Muss ich mir die Hoffnung verbieten?

G
Im Sommer wären ich und meine Frau 19 glückliche Jahre zusammen gewesen. Doch am Freitag brach alles wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Vielleicht kommt das manchen bekannt vor, es gab kleine Anzeichen, sie war manchmal etwas abwesend, hatte weniger Interesse an mir, außerdem unüblicherweise öfters mal längere Arbeitszeiten.
Ich hab sie sogar auf einiges angesprochen, doch es gab für alles eine Erklärung und nicht zuletzt war mein Vertrauen in Sie unendlich und unsere Beziehung sehr glücklich.

Und doch scheinen sich die Anzeichen bei mir innerlich verdichtet zu haben denn als sie am Freitag erst spät nach Hause kam und bei den Fragen wo sie gewesen ist sehr seltsam reagierte, kam direkt aus dem Bauch heraus die tödliche Frage: hast du einen anderen?

Ihr Blick hat gereicht, sie musste nichts mehr sagen... ich sank in mich zusammen, ich kann es kaum beschreiben was in mir da gleichzeitig an Gefühlen, Gedanken und körperlichem einen Sturm entfachte, wo ich auch jetzt noch merke wie sich ein dicker Klumpen in meiner Brust zusammenzieht. Dieser Moment... sowas wünsche ich keinem Menschen.

Ich stellte die üblichen hilflosen Fragen
Wer? Ein Arbeitskollege... natürlich
Seit wann? 2 Monate... was? wir waren vor 2 Wochen gemeinsam in Urlaub und alles war prima.
Warum? ...keine Antwort

Aus ihr war kaum etwas herauszubekommen... ausser dem nächsten Schock... nein, es ist nicht nur eine Affaire... sie liebt ihn, und zwar mehr als mich und wenn er sie will geht sie zu ihm.

Ich kann mich kaum an die folgenden Stunden erinnern (und will es auch gar nicht)... wir... bzw. vor allem ich haben viel geredet, doch von anfang an hat sie mir wenig Hoffnung gemacht, an die ich mich aber dennoch geklammert habe.

Ich suchte in mir nach Wut und Empörung für Ihren Verrat, die Lügen und die unglaubliche Verletzung die sie mir da angetan hat, fand aber nur das ich sie noch liebe und eine starke Angst sie zu verlieren. Ich sagte ihr das ich um sie kämpfen will, wenn sie mir nur ne Chance gibt...

Doch sie ist frisch verliebt, die ganzen langen Jahre die wir hatten scheinen für sie nix mehr Wert zu sein... es fallen so verletzende Worte wie ich habe dich vermutlich nie so geliebt wie jetzt ihn... was einfach eine gemeine Aussage ist, da ICH mich noch gut an unsere Anfänge erinnere, nur sie scheinbar nicht mehr.

Es ist aber egal was ich sage, sie sagt selbst, sie hat ein Schutzschild um sich errichtet das jegliches Argument abprallen lässt und sie will auch gar nicht erst an Konsequenzen denken. (ihr neuer hat auch Familie.. 2 Kinder).

Ich mache mir immer noch Hoffnung... vielleicht zieht er sich ja zurück weil er seiner Frau nichts sagen will... doch er sagt es ihr noch am gleichen Tag...

Ich kann nachts nicht schlafen... ich halte es nicht mehr aus, gehe um drei Uhr nachts zu ihr, sie ist auch wach, und wir reden die ganze Nacht... als es dämmert machen wir einen langen Waldspaziergang... ich erinnere Sie an das was wir haben, ich versuche herauszufinden was ihr gefehlt hat und frage sie was sie an unserer Beziehung störte, versuche Chancen und Möglichkeiten aufzuzeigen.

Ich habe auch das Gefühl das ich ein wenig zu ihr durchdringe, doch wie kann es anders sein, als sie am gleichen Tag sich noch mit ihm trifft kommt sie zurück und alles ist entschieden, sie will zu ihm.

Und obwohl mein Verstand mir deutlich sagt das ich mich nur selbst quäle, das ich eigentlich keine Chance habe, schaffe ich es einfach nicht den letzten Hoffnungsfunken, der immer noch in mir brennt zu ersticken.

