbedingt aufgenommen, das nervt mich ein bisschen. Ich mag es nicht unterbrochen zu werden. Finde es gut, wenn man sich viel zu erzählen hat, um Gottes Willen, aber das ist eine Sache, die mag ich nicht, unterbrochen werden und dann ist das Thema wie aus dem Kopf gefegt (bei ihm, bei mir eher nicht…ich komme mir dann manchmal aber dämlich vor wieder darauf zurück zu kommen).

Die Woche drauf haben wir uns einmal gesehen, waren spazieren und Cocktails trinken. Reden sehr offen. Gleich in der ersten Woche haben wir auch schon über Till gesprochen, ich weiß gar nicht nach Lehrbuch, aber ich wollte, dass er weiß, woran er bei mir ist. Er hat gemerkt, dass es mir nicht leicht fällt darüber zu sprechen, hat mich in den Arm genommen. Es fühlte sich zunächst komisch an. Nicht falsch, aber auch nicht richtig – irgendwie einfach merkwürdig. Wir reden wirklich sehr offen über die meisten Themen, dafür dass wir uns erst seit etwas über einem Monat kennen.

Die Woche drauf haben wir uns zwei Mal gesehen, einmal waren wir wieder spazieren und Cocktails trinken. Ich durfte noch nicht in seine Wohnung, welche eher in der Stadt liegt, da er im Endeffekt noch keine Lust hatte zu putzen , das schlechte Gewissen darüber hab ich ihm nur halb abgenommen. Letzte Woche Donnerstag waren wir dann bei mir, haben zusammen Pizza gemacht nach der Arbeit und danach noch auf der Couch gechillt. Und haben uns geküsst. Er war von den Küssen recht fordernd, womit ich in dem Moment nicht gut zurecht kam und was mich auch wieder nachdenklich gemacht hat. Er ist dann abends heim und ich war in meiner Gedankenwelt. Auch mit dem großen „Was mach ich hier gerade eigentlich?“ „Warum warte ich nicht wenigstens das Gespräch mit Till ab?“ G. weiß, dass ich nicht über Till „hinweg“ bin, er sagt selbst, er findet gerade einfach schön was wir haben und wir sollten es genießen. Ich mag ihm aber nicht weh tun. Was mache ich, wenn Till mit mir spricht und dann? Danach bin ich wahrscheinlich noch zerrissender als momentan. Allerdings…ginge das alles nur mit Bemühungen von Tills Seite, ich mach mich nicht mehr zum Affen. Es müsste alles mehr im Einvernehmen geschehen und er müsste mehr auf mich eingehen, ich bin nicht mehr bereit auf jeden Fall zurück zu kommen. Die Frage ist gerade eher – bin ich dafür überhaupt noch bereit? War es jetzt einfach eine schöne Zeit…neun Jahre…aber schmeiß ich dann nicht trotzdem irgendwie was weg? Er hat Schluss gemacht und trotzdem hab ich das Gefühl, ich muss auf ihn eingehen, wenn wir reden…warum? Ich bin gerade wirklich unsicher und zerrissen. Aber ich genieße das mit G. auf der anderen Seite einfach. Es tut gut jemand zu haben, dem man nicht wichtig ist, der einen attraktiv findet…trotzdem komme ich mir dabei gemein vor, weil ich ihm ja nicht weh tun will. Aber ich hab von Anfang an mit offenen Karten gespielt und ihm gesagt, dass ich nicht weiß, was ich will. Aber relativiert ein Kuss das alles jetzt? Oh Gott – was tue ich denn bitte nur gerade?

