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Musste für mich die Notbremse ziehen

Luzifel
Hey Trauerstern,

vielleicht ist er wirklich verunsichert und weiß noch nicht so Recht, wo das ganze hinführen soll. Gerade hab ich auch wieder gedacht, wie kann man denn so gegen seine Mitmenschen sein? Aber das schreibe ich jetzt gleich runter.

Donnerstag.

Gestern waren meine Cousins noch da, es war nett, wir saßen gestern Abend noch eine Weile zusammen, heute Morgen sind sie gefahren. Das mit Till hat sich vorgestern auch noch geklärt. Ich hab ihm dann geschrieben, dass ich zwischen drei und halb vier im Haus und erreichbar bin. Damit hoffte ich, dass die Aussage klar wird, dass ich ihn nicht anrufe, sondern er das jetzt machen muss. Um halb vier ging dann auch das Telefon. Vorher hatte er mir geschrieben, dass es nicht seine Absicht war mich zu versetzen und er dachte, er hätte mir geschrieben und es mit dem Weggehen sich spontan ergeben hätte. Um halb vier ging dann das Telefon und wir haben eine dreiviertel Stunde telefoniert. Er hat nochmal gesagt, dass er wirklich dachte, er hätte mir geschrieben. Ich weiß…im Grunde eine billige Ausrede, aber das ist er. Das passt. Ich kenne das aus der Beziehung schon. Er ist wirklich davon überzeugt, wollte das nicht. Es macht es natürlich nicht besser und vor allem beinhaltet sowas immer ein großes Konfliktpotential, weil bei mir diese Verpeiltheit wie Unwillen ankommt, gerade im Moment. Aber da seh ich auch nicht ein ruhiger zu werden, weil ich mich nicht an all seine Facetten anpassen will und kann.

Auf jeden Fall hab ich ihn während des Telefonates dann gefragt, ob er inzwischen weiß, wo er Silvester verbringt. Er meinte, dann unsere Nachbarn in unserem Studienort hätten doch gefragt und gesagt, dass wir dann zu viert feiern könnten (plus ihre Tochter). Das hat mich schon erstaunt, aber natürlich gefreut. Er meinte, er wäre auch von seinem Zweierpartner gefragt worden oder könnte auch zu einem Kommilitonen gehen. Ich hab ihm daraufhin nur gesagt, dass mich es freuen würde, wenn er auch bei unseren Nachbarn wäre. Aber im Endeffekt muss er es wissen. Ich würde auch so zu unseren Nachbarn fahren, komme ja nicht wegen ihm, sondern wegen unseren Nachbarn und ihrer Tochter, er wäre nur eine nette Beigabe. Aber er meinte, dann dass er schon bei ihnen auch feiern wollen würde. Das war vorgestern.

Gestern hab ich ihn dann irgendwann mittags/nachmittags meine ich, kurz angerufen und ihm gesagt, dass er unseren Nachbarn in unserem Studienort schon Bescheid geben sollte, wenn er wirklich mit ihnen feiern möchte, weil sie ja auch noch einkaufen gehen müssen. Er meinte, das wäre ein guter Hinweis, er würde sich mit ihnen in Verbindung setzen. Hab gestern schon mit unserer Nachbarin geschrieben gehabt und nur mal angedeutet, dass Till vielleicht auch kommt. Sie meinte, sie wüsste noch von nichts… Zusätzlich hab ich erfahren, dass noch ein Freund von den beiden kommt, der nett ist, kenn ich von ein zwei Geburtstagen. Da hab ich mir gestern auch schon Gedanken gemacht, weil unsere Nachbarin schon meinte, eigentlich hätten sie dann einen Abend zu viert (ohne Till) geplant. Aber sie haben es ihm angeboten und werden ihn jetzt nicht ausladen. Aber melden muss er sich halt trotzdem. Nachdem ich wusste, dass ihr Kumpel da auch noch kommt, hab ich mir eh schon um die Schlafgelegenheiten Gedanken gemacht, ich schlaf sicher nicht mit ihm in einem Bett _“. Bin mal gespannt, wie das geplant ist…die nächsten Tage werden noch spannend…^^°

Dann hab ich heute Morgen wieder kurz mit unserer Nachbarin geschrieben. Till sich bei ihnen immer noch nicht gemeldet. Diese Unzuverlässigkeit! Entweder er ist sich noch nicht sicher, ob er wirklich mit uns feiern will und schwenkt gerade doch auf seinen Kommilitonen um oder er ist einfach Till und hat es gestern Abend dann doch vergessen und truntelt ein wenig vor sich hin. Das andere Leute sich vielleicht darauf einstellen müssen, ob er kommt oder nicht, wegen Einkaufen und sonstiger Planung, kommt ihm gar nicht in den Sinn. So ein schei.! Das sind echt so die Momente, die mich aufregen. Aber das ist er. Sonst hab ich mich halt immer um sowas gekümmert, hab mit ihm besprochen, was wir wann machen wollen, aber ich war die Drahtzieherin im Hintergrund, die dann im Endeffekt immer mit den Leuten geredet hat, ob wir da einen Spieleabend machen oder uns zu Silvester treffen oder oder oder. Und auch, wenn er jetzt gerade lieber mit seinem Kommilitonen und nicht mit uns feiern möchte, dann soll er mir doch einfach am Telefon sagen – er ist nicht bei unseren Nachbarn, sondern feiert mit seinem Kommilitonen. Wäre doch alles kein Problem. Aber nicht sagen, ich würde gerne mit feiern und dann die anderen Leute, die es betrifft, so in der Luft schweben lassen. Ich hab gerade auch mit unserer Nachbarin gesprochen. Sie meinte, sie kaufen morgen das Fleisch für das Fleischfondue und wenn er sich bis dahin sozusagen nicht gemeldet hat, dann hat er halt irgendwann Pech. Und das stimmt ja auch. Natürlich würde ich liebend gern mit ihm Silvester feiern. Nichts lieber als das. Aber wenn er, trotz meines Hinweises nicht hinbringt, die beiden anzurufen, ist das sein Problem. Und wenn er lieber woanders feiern möchte, dann soll er das doch einfach sagen, dann feiert er halt bei seinem Kommilitonen, aber dann warten nicht alle jetzt, ob er doch oder nicht. Was der feine Herr auch immer will.