Auch jetzt, zwei Tage später und mit der Gewissheit das sie nächste woche eine Wohnung mit ihm bezieht hab ich diese Hoffnung noch, ich verstehe es ja selbst nicht... vielleicht klappt es ja nicht mit beiden, vielleicht geht die verliebtheit ja schnell weg und sie merkt was sie an mir hatte und alle solche Vorstellungen.
Bestärkt sogar noch von Freunden die alle der Beziehung keine großen Chancen geben... vielleicht wollen sie aber auch nur das ich mich besser fühle.

Der Gedanke an Hoffnung spendet mir ein wenig Trost, ich habe aber auch Angst das ich es mir durch dieses Festhalten nur selbst schwerer mache aus dieser Grube nochmal rauszuklettern.

Tue ich mir gerade nur selbst weh? Soll ich mich anstrengen diese Hoffnung zu ersticken? Oder passiert sowas vielleicht doch das ein Partner auch wieder zurückkommt?

16.05.2006 14:29 • #1


E
Lieber Grimmi,

es ist völlig verständlich, dass du dich an diesen Funken Hoffnung klammerst. 19 Jahre sind eine lange Zeit, es wird sicher viel Gutes in eurer Ehe gegeben haben, auch wenn du letztendlich die Zeichen nicht erkannt hast oder erkennen wolltest. Da ist es ganz natürlich, dass du innerlich hoffst, dass diese neue Liebe deiner Frau keinen dauerhaften Bestand hat.

Weisst du, ich glaube nicht, dass Menschen überhaupt fähig sind, Hoffnung im Keim zu ersticken. Vielleicht kennst du diese Sprüche :

-Dum spiro, spero. - Solange ich atme, hoffe ich.
-Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Hoffnung ist ein Teil unseres Lebens, wir hoffen so lange, bis wir erkennen, dass die Hoffnung nicht berechtigt, sondern nur Illusion ist.
Bis dahin ist es ein weiter Weg, und nur die Zeit wird dir zeigen, ob deine Hoffnung berechtigt ist.

Hoffnung ist doch die umfassende emotionale und u.U. die handlungsleitende Ausrichtung des Menschen auf seine Zukunft. Sicherlich ist Hoffnung immer begleitet von der Angst, dass das Erwünschte nicht eintreten wird, aber Hoffnung gibt dir die Möglichkeit, so zu handeln, dass es möglicherweise eintreffen könnte.


Solange du nicht vergisst, trotz aller Hoffnung dein Leben jetzt selbständig und allein zu gestalten, und es nicht an der Hoffnung auf einen Neuanfang festmachst, kannst du hoffen bis du eines Besseren belehrt wirst, oder deine Wünsche in Erfüllung gehen.

Verliere nie aus den Augen, dass beides (Neuanfang oder Ende eurer Ehe) eintreten kann, reflektiere dich und deine Beziehung, verarbeite und lerne, allein zurecht zu kommen.

Das ist alles, was ich dir dazu raten kann.


Gruss
Thilde






16.05.2006 15:12 • #2


A


Muss ich mir die Hoffnung verbieten?

x 3


L
lieber grimmi!

ich war in derselben situation wie du. ich wusste von anfang an, was ich wollte, nämlich ihn und vor allem die familie zusammenhalten. (ich weiss, das mit der familie klingt blöd.)
ich habe ihn gehenlassen. habe ihm dann gezeigt, dass ich an ihn und unsere kleine familie glaube.....
das heisst, ich war für ihn da.
ich habe versucht meinen humor nicht zu verlieren.
wir haben nächtelang diskutiert und unser problem versucht zu analysieren........
6 monate abwechselnd himmel und hölle.........(und unser sohn war 5 monate alt!)
es war grausam, eine achterbahnfahrt der gefühle und es war sehr, sehr schwer für mich......
ich konnte das alles nicht glauben. (vielleicht selbstschutz?!?)
erst als ich alles etwas nüchterner sah (vielleicht brauche ich mehr zeit als andere) und ihn dann endgültig vor die wahl gestellt habe, kam er zu mir zurück!
es ist immer noch schwer für mich, dieses gefühl, ausgetauscht zu werden ist einfach katastrophal für das selbstwertgefühl und macht einen fast kaputt. vor allem wenn man seinen partner noch liebt.
aus erfahrung kann ich dir raten zu kämpfen...........
und zu hoffen...........
denn die hoffnung stirbt zuletzt!
liebe grüsse und alles gute,
lia


16.05.2006 21:06 • #3


H
Lieber Grimmi,

nein, ich würde auch kämpfen - und ich würde sicher nicht einfach die Hoffnung aufgeben. Geht auch gar nicht, denn Hoffnung stirbt nicht nach rationalen Gesichtspunkten, wenn man einen Menschen liebt und Sehnsucht hat.

