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Mögliche Trennung nach 13 Jahren, 2 Kinder und Haus

D
Total gruselig.
Du hast alle Zeichen übersehen, jetzt sitzt Du in der Tinte.
Aber Du hast Dich sehr bewusst und freiwillig für einen dominanten Partner entschieden und Dich felsenfest an ihn gebunden: mit Kindern.
Ich gehe deshalb davon aus, dass Du genau das so haben wolltest, sonst heiratet man ja nicht und gründet eine Familie. Jedenfalls nicht so einen Mann.

Zur chronischen Unterdrückung und Bevormundung kam also noch die emotionale Abhängigkeit.
Und was genau stört Dich jetzt?
Dass er fremdgeht?
Das war zu erwarten, wenn ein Partner so unterwürfig und 100% safe ist, reizt er halt nicht mehr.

Einer macht, der andere macht mit.
Wenn Du darauf keine Lust mehr hast, dann trennt euch, das mit den Kindern kann man ja über das 50/50 Modell regeln.

Ich bin der Meinung, dass Du durchaus wusstest, was da auf Dich zukommt, Du aber ernsthaft (!) dachtest, Du bekommst ihn mit Geduld nachgiebiger und partnerschaftlicher hingebogen.
Das Gegenteil geschah, er hat DICH gebogen.
Sieh zu, dass Du nicht zerbrichst.

24.01.2020 15:18 • x 1 #31


M
Hallo Dracarys,
danke für deine ehrliche Antwort, auch wenn es weh tut.

Zitat von Dracarys:
Ich gehe deshalb davon aus, dass Du genau das so haben wolltest, sonst heiratet man ja nicht und gründet eine Familie. Jedenfalls nicht so einen Mann.

Nein, garantiert wollte ich das nicht. Wieso wandere ich aus mit 19, kriege ich mein Leben auf die Reihe, reise Allene und mit Freunden, führe ein selbstbestimmtes Leben, um dann mich so unterdrücken zu lassen? ich weiss nicht, was für Mechanismen da arbeiten, oder welche Wunden ich aus der Kindheit habe, allerdings BEWUSST habe ich so was nie gewollt. Ich muss aber auch sagen, dass ich dachte, in der Liebe versucht man auch, den anderen eine Freude zu machen, z.B. in dem man macht, was der Andere will. Und dann macht man eben, was man selber will. Dies hat bei uns nie funktioniert. Ein Geben und ein Nehmen. So stellte ich mir Liebe vor.

Gestern hat ER mich zu einem Gespräch gebeten, was ich schon mal als positives Zeichen sehe. Aber das Gespräch lief alles andere als schön. Es drehte sich fast alles um seine Feststellung, dass wir sehr unterschiedlich sind (!). Er ist der Meinung, dass ist die Wurzel unsere Probleme. Ich dachte, ich gehe aus dem Gespräch mit einem klaren Kopf, das Gegenteil ist der Fall. Ich dachte mir, er kommt mit neuen Ideen, wie wir jetzt weiter vorgehen, zumindest die nächsten zwei Wochen. Nichts, einfach nur wir sind zu unterschiedlich. Er sagte auch, er wird nie der Mann sein, den ich mir wünsche (?!)....... er sagte auch, dass damals, wo wir geheiratet haben, hat meine Mama die Hochzeit großenteils organisiert (wir haben im Ausland geheiratet, deswegen konnten wir hier recht wenig machen, meine Mama hat viel Erfahrung mir Organisieren von Hochzeiten, wir haben ihr das zugetraut), er meinte, wenn wir das selber organisiert hätten, hätten wir wahrscheinlich gar nicht mehr geheiratet, vor lauter Streit... Ich war baff und total enttäuscht, ich habe 100% überzeugt diesen Mann geheiratet, nie hatte ich Zweifel, und jetzt höre ich zum ersten Mal, dass er eine andere Meinung war.... Dann musste ich etwas weinen, und dann sagte er, das überfordert ihn auch.... ich sagte, er muss mir doch zumindest meine Menschlichkeit lassen, er kann mich nicht betrügen und erwarten, dass ihn eine Party schmeissen.... er kann nicht erwarten, dass bei unsere Situation mir keine Tränen kommen.
Ausserdem ist mir klar geworden, dass er immer noch nicht weisst, wie dominant er ist. Seit Jahren, und auch in der Ehetherapie habe ich versucht, ihn das beizubringen. Sogar die Ehetherapeutin hat gesagt, unsere Machtgefüge ist sehr schief. Es ist klar, dass ich so extrem frustriert bin. Nein, er sieht das alles anderes.
Ausserdem musste ich die Geschichte

