Zum Glück bin ich auf dieses Forum gestoßen und konnte mir schon einige Beiträge durchlesen. Es ist beruhigend und schrecklich zugleich wie viele Menschen gerade leiden oder mit ihren Gedanken kämpfen. Dazu gehöre ich leider auch seit 14 Tagen, wobei es eigentlich schon länger geht, denn mein Gefühl hat mich vor 14 Tagen nur bestätigt in meiner Annahme was passieren wird.
Ich hoffe, dass ich diesen Beitrag hier eröffnen kann, damit ich mir den Kummer von der Seele schreiben kann, diese quälenden Gedanken und das ich den Kampf weiterführen kann irgendwann am Tag aus meinem Bett rauszukommen, die Tränen wegzuwischen und mein Leben weiterführen kann. vielleicht bekommt meine Geschichte hier ein Ohr und vielleicht sogar einen Kommentar, welcher mich bestärkt weiterzumachen.
Vielleicht eine Backgroundinfo, er ist 32 Jahre alt, ich 27 Jahre alt.
2 Jahre führten wir eine (in meinen Augen und in den Augen unserer Freunde und Familie) die perfekte Beziehung. Wir stritten kaum, waren eine Einheit, ein Team, ein harmonisches Paar mit der ein oder anderen Diskussion. Leider führten von Beginn an eine Wochenendbeziehung, wir wohnen 35km auseinander und er arbeitet Schicht (in derselben Firma wie ich), von daher war es immer sehr schwierig ein Treffen unter der Woche zu organisieren. Zudem hatte er am Beginn unserer Beziehung noch Meisterschule samstags. es war wirklich schwierig bis sich das ganze etwas eingependelt hatte und ich auch diese wenigen Treffen akzeptiert hatte, da ich das aus früheren Beziehungen so nie kannte. Als wir uns kennenlernten sprachen wir auch sofort über die verschiedenen Ziele die jeder im Leben hat. Mir war es immer wichtig einen Mann zu finden, der weiß was er will in seinem Leben, der sich eine eigene Familie wünscht inkl. Kinder und Hochzeit. Diese Ziele teilten wir auch miteinander. Wir sprachen öfter mal über unsere Wünsche in der Zukunft und kamen immer auf einen Nenner. Er war wirklich perfekt für mich. Er war immer für mich da, er überraschte mich oft mit Blumen, kleinen Geschenken, wir verbrachten die schönsten Urlaube miteinander. Jedes Wochenende an dem die Sonne schien machten wir Ausflüge, egal wie weit der Weg war für uns war kein Weg zu weit um schöne Erlebnisse und Erfahrungen miteinander zu teilen, sei es eine Therme oder einen Ausflug auf ein Schloss oder einfach nur ein Spaziergang mit meinem Hund in den Weinbergen. Wir liebten die Zeit zu zweit und unsere gemeinsamen Interessen. Bis sich schlagartig ab Januar 2020 alles änderte.
Er erzählte mir, dass sein älterer Bruder ungewollt Vater wird zusammen mit seiner Partnerin. Ich freute mich natürlich sehr für die beiden, aber die Freude bei ihm und auch generell in seiner Familie hielt sich bedeckt, wieso auch immer. Wir redeten viel darüber und kamen auch wieder auf unsere Zukunft zu sprechen, da sagte er auch nochmal ganz deutlich, dass er sich wirklich dieses Klischeeleben wünscht: Beziehung, Zusammenziehen, Hochzeit, Kinder, Hund.
Ich hingegen war da völlig offen, es wäre kein Problem für mich ein Kind zu bekommen und nicht verheiratet zu sein von daher war ich in dieser Vorstellung sehr flexibel, wobei der Wunsch nach Hochzeit und Kind bei mir definitiv da ist, nur die Reihenfolge spielt für mich keine Rolle.
An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich schon immer große Angst hatte in meinen Beziehung mit einem Mann zusammenzuziehen. Man gibt seine Freiheit auf, sein Alleine leben, man muss sich in vielen Dingen absprechen und Rücksicht auf den anderen nehmen. Ich habe mich hierfür noch nie bereit gefühlt, daher war auch dieser Abstand zwischen uns nicht das größte Problem für mich. Im Februar (kurz vor Corona in Deutschland) verspürte ich dann immer mehr die Sehnsucht, dass ich mir es vorstellen könnte wie ich abends nach Hause komme und er wartet auf mich, oder umgekehrt. Wie wir jeden Abend gemeinsam ins Bett gehen und noch einen Film zum einschlafen schauen. Wie wir gemeinsam Essen und unseren Alltag verbringen. Irgendwie konnte ich mich langsam mit dem Gedanken anfreunden und hatte das Gefühl, dass ich nach mehr als 1,5 Jahren Beziehung bereit war für den nächsten Schritt.