Aus eigener Erfahrung und aus einem langen Lernprozess kann ich Dir aber eines raten: Fange an - egal wie schwer es ist und wie klein die Schritte sein mögen und egal wie groß die Verzweiflung ist - Dein eigenes, von ihr unabhängiges Leben zu gestalten. Am Anfang wirst Du sicher mit einer riesigen Lähmung kämpfen, Deinen eigenen Widerstand bekämpfen müssen. Aber tue es. Gegen Deinen Willen, gegen Deine Lust, gegen Deine Angst und gegen Deine ganzen Vorstellungen - aber TUE ES UNBEDINGT. Diese Minischritte führen Dich nicht weg von ihr. Das ist gar nicht die Frage. Sie führen Dich hin zu Dir. Und dahin musst Du unbedingt kommen.

Ganz egal, wie die Geschichte ausgeht (und das Ende ist offen, das glaube ich schon), Du musst etwas für Dich tun. Ganz alleine für Dich. 19 Jahre Ehe sind eine lange Zeit. Und wenn sie wieder zu Dir finden soll, wird es nicht an dem Punkt weitergehen können, an dem ihr Euch verlassen habt. Da muss es neue Erfahrungen geben, unabhängig voneinander. Und wenn Du Dein Leben langfristig ohne sie lebst, brauchst Du das ganz genauso, diese winzigen Schritte in die Autonomie.

Ich glaube, hier in diesem Forum verstehen fast alle Deine Gefühle. Das ist das Schöne hier. Alle haben das so oder in ähnlicher Form erlebt und erlitten. Du bist nicht alleine. Und dass Deine Gefühlsachterbahn ist unendlich schwer für Dich, dass verstehen alle. Vele hier sind in diesem Prozess ein Stückchen weiter. Und sie können Dir Trost spenden und auch guten Rat geben. Das ist das eine, was Dir helfen kann. Aber Du brauchst unbedingt auch das Gefühl, dass Du etwas für Dich tust. Das das Leben nicht einfach stillsteht. Trotz all dem Schmerz und der Hilflosigkeit. Und mit all der Sehnsucht nach dem alten Leben.

Viele liebe Grüsse

Hopy

16.05.2006 22:16 • #4


G
Hallo Thilde, Lia und Hopy.

vielen lieben Dank für eure Antworten. Ich empfinde diese Hoffnung auf Rückkehr als tröstlich hatte aber angst mich zu sehr darauf einzulassen und am schluss vor lauter unerfüllter Warterei auf sie gar nicht mehr richtig selbst auf die Beine zu kommen.  Ich will mir ja auch nix vormachen.

Und ich hab Angst davor das ich dadurch, das ich ihr die Tür bewusst offen lasse nur weiteres Gefühlschaos in mir erzeuge... ich bin mir sicher das ihr panzer den sie im Moment hat irgendwann mal weg ist und sie wird dann sicher vieles entdecken was wir hatten und was man erst vermisst wenns nicht mehr da ist.... aber werden die Zweifel oder das schlechte gewissen dann für eine Rückkehr reichen oder nur für einen Anruf, der mich in Hoffnung versetzt mit nem weiteren Absturz wenn sie sich nicht erfüllt...

Andererseits, ihr sagt es ja selbst... ich kann gar nicht anders. Ich hab in mich hinein gehört und mir die Frage gestellt ob ich nur in mein altes Leben zurückmöchte aus angst vorm alleine sein oder ob ich wirklich sie zurück möchte.. und zumindest im moment würde ich wirklich wieder gerne mit ihr leben.

Und, was mich selbst in erstaunen versetzt, ich bin ihr nicht böse... enttäuscht und verletzt, aber zumindest im Kopf verstehe ich wie ihr sowas passieren kann... obwohl ich eigentlich Wut in mir erwartet hätte.

Ich verbringe wohl eindeutig zuviel zeit mit grübeln...