26.01.2020 10:49 • #32


A


Mögliche Trennung nach 13 Jahren, 2 Kinder und Haus

x 3


M
Ausserdem musste ich die Geschichte vom Krankenhaus rausholen. Damals, als mein Sohn auf die Welt kam, er hat mir entlassen, obwohl die Ärzte sagten, ich kann länger bleiben und ich selber wollte auch länger bleiben. Ich habe ihn gestern gefragt, ob er das ok fand? Eine frischgebackene Mama und auch noch frisch operiert (Kaiserschnitt) so ein Druck zu machen. Ja, klar, den nicht alles kann sich um mich drehen, er war eben der Meinung, mir geht es besser zu Hause, und ausserdem, er war ja so gelangweilt nach so viele Tage im Krankenhaus, ich hätte auch an ihm denken können. Eine egoistische Aktion sieht er nicht dahinter.
Jedenfalls, wir haben uns geeinigt, zwei Wochen überleben wir noch, wir überlegen uns irgendwas, um den Druck hier zu Hause abzubauen (Sport, Freunde treffen, usw) und nach unseren Kommunikationskurs in 2 Wochen schauen wir weiter. Das Gespräch war intensiv aber trotzdem hat es nicht in einen Streit gesendet. Wir konnten das Gespräch nach ca. 2 Stunden in ruhe (so einigermassen) beenden, was früher nicht ging.

Danke für Lesen.

26.01.2020 11:16 • x 1 #33


W
Hallo Marie,
so wie du schreibst klingt alles sehr passiv. Du wünschst dir, dass dein Mann zu dir kommt, aber du kannst ihm doch auch einen Schritt entgegen kommen?
Er versteht dein Problem nicht? Bist du sicher, dass du ihm das in einer ruhigen Minute erklärt hast?
Wenn du Angst hast, dich zu trennen oder sogar deinen Mann anflehst zu bleiben, dann hast du leider sehr schlechte Karten, dass er sich ändert.
Wenn du mit ihm auf Augenhöhe sein willst, dann musst du dich auch so benehmen. Viel Glück!

26.01.2020 14:21 • x 1 #34


M
Danke Wewerad für deine Antwort...
Zitat von Wewerad:
Du wünschst dir, dass dein Mann zu dir kommt, aber du kannst ihm doch auch einen Schritt entgegen kommen?

Ja. Ich tue und mache und von ihm kommt recht wenig. Sein Beitrag ist so zu tun, als ob nix wäre. Mir würde schon ein Lächeln von ihm sehr helfen, oder ein nettes Wort. Aber es kommt nichts. Totale Gleichgültigkeit oder genervt sein. Was mich noch aggressiver macht.
Jetzt ist er wieder raus gegangen, er geht mir aus dem Weg, sein kalter und arroganter Blick kann ich nicht mehr ertragen. So viel Kälte, wie bei seinen Eltern, bringt mich langsam aber sicher um.

26.01.2020 15:25 • #35


D
Mehr vom gleichen bringt mehr vom gleichen Ergebnis.
Wenn Du noch mehr machst und tust, Dich noch kleiner machst, noch mehr weinst und noch mehr bettelst und flehst, dann bekommst du noch mehr Verachtung, Kälte und Ignoranz.

Ehrlich gesagt, ich lese an keiner einzigen Stelle, dass er Dich aufrichtig liebt, schätzt und gut behandelt.
Für wen oder was strampelst Du Dich da ab?
Es wird kein Wunder geschehen, weil euer Machtgefüge seit langer, langer Zeit völlig aus dem Ruder ist.
Liebte er Dich, gäbe es ernsthafte Bemühungen und Besserungen.
So zu tun, als sei nichts ist eines erwachsenen Menschen nicht würdig.
Andererseits: Mehr Invest ist ihm diese Ehe nun mal nicht wert.
Nur echte Gutmenschen würden ihm jetzt Hilflosigkeit als edlen Ausweg für sein mieses Verhalten andichten.