Versteht ihr wie ich das meine. Sind ja mehrere Punkte. Natürlich würde ich mich tierisch freuen, wenn er mit uns feiert. Punkt. Es wäre für mich aber auch kein Problem oder gar ein Weltuntergang, wenn er sich dagegen entschiede und woanders feiern würde. Punkt. Aber wenn er das ernst meint, was er mir am Telefon gesagt hat, dann soll er seine Mitmenschen doch bitte informieren und zwar die Gastgeber in diesem Falle und nicht alle so in der Luft hängen lassen. Punkt. Das ist Till. Und ich kenne diese Macke von ihm. Ich mag ihn trotzdem unendlich. In der Beziehung konnte ich das halt immer ganz gut kompensieren und als Außenstehende regt es mich jetzt (ein wenig) auf.

Ich hab ihn nach dem Telefonat mit unserer Nachbarin probiert anzurufen, einfach um ihm zu sagen, dass ich gerade mit ihr wegen Silvester gesprochen habe und er, wenn er wirklich mit uns feiern will, ihnen doch bitte (endlich!) Bescheid geben soll und wenn er nicht mit uns feiern will, dann ist das auch in Ordnung, aber auch das soll er dann zumindest mit mir kommunizieren, wenn er mir vorher etwas anders erzählt. Und hier musste ich an Dich, lieben @Trauerstern denken, vielleicht hat er vor dem mehr Kontakt gerade auch ein bisschen Angst. Aber er soll dann trotzdem nichts sagen, was er nicht möchte oder nicht so meint. Ich will ihn doch gar nicht zurück, wenn er das nicht auch will und er hat auch „alle Zeit der Welt“. Natürlich wäre Silvester zusammen schön, aber wenn er es nicht möchte oder kann, ist das auch in Ordnung. Ich werde mir davon Silvester nicht kaputt machen lassen. Ich mag nur gerade nicht, dass er alle so in der Schwebe hält. Soll er bei seinem Kommilitonen feiern. Ach mensch…Till. Oder es ist einfach eine typische Till-Situation, weil er halt einfach so ist, wie er ist. Ach ich hab ihn übrigens probiert anzurufen, ihn aber nicht erreicht. Vielleicht ist er rudern, sitzt vor seinem PC und arbeitet für seinen Vortrag und und und. Dabei denk ich mir schon länger keine Bösartigkeit mehr oder ein „Unwillen“. Wenn er es sieht, wird er sich wahrscheinlich melden.

Unsere Nachbarin meinte auch zu mir, dass sie halt Angst hat, dass es irgendwie „komisch“ an Silvester wird, weil wir halt nicht mehr zusammen sind. Aber auch sie meinte, dass als wir Anfang Dezember ja auch zu zweit bei ihnen waren, es normal war und nicht komisch oder unangenehm. Von daher hab ich davor gar keine Angst. Wir mögen uns ja noch. In welchem Sinne ist nur die Frage. So Sachen wie das jetzt oder auch das mit der Zuverlässigkeit beim Telefonieren bzw. dem nicht-absagen vor drei Tagen, lassen mich auch mal wieder nüchtern auf Till gucken. Tut mir wahrscheinlich auch mal gut. Nicht nur wahrscheinlich. Es tut gut. Ich möchte wirklich 2016 bald hinter mir lassen und mit neuen Augen in 2017 blicken. Vor allem mit neuer Motivation, neuem Elan, neuen Perspektiven. 2017 kann nur besser werden. Und ich möchte mich am Ende von 2016 auch nicht mehr von Till „ärgern“ lassen (ob er es extra macht oder nicht, sei mal dahin gestellt) und mein Silvester nicht von ihm abhängig machen. Dafür bin ich inzwischen ohne ihn zu weit gekommen. Das ändert wieder nichts daran, dass ich unseren weiteren Weg gern als gemeinsamen Weg gehen würde, aber wie sagt man das jetzt. Ich selbst bin jetzt inzwischen auch ohne ihn sicher in meiner Spur.

Till, mach Silvester was du willst. Was wobei Du dich wohl fühlst und wo du auch von Herzen her feiern möchtest, aber sprich mit deinen Mitmenschen, damit sie wissen woran sie sind. Ich weiß, du wirst es nicht wollen, aber momentan bist du in deinem Handeln wirklich einfach egoistisch, du denkst Dir nichts dabei, das erklärt es dein Verhalten zwar, macht die Handhabung damit aber nicht besser oder leichter…

In diesem Sinne euch allen einen guten Donnerstag! Bald ist 2016 Vergangenheit. Das nächste Jahr machen wir zu unserem Jahr bzw lassen zumindest das Vergangene, was uns nicht gut tat, hinter uns. Es kann viel passieren.

Jetzt geh ich erst einmal runter Mittagessen. Meine Oma hat gekocht. Heute Abend treffe ich mich mit einer Bekannten aus der Schule, die ich jetzt schon seit mindestens 5 Jahren nicht mehr gesehen habe. Bin wirklich gespannt.

Habt einen schönen Tag.

Eure Luzifel

29.12.2016 11:51 • x 1 #121


T
Das klingt wirklich alles sehr mühsam, aber lass dir davon nicht die Laune verderben. Ich weiß, das ist leichter gesagt, aber ändern kannst du eh nichts daran. Würde jetzt einfach mal abwarten, ob oder was von ihm kommt und mich erstmal nicht mehr bei ihm melden. Du hast es oft genug probiert. Lieber darauf einstellen, dass er zu Silvester nicht dabei sein wird und den Abend trotzdem so gut es geht genießen, und sollte er dann doch kommen, umso besser.

29.12.2016 14:08 • #122


A


Musste für mich die Notbremse ziehen

x 3


Luzifel
Donnerstag.

Heute ist irgendwie ein recht emotionaler Tag verglichen mit den letzten Tagen und auch paar Wochen.

Haben wir nochmal eine Chance? Wenn ich doch wenigstens ein klares Ja oder Nein von Dir dazu wüsste. Aber ich will Dich in dieser arbeitsintensiven Zeit nicht fragen, weil Du Dich nicht gezwungen fühlen sollst zu antworten. Ach verdammt Till, du weißt wie ich fühle - was bin ich für Dich? Ich glaube, du machst Dir über unsere aktuelle Situation einfach keine Gedanken. Mich würde trotzdem interessieren, was ich für Dich bin. Aber ich hab Angst danach zu fragen...weil ich weiß oder denke, dass der Zeitpunkt nicht der richtige ist.