Ich danke euch aber für den Zuspruch und das ihr mir zuhört

Lia: war bei eurer Trennung auch eine andere im Spiel und er kam zurück? Würde mich freuen zu hören das die Hoffnung trotz der offensichtlichen verliebtheit doch nicht so abwegig ist

17.05.2006 15:11 • #5


F
Hallo Grimmi,
der Supergau in Deiner Ehe ist noch sehr frisch.
Es scheint gewisse Phasen in der Verarbeitung des Trennungsschmerzes zu geben, die fast alle Menschen in Deiner Lage durchlaufen. Lähmung gehört ebenso dazu wie Trauer, Wut, Einsamkeit, Hoffnung auf einen Neuanfang mit dem bisherigen Partner bis hin zur inneren Öffnung in Richtung auf eine neue Beziehung.

Es ist wohl wichtig für den Heilungsprozeß der Seele, diese Phasen zu durchlaufen. Bei allem Bemühen, die Dinge möglichst rational zu sehen, solltest Du Dich also diesen Gefühlen nicht verschließen, nicht gegen sie ankämpfen.
Langfristig gesehen ist das Leben mit Trennungsschmerzen eine Reise ins eigene Ich. Du wirst Dich selbst neu kennenlernen, Dich verändern.

Möglicherweise wirst Du irgendwann feststellen, daß es schwieriger ist, dem langjährigen Partner sein Handeln zu verzeihen als ihn loszulassen.
Vielleicht wirst Du aber auch eines Tages erkennen, daß es im Grunde nichts gibt, was Du ihm zu verzeihen hättest.
Liebe ist ein Glücksfall im Leben und es gibt nun mal keine Garantie, daß einen dieses Glück nicht irgendwann einmal wieder verläßt.
Die Suche nach Begründungen für den Supergau ist sicherlich wichtig, denn sie gibt einem (bei ehrlicher Selbstreflektion) die Möglichkeit, in Zukunft gewisse Fehler und Versäumnisse zu vermeiden.
Auch die Wut ist wichtig, denn was von ihr bleiben wird ist eine kritischere Betrachtungsweise der Dinge, mit denen man im Hinblick auf einen möglichen zukünftigen Partner leben kann und mit welchen nicht.

Die Einsamkeit wird wohl eine ganze Weile Dein treuer Begleiter sein - zumindest solange, wie Du für eine neue Partnerschaft nicht offen bist. Du wirst lernen müssen, mit ihr zu leben, denn die Verarbeitung von Trennungsschmerz ist meist keine Frage von Wochen oder Monaten, besonders nicht nach einer langjährigen Beziehung.
Du bist jetzt eingestiegen in die Achterbahn der Gefühle. Schau ein wenig auf die Leute, die mit in dieser Achterbahn sitzen. Du wirst hier und im Chat viele davon finden. Ihre Geschichten werden Dir helfen, wieder auf die Beine zu kommen.

Ganz viel Kraft wünscht Dir

Fred

17.05.2006 20:06 • #6


I
Hallo Grimmi,

lange habe ich hier nicht mehr geschrieben, aber deine Geschichte hat mir nach zwei Jahren den Trennung wieder die Gänsehaut auf den Rücken gezaubert.
19 Jahre Ehe, 2 Kinder, alles was liebenswert ist im Leben ging auch bei mir vor 2 Jahren kaputt.
Achterbahn der Gefühle, anders kann man den grausamen Ausnahmezustand nicht bezeichnen, der dich jetzt Tag und Nacht begleiten wird.
Auch mir wurde hier sehr geholfen, gerade auch von meiner lieben THILDE.
Sprüche, wie daraus lernen für neue Partnerschaften, wollte ich nicht hören, denn ich wollte nur meine Frau wiederhaben, koste es was es wolle.
Doch Grimmi, laß dir sagen, du und deine Gefühle werden sich im Laufe der Zeit sehr verändern. Du wirst noch einige Trennungsphasen durchlaufen und es wird sehr lange nach 19 Jahren dauern, bis du wieder einigermaßen gerade laufen kannst.
Ich wünsche dir inständig, dass es sich bei euch zum Guten wendet, denn 19 Jahre sollte man nicht einfach wegschmeißen. Auch deine Frau kann das nicht.