26.01.2020 15:42 • x 1 #36


M
Zitat von Dracarys:
Nur echte Gutmenschen würden ihm jetzt Hilflosigkeit als edlen Ausweg für sein mieses Verhalten andichten.

Hahaha, da musste ich lachen, danke für deine Worte!

Zitat von Dracarys:
Liebte er Dich, gäbe es ernsthafte Bemühungen und Besserungen.

Ja, das sehe ich auch so. Nur es tut so weh, dass so zu akzeptieren und ein Schlussstrich zu ziehen... Übrigens alle sagen mir das gleiche, Freunde, Familie usw... Ohje, eigentlich weiss ich was zu tun ist...

26.01.2020 17:23 • #37


Gash
Zitat von Marie_83:
Ich habe ihn gestern gefragt, ob er das ok fand? Eine frischgebackene Mama und auch noch frisch operiert (Kaiserschnitt) so ein Druck zu machen. Ja, klar, den nicht alles kann sich um mich drehen, er war eben der Meinung, mir geht es besser zu Hause, und ausserdem, er war ja so gelangweilt nach so viele Tage im Krankenhaus, ich hätte auch an ihm denken können. Eine egoistische Aktion sieht er nicht dahinter.



Unfassbar!




Und DU machst eine Therapie, um DICH besser zurücknehmen zu können?

Hab doch keine Angst, Dich zu trennen. - Dein Leben wird besser - und Du wirst einen Mann kennenlernen, der mit Dir zusammen schwingt, der zu DIR passt.

Bei diesem Perfektionisten wird das 50:50 Wechselmodell doch prima funktionieren. Nur Mut! Und lass Dir ja nicht in der Therapie Deine gesunden Wutgefühle unterdrücken, sondern formuliere lieber als Ziel, die Trennung gut zu wuppen.

26.01.2020 17:23 • #38


M
Zitat von Gash:
Und DU machst eine Therapie, um DICH besser zurücknehmen zu können?

Also hauptsächlich, um mein Selbstwertgefühl wieder zu stärken und Mut wieder zu finden. Entweder, um zusammen die Beziehung zu retten oder eben eine Trennung durchzuführen...

26.01.2020 17:27 • #39


P
Hast du eigentlich schon dasselbe gemacht wie dein Mann, nämlich eure Unterlagen kopiert?

Du schreibst die ganze Zeit über deine Gefühlsebene und welche Ängste du hast. Aber dich aktiv informiert, was auf dich zu käme, wenn ihr euch wirklich trennen würdet, hast du auch nicht. Denn erst dann wäre Zeit für Angst bzw eine gewisse Sicherheit, weil du weißt, was geht und was nicht.

Also neben deiner Therapie, den Gesprächen mit deinem Mann, suche doch bitte eure diversen Unterlagen zusammen und erstelle für dich Kopien. Damit kämst du ein bisschen aus der Passivität heraus und zurück zu deinem mitbestimmen, hier: mitwissen.
Ob für dich dann irgendwann ein Info Termin bei einem Anwalt in Frage kommt, entscheidest du.
Ich habe gelernt, dass wenn ich ordentlich informiert bin über meine Situation, sich ganz andere Entscheidungen ergeben können. Du wirst stärker und selbstbewußter. Also Schritte zurück zu deinem alten ich.

26.01.2020 18:09 • #40


M
Hallo Perzet,
ja, ich habe schon einen Anwalt. Er konnte mir in der Tat meine Angst etwas nehmen. Wie meine Schwester sagt, Wissen ist Macht. Am Wochenende habe ich mir endlich einen Drucker bestellt, plus Kopierpapier und viele Ordner. Ich werde wirklich alles kopieren und irgendwo verstecken (wie gesagt, ich habe inzwischen Angst vor allem). Und dann gehts wieder zum Anwalt. Schauen wir mal, was er sagt.
Vielleicht wird es mir nach einer Trennung gar nicht so schlecht gehen, wie ich mir vorstelle. Ich würde nur gerne den Kindern ein Umzug ersparen, wenn das geht. Mir gehts primär darum, ob ich und den Kindern das Haus halten können. Vor allem weil meine Schwiegereltern einen großen Teil geschenkt haben. In meiner jetzigen Verfassung traue ich mir ein Umzug nicht zu! Wie gesagt, ich habe hier keine Familie, nicht mal ein eigenes Auto. Ich sehe im Moment nur schwarz. Ich habe viel abgenommen und egal was ich mache, nehme ich nicht zu. Ich sehe wie eine Leiche aus und so fühle ich mich auch.