Weiter im Text. Am Wochenende war ich ja dann daheim und hab Till auch gesehen. G. weiß auch, dass ich seine Examensarbeit lese, dass ich mit ihm Kontakt habe usw. Er meinte, er hätte damit an sich kein Problem, nur wenn aus uns was werden sollte, dann würde er sich Gedanken machen, wenn ich jede zweite Woche in meinem Studienort wäre oder ähnliches. Wie kann man denn so tolerant sein? Ich hätte auf die härteste Weise Kopfkino und würde wahrscheinlich sagen, krieg erst einmal dein Leben dort klar, dann können wir weiter sehen. Dass er so lieb und zuvorkommend ist, macht die ganze Sache auch eher schwieriger als leichter. Ich mag ihm nicht weh tun, er sagt auch, dass er weiß, dass ich das nicht will und er der Meinung ist, dass uns inzwischen beiden soviel aneinander liegt, dass wir beide nicht „unbeschadet“ aus der Sache rausgehen würden. Wie Recht er hat. Und ich bin die Entscheidungsträgerin. Toll. Herzlichen Glückwunsch, Luzifel.

Ich hatte dann Montag frei und bin den Tag auch erst wieder nach Stuttgart gekommen. G. hat mich dann vom Bahnhof abgeholt und ich durfte das erste Mal seine Wohnung sehen. Wir waren dann noch zusammen einkaufen, haben gekocht, zusammen gegessen und uns auf seine provisorische Couch gelegt (wohnt momentan zur Untermiete, muss dort bald raus). Wir hatten inzwischen darüber geredet, dass es mir den Donnerstag zuvor zu schnell ging. Er hat gesagt, ich soll nichts machen, was ich nicht will und hat gesagt, dass er mich nicht mehr küsst, wenn ich das nicht will. Herzlichen Glückwunsch, was hab ich gemacht? Ihn geküsst. Wir lagen auf der Couch und ich kam mir vor wie ein Teenager. Es tat und tut so gut – aber ist es das was ich auf Dauer will? Ist es im Moment schön und dann? Der Abend war wirklich schön. Sollte ich jetzt einfach „den Moment“ genießen und nicht an das „Morgen“ denken? Was tue ich bitte? Mittwoch nach der Arbeit war ich dann wieder bei ihm. Da war ich allerdings ein bisschen angegiftet. Er wollte mich von der S-Bahn abholen. Keiner da. Ich gewartet und gewartet. Ihn probiert anzurufen, niemand dran gegangen bzw. auf dem Handy „Der Teilnehmer ist zurzeit nicht erreichbar“, da kam ich mir ein wenig versetzt vor. Hab dann überlegt, ob ich heim fahre oder zu ihm laufe. Hatte mich allerdings zu sehr auf den Abend gefreut und bin dann zu ihm gelaufen. Hab ihn oben am Fenster am Telefonieren gesehen, geklingt, er hat mich reingelassen und sich entschuldigt, wäre jemand wegen einer Wohnung gewesen (im Großraum Stuttgart ja echt auch eine Aufgabe da was zu bekommen…), am Anfang war ich schon noch etwas angefressen, weil er hätte den Herrn ja auch laut stellen können und mir kurz schreiben, aber gut, war dann in Ordnung. Sind einkaufen gegangen und haben..“gevespert“ (ich werde noch zum Schwaben ). Dann wieder geredet, irgendwann, wir saßen uns gegenüber, kam er dann zu mir rüber und meinte ich würde so weit weg sitzen und hat mich geküsst. Haben abgeräumt und wieder den Abend auf dem Sofa verbracht. Ähnliches Phänomen wie Montag, der Abend war wunderschön. Er meinte auch, er käme sich vor wie ein Teenager. Bisher ist auch nichts weiter passiert als küssen und kuscheln. Und ich hab Angst, dass wenn ich weiter gehe, dass ich damit dann was festlege, was ich momentan nicht kann.