Ich werde mich jetzt erstmal nicht mehr bei Dir melden. Wahrscheinlich sehen wir uns in zwei Tagen. Momentan weiß ich aber nicht wie ich mich dabei fühle. Gerade fühle ich mich ganz klein. Ich hätte vielleicht doch mit meinen Eltern zusammen nach Dresden fahren sollen, ich hab daheim mit meinem Onkel und meiner Oma einfach zu viel Zeit nachzudenken. Und diese Stille... Im Vergleich zu Stuttgart hab ich im Grunde nichts gewonnen. Ohne meine Eltern. Hab mehr Zeit zu zweifeln und auch zu vermissen, aber genau in dieser Reihenfolge. Was tust du? Du arbeitest an deinem Referat, sitzt abends mit deinen Eltern zusammen. Ich muss mich ab morgen wieder zum Sport treten, genau wie ich auch was für die Uni arbeiten muss. Sinnvolle Sachen und in dieser Zeit denke ich dann hoffentlich auch weniger nach. Gerade fühle ich mich allein. Ich möchte nur Dich, Till. Und ich weiß nicht, was ich für Dich bin...

Haben wir eine oder keine Chance mehr? Sind wir für immer nur noch Freunde? Die Hochphasen sind inzwischen viel länger als die Tiefphasen und in 90% der Fälle fühle ich mich mit der jetzigen Situation im Reinen und kann es ehrlich auf mich zukommen lassen - jetzt bin ich nur leider gerade in den 10%...

29.12.2016 16:38 • #123


L
Also ich an Deiner Stelle würde mich mal eine Weile nicht bei ihm melden.

Also ich meine ihm dann auch nicht zu schreiben, in welchem Zeitfenster er Dich erreichen kann. Oder ihm zu sagen, dass er sich für Silvester anmelden muss usw.

Du bist einfach zu präsent als dass er merken könnte, ob er Dich vermisst.

Ich an Deiner Stelle würde mir für Silvester was ganz anderes ausdenken aber auf keinen Fall auch noch mit ihm verbringen, da Du Gefühle für ihn hast.

Ich weiß nicht ob Dein Plan aufgeht, aber ich respektiere ihn.

29.12.2016 16:49 • x 1 #124


earthgirl
liebe luzifel...
du machst das alles so gut, du reflektierst dich und du guckst auf dich und die zehn prozent grade, wie du sie nennst, die gehören dazu. ich finde, du bist gut damit und es ist gut, damit so weiterzugehen...
und wenn es grade so emotional ist bei dir und das kleinsei gefühl da ist, geh noch näher mit dir zusammen innen... das hilft. geh in schönheit. überall um dich rum....
ich wünsche dir alles liebe

29.12.2016 16:56 • x 1 #125


Luzifel
Freitagmorgen.

Ich geh mir selbst wieder auf den Geist. Ich gucke gerade viel zu oft auf mein Handy. Gerade ist jeder Tag wie Sonntag. Und Sonntag ist ein ruhiger, nachdenklicher Tag. Es wäre wahrscheinlich für mich besser gewesen, wenn ich zwischen den Jahren gearbeitet hätte, aber unser Institut hat ja auch einfach zu…die Heizung ist ausgestellt. Großes Kino. Dafür muss ich mich heute dann irgendwie anders in den Ar. treten. Es ist ja nicht so, dass ich nicht trotzdem was für die Arbeit zu tun hätte. Oder heute auch mal laufen gehen, wäre sehr schön. Man muss nur wieder anfangen über seinen eigenen Schatten zu springen. Die Situation erinnert mich irgendwie an die vor zwei Monaten als ich den Kontakt zu Till abgebrochen habe. Mir geht es wesentlich besser, versteht mich nicht falsch, aber diese Kraft und Überwindung um was „neues“ allein zu machen, diese fällt mir wieder schwer aufzubringen. Meine Eltern sind gerade in Dresden. Mein Onkel und meine Oma hier. Ich mag sie beide, aber sie sind einfach allein vom Typ her weniger gesprächig wie meine Eltern. Das Haus ist echt still. Das ganze obere Geschoss hab ich für mich seit meine Eltern nicht mehr da sind. Leere. Ich komm mir fast noch ein bisschen einsamer vor als in meiner Wohnung in Stuttgart.

Zudem weiß ich gerade nicht so richtig, was ich empfinde. In erster Linie bin ich wohl nicht sauer oder böse, sondern schlichtweg enttäuscht. Warum sagt er von sich aus, als ich ihn frage, was er Silvester macht, dass er bei unseren Nachbarn feiert? Und jetzt teilt er es ihnen aber nicht mit. Ich hab immer öfters den Spruch von ihm an der Trennung im Kopf, bei dem ich gefragt hab, ob wir im Bösen auseinander gehen, wo er gesagt hat „Nein, wir sind doch zwei anständige Menschen.“ – Pustekuchen. So behandelt ein anständiger Mensch seine Mitmenschen nicht. Und da sprech ich nicht nur von mir, sondern auch von unseren Nachbarn. Er kann doch einfach sagen, wenn er woanders feiern möchte. Es wäre doch in Ordnung. Kein Ar. in der Hose um das zu tun? Wie gern würde ich einfach schreiben können, hatte auch gerade dazu angesetzt, dass er mir wirklich gestohlen bleiben kann. Aber ich meine es nicht ehrlich. Er bedeutet mir zu viel. Arg! Ob er sieht, dass er mir damit weh tut? Und wenn ist es ihm egal? Ich will ihm das eigentlich nicht unterstellen, ich weiß nicht, ob er gerade neben sich und seiner Examensarbeit und der Uni noch wirklich was anderes sieht. Meine Freundin zu mir meinte auch gestern, als ich ihr erzählt hat, dass er gerade Examensarbeit schreibt: „Ja, da ist er gestreßt genug und holt sich nichts ins Boot, was nur annähernd auch noch Streß bedeuten könnte.“ Tada und da steh ich. Klein und dumm. Und vor allem immer noch liebend. Ich erwarte wirklich nicht, dass wir in den nächsten ein zwei Monaten wieder zusammen kommen, wirklich nicht. Aber ich erwarte, dass man mich ehrlich, mit Respekt und vor allem wie ein Mensch behandelt. Dieser Egoismus, ob er ihn jetzt absichtlich an den Tag legt oder nicht und diese ja, wenn er gern woanders feiern würde auch „Unehrlichkeit“ schnürt mir die Kehle zu. Wenn er ehrlich zu mir wäre. Wenn seine Taten mal zusammen passen würden. Ich mein bis vor einer knappen Woche taten sie es eigentlich auch noch ganz gut… Gerade würde ich ihm fast am liebsten unterstellen, dass es sein „Ziel“ ist, dass ich uns aufgebe. Aber ich glaube an sowas denkt er gerade (noch) nicht mal. Es tut einfach weh. Und ich glaube noch nicht mal, dass ich ihm egal bin. Gestern haben wir auch nochmal kurz telefoniert und ich hab ihm das mit unseren Nachbarn nochmal gesagt. Ich melde mich jetzt nicht mehr bei ihm. Entweder er ist da oder nicht. Ich frag nicht mehr nach. Ich mag mich nicht mehr über ihn ärgern, weil er gerade so ist, wie er ist. Geh zu deinem Spieleabend heute Abend in unserem Studienort, Till. Ich versteh dich wirklich nicht, die letzten 5 Wochen vor Weihnachten waren wirklich in Ordnung. Und jetzt bist du daheim und was geht in deinem Kopf vor? Möchtest du, dass ich das noch mitmache? Möchtest du es nicht? Wenn du keine Chance mehr siehst, hast du mir versprochen, du sagst es mir. Hast du den Ar. dazu nicht in der Hose? Ich lass Dich jetzt. Hab mich die letzten Tage, wo ich eigentlich vor Weihnachten dachte, wir sind auf einem Weg, der in Ordnung ist, zu oft über Dich und deine Art momentan geärgert. Es ist unsern Nachbarn gegenüber einfach auch unendlich unhöflich, wenn Du auf einmal einfach ohne „Anmeldung“ auf der Matte stehst…wo hast du bitte momentan deinen Kopf? Durch die Enttäuschung würde ich gerne sagen können, bleib mir für den Moment gestohlen. Du weißt, ich würde alles für Dich tun. Und manchmal glaube ich auch langsam, dass darin das Problem liegt, dass du genau das weißt. Meld Du Dich, wenn du möchtest. Ich bin gerade einfach zu sehr enttäuscht von Dir.