Nun komme ich zu einigen Punkten, die mir im Nachgang erst bewusst wurden.
Ende Februar kurz vor dem LockDown machen wir einen Ausflug am Wochenende zu einer Burgruine um dort spazieren zu gehen und ein Eis zu essen. Im Eiscafé kamen wir auf das Thema Ex Partner, was an sich kein ungewöhnliches Thema bei uns war, denn ich war immer froh, wenn man ehrlich zueienander war wieso damalige Beziehungen gescheitert sind und welche Traumata einfach verarbeiten musste. Aber diesmal war es anders. er fragte mich irgendwann (im Kontext sinnvoll) wie ich dazu stehe, wenn man sich nach einer Trennung nochmal bei den Ex Schwiegereltern meldet um sich zu verabschieden. Diese Frage fand ich sehr komisch, denn damit hatte ich mich nie befasst. Ende ist Ende und eigentlich muss ich mich dann auch nicht mehr von der Familie von meinem Ex verabschieden? Zumindest ist das meine Meinung. er sah das irgendwie anders, er erzählte mir, dass es ihn schon sehr beschäftigte, dass er sich nie von seinen Schwiegereltern seiner Ex Verlobten (das war seine vorherhige Beziehung) verabschieden konnte, da die beiden nicht im guten auseinander gingen und er ja nicht wüsste wie die Eltern auf ihn reagiert hätten. Er hätte sich gerne erklärt. Darauf antwortete ich ihm, dass Eltern immer hinter dem eigenen Kind stehen und ich da auch überhaupt keinen Sinn drin sehe, dass er diesen Menschen noch einmal eine Nachricht geschrieben hätte. Damit war das Thema beendet und ich habe da auch (bis heute) nie wieder drüber nachgedacht.
Anfang März kam dann die Aussage, dass er gerne das kommende Wochenende bei sich daheim verbringen möchte, weil er so viel zu tun hat. Da wurde ich stutzig, denn das war wirklich untypisch. Da wir ja nur die Wochenenden zusammen hatten konnte ich nicht verstehen, dass er mich jetzt auf einmal gar nicht sehen wollte. Aber ich gab ihm diese Freiheit und sagte, dass das okay für mich wäre, wenn er daheim Dinge zu erledigen hat. An diesem Wochenende fing auch der Corona LockDown in Deutschland an und eigentlich das Ende meiner Beziehung.
Ich wohne in meinem Eigentumshaus, welches aus einer Zweifamilienwohnung besteht. Im EG wohnen meine Eltern mit meiner pflegebedürftigen Oma und ich lebe im 1. OG mit meinem Hund alleine. Da ich ins Home Office verfrachtet wurde, aber mein Freund weiterhin in die Firma musste und Kundenkontakt hatte, haben wir beschlossen, dass wir uns erstmal nicht treffen werden, weil ich das Risiko als zu hoch empfand eventuell meine Eltern und auch meine Oma anzustecken. 14 Tage saß ich isoliert daheim von meinem Partner, Freunden und Kollegen, es war die Hölle. In dieser Zeit merkte ich umso mehr wie ich ihn vermisse und mir noch mehr wünschte, dass wir nun zusammenwohnen, dann wär er einfach bei mir und diese Sehnsucht wäre nicht so schrecklich, allerdings merkte ich auch, dass ihm das scheinbar gar nichts ausmachte. Er sagte immer wieder Naja, ich gehe ja noch normal arbeiten, du hast halt gar keine sozialen Kontakte, darum ging es doch gar nicht? Er verstand nicht, dass ich IHN ja auch sehr vermisse. Als mir am 14. Tag dann die Decke auf den Kopf fiel und ich die Schnauze voll von VideoCalls hatte, rief ich ihn an und fragte ihn, ob wir uns wenigstens zum spazieren gehen treffen könnten. Als wir uns dann auch an diesem Tag gesehen hatte, habe ich ihn gefragt, ob er mich denn überhaupt nicht vermisst. Dann sagte er ja doch natürlich, aber es wäre halt auch eine schwierige Situation mit den Corona Regeln und meinen Eltern, da hatte er natürlich total Recht, aber es gibt ja für alles eine Lösung. Nachdem wir darüber gesprochen hatten, sagte er dann auch, dass er ab kommenden Wochenende wieder bei mir schlafen wird und wir dann einfach Abstand zu meinen Eltern halten werden. Er hat sie halt immer besucht, wenn er da war. Mir kam das ganze aber sehr gezwungen vor. es kam immer alles von meiner Seite aus. Dieses fragen und betteln.