Mein Problem ist momentan, die Abende mit G. sind einfach wunderschön, es erfüllt mich, es macht Spaß mit ihm, es ist schon sehr vertraut und wir können echt über vieles reden; auf der anderen Seite Till. Als ich am Wochenende die Stunde bei ihm war, die Stunde war vergangen wie nichts. Sie ist verflogen, ohne küssen, ohne Zärtlichkeiten, einfach durch das Reden. Ich liebe seine Anwesenheit, die Vertrautheit, das wir einfach so gut reden und miteinander umgehen können. Momentan kann ich mir mit Till, sowie es zur Zeit ist, keine Beziehung vorstellen, aber das liegt einfach daran, dass er sich nicht um mich bemüht. Wir können gut reden und verstehen uns gut, aber es ist alles sehr freundschaftlich, aber was würde ich tun, wen er sich wieder um mich bemüht? Werde ich dann weich? „Rückfällig“? Ich mag ihn ja immer noch sehr, aber lieben? Nein. Da müssten wir beide dran arbeiten… Und dann das mit G.? Ich mag ihn sehr, ich hab ihm es auch schon gesagt. Allerdings…oh Gott, das klingt so weit gedacht. Ich hab keine Lust auf nochmal so eine Aktion mit Till. Ich weiß, mir kann keiner niemals eine Garantie für irgendetwas geben. Das ist mir bewusst, so ist das Leben nun einmal. Ich mag ihn und es tut gerade sehr gut ihn zu haben, unsere Treffen sind wunderschön – aber zusammen sein, ihn lieben? Das ist noch ein Schritt weiter, den ich nicht weiß, ob ich ihn gehen kann und möchte – kann ich mir vorstellen diesen Mann zu lieben? Ich weiß das klingt jetzt verklärt, aber ich möchte auch Kinder…und natürlich stellt sich für mich in meinem jetzigen Zeitpunkt auch die Frage – kann ich mir vorstellen mit diesem Mann Familie zu haben? Ihr werdet sagen, das ist alles viel zu weit gedacht und ich weiß, ihr habt Recht…trotzdem kann ich diese Gedankengänge nicht ausstellen. Es ist gerade wunderschön, aber wie geht es weiter? Ich bin nicht mehr 16, wo ich mit Till zusammen gekommen bin, da hab ich mir um so etwas keine Gedanken gemacht, da gab es Till und mich, wir waren uns wichtig und das war gut und richtig so, aber da gab es diese Gedanken um die „gemeinsame Zukunft“ in diesem Sinne nicht, aber Gott verdammt…ich bin Mitte 20 und möchte Familie haben, sollte ich dann nicht nur mit einem Mann zusammen kommen, wenn ich mir sicher bin, dass ich mir dies mit diesem auch vorstellen kann? Mit Till konnte ich es mir vorstellen, aber das ist auch Vergangenheit, dafür sind wir seit über 7 Monaten nicht mehr zusammen, die Basis ist zwar noch da, aber trotzdem ist das Vertrauen ja am bröckeln, man hat Angst, dass so etwas wieder passiert. Ich lebe in meinem Kopf in der kleinen perfekten Gedankenwelt, in der ich mal eine „glückliche“ Familie und Kinder habe…ich weiß, wie oft das schief geht, das es keine Garantie gibt usw…aber trotzdem sollte ich mir doch in meinem Alter zumindest vorstellen können, mit meinem nächsten Partner Familie gründen zu können, oder?
Eine Freundin von mir ist bald 30, seit 3 Jahren mit ihrem Freund zusammen, und sie hat sich das erste Mal vor einem halben Jahr um das Thema Gedanken gemacht und jetzt erst kürzlich mit ihrem Freund darüber geredet…ich glaube, ich bin einfach zu kopflastig, weil ich mir all diese Sachen mit Till nun einmal vorstellen konnte, ist das für mich nun irgendwie auch die „Voraussetzung“ für eine neue Partnerschaft – gehe ich damit zu weit?

So. Jetzt saß ich doch ganz schön lange am Rechner und mein Schüttelfrost macht mir sicher schon seit 10 min wieder zu schaffen.

Ich wünsche euch einen schönen Restfreitag und dann einen guten Start in das Wochenende.

Eure eigentlich glückliche, aber „leicht“ verwirrte Luzifel

03.03.2017 15:10 • #150


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