Wie dumm, eigentlich wollte ich das hier gar nicht nutzen, um über Till zu schreiben. Aber jetzt wo er, entschuldigt, so dumm zu mir ist, missbrauche ich mein Tagebuch in dem es nicht um ihn gehen sollte voll und ganz dafür. Zum Weglaufen.

Gestern Abend war ich noch mit einer Bekannten aus der Schule weg, die ich aber jetzt seit…puh 8 Jahren nicht gesehen hatte? Ich hab sie über Facebook gefunden, als ich mich vor jetzt etwa zwei Monaten dort (das erste Mal) angemeldet habe. Es war sehr nett und wir haben uns auf Anhieb wieder echt gut verstanden. Wir haben auch viel über Exfreunde, neue Bekanntschaften (ihrerseits, soweit bin ich einfach immer noch nicht…) und z.B. Tinder geredet. Für Tinder bin ich, glaube ich, einfach zu altmodisch, ich will nicht das „Abenteuer“ – ich mag den Mann. Gott, wie das klingt. Aber ist halt so. Kann ich nicht ändern. Und eigentlich dachte ich und denke ich, dass Till dieser Mann ist. Vielleicht jetzt doch lieber mehr auf Abstand gehen? Er macht es mir wirklich nicht leicht. Ob er gerade überhaupt über uns nachdenkt? Streß kann einen wirklich einbinden und für alles andere unzugänglich machen. Aber ich möchte nicht die „immer-Wartende“ sein und werden. Morgen sind es 6 Wochen Kontakt und es ging ja auch bis vorherige Woche bergauf. Vielleicht wollte ich in dieser Woche auch einfach zu viel. Wie mich das gerade aber fertig macht, dass er erst sagt, er feiert mit uns und jetzt einen Rückzieher macht? Ich versteh das nicht. Wenn er ehrlich wäre und gesagt hätte, er feiert woanders. Wenn er das einfach von Anfang an gesagt hätte. Der weiß gar nicht was er mit mir macht…wie sehr mich das wieder verletzt. Ich weiß gerade nicht so ganz wie ich meine Gefühle zu der Situation beschreiben soll, da ist eine gewisse Leere, ja, eine große Enttäuschung und es dominiert die Frage, warum er gerade „unehrlich“ ist? Warum sagt er, er möchte mit uns feiern und dann kommt nichts mehr? Dann Gott verdammt sag einfach, dass du nicht mit uns feierst. Wäre doch alles in Ordnung. Gerade diese letzte Tatsache zerreisst mich wirklich. Der Rest wäre nicht so schlimm. Aber DAS ist schlimm für mich.

Was nehm ich mir für 2017 für mich vor? Ich muss ja auch den letzten fünf Monaten auch mal irgendwas gelernt haben. Ich möchte nicht mehr so mit mir umgehen lassen. Er ist mir als Person sehr wichtig und ich möchte ihn nicht verlieren auch als einen Freund nicht. Aber sowie er teilweise momentan mit mir umgeht, kann man auch nicht mit Freunden umgehen. Das kann man nicht machen. Zumindest nicht in meiner Vorstellung von Freunden. Was ist die Konsequenz? Wie du sagst @LonelyXmas sich eine Weile nicht bei ihm melden. Sehen, ob von ihm etwas kommt. Es kam ja immer mal wieder was von ihm, aber nicht in dieser „vollen Eigeninitiative“ oder dann nur sehr sehr selten. Und dann ist da wieder diese irrationale Angst, dass er das darauf schieben könnte, dass er mir unwichtig ist. Aber das ist das allerletzte, was er mir ist. Ich werde Silvester bei unsern Nachbarn feiern, ob er da ist oder nicht. Mir sollte das egal sein, aber gerade mit seiner Aussage von vorgestern, wäre es schon sehr verletzend, wenn er nicht käme.
Und LX, ich weiß auch nicht, ob man Plan aufgeht. Aber mein Plan beinhaltet nicht unbedingt das Ende als ein Paar. Natürlich ist das mein tiefer, innerlicher Wunsch, aber ich möchte diesen Mensch auch, wenn er dies nicht mehr möchte, nicht aus meinem Leben verlieren. Manchmal hoffe ich, dass ich nicht damit sehr dumm bin, weil ich mich quäle bzw. quälen werde. Gerade ist wieder so ein Moment oder so eine Zeit, in der ich nicht richtig weiter weiß, was ich am besten tue. Laufen lassen. Das steht für mich auch immer noch. Ich werde den Kontakt von meiner Seite nicht vollständig abbrechen. Jetzt ihn zurückfahren. Tief in mir möchte ich Till wieder als Partner haben. Andererseits disqualifiziert er sich durch sein Handeln in manchen Belangen, aber Macken hatte er schon immer, habe ich – wird jeder von uns immer haben. Ich muss mir jedoch gerade überlegen, wie es für mich weiter geht. Aber laufen lassen beinhaltet sich nicht so viele Gedanken zu machen. Funktioniert das? Bisher ging es ganz gut. Es wäre sicher auch noch weiter ganz gut gegangen, wenn jetzt nicht Silvester dazwischen gegrätscht wäre. Ja, das mit dem Anruf vorher fand ich auch blöd, aber das war „in Ordnung“. Das hier mit Silvester finde ich gerade wirklich verletzend. Was nehme ich daraus mit? Ich kann doch danach nicht weiter machen wie zuvor. Immer gute Miene zum bösen Spiel geht nicht, schließlich muss er merken, dass ich seine Aktion nicht verstehe und nicht gutheißen kann, weil ich sie nicht verstehe. Ich hab schon über zu viel gelächelt und gesagt es macht mir nichts. Das möchte ich nicht mehr machen. Ihn zurück zu wollen, heißt ja nicht ihm nach dem Mund zu reden. Trotzdem muss er ja wissen, was ich nicht gut fand, wenn ihm das egal ist, dann weiß ich wenigstens woran ich bin. Ich bin doch kein Bückling, der alles absegnet, egal wie ich es findet. Meine Meinung und meinen Standpunkt werde ich schön (weiter) vertreten. Sonst macht das alles eh keinen Sinn. Entweder er mag mich noch oder nicht. Und ich glaube schon, dass er sich an sich noch mag, nur als was? Find das mal bitte raus, Till. Kannst Dir auch ruhig noch ein wenig Zeit lassen, wenn du mich in dieser Zeit wenigstens behandelst wie einen Freund und nicht diese komischen Aktionen fährst.