So, genug gejammert. Danke fürs Lesen.

28.01.2020 14:38 • x 1 #41


DieSeherin
Zitat von Marie_83:
ich habe inzwischen Angst vor allem


lass dich erst mal fest drücken ich bin ganz erschüttert über deine beiträge, weil man von woche zu woche mehr dein kleiner-werden rausliest!

und das muss jetzt wirklich aufhören, weil du da sonst nie rauskommst: entscheide dich zunächst einmal für eine trennung!

werde jetzt also bitte wirklich aktiv, binde deine schwestern und eltern mit ein, vertraue dem anwalt und mach einen schritt nach dem anderen! mach eine liste aller fragen, die du für dich geklärt haben musst. sprich mit deiner therapeutin, damit sie dir hilft deine trennungsentscheidung ruhig zu kommunizieren...

und jedesmal, wenn dir das hier durch den kopf schießt:

Zitat von Marie_83:
Trotzdem will ich an die Ehe halten, wir hatten sehr schöne Zeiten zusammen, und ich liebe ihn, und ich denke bei ihm ist noch etwas Restliebe für mich....


... bedenke, dass zwar 13 jahre mit ihm hinter dir liegen (die ja nun auch nicht alle schön waren!) und rechne dir mal aus, wieviele jahre leben und lieben noch vor dir liegen - und wie schön die sein können, wenn du sie mit einem menschen verbringen könntest, wenn du von herzen geliebt wirst und zurücklieben darfst

28.01.2020 15:41 • #42


Heffalump
Zitat von Marie_83:
Entweder, um zusammen die Beziehung zu retten

Ich glaube ja, das da nicht viel zu retten ist - hoffe aber für Dich, das es friedvoll klappt

28.01.2020 15:59 • #43


M
Lass Dich von ihm nicht so unterjochen und fertig machen. Ich würde ihn ruhig bitten, eine Auszeit zu nehmen. Du schaffst das mit den Kindern! Ausserdem gibt es ja dann auch Zeiten, in denen er sich um die Kinder kümmern muss und da hast Du dann FREI und kannst Dich um Dich kümmern! Ausserdem kannst DU dann entscheiden, welche Bilder in den Kinderzimmern hängen und was es zu essen gibt. Soll er doch zu der anderen Frau gehen, wenn er unbedingt will. Ganz so toll scheint es ja dort auch nicht zu sein, sonst hätte er ja mit einem Auszug auch nicht gedroht, sondern es einfach durchgezogen.

Und falls er dann die Beziehung weiterführen möchte, dann kannst Du ihm
Ja sagen, was die Bedingungen aus Deiner Sicht sind. Nämlich die Affäre aufzuarbeiten, damit sie Dich nicht mehr so seelisch fertig macht.

Ich glaube, Du musst unbedingt wieder zu Dir finden! Dem unerschrockenen Mädel, dass ins Ausland geht und sich vor nichts fürchtet! Deine Therapeutin soll Dein Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl aufbauen! Mach Sachen die Dir guttun. Und fühl Dich nicht für alle verantwortlich. Wenn Du gerade nicht auf der Höhe bist und die Kinder ein wenig selber glotzen... so what. Daran werden sie keine schwere Entwicklungsstörung erleiden und haben dazu noch eine ausgeglichene Mama.

28.01.2020 16:30 • x 1 #44


Gorch_Fock
Du scheinst ganz schön in Abhängigkeit gelebt zu haben. Kein Auto, keine Familie in der Nähe. Das sind aber auch die Momente wo Du Hilfe einfordern kannst. Und ja, auch ein Umzug geht da. Wenn ich da sie Worte Deines Mannes lese - gruselig. Meine Ex hat sich damals so ein Kaliber wie Deinen ausgesucht. Ich weiss warum Frauen das machen - sie zahlen halt irgendwann einen hohen Preis dafür.

28.01.2020 22:16 • #45


A


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