Dann fing es an, dass er mal sonntags, bevor er heimfuhr, sagte, dass er seine beiden Kartenspiele mitnehmen will. Ich fragte ihn für was? Er wohnt doch allein daheim? Dann sagte er, einfach so, damit er sie halt auch mal Zuhause hat. Oder die Aussage, dass ich ja seine Socken und die zwei Sporthosen in meinem Schrank von ihm auch wegwerfen könne, das würde er eh nie anziehen. Theoretisch stimmt das auch in den fast 2 Jahren Beziehung hat er weder die Socken noch die Hosen jemals angerührt die in meinem Schrank lagen, aber wie kam er denn jetzt darauf ich solle alles wegwerfen? Es wurde wirklich immer komischer und ich spürte in mir dann schon wieder diese Verlustängste, weil ich mein Gedankenkarussell anging.
Dann kam ein Wochenende an dem wir uns bei ihm trafen um ein bisschen Sport im Park zu machen (das war ja das einzige was man draußen machen durfte) und ich sagte zu ihm, dass ich es mir vorstellen könnte hier auch mal zu wohnen. Ja, ich war sogar bereit mein Eigentumshaus in dem meine eigenen Eltern drin wohnen zu verkaufen. ich wollte es ihm einfach Recht machen, weil er immer Angst hatte, dass es MEIN Eigentum sei und nicht SEINS. Seine Reaktion auf meine Aussage fiel sehr verhalten aus, um genau zu sein kam ein Ok. Ich fragte ihn dann gezielt, was er sich denn vorstelle für die Zukunft und er sagte ich weiß es nicht. . Naja gut, was soll ich darauf antworten, ich merkte, dass das Thema unangenehm für ihn war und beendete es dann auch.
Nach diesen ganzen Ereignissen machte ich mir so viele Gedanken und mir wurde bewusst, dass ICh gar nicht mehr weiß was ER eigentlich möchte. Er äußert sich zu nichts mehr und ist total distanziert. Als dann auch noch bekannt wurde, dass unsere besten Freunde schwanger sind, zog er sich komplett zurück. Ich hatte ihm nie Druck gemacht oder ihm gesagt, dass ich das auch möchte. Ich habe weder über Kinder noch Hochzeit gesprochen und er projizierte einfach alles auf mich.
Ende April stellte ich ihn zur Rede und fragte ihn nach seinen Wünschen und Zielen. Er schaute mich an und sagt Ich habe keine Wünsche oder Ziele. Dann fragte ich ihn wo er sich denn in 3 oder 5 Jahren sieht, immerhin wird er jetzt bald 33 Jahre alt. Auch darauf antwortete er Ich weiß es nicht, das kann ich dir nicht sagen, so weit denke ich nicht. Dann habe ich ihn gefragt, ob er sich überhaupt eine Zukunft mit mir vorstellen kann oder ob das nicht mehr in seinem Kopf ist. und dann kam die Antwort, dass er sich momentan keine weiteren Schritte vorstellen kann. Er würde merken, dass ich bereit wäre mit ihm zusammenzuziehen, aber das kann er gerade nicht. Ich habe dann gefragt, ob es an meinem Eigentumshaus liegt oder an meinem Wohnort und er sagte, das sei es nicht, aber er sieht halt meine Wohnung einfach nicht als SEINS an und er würde sich auch gerne erstmal was aufbauen. Dann hab ich gefragt wann er das machen will und wieso ER? Wieso gibt es kein WIR? Ich war jederzeit bereit, dass WIR uns etwas aufbauen. Aber da schwieg er.