@earthgirl
Hey earthgirl,
dankeschön. Du hast Recht, diese Tiefs gehören auch noch dazu. Leider war dieses Tief oder ist dieses Tief ja sozusagen noch „menschgemacht“ durch den Kontakt zu Till. Da muss ich nicht nur mich, sondern auch über das „uns“ reflektieren. Mich fragen, ist es das wirklich, was ich möchte? Und ich hab oben ja schon geschrieben, jeder hat Macken. Meine Konsequenz daraus wird trotzdem sein, dass ich ihn jetzt wieder mehr in Ruhe lasse. Ich möchte ihm nicht nachlaufen wie ein Hündchen. Das bin ich eigentlich nicht. Wenn er wirklich gerade vor lauter Uni nicht so richtig weiß, wo ihm der Kopf steht, dann ist das so. Dann geht er mal rudern, mal wie heute zum Spieleabend und mehr geht nicht. Nur irgendwann geht bei mir auch nicht mehr. Ich muss es noch ehrlich für mich machen. Mein Leben noch ehrlicher machen, sodass mich dies nicht mehr „runter reisst“. Ich liebe ihn und ich bin leider ein wirklich gutmütiger Trottel. Eigentlich sind wir beide so, in der Beziehung waren wir das zumindest. Er hat es abgelegt, zumindest zum Teil. Vielleicht muss ich es auch weiter noch ablegen. Damit ich meine Position trotzdem besser vertrete. Ich werde sagen, wenn mich was stört. Anders macht es keinen Sinn, dann mach ich ja nur noch das was er möchte – wo bleibe da ich? Das werde ich nicht tun. Jetzt telefoniere ich gleich erst mit einer Freundin. Dann werde ich heute Sport machen, laufen gehen oder Radergometer. Vielleicht dann nachher noch was für die Uni tun. Ich muss die Enttäuschung von ihm irgendwie aus meinen Gedanken bekommen. Damit ich ihm nicht schreibe. Morgen wird es ein riesiger Stich sein, wenn er nicht da ist. Aber momentan rechne ich nicht damit. Manchmal frage ich mich wirklich – was hab ich ihm getan, dass er mich so behandelt? Obwohl es unter Umständen nicht mal nur an mir liegt, sondern einfach das seine Art ist, wie er zurzeit ist. Das macht es nicht besser und einfacher für mich.

Drückt mir die Daumen. Nicht für uns, sondern einfach für. Klingt schon ein wenig egoistisch, aber ich glaube, ich brauche das gerade für mich allein.

Eure Luzifel

30.12.2016 10:59 • x 2 #126


Luzifel
Er kommt morgen Abend nicht.

Vielleicht sollte ich daraus endlich etwas lernen.

30.12.2016 11:43 • x 1 #127


Luzifel
Lerne von gestern,
lebe für heute,
hoffe für morgen.

30.12.2016 12:55 • #128


L
Zitat von Luzifel:
Er kommt morgen Abend nicht.

Vielleicht sollte ich daraus endlich etwas lernen.


Das ist gut. Macht euren Vierer. Löse Dich.

30.12.2016 13:33 • #129


jonny87
Liebe Luzifel, ich lese immer noch gern deinen Thread. Und ich glaube es ist Zeit. Zeit, um den Tatsachen ins Auge zu sehen. Er ist nicht mehr dein Freund und hat sich gegen Dich entschieden. Lass ihn los.

Du kennst ja auch meine Geschichte. Und ich habe in den letzten Wochen ähnliche Gefühle wegen meiner Ex Partnerin gehabt. Ich habe ihr Verhalten auch als sehr enttäuschend empfunden und habe die Konsequenz daraus gezogen. Kompletter Kontaktabbruch.

Ich versuche seitdem offen für Neues zu sein und das macht mir wirklich Freude. War vorgestern zum Beispiel das erste Mal in meinem Leben beim Yoga. Es gibt so viele Dinge die darauf warten, von uns entdeckt zu werden. Unsere Ex Partner gehören nicht dazu.

Ich wünsche Dir einen schönen Jahresabschluss und vor allem viel Kraft und Mut für das neue Jahr!

LG

30.12.2016 13:39 • #130


Luzifel
Auf die Gefahr hin als unbelehrbar zu gelten: Die Situation hat sich geklärt. Wir feiern zu viert. Ist auch alles in Ordnung. Ich werde jedoch bei Till im Wohnzimmer übernachten, weil unten die Schlafmöglichkeit darin bestände, dass ich mit ihrem Kumpel auf einer Schlafcouch schlafe, das möchte ich nicht. Die Situation ist so in Ordnung. Werde morgen Abend hinfahren, meine Tasche bei Till abstellen und dann eine Etage tiefer gehen. Silvester mit unsern Nachbarn, ihrem Kind und dem Kumpel verbringen. Zum Schlafen dann nach oben gehen und morgens mit Till frühstücken. Danach werde ich mich auf nachhause machen.

Ich bin sehr emotional. Wie es wahrscheinlich bei vielen Frauen der Fall ist. Ich hab jetzt einfach mal ein Zitat aus einem anderen Thread geklaut.