Bei mir sieht es heute so aus, dass meine Frau seit 1 1/2 Jahren versucht, ihr Handeln ungeschehen zu machen und wieder neu mit mir und unseren Söhnen, die bei mir leben, anzufangen.
In der Phase, in der du dich momentan befindest, wäre das damals mein allergrößter Wunsch gewesen.

Ab einem gewissen Punkt wollte ich aber nicht mehr, wollte nicht der Notnagel für gescheiterte Affären sein, ja vielleicht war ich auch zu unversöhnlich. (Eine Schwäche? Stolz?)
Ich wünschte mir, verzeihen zu können, es geht aber leider nicht.
Was ich damit nur sagen will, alles ist noch möglich, denn auch deine Frau wird aus der ersten Verliebtheit aufwachen.

Wirst du sie dann noch wollen, denn dein Gedankenkarussell
wird sich in nächster Zeit um nichts anderes drehen und das wird dich verändern.
Ich habe es am eigenen Körper erfahren, was ich nie für möglich gehalten hätte.
Solche absoluten Ausnahmesituationen können Menschen verändern.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen und versuche den Kopf oben zu behalten, auch wenn es sehr oft sehr schwer fallen wird.

Lieber Gruß

Ingma

Hallo Thilde, tausend Grüße an die Küste.

18.05.2006 13:18 • #7


G
Hallo Fred und Ingma,

vielen Dank für eure Antworten, der Zuspruch hier und auch die Hinweise helfen mir schon ein wenig weiter.

Ich bin immerhin schon soweit das ich sie ziehen lassen kann.
Ich versuch jetzt nichts mehr, ich hab ja immer noch mit ihr geredet und gehofft durchzudringen. Aber gestern (wir wohnen ja noch zusammen) hab ich ein paar mal bemerkt wie verliebt sie ist, wenn er anruft oder ihr mails schickt... das war schmerzhaft das so zu sehen wie ihr gesicht strahlt was mir gegenüber ja nur noch ne verkniffene Miene kennt, aber es war auch hilfreich.

Die Hoffnung bezieht sich eher auf das wenn sie aufwacht, wobei ich schon weiss das es sein kann das ich mich vielleicht verändere und sie evtl. gar nicht mehr will. Aber das ist eine Möglichkeit die mir im Kopf bewusst ist, mein Herz sagt mir aber das das absurd wäre.

Vielleicht ein Schritt dahin... mir wurde bewusst das ich zur Zeit viel über mich herausfinde und sie diese Möglichkeit nicht hat, im Gegenteil so wie sie auf Wolke7 schwebt ist sie überhaupt nicht mehr sie selbst. So schmerzhaft erkauft wie das ist, es ist ein Vorteil.
Ich denke auch das sie ihre Krise auch haben wird, später vielleicht, und vielleicht bin ich dann schon weiter.

Fred: Möglicherweise wirst Du irgendwann feststellen, daß es schwieriger ist, dem langjährigen Partner sein Handeln zu verzeihen als ihn loszulassen. Vielleicht wirst Du aber auch eines Tages erkennen, daß es im Grunde nichts gibt, was Du ihm zu verzeihen hättest.

Danke, das ist eine wirklich gute Aussage die mir erst mal nicht aus dem Kopf geht (ihr meinst du sicher)

Wut auf sie spüre ich immer noch nicht... ich halt MICH im Gegenteil für bescheuert, weil ich sogar Verständnis für ihre Situation aufbringen kann und sogar noch verstehe das sowas passieren kann wenn man sich verliebt und das man dann evtl. das Denken ausschaltet. Auch hier weiss ich wieder rational das die Wut mal kommen weils einem auch jeder bestätigt, aber wieder kann ich das im Moment noch nicht so glauben.

Ingma:
Bei mir sieht es heute so aus, dass meine Frau seit 1 1/2 Jahren versucht, ihr Handeln ungeschehen zu machen und wieder neu mit mir und unseren Söhnen, die bei mir leben, anzufangen. In der Phase, in der du dich momentan befindest, wäre das damals mein allergrößter Wunsch gewesen.

Ab einem gewissen Punkt wollte ich aber nicht mehr, wollte nicht der Notnagel für gescheiterte Affären sein, ja vielleicht war ich auch zu unversöhnlich. (Eine Schwäche? Stolz?)
Ich wünschte mir, verzeihen zu können, es geht aber leider nicht.

