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Möchte es nicht mehr mitmachen,Sie aber nicht verlieren

G
Guten Morgen,
ich beschreibe mal den Konflikt, um den es sich dreht. Anfang des Jahres bin ich jemanden (39/w) näher gekommen, die ich vom Sehen her aus der Umgebung schon kannte, wir uns auch oft beim Sport über den Weg liefen. Waren damals viel zusammen, haben einiges unternommen, viele Unterhaltungen gehabt, wir kamen zusammen (um es kurz zu fassen) im Februar.

In meinen und ihren Augen passt es gut, wir mögen die Eigenheiten des anderen, manchmal mehr und weniger, wie es so ist. Und verstehen uns wirklich sehr gut.

Leider hatte sie schon Pläne, in die ich nicht eingeweiht war. Der große Traum vom Häuschen im Grünen wurde für sie durch ein vererbtes Häuschen knapp 500km entfernt im Nirgendwo (Ländliches Gebiet, mit einfach garnichts) wahr, voll renovierungsbedürftig, gleichzeitig in der Nähe (knapp 100km entfernt) ein neuer Job.

Für mich alles eine Schnappsidee. Damals haben wir viel diskutiert, doch ihre Entscheidung war eben schon gefallen, für mich war ganz klar, ich ziehe hier nicht um, vor allem nicht dorthin, ich habe einen festen Job, unbefristet, krisensicher, habe hier mein Leben und vor allem sehr viele Hobbys, an die ich auch vereinsmäßig gebunden bin und die ich gerne mache.

Normalerweise hätte ich damals sofort entscheiden müssen, vom Kopf her, ich beende das, hat doch keine Zukunft. Irgendwie habe ich diese Kurve nicht bekommen und dachte, lass es passieren, es wird sich ohnehin verlaufen. Doch es hat sich nicht verlaufen, sicher auch weil ich mehr Energie investiert habe als ursprünglich ich mir vornahm.

Von Beginn an war mir klar und das habe ich auch so immer wieder gebetsmühlenartig erwähnt, ich werde und kann ihr weder aus zeitlichen noch mangels handwerklicher Begabung helfen. Sobald das Vereinsleben wieder los geht, ist mein Wochenende jedenfalls vormittags größtenteils verplant. Den Rest brauche ich auch für mich und hätte ihn gern gebraucht für eine normale Beziehung, etwas gemeinsames unternehmen, eben zusammen sein, was man eben so macht.

Gefühlt brach das komplette Chaos aus bei ihr als es los ging, Umzug in ein völlig marodes Gebäude, Handwerker kaum zu kriegen, und ich ließ mich stellenweise ein wenig mit ins Chaos ziehen, da sie dann doch dringend Hilfe brauchte und ich ständig irgendwie für sie da war, meistens telefonisch.

Dass ich mich nicht um ihr Projekt kümmern kann, und dass ich ihr das vorher wirklich mehr als deutlich gemacht hatte, schien irgendwie wie eine Luftblase zerplatzt.

Irgendwie brachte sie das meiste selbst zu stande, es wurde dann 2 Monate später ruhiger. Wir sahen uns in er Zeit nur 2x, sie war bei mir. Und das gefiel mir überhaupt nicht. Es ging an den beiden Wochenenden nahezu nur um Versicherungen kündigen, Papierkram erledigen, Handwerkerrechnungen sondieren und zahlen, das Wochenende war rum, wir haben glaube ich nicht ein Wort über uns verloren und nur Probleme gelöst und Erledigungen gemacht. Das zweite Treffen war noch krasser, da waren wir dann im Grunde das gesamte Wochenende im Baumarkt. Dafür habe ich verschiedene Vereinsaktivitäten abgesagt, mich eigentlich auf ein nettes WE mit ihr gefreut und dann verbringen wir das Wochenende mit Erledigungen im Baumarkt.

Ich hab mir dann erstmal Bedenkzeit erbeten, da mir das nicht gefällt. Seit dem telefonieren wir wieder häufig, aber nach und nach ohne darüber großartig aktiv nachzudenken, spricht meine innere Stimme zu mir: Willst du jetzt lieber dort hin fahren und das WE dort verbringen oder willst du jetzt lieber was für den Verein machen oder das WE allein ruhig verbringen? Und ich komme immer wieder zum Gedanken, dass ich keinerlei Lust habe, das so fortzuführen wie es lief.