Zitat von BastiBoy:
versuch mal bitte nicht jedes kleinste Wort auf die Waagschale zu legen und nicht in jedem Satz zwischen den Zeilen zu lesen. Meistens ist nur das gemeint was tatsächlich geschrieben steht. (besonders bei Männern)


Es ist einfach so unglaublich passend, daher wollte ich es hier bringen. Ich muss noch ein bisschen lernen nicht in alles soviel rein zu interpretieren weder gut noch schlecht. In diesem Falle war es schlecht. Er hat mir wirklich nett und lieb geantwortet, er wäre nicht in Partylaune, ich könnte trotzdem gern bei ihm schlafen, er hätte auch schon was zum Frühstück gekauft etc. Das ehrliche auf sich zukommen lassen, ist bisher nur zu 90% ehrlich.

LonelyXmas und jonny87: Ihr habt natürlich beide recht. Wir machen jetzt was zu viert und ich schlafe dann nur bei ihm. Es ist in Ordnung. Das mit dem lösen, der Freundschaft oder was auch immer werden wir sehen. Ich weiß, ich mach es mir damit nicht wirklich leichter. Aber die letzten sechs Wochen waren bis heute und gestern für mich wirklich so in Ordnung und wichtig ist doch, dass ich für mich damit umgehen kann, oder? Die Zeit schreibt die weitere Geschichte.
Und jonny87 – ich weiß, dass er nicht mehr mein Freund ist. Aber ich bin mir immer noch sicher, dass ich nicht möchte, dass er ganz aus meinem Leben als ein Freund verschwindet. Das möchte ich nicht. Ich denke momentan nicht besonders weit, das kann gut oder auch schlecht sein. Manchmal hat in den Tag hinein leben, aber auch was Gutes und das möchte ich nächstes Jahr für mich umso mehr. In MEINEN Tag hinein leben. 2017 kann nur besser werden als 2016 und das möchte ich für mich auch so festhalten.
Ich möchte nächstes Jahr auch neues machen, vielleicht auch Yoga oder was Handarbeit lernen? Was mit Menschen würde mir allerdings noch viel mehr liegen. Versteht ihr diesen Zwiespalt? Ich möchte was neues, was für mich machen, aber diesen Mensch nicht aus meinem Leben verlieren. Nicht mal unbedingt als meinen Partner, sondern wirklich den Menschen an sich. Ich empfinde tiefe ehrliche Zuneigung für Till und dafür müssen wir kein Paar sein. Heute Abend bzw. morgen früh werde ich mich hinsetzen und mir Sachen für 2017 überlegen. Meine Liste, die ich hier am Anfang „erstellt“ habe, ist ganz gut abgearbeitet, wenn das putzen jetzt noch regelmäßig klappt ! Der Alltag ist in Stuttgart wieder gut eingezogen. Nächstes Jahr möchte ich mich auf meine Freizeit, aber auch auf meine Arbeit fokussieren, um dort voran zukommen. Meine Promotion gut voran zu bringen.

Ihr lest meinen Zwiespalt, aber auch die Sicherheit, dass ich ohne diesen Mensch in meinem Leben nicht möchte. Kennt ihr How I met your mother? Ich hoffe es nicht, aber vielleicht wird Till meine Robin. Ich weiß, es ist nur eine „dumme Serie“, aber auch das muss mich nicht aufhalten noch jemand anders kennen zu lernen und zu lieben.

Ich muss jetzt noch einkaufen fahren. Das wird sicher ein Spaß…

Euch einen schönen Freitag.

Eure Luzifel

30.12.2016 14:38 • x 1 #131


F
Du schreibst, dass du ihn nicht als Menschen in deinem Leben verlieren willst. Was heißt das genau? Genügt dir wirklich eine reine Freundschaft? Ich hab mir auch eingeredet, dass ich ihn in meinem Leben nicht missen möchte, Hauptsache wir haben noch Kontakt. Aber wenn wir uns getroffen haben, hat es mich fertig gemacht, ihm nicht nahe sein, ihn nicht berühren, nicht küssen zu können. Das hat mir gezeigt, dass er eben nicht nur ein Freund für mich ist und ich ihn auch nicht so sehen kann. Wie geht es dir dabei, wenn ihr euch seht? Ist da keine Sehnsucht in dir nach mehr? Reicht es dir, wenn ihr hin und wieder mal telefoniert, euch ab und zu trefft und das war´s dann? Was wäre, wenn er dir sagen würde, dass du ihm als Mensch wichtig bist, du eine gute Freundin bist, er aber keine Beziehung mehr mit dir will? Kannst du damit umgehen? Ich glaube, du redest dir das Ganze ein bisschen schön. Du kannst ihn nicht nur als guten Freund sehen. Sonst würdest du, wenn er dich abends nicht anruft wie versprochen, oder zuerst zusagt für Silvester und dann doch nicht kommt, nicht so berührt sein. Du würdest es schade finden, aber nicht mehr. Das zeigt eben, dass du noch Gefühle für ihn hast und die Hoffnung, dass es doch noch etwas mit euch beiden wird. Das Problem ist, dass du dich damit in eine Warteposition begibst. Auch wenn du dein Leben alleine lebst, deinen eigenen Aktivitäten nachgehst, du hast ihn immer im Hinterkopf. Das macht dich unfrei für etwas Neues. Ich glaube, es wäre wichtig, dass du für dich Klarheit schafft, was du wirklich willst und dann bei ihm Klarheit schaffst.

Mein Therapeut hat unlängst gesagt: Ein Mann, der wirklich will, kämpft um eine Frau. Unsere Expartner zeigen uns aber in keinster Form, dass sie uns wieder zurück haben möchten. Stattdessen interpretieren wir in alles, was sie sagen oder schreiben etwas hinein und blockieren uns dabei selbst, anstatt zu akzeptieren, dass wir loslassen müssen. Das ist eine traurige Erkenntnis.

30.12.2016 19:15 • x 4 #132


Luzifel
Hey Flussperle,

ich habe intensive Gefühle für Till – ja. Aber bevor ich ihn ganz verliere, wäre ich, so sehe ich es zumindest zurzeit, auch zu einer Freundschaft bereit. Was die Zukunft wirklich dann bringt und was ich dann in der Realität „aushalte“, wird man dann noch sehen. Als wir uns Anfang Dezember gesehen haben, war es für mich eher wieder wie bevor wir zusammen waren. Wir haben uns zur Begrüßung umarmt, aber mehr war da nicht und ich wünsche mir, dass wir wieder zusammen kommen, aber auch nur, wenn das für ihn auch in Ordnung ist, er glücklich sein kann; daher war auch an diesem Treffen das Verlangen nicht da, ihn zu küssen. Ich akzeptiere die momentane Situation. Möchte es ehrlich auf mich zukommen lassen. Dafür auch weiter an mir arbeiten. Jedoch auch für mich. Nicht (nur) für uns.