Er sagte dann, es wäre sehr gut, dass ich dieses Thema angesprochen habe, immerhin wäre es auf jeden Fall mal an der Zeit nach 2 Jahren Nägel mit Köpfen zu machen wie es weitergeht, ob ich ihm etwas Zeit geben könnte, damit er sich über alles im klaren ist. Dann sagte ich zu ihm ja natürlich, denk nach und dann reden wir einfach nochmal über deine Vorstellungen. Am selben Wochenende nach dem Gespräch buchten wir unseren Mallorca Urlaub noch von Juni auf Oktober um, planten noch einen Barcelona Trip im Herbst, buchten uns Musical Tickets für September und planten unsere kommenden beiden Wochenenden an denen er mich nach Frankfurt einladen wollte. Alles fein soweit, dachte ich.
Als die neue Woche angebrochen war, merkte ich schnell, dass er über das Handy sehr distanziert war. Er antwortete kurz und sporadisch. Die liebevollen Emoji fehlten eigentlich komplett. Innerlich befürchtete ich also schon das schlimmste und versuchte mich emotional darauf einzustellen, was natürlich nicht klappt. Donnerstags klingelte es dann an meiner Haustür und meine Postfrau überreichte mir ein riesiges Paket. Ich war noch total erstaunt, weil ich gar nichts bestellte hatte und als ich das Paket öffnete lag darin eine riesige Herzbox mit einer Karte. von ihm. Er wollte mir eine Überraschung machen, ist froh, dass der LockDown vorbei ist, bedankte sich, dass ich seine Bewerbung für ihn geschrieben hatte und beendete diese Karte mit einem i love you. Logischerweise war ich erstmal verwirrt, bevor ich mich überhaupt freuen konnte und habe ihm dann sofort geschrieben, dass ich das total süß von ihm fand und ich wirklich mit so einer Überraschung überhaupt nicht gerechnet hatte. Er fragte mich dann, ob wir am nächsten Tag picknicken wollen, er würde Essen besorgen (er war immer der Versorger bei uns) und ich sollte doch unsere Picknickdecke mitbringen und ein paar Kartenspiele. Als wir uns dann freitags trafen war es von meiner Seite her pure Anspannung, weil ich einfach seine distanzierte Art nicht verstehen konnte über das Handy, dann das Paket etc. Also habe ich ihn irgendwann angesprochen, ob wir nochmal reden könnten, denn irgendwie würde ich mich unwohl fühlen und ob er mir was sagen möchte. Dann spürte ich schon wie seine Stimmung ernster wurde und er dann sagte, dass er über das Gespräch nachgedacht hatte und er nicht wüsste, ob unsere Beziehung eine Zukunft hat. Dieser Satz war wie ein Schlag in mein Gesicht. natürlich waren jetzt beim reflektieren 1000 Anzeichen von seiner Seite aus da, aber dieses Überraschungspaket, das Picknicktreffen, die frisch geplanten Urlaube, diese Unmengen an Geld die wir gerade ausgegeben hatten für die Musicals im Herbst etc. Meine Welt stand wirklich Kopf. Dann fragte ich ihn wieso er diese 2 Jahre jetzt wegeschmeissen will, was passiert sei? Er saß dann neben mir und sah mich weinen und sagte dann, die Gefühle werden nicht intensiver, sodass er sich mehr vorstellen könne. Die Gefühle reichen vielleicht für eine Beziehung wie wir sie führen, aber für mehr nicht. Ich saß da und konnte das wirklich alles nicht fassen, er wusste wie sehr ich mich jetzt emotional fallen gelassen hatte und diese weiteren Schritte mit ihm gehen wollte und seit wann hat er bitte diese Zweifel an unserer Beziehung und redet nicht mit mir? Sondern lässt mich wirklich weiter und weiter ins Unglück rennen. Ich saß noch einige Zeit fassungslos neben ihm, weinend. und irgendwann fragte ich ein letztes Mal Ist es wirklich vorbei jetzt?. Und er nickte nur ganz leicht und dann liefen ihm die Tränen über das Gesicht und mich machte das wütend. Wütend, weil ER nun Schluss macht und neben mir sitzt und weint, als müsste ich Mitleid mit ihm haben. Er wollte mir dann erklären wie leid ihm das alles tut und was für eine wundervolle, perfekte Frau ich sei, bis ich ihn unterbrach und sagte, dass mir all seine Worte gar nichts bringen und es auch nicht besser machen. Ich bin die perfekte Frau. aber scheinbar nicht für ihn und nur das zählte in dem Moment für mich. Ich sagte dann, dass ich gehen will und packte meine Sachen zusammen. Auf dem Weg zum Auto kam dann der Satz (bitte an den Anfang zurückerinnern Abschied von den Schwiegereltern) Darf ich deine Eltern nochmal kontaktieren?. Als ich diesen Satz hörte war ich fassungslos. Durch meine Schockstarre sagte ich zu ihm Mach was du willst, es ist mir sch. egal. ich storniere heute Abend unsere Urlaube und alles was wir gebucht haben und leite dir den sch. weiter. Er schwieg und weinte neben mir. Am Auto bat er mich dann darum, dass ich ihm doch bitte schreiben solle, wenn ich gut daheim angekommen bin. Ich konnte das einfach nicht fassen, dass er dann noch einen auf fürsorglich machen wollte. Ich habe dann gesagt wenns dich glücklich macht. und er sagte Ja würde es. Daraufhin knallte ich die Autotür zu und hab im Rückspiegel gesehen wie er weinend auf der Straße stand und mir hinterher schaute, als hätte ich mich von ihm getrennt.