Spreche ich sie darauf an, geht sie inhaltlich kaum darauf ein, eher vorwurfsvoll, ob ich diese Beziehung noch wolle, ob ich überhaupt bereit dafür wäre. Ja bin ich, aber nicht für diese Art von Beziehung, für mich ist das Gefühl weiterhin für sie da, aber es schwindet nach und nach vor diesem Chaos, das für mich gefühlt deutlich höher ist als für sie. Die letzten Treffen habe ich als sehr stressbelastet empfunden und hatte regelrecht danach einen Kurz-Burnout.

Auch kam immer mehr das Gefühl auf, es geht nicht mehr um uns, es geht nicht mehr um mich, es geht nur noch um sie und ihr Projekt, mit dem sie sich meiner Meinung nach übernommen hat und es hört nicht auf. Da ein Rohrbruch, hier muss noch das saniert werden dort noch dieses saniert werden und das Ding ist meines Erachtens ein Fass ohne Boden. Hinzu kommt, dass ich mir zunehmend die Frage stelle, welche Form von Zukunft das für mich haben soll.

Ich bin hin und her gerissen, weil ich so eine Situation im Leben mit keiner anderen Frau auch nur annähernd akzeptieren würde, lediglich irgendwie denke, sie wird irgendwann zurück kommen, sie schließt das nicht aus, aber logisch betrachtet macht es angesichts der aktuellen Umstände und Energie, die sie herein steckt, keinerlei Sinn, erstmal zurück zu kommen.

Ich habe das Gefühl, sie dreht sich nur noch um sich, ihre Ideen, ihre Probleme. Ich habe oft das Gefühl, ich bin lediglich noch der Anker, irgend ein Punkt, der stabil ist in ihrem Leben, jemand, den sie immer fragen kann.

Ist sie hier, gibt es einige wenige Stunden (wirklich wenige Stunden) wo man das Gefühl hat, so könnte es bleiben, aber das hält nicht lang, weil die Probleme überwiegen und dann wieder irgendwas erledigt werden muss. Handwerkerangebote einholen, vergleichen, irgend einen Kram, den es bei ihrem Projekt zu tun gibt.

Ich frage mich oft, wieso ich das überhaupt mit mache und denke ein bisschen sehnsüchtig an die Zeit vor diesem Projekt zurück, da war alles schwerelos und leicht und so wie man sich wohl gefühlt hat, das Gefühl des Wohlfühlens ist bei mir vollständig gekippt, manchmal gehe ich nicht mal mehr ans Telefon, weil ich schon weiß, es geht wieder nur um irgend einen Elektriker oder irgend ein Stromkabel und irgendwas, worüber ich jetzt einfach nicht abends nach einem selbst stressigen Arbeitstag noch 2 Stunden sprechen mag.

Ich weiß aber nicht, wie ich aus dem Kreislauf heraus komme.

26.06.2021 07:13 • #1


Sentimentalo
Zitat von gravield:
Ich weiß aber nicht, wie ich aus dem Kreislauf heraus komme.

Beides kannst du nicht haben! Grenze dich ab und trenne dich!

Deine Partnerin wird so schnell nicht von ihrem Projekt lassen, das ist auch ganz legitim. Wenn dieses Eigenheim aber nicht zu deiner Lebensplanung und dem was für dich Wohlfühlen ausmacht gehört, kommt ihr nicht zueinander.

Eine Chance besteht noch, wenn Sie mit dem Projekt auf die Nase fällt. Aber darauf würde ich nicht warten, hoffen und harren hält manchen zum Narren!

Vielleicht findet sie einen passenden Partner in dem Datingportal myhämmer.de?
Viel Glück!

26.06.2021 07:29 • x 4 #2


A


Möchte es nicht mehr mitmachen,Sie aber nicht verlieren

x 3


G
Haha, ich musste gerade lachen mit dem Hinweis auf dieses Portal.

Ich glaube ich muss mich ein wenig lösen von dem Gedanken, an dem ich noch fest halte es war so schön als wir uns kennengelernt haben, sie wohnte noch hier in der Nähe, man war spontan abends mal spazieren, irgendwo draußen, oder abends bei mir oder ihr daheim, es war unbeschwert und angenehm.

In meinen Augen sind all die Probleme selbst geschaffen und waren absehbar, und ja, sie gehören definitiv nicht zu meiner Lebensplanung, meine Eltern haben mit so einem Großprojekt auch bei mir für Abschreckung gesorgt, weshalb ich niemals mein Einkommen darauf verwenden mochte, irgend etwas aufzubauen, auf das ich später schaue und denke: Jetzt ist es fertig und ich bin es auch.