Ich kann Dir noch nicht genau sagen, wie ich reagieren würde, wenn er mir „endgültig“ nein sagt. Ich kann nicht in die Zukunft sehen, wie weit ich dann bin und auch jetzt könnte ich nur spekulieren, richtig kann man das wohl auch erst sagen, wenn man in dieser Situation ist, vorher ist alles nur Mutmaßung. Vielleicht rede ich es mir ein bisschen schön. Ich streite es nicht ab. Aber wenn ich denke, es ist oder er ist es wert, werde ich nicht damit aufhören. Wie ich auch schon gesagt habe, ich glaube nicht, dass ich durch den Kontakt zu Till etwas verpasse. Wenn jemand besonders in mein Leben tritt und er wirklich besonders ist, werde ich es merken. Und mich auch bemühen. Ich kann verstehen und nachvollziehen, dass „mein“ Weg, wie ich ihn gerade gehe, für viele nicht richtig erscheint. Aber ich habe in den letzten Monaten den Umgang mit meinem Weg gelernt. Ich gebe zu, die letzten zwei Tage haben mich nochmal umgeschmissen, kurzzeitig. Es reisst mich aber nichts mehr so aus meiner Wirklichkeit wie noch vor einiger Zeit. Natürlich hast du Recht, es sind mehr Gefühle da, als nur freundschaftliche. Aber wenn er mehr nicht mehr möchte, möchte ich mich bemühen eine Freundin zu sein. Ich glaube der Vergleich mit HIMYM und Robin Scherbatsky ist eigentlich bei mir recht passend. Schließlich trägt Ted auch die ganze Zeit noch Hoffnung in seinem Herzen bis er die Liebe seines Lebens kennen lernt. Wie gesagt nur eine Serie, aber nicht alles ist immer nur dummes Zeug. Ich leugne nichts davon, was du sagst. Aber ich glaube, das ist mein Weg. Ich gehe gerade meinen Weg und wenn er vielleicht anders ist als der von anderen und nicht der konventionelle, so hab ich ihn doch als meinen gewählt und somit ist es mein Weg. Momentan kann ich es zumeist ganz gut so handhaben und da ich mir diese Richtung ausgesucht habe, steht für mich auch zurzeit keine andere zur Debatte.

Deinen letzten Absatz finde ich…naja. Ein Mann, der wirklich will, kämpft um eine Frau. Ich finde unsere Situation 1. Noch ein bisschen unterschiedlich, weil Till mir nie so etwas gesagt hat:

Zitat von Flussperle:
ich solle endlich akzeptieren, dass es vorbei ist. Ich werd so was nie verstehen.


Und 2. finde ich die Aussage mit dem Kampf schwierig. Weil der Mann in diesem Falle Schluss gemacht hat. Und ich schreibe gerade auch mit jemand hier aus dem Forum, der selbst sagt, er hat auch schon mal Schluss gemacht und erst nach Monaten begriffen, was er tat. Er brauchte erst den Abstand und den wenigen Kontakt zu seiner Exfreundin, um zu wissen, wie wichtig sie ihm war und dann haben sie sich wieder angenähert, daher glaube ich, ganz ehrlich, dass man dies nicht so pauschalisieren kann. Es mag im Allgemeinen gelten, für den „typischen“ Mann, aber Till ist nicht der „typische“ Mann. Er ist kein Kämpfer. Und ich probiere schon lange nicht mehr in „alles“ etwas reinzuinterpretieren. Die letzten fünf Wochen bis zu diesem „Silvester-Erlebnis“ hat das auch ganz gut funktioniert. Ich hab mich einfach wieder ehrlich gefreut, wenn wir geschrieben oder telefoniert haben, wie als wo wir noch nicht zusammen waren. Es ist ein erstrebenswerter Zustand, wenn man das einfach wieder kann. 10% dazu fehlen mir jedoch noch, wie ich jetzt die letzten beiden Tage gemerkt habe. Die Erkenntnis loslassen zu müssen ist traurig, da hast du sehr Recht. Aber ich bin immer noch der Meinung, dass die Zeit mein Freund ist – und entweder führt der Kontakt dazu, dass ich mich öfter über ihn ärgere und mich irgendwann ernsthaft tief in mir drin frage – ist es wirklich das was ich noch will? Will ich wirklich ihn? Dann hilft es mir loszulassen. Oder wir kommen wieder zusammen. Vielleicht bleiben wir auch nur Freunde, aber ich bin nicht bereit diese Möglichkeiten in diesem Moment auszublenden. Ich möchte meinen Weg so weiter gehen. Ich hab ihn als meinen auserkoren und fahre mit ihm zum Großteil wirklich schon echt gut. Den Rest bringt die Zeit. Das Leben schreibt unsere Geschichte weiter, ob getrennt oder zusammen.

Das fasst wohl irgendwie meinen Beitrag hier ganz gut zusammen:
Zitat von LonelyXmas:
Ich weiß nicht ob Dein Plan aufgeht, aber ich respektiere ihn.

Da viele meinen Weg wahrscheinlich nicht mehr nachvollziehen können.

30.12.2016 20:12 • x 1 #133


E
Liebe Luzifel,

Ich lese auch nach wie vor deine Threads, habe dir auch das KS Tagebuch nachgemacht, leider weiß ich nie so viele Gedanken wie du, aber es macht Spaß die Tage zu schreiben.

Es ist völlig in Ordnung wie du deinen Weg gehst, jeder muss selbst wissen was er tut. Aber ich denke ebenso es wäre besser du lässt die Notbremse gezogen. Nur weil du den Kontakt abbrichst heißt es nicht dass du diesen nie wieder aufnehmen darfst oder kannst. Aber zuerst musst du auf der selben Gefühlsebene wie er sein. Das Problem ist, er ist jetzt einfach mit sich selbst beschäftigt, ich denke nicht einmal böse gemeint,und du hängst in der Schleife. Nicht immer, aber oft.
Ich habe es sehr bewundert, dass du diese 16 Tage KS so für dich genutzt hast, aber es wäre besser gewesen du hättest den Kontakt noch etwas gelassen.

Ich glaube auf lange Zeit gesehen, ist es für euch beide besser, wenn sich eure Wege einmal trennen. Das muss kein fürimmer sein, aber zumindest bis du wieder glücklich bist, ohne ihn.
Ich weiß das klingt hart und niemand will einen Menschen den man liebt aufgeben, ich war schon krank weil ich so Angst habe loszulassen.. immer noch.. aber in diesen 10 tagen ist es mir besser gegangen als all die Zeit davor.