Eine Welt ist wirklich für mich zusammengebrochen nach allem was wir erlebt haben. Es war so eine intesive Zeit mit (leider) so vielen Erinnerungen und Erlebnissen an so viele Orte, er hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich war mir wirklich zu 1000% sicher, dass er der Mann sei den ich mal heiraten werde. Das dachte ich, das dachten unsere Freunde, das dachten unsere Familien. nur er nicht.
Es vergingen 7 Tage ohne Kontakt als er mir schrieb Wie geht es dir?.
Wie es mir geht? Schlecht, sehr, sehr schlecht. ich wache morgens auf und würde am liebsten meine Augen nie mehr öffnen, ich weine, mir ist schlecht, ich habe fast 6 kg verloren, weil ich nicht mehr essen kann, meine Gedanken bereiten mir Migräneanfälle und ohne meine Eltern und meine Freunde wäre ich wahrscheinlich an der Situation schon zerbrochen. So geht es mir.
Ich antwortete ihm Soweit alles okay, und bei dir? und er sagte Ja bei mir auch ganz okay. Damit war das Gespräch auch beendet. Ich führte so viele Gespräche mit meinen Eltern und meinen Freunden und niemand wollte es wahrhaben welche Entscheidung er getroffen hatte, jeder hatte Hoffnung, außer ich. ich wusste innerlich, dass er mit mir abgeschlossen hatte, auch, wenn ich vielleicht noch 10% Hoffnung hatte auf eine 2. Chance. Ich war mir auch sicher, dass ich ein abschließendes Gespräch wollte mit Antworten auf all meine Fragen der letzten 7 Tage. Mich quälten so viele Fragen. Also schrieb ich ihm 2 Tage später, ob er sich mit mir auf einen Kaffee treffen wollte. Als er dann ja sagte und mir den Dienstag nannte, sammelte ich alle Fragen in meinem Kopf, damit ich mit einem Abschluss aus diesem Gespräch gehen konnte.
Dann kam das unfaire montags. er schrieb meinen Eltern über WhatsApp eine Abschiedsnachricht. Er könne sich vorstellen wie enttäuscht sie nun von dem Verlauf seien und er wollte sich aber bei ihnen für alles bedanken. Er hat sich bei uns immer wie daheim gefühlt und war so glücklich, dass meine Eltern immer mit Rat und Tat zu seiner Seite standen und für ihn da waren, wenn es ihm schlecht geht (seine Familie wohnt 250km weit weg). Er wird noch lange an alle schönen Tage und unseren Familienurlaub letzes Jahr in Holland denken und ich wäre ein Geschenk für die Welt und hätte nur das beste verdient blablabla. ich konnte das wirklich nicht fassen, dass diese Nachricht einen Tag vor unserem Treffen kam. Das war von ihm ja ein ganz klares Zeichen, dass ich ohne Erwartungen in dieses Gespräch gehen sollte, denn verabschiedet hatte er sich ja nun offiziell. ekelhaft. Ich habe ihn direkt danach kontaktiert und gesagt, dass ich ihn noch am selben Tag sehen will und er sagte dann auch zu. Als wir uns abends trafen fragte er mich wie es mir ginge und ich brach in Tränen aus, ich wollte stark sein, aber schaffte es nicht. Ich habe so unheimlich geweint und ihm nur gesagt du siehst ja wie es mir geht. Er saß da in Schockstarre und sagte dann nur So wie du geschrieben hattest, hatte ich den Eindruck, dass es dir nicht so schlecht geht. Ich war wirklich fassungslos und schaute ihn unter Tränen an und fragte ihn, ob er das