Hi Patrick!
Ich schreib gern in Deinem thread und find Deinen Selbstmordgedanken auch nicht so schlimm. Andere mögen es anders empfinden. Nimm das doch mal zum Anlass, darüber nach zu denken, ob Du manche Menschen mit solchen Gedanken nicht überforderst. Es ist nämlich sehr traurig, wenn ein junger Mensch stirbt.
Du schriebst: Es geht mir nicht primär ums tot sein, sondern vielmehr darum, dadurch Aufmerksamkeit zu bekommen.
Du sagst es. Wenn man tot ist, hat man zwar die Aufmerksamkeit, aber man hat nichts mehr davon. Die Aufmerksamkeit und alles was das Leben sonst noch zu bieten hat, kannst Du genießen, wenn du lebst.
Ich wollte mein halbes Leben lang tot sein. Dann kam ich in Lebensgefahr durch Krankheit und merkte, dass ich eigentlich gar nicht tot sein wollte. Ich wollte nur nicht mehr leiden. Der Lebenswille war und ist da. Und ich lebe furchtbar gerne.
Die Ärzte mußten Sonderschichten einlegen. Sie waren sehr stolz auf ihr Werk, denn sie retteten nicht nur mein Leben , sondern meine körperliche Unversehrtheit. Ich habs nicht übers Herz gebracht, ihnen zu sagen, dass sie umsonst geschuftet haben, weil ich ja lieber tot wäre.
Seitdem gestatte ich mir keine Selbstmordgedanken und traute mich auch mal was im Leben. Ich hätte nie gedacht, dass noch so viele tolle Erfahrungen auf mich warten.
Dei Patienten, die wegen mir nicht dran kamen an dem Tag, wo ich operiert wurde, lernte ich später kenne, als ich zu ner Nachuntersuchung kam. Die unterhielten sich darüber im Wartezimmer. Ich hab nichts gesagt davon, dass ich diejenige war, die an dem Tag alles durcheinander gebracht hatte. Die waren ganz nett und verständnisvoll, dass mein Leben wichtiger war, als ihr Untersuchungstermin.
Wenn ich tot gewesen wäre, hätte ich alle diese Aufmerksamkeiten nicht genießen können.