Zeit heilt alle Wunden, das ist eine Tatsache.

Ich wünsche dir alles Liebe und freue mich von deiner weitern Zukunft zu lesen.

30.12.2016 23:50 • x 2 #134


Luzifel
Montag.

Besser spät als nie. Erst einmal möchte ich euch allen ein gutes Jahr 2017 wünschen! Ich hoffe, ihr seid alle gut reingekommen und der Jahreswechsel hat sich so gestaltet wie ihr euch das vorgestellt habt.

Ich muss sagen, bei mir war der Jahreswechsel wirklich schön. Vor allem eigentlich nach dem Jahreswechsel. Ich bin in meinen Studienort gekommen, hab meine Tasche zu Till gebracht, weil ich bei ihm geschlafen hab. Ich will gar nicht so richtig ins Detail gehen von dem Abend. Ich hab meine Tasche hochgebracht, wir haben eine dreiviertel Stunde einfach nur geredet bis ich dann runter bin zu unseren Nachbarn. Er hat dann nicht mit uns unten gefeiert, sondern ist oben geblieben. Wir haben dort nett gegessen (Fleischfondue) und danach Siedler gespielt, um zwölf angestoßen und uns draußen angesehen wie die anderen Leute Feuerwerk machen. Danach noch weiter Siedler gespielt bis halb zwei. Dann bin ich hoch.

Wusste da schon nicht wie es ablaufen würde, würden wir dann einfach ins Bett gehen oder noch einen Moment reden? Als ich hoch kam, hat Till eine Flasche Sekt aufgemacht, wir haben angestoßen auf das neue Jahr. Ich bin so froh, dass ich das alte Jahr jetzt hinter mir habe. Danach haben Till und ich angefangen zu reden. Nicht über uns. Einfach über alles sonst. Ich weiß, es gibt da unterschiedliche Ansichten – ihr redet nicht über euch, er will nur die freundschaftliche Schiene oder aber auch, ihr nähert euch halt über lange, intensive Gespräche wieder an. Ich möchte in meinem Inneren natürlich glauben, dass es bei uns das zweite ist. Es muss ihm ja auch erst einmal wieder klar werden, was unsere Basis war. Und das war wirklich, dass wir einfach gut reden konnten, uns vertraut haben (am Ende war ich da wohl einfach dumm, sonst wäre es nicht auseinander gegangen, ich hatte irgendwie Angst…), wir einfach gut miteinander klar kamen, über alles reden konnten. Das hat über acht einhalb Jahre unsere Beziehung ja ausgemacht. Ich glaube, das hat Till am Ende auch aus den Augen verloren, was eigentlich unsere Basis war. Aber egal. Wir haben auf jeden Fall geredet, so ab halb zwei. Irgendwann haben wir noch eine Flasche Sekt aufgemacht. Und weiter geredet. Um halb acht Uhr morgens, hab ich dann Till doch gesagt, dass ich ins Bett gehen würde. Ich musste ja den nächsten Tag noch Auto fahren und wollte auch noch ein wenig nüchtern werden dafür. Er dachte, es wäre gerade mal halb vier. Die Zeit ist geradezu verflogen wie wir da saßen und uns einfach unterhalten haben. Diese Gespräche mit ihm fehlen mir. Es war wirklich schön, dass einen Abend mal wieder zu haben. Wir hatten das öfters, gerade wenn wir abends weg gewesen waren, haben wir danach meist noch zwei Stunden im Wohnzimmer gesessen und uns einfach unterhalten. Da war es nicht wichtig, dass der andere einem im Arm hat oder geküsst hat, da ging es einfach um die Vertrautheit der Person, des Gespräches, auch wenn das jetzt schnulzig klingt, dem Einklang unser beider Seelen. Genauso war es jetzt.

Ich bin dann gegen halb acht ins Bett. Er hat sein Bett für mich geräumt, wollte im Schlafzimmer dann auf der Schlafcouch schlafen. Hat gesagt, er trinkt noch eben sein Wasser aus, dann kommt er. Ich hab nur im halben/dreiviertel Stunden-Takt geschlafen. Als ich gegen halb neun aufgewacht bin, bin ich kurz rüber. Er war einfach auf der Couch eingeschlafen, hatte sich sogar sein Handy gestellt, weil er eigentlich noch rüber kommen wollte. Hab seinen Handywecker, der auf 30 min eingestellt war, dann ausgemacht, ihn probiert zu wecken, aber er hat einfach geschlafen wie ein Stein. Hab ihn dann zu gedeckt und bin wieder ins Bett. Hab dann bis gegen halb zwölf geschlafen, bin rüber ins Wohnzimmer. Er hat immer noch geschlafen, hab ihn geweckt, in dem ich ihm durch die Haare gestrichen hab und leise mit ihm geredet. Er meinte ganz leise gemurmelt, dass wir dann jetzt frühstücken. Bin noch duschen gegangen. Hab mich dann wieder zu ihm gesetzt, ihm durch die Haare gestrichen bis er wach war. Dann haben wir in aller Ruhe gefrühstückt, um halb drei bin ich dann gefahren. Er hat mich fest am Auto gedrückt und gemeint, dass wir wegen Kino die Woche nochmal schreiben oder telefonieren.

Abends hat er mir auch gesagt, dass er mir auch gesagt, dass er den Abend gerade sehr sehr schön findet. Ich hab mich gefreut. Ich interpretiere nicht weiter. Es war ein sehr schöner Abend und ich glaube auch für uns beide, sonst hätten wir nicht bis in die Morgenstunden geredet. Ich sehe noch nicht, dass wir dadurch jetzt wieder zusammen kommen oder ähnliches. Es war ein schöner Abend – einfach ein schöner Moment. Welcher zumindest nicht falsch ist auf vielleicht unserem Weg. Aber das Jahr 2017 ist ja noch sehr jung, von daher werden wir sehen, was das Jahr so bringt. Ich werde das Silvester 2016/2017 trotz das Till sich 2016 von mir getrennt haben, als ein schönes Silvester in Erinnerung behalten, als ein Silvester, dass ich mit dem Mann verbracht habe oder zumindest den Neujahrsmorgen, der mir mehr bedeutet als sonst irgendetwas auf der Welt. Manchmal lohnt es sich für den Moment zu leben.

In diesem Sinne verbleibe ich mit noch einmal mit herzlichen Grüßen und allen lieben Wünschen für das Jahr 2017.

Eure Luzifel

02.01.2017 12:11 • x 2 #135


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