Du hast recht... ich weiss was du mir damit sagen willst, aber dennoch war meine erste Reaktion ein hoffnungsvolles es kann also doch geschehen, es gibt auch andere die wieder zurück wollten ich bin da wohl noch nicht soweit.

Wobei auch ich sie nicht zurückhaben will, nur weils mit ihm nicht klappt, sondern nur wenn sie zu mir zurück will wegen mir. Ein Weg in unser altes Leben zurück das war mir sogar schon in der Minute des geständnisses klar gabs da schon nicht mehr. Doch ein Neuanfang... das vielleicht... hoff ich.

Also nochmal vielen Dank für eure Worte

Liebe Grüsse

Dirk



18.05.2006 17:40 • #8


L
lieber dirk!

zu deiner frage: ja, es war eine andere im spiel. mein mann war heiss verliebt mit allem drum und dran.
er wollte sich von einem tag auf den anderen von uns zweien trennen, mit allen konsequenzen. scheidung, etc......
er hat sich dann mit ihr auf seinen geschäftsreisen getroffen. aber ich habe bald gemerkt, dass er sich das alles ganz anders vorgestellt hatte.
kurz: er hat sich verliebt, hat dinge zu mir gesagt, die wie feuer brannten.
wusste dann, als die erste verliebtheit vorbei war, nicht mehr ein noch aus.
er dachte sich, dass er sowieso alles kaputtgemacht hat und nichts mehr zu retten sei.
also zog sich das ding fast 6 monate hin. allerdings nur über telefon und emails.
und wie gesagt, erst als ich aufstand und endgültig gehen wollte, kam er zur besinnung. und vor allem wurde ihm erst dann klar, dass er zu weit gegangen war und versuchte alles zu retten.
jetzt will er alles ungeschehen machen.
doch glaub mir, ich weiss nicht ob sich mein entschluss, für ihn zu kämpfen sich für MICH gelohnt hat!
ich weiss im moment nur eines: ich kann nicht ohne ihn leben und es ist schwer mit ihm zu leben.
ich denke mir immer, die zeit heilt alle wunden. aber ob die zeit auch einen supergau wie diesen heilen kann, das weiss ich noch nicht.
wir werden sehen...........
lia

18.05.2006 20:13 • #9


G
Hallo Lia,

mir wurde jetzt gerade erst bewusst mit welcher Selbstverständlichkeit ich da eine dermassen persönliche Frage gestellt habe. Lieben Dank daher für deine offene Antwort.

Deine Geschichte gibt mir Hoffnung auch wenn du ja selbst sagst Du zweifelst ob du überhaupt das richtige getan hast.

Scheinbar kann ich im Moment auch nicht anders als mich auf solche Sachen zu stürzen. Ich merke ja auch das mir die Probleme die auch eine Rückkehr mit sich brächte zwar im Hinterkopf bewusst sind, ich mir aber gar nicht recht selbst gestatte darüber nachzudenken ... das sehen wir dann.

Immerhin soviel ist mir klar, ungeschehen machen geht bei sowas ja gar nicht und das will ich gar nicht... ich will nicht in mein altes Leben zurückeinsteigen, das zwar schön war aber auch seine Fehler hatte, zumindest soviel Fehler, dass meine Beziehung scheiterte.

Nein, ich wünsche mir zwar eine Chance... aber eher einen vorsichtigen Neuversuch mit Abstand. Auch glaube ich das ich es nicht ertragen könnte, wenn sie nur dann zurückkäme, weils mit dem neuen nicht klappt, nicht weil ich ihr fehle.

Aber wer weiss wie ich reagieren würde wenns wirklich so liefe, zumal ich mir ja sicher bin das ich sie noch lieb habe... ich konnte gestern abend als ich nach Hause kam nicht widerstehen und hab ihr noch gesagt das ich sie liebe... obwohl ich genau weiss das ich das in ihrer aktuellen Gefühlslage auch dem Telefonbuch hätte sagen können und ich mir nur selbst damit wehtue. Aber ich war das ganze Wochenende unterwegs und habe sie wirklich schwer vermisst und bin schwach geworden.

Lia, ich hoffe du findest wieder zu deinem Mann und umgekehrt und dass du ihm irgendwann wieder vertrauen kannst.
Oder das du die Kraft findest dich für eine Trennung zu entscheiden falls du deinen Entschluss irgendwann einmal als falsch empfindest.
Mehr, so spüre ich, sollte ich in meiner Lage nicht sagen, obwohl ich zugeben muss das mir ein paar Fragen auf den Lippen lagen.

