Zitat von Kæd:Er hat es immer wieder versucht und versucht aber sie wollen einfach nicht verstehen das wir uns lieben.
[Probleme über Probleme]
Ausziehen darf er nicht mit Mitte 20 da er Zuhause bleiben muss bis er verheiratet ist.
Aber natürlich darf er ausziehen. Jeder junge Mann in dem Alter darf das - rein rechtlich.
Letztlich spielt es keine Rolle, ob seine Eltern das aus religiösen bzw. kulturellen Gründen nicht wünschen, oder ob sie andere Gründe dafür haben:
Entscheidend ist, daß der Wille seiner Eltern ihm
wichtiger ist als seine - wie auch immer geartete - Liebe zu Dir.
Der Wille seiner Eltern dürfte ihm zeitlebens bekannt gewesen sein. Unverständlich, daß er sich
überhaupt mit Dir eingelassen hat, wenn er nun doch einknickt und sich nicht bei ihnen durchsetzt mit Dir.
Zitat:wäre das Problem mit der Familie nicht dann hätten wir sicher eine lange glückliche Zukunft.
Das denke ich nicht, denn wenn Du Deinem Freund wirklich
wichtig wärst, würde er hinter Dir stehen. Ohne wenn und aber.
Ich war über ein Jahrzehnt mit einem Mann zusammen - großteils verheiratet - der von meiner Familie abgelehnt wurde. Irgendwann hat es mir mit den ständigen Sticheleien und bösen Unterstellungen gereicht und ich brach den Kontakt ab. Es vergingen Monate, dann kamen meine Eltern wieder auf mich zu. So richtig beredet wurde das Ganze zwar nicht, aber sowohl sie, als auch der Rest der Sippe hielten sich nach der Wiederaufnahme des Kontaktes - die mich natürlich sehr freute, denn selbstverständlich liebte ich sie ja immer noch - spürbar zurück. Selbst nach der Jahre später dann erfolgten Scheidung kamen so gut wie keine Kommentare mehr.
Ich kann Deinem Freund nachfühlen, wie schwer es ist, sich gegen die Eltern abzugrenzen. Auch deren Religiösität ist mir durchaus nicht fremd - meine eigenen Eltern waren relativ alt (Kriegsgeneration), erzkatholisch und legten zeitlebens Wert auf so ein Umfeld. Wie die Deines Freundes hätte ihre Begeisterung für einen Mann, der einer anderen Religion angehört, sich in argen Grenzen gehalten. Dennoch hätten sie nicht so extrem reagiert wie die Deines Freundes und wenn doch, so hätte ich mich von ihnen abgesetzt.
Zitat:man muss sich nicht entscheiden Familie oder Freundin.
Stimmt: Er könnte ja zu Dir stehen, mit Dir zusammenziehen, sich um Euer Kind mitkümmern und dann kann
seine Familie sich überlegen, ob
sie sich für oder gegen ihn entscheiden. Ist doch keine Einbahnstraße...
Zitat:Ich verstehe nicht warum die Familie nicht sagen kann wenn du glücklich bist sind wir es auch.
Ich kann es nachvollziehen, allerdings sind sie mit ihrer fundamentalistischen Haltung hierzulande mittlerweile am falschen Ort. Ich meine: Stell Dir nur mal vor, eine Familie deutscher Ureinwohner würde so darauf rumreiten, daß nur eine christliche Deutschstämmige bei ihnen einheiraten darf, idealerweise gleicher Konfession. Die würden doch sofort als Radikale abgestempelt und gesellschaftlich geächtet.
Jenu, wenn das der Maßstab ist, so muß man leider feststellen, daß Du Dir leider einen Freund ausgesucht hast, dessen Familie umgekehrt nicht minder radikal ist. Und der sich diesem Radikalismus immerhin so verbunden fühlt, daß er diesem Clan Priorität vor einem Kontakt mit Dir gibt und Dich nun wie eine Affaire behandelt.
Zitat:Ich weis er möchte eine Abtreibung da wir schonmal darüber gesprochen haben aber ich weiß einfach nicht was das richtige ist.
Du schreibst, Du seist Christin. Meines Wissens bezieht vor allem die katholische Kirche eine recht klare Haltung zu diesem Thema - die protestantische dürfte ein wenig weichgespülter sein, ist aber prinzipiell auch nicht gerade begeistert davon, ungeborenes Leben zu zerstören.
Letztlich ist es eine
Gewissensentscheidung, die Dir niemand wirklich abnehmen kann und sollte, zumal Du diejenige bist, die mit den möglichen Folgen - für das Kind (es wird evt. vaterlos aufwachsen) ebenso wie für Dich (u.a.: besteht die Gefahr eines Ehrenmords?) wird leben müssen.
Übrigens führt Ihr meines Erachtens
keine Liebesbeziehung, sondern eine
Affaire. Denn egal, was für Liebesschwüre er Dir gemacht haben mag:
De facto bekennt er sich
nicht zu Dir und daß er Dir vorsorglich schon mal mitgeteilt hat, daß er sich im nun eingetretenen Fall der Fälle eine Abtreibung von Dir erwartet, klingt auch nicht gerade verantwortungsvoll und verbindlich. Butter bei die Fische geht anders... zudem ist ein halbes Jahr eine wirklich kurze Zeit.
Ich finde es übrigens eigenartig, daß er einerseits so sehr auf das
hört, was seine Eltern wollen, sie aber andererseits dann doch wieder besch...t, indem er sich
dennoch heimlich mit Dir weitertrifft. Wer so gestrickt ist, der hört vielleicht eines Tages auch mal auf Dich (bis dahin seine Gattin?) und trifft seine
Geliebten dann eben kurzerhand heimlich, statt klare Verhältnisse zu schaffen und mit den sich daraus ergebenden Konsequenzen umzugehen, wie ein erwachsener Mann. Klingt opportunistisch.
Sorry, daß ich keine besseren Nachrichten für Dich habe. Ich hoffe, Du gehst erst mal zu einer Schwangerschaftsberatungsstelle, das dürfte für die Entscheidungsfindung nicht das Verkehrteste sein. Außerdem drücke ich Dir ganz feste die Daumen, daß Dein Freund
keiner ist, der Dich ob dieser geänderten Ausgangslage einfach sitzenläßt.