ernst meint. Ob er wirklich denkt, dass mir die 2 Jahre Beziehung am Ars*h vorbeigehen würden? Und ich nach 1,5 Wochen Trennung wieder happy sei? Er konnte meine Reaktion überhaupt nicht fassen und dann fragte ich ihn wie es ihm denn erging und ob er noch zu 100% hinter seiner Entscheidung stand. Darauf antwortete er sofort und klar Ja! Die letzte Woche hab ich viel an dich gedacht wie es dir geht, das war nicht meine Frage, aber damit beantwortete ich mir sie selbst, es geht ihm gut. Wieder ein Schlag in die Magengrube. Ich frage ihn wie lange er schon über diese Trennung nachdachte und es kam wie aus der Pistole geschossen Seit 2 Monaten. Zurückgerechnet war es wirklich der Tag an dem wir über das Thema der Schwiegereltern Verabschiedung gesprochen hatten. Ich konnte das nicht fassen, er hat mir 2 Monate etwas vorgespielt. 2 Monate in denen wir so viele Dinge noch unternahmen, er mir Geschenke machte, schöne Worte zu mir sagte und die Zukunft plante indem er mich noch alle Urlaube buchen ließ und andere Unternehmungen.
Ich schaute ihn einfach nur fassungslos an und fragte ihn, ob er eigentlich total neben der Spur wäre. wie lange er das noch so hätte weiterlaufen lassen? Er weiß es nicht. er wusste einfach nicht wie er das sagen soll. Dann hab ich dir gesagt, daran lag es nicht, sondern du hast im Februar angefangen diese Entscheidung für dich zu treffen, hast dich emotional von mir entfernt, über die Wochen Tag für Tag mit mir und der Beziehung abgeschlossen und dich gelöst, deswegen geht es dir jetzt auch sehr gut und du fühlst dich erleichtert. Traurig. so hast du es bei allen Ex Freundinnen gemacht und ich habe dich ironischerweise damals noch darum gebebten, dass du es bei mir bitte niemals so machen sollst, sondern mit mir sprechen sollst, wenn Zweifel in dir hochkommen und du hast wieder eine Frau vor vollendete Tatsachen gestellt und emotional zerstört. Während ich diese Worte sagte liefen ihm die Tränen. Ich war wütend, dass er wieder anfing zu weinen. Er verletzte mich so sehr und hat mich so lange auf ein Abstellgleis gestellt und sich die Zeit egoistischerweise genommen um mit mir abzuschließen, während er wusste wie intensiv ich mich auf ihn einließ. Selbst wenn ich diese Zeilen hier schreibe fühlt es sich an als würde ich die Geschichte einer Freundin erzählen, weil ich nicht fassen kann, dass MIR diese Geschichte passiert ist. Dieses Schauspiel, diese Lügen, diese falschen Gefühle die letzten Wochen während ich eigentlich so glücklich mit diesem Mann war. Ich wollte von ihm noch wissen was das Überraschungspaket sollte, war das sein Abschied? Er guckte mich ganz geschockt an und sagte, das sollte kein Abschiedsgeschenk sein, das war wirklich von Herzen und das muss ich ihm glauben. Jedes Gefühl wäre bis zur letzten Sekunde echt gewesen. Alles klar. ich sagte gar nichts mehr und weinte einfach nur noch vor mich hin. Enttäuschung, Wut, Traurigkeit, Endgültigkeit. Es vergingen einige Stunden bis ich dann sagte, dass ich nun gehen werde und ihm morgen seine Sachen bringen werde die ich noch in meiner Wohnung von ihm hatte, er nickte nur.