Liebe Grüße

Dirk

22.05.2006 15:17 • #10


L
lieber dirk!

ja, es ist schon eigenartig. ich hab dich doch lieb!, das habe ich ihm auch immer gesagt. ganz egal wie weh er mir getan hat. ob er es denn nun hören wollte oder nicht. manchmal habe ich mir geschworen diese worte nicht mehr zu sagen, aber ich konnte nicht anders, denn es war und ist immer noch die wahrheit.
ich wundere mich immer noch, wie ich diese schwere zeit durchgestanden habe.
vielleicht weil ich die hoffnung nie aufgegeben habe, immer wusste was ich will und mich dabei ein klein wenig vergessen habe?!?
er sagt, genau darum liebt er mich und will das ich bei ihm bleibe.

falls immer noch fragen auf deinen lippen liegen.........ich bin für dich da.

liebe grüsse, lia

30.05.2006 10:57 • #11


E
Hey lia!
Schön das du dir dein eigenes Armutszeugnis nicht nur ausstellen lässt, sondern es dir sogar noch selbst einrahmst!

Ach fast vergessen!

Falls noch Fragen auf deinen Lippen liegen.........ich bin für dich da.

gruß  

30.05.2006 12:14 • #12


G
Oh mein Gott!
Kann denn niemanden dieses Klugscheißer abstellen?
Irgendwo muss es doch da einen Schalter geben, oder? ::)
Wenn er wenigsten nur im Chat seinen geistigen Dünnpfiff von sich geben würde. :-/

@
Jaaaaaa, ich weiß - überall wieder Schmeißfliegen.
Schon mal drüber nachgedacht?
Auf was für einen Haufen die sich wohl setzen? :P

30.05.2006 12:31 • #13


E
ne also, pro beitrag einen neuen namen

nu weiss ich auch warum tausende mitglieder registriert sind

gut , das wir mal so offen über alles gesprochen haben

den sinn das gastschreiber hier nicht mehr posten können, entfällt mir leider völlig und schafft natürlich neue verbitterung ::)

30.05.2006 13:11 • #14


G
Hallo Lia,

danke für deine Antworten Immerhin habe ich den Eindruck gewonnen das ihr euch beide auch noch liebt, das er seinen Seitenspurng ganz eindeutig als Fehler sieht und scheinbar bereit ist wenn er es kann die Verletzungen wieder gutzumachen. Falls das überhaupt geht.... aber ich hoffe wirklich für euch das ihr in der Lage seid euch irgendwann wieder auf die Zukunft und nicht auf die schmerzhafte Vergangenheit zu konzentrieren.

Leider glaube ich das man das Vertrauen ohne nachzudenken das man vorher hatte womöglich nie wieder herstellen kann.

Meine Frau ist jetzt am Sonntag ausgezogen und somit muss ich erst mal mit ganz konkreten Dingen fertigwerden und schauen das ich mit der Einsamkeit fertigwerde die mich sicher bald quälen wird, nächsten Samstag wird sie zum letzten mal kommen und den Rest Sachen holen und dann gibt sie den Schlüssel zurück... das wir ein sehr schwerer Tag.

Ich ertapp mich jetzt schon dabei das meine Gedanken zu den beiden in ihrer kuschligen neuen Wohnung fliegen wo sie jetzt sicher erst mal glücklich ihre erste gemeinsame Zeit erleben.
Ich will das gar nicht aber ich kanns irgendwie nicht verhindern daran zu denken.

Aber das mit der Hoffnung bleibt dennoch... ich denk z.b. auch dran, dass jetzt für die beiden der Alltag beginnt und sie sich überhaupt erst mal als Person kennen lernen werden... mal sehen mit welchem Ergebnis.

Bei dir war das Ergebnis ja auch so dass das neue nach gar nicht mal so langer Zeit verflogen ist... auch wenn du mir schon gut klarmachen konntest das die Liebe loszulassen unter umständen der einfachere Weg gegenüber dem kämpfen sein kann.... mein Herz sieht das allerdings ganz anders im Moment.

Ganz liebe Grüße

Dirk

30.05.2006 13:19 • #15


A


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