Ich habe am nächsten Tag kaum Kraft gehabt um aus dem Bett aufzustehen, diese Tatsache, dass ich so belogen wurde konnte ich einfach nicht verkraften und verarbeiten. Sowas hört man immer nur bei anderen, nun passiert es mit mir selbst und wenn man so etwas noch nie selbst erlebt hat kann man diese Demütigung an Gefühlen gar nicht in Worte fassen. Ich sammelte meine letzte Energie und Kraft, packte seine ganzen Sachen in Kisten und Koffer. Meine Eltern haben mir angeboten, dass sie die Dinge zu ihm fahren, aber ich wollte diesen letzten Schritt selbst gehen. Er schrieb mir dann auch als er Feierabend hatte und sagte, wenn ich mich in der Lage fühlen würde, dann könne ich kommen, ansonsten wäre es für ihn völlig okay, wenn wir das ganze verschieben. Ich hatte ihm dann sofort gesagt, dass ich es hinter mich bringen will und in 1 Stunde vor seiner Tür sein werde. Als ich bei ihm ankam stand er schon vor der Tür, ich stieg aus und hab all seine Sachen vor die Tür gestellt. Als ich ins Auto steigen wollte stand er zitternd vor mir mit Tränen in den Augen und fragte, ob er mich vielleicht mal kontaktieren dürfte wie es mir denn geht? Ich zuckte mit den Schultern, Worte konnte ich nicht sprechen, sonst wäre ich in Tränen ausgebrochen. Dann sagte er, dass er sich wünschen würde, dass wir uns vielleicht bald mal wiedersehen und treffen, wenn ich dafür bereit wäre. In diesem Moment brach mein Tränendamm und ich weinte bitterlich. Wortlos stieg ich ins Auto und knallte die Autotür zu. Dann sah ich im Rückspiegel wie er an seiner Haustür stand und in Tränen ausgebrochen ist, dann bin ich losgefahren. Damit war das Kapitel beendet. Das war vor 2 Tagen.
Es ist unfassbar. Mein Kopf realisiert alles und versteht alles. Jedes so kleine Detail der letzten Wochen ergibt nun Sinn, aber mein Herz möchte das nicht wahrhaben und ist in mehr als 1000 Stücke zerbrochen. Dieses Vertrauen, diese Sicherheit. es war eigentlich alles gelogen. Ich weiß nicht mehr was an der Beziehung echt war und was für Zweifel er hatte und wie lange. Außenstehende sagen nun müsste es dir leichter fallen loszulassen , aber so einfach ist das nicht. Ich fühle mich gedemütigt, ausgenutzt, belogen, betrogen und es war einfach so unfassbar egoistisch und unfair, dass er sich über Wochen und Monate hinweg von mir verabschiedet hat. Wie kann ein Mensch so sein? Wie kann ein Mensch mit so einem Gewissen leben. Ich bin auch wirklich froh, dass er gesehen hat wie es mir wirklich geht, denn damit hatte er scheinbar wirklich nicht gerechnet. Ich glaube er hat zu knabbern daran wie er mich wirklich innerlich gebrochen hat. Aber nicht mal das gibt mir eine gewisse Genugtuung. Er will mit mir Kontakt halten und mich irgendwann wiedersehen? Wieso? Um sein Gewissen zu bereinigen?
Ich verstehe ihn nicht mehr, obwohl ich dachte, dass ich ihn in- und auswendig kenne. Ich muss die Tatsache akzeptieren, dass ich mich wirklich unfassbar in einem Menschen getäuscht habe. Ich hoffe wirklich so sehr, dass dieser Schmerz irgendwann nachlässt. Mir hängen diese schönen Erinnerungen so im Magen. Die Orte, Unternehmungen, Bilder, Fotos. Ich kriege es nicht aus meinem Kopf. Die bevorstehenden Dinge, die wir geplant hatten. Alles Daten die mir schrecklich weh tun mit dieser Erkenntnis. Ich versuche das wirklich zu verdrängen, aber sobald ich in meiner Wohnung sitze und den Platz sehe wo seine Zahnbürste stand, brennt mein Herz. Die linke Seite in meinem Bett wird nun leer bleiben. Unsere Fotos an der Wand wurden ausgetauscht. Alles schmerzt so sehr, obwohl er so ekelhaft zu mir war.
Ich bin mir auch sicher, der Tag wird bald kommen, dass er mich fragen wird Geht es dir besser? oder Wie geht es dir?
Lange Geschichte, ich hoffe sie findet Gehör. Es tat gut alles runterzuschreiben, dabei wird mir jedes Mal bewusst was er mir angetan hat, ob es das besser macht weiß ich nicht. Sehr wahrscheinlich stehe ich morgen wieder auf mit Übelkeit, Bauchweh, Tränen, verlorenen Lebensmut und allem was dazu gehört
21.05.2020 17:25 •
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