Ich bin auch kein Handwerker und quäle mich dann auch immer ihr zu helfen oder Rat oder auch nur meine Sichtweise zu geben, weil es mir einfach egal ist, ob jetzt 2 Badewannen da installiert werden oder eine. Ich nutze sie sowieso nicht bzw. werde es nicht tun.

Im Grunde ist es innerlich ohnehin schon passiert, das einzige was noch hält ist irgend eine Hoffnung, die sowieso aber nicht in absehbarer Zeit eintritt.

Ich glaube nur, wenn ich eine Trennung kommuniziere, wird sie das garnicht realisieren, weil sie so tief mit sich beschäftigt ist.

Ich habe in letzter Zeit mehr auf mich geachtet, egoistisch auch gelebt und sagte Hey, mir ist es wichtiger Samstag mal wieder zum Training zu gehen und anschließend mit Freunden was zu unternehmen, als mit dir den neuen Bauabschnitt zu besprechen, was ja nicht mein Bauabschnitt ist, Daraufhin brach nicht einmal Diskussion aus, so nach dem Motto Ich will aber doch was mit DIR unternehmen, sondern Hmm, ok, dann machen wir das ein andermal, also es kam mir fast vor wie ein Geschäftsmeeting, das ich in Outlook halt einfach immer weiter aufschiebe und das fühlt sich sehr merkwürdig an.

Anfangs habe ich mich immer nach ihr gesehent, hatte die Erwartung, Hey, super wir sehen uns, wir machen was und wurde dann immer enttäuscht mit Ja, wir sehen uns und dann gibts was für deinen Kram zu organisieren, nicht mal, sondern non-stop. Ich war so geschafft nach den Wochenenden zuletzt, dass ich mir nach dem 2. WE gesagt habe: Ok schluss, so nicht weiter.

26.06.2021 07:37 • x 2 #3


M
Zitat von gravield:
. Anfang des Jahres bin ich jemanden (39/w) näher gekommen,

Zitat von gravield:
Leider hatte sie schon Pläne, in die ich nicht eingeweiht war.


Ihr seid erst seid Anfang des Jahres zusammen bzw. im kennenlernen. Natürlich hat sie Pläne

Zitat von gravield:
Sobald das Vereinsleben wieder los geht, ist mein Wochenende jedenfalls vormittags größtenteils verplant. Den Rest brauche ich auch für mich und hätte ihn gern gebraucht für eine normale Beziehung,

Du hast ja auch Pläne, stellst
Das Vereinsleben nach vorne
Zitat von gravield:
en beiden Wochenenden nahezu nur um Versicherungen kündigen, Papierkram erledigen, Handwerkerrechnungen sondieren und zahlen, das Wochenende war rum, wir haben glaube ich nicht ein Wort über uns verloren


Zitat von gravield:
Das zweite Treffen war noch krasser, da waren wir dann im Grunde das gesamte Wochenende im Baumarkt. Dafür habe ich verschiedene Vereinsaktivitäten abgesagt,

Es ist ihr Projekt , klar, du stehst nicht dahinter . Aber trotzdem sollte der Partner mit unterstützten. Das lese ich nicht, das du das kannst. Aber möchtest Verständnis für dich. Dein Leben soll so bleiben wie es ist, was auch ok ist , aber die fehlende Unterstützung und der fehlende Bock ist kein Pfeiler für den Aufbau einer stabilen Beziehung
Zitat von gravield:
Ich habe das Gefühl, sie dreht sich nur noch um sich, ihre Ideen, ihre Probleme.


Sie hat ja auch Probleme, aber das sind ja keine die ewig bleiben. Solltest du, wenn du sie willst, nicht einfach unterstützen ?


Also grundsätzlich lese ich hier, du bist unzufrieden weil sie ihr eigenes Ding macht. Klar, wenn ihr eine feste Partnerschaft hättet, dann spricht man mehr ab. Aber ihr wisst doch noch gar nicht wo es hingeht , und dann soll sie ihren Traum aufgeben? Vielleicht klappt es nicht, und sie wird es ewig bereuen

Du pochst eben auch sehr auf
Mein Leben ist so und so, und so will ich das es bleibt . Und ich will das du das auch willst ,das geht nicht

Ich denke, wenn dir das soviel Kummer bereitet, das sie eine andere große Leidenschaft (Zukunftsvision) hat, die du nicht teilen und unterstützen kannst solltest du dich trennen.

Ich sehe hier viel ich will wenig wir schaffen von deiner Seite aus

26.06.2021 07:46 • x 3 #4


G
Zitat:
Für mich eine Schnapsidee

Ein Fass ohne Boden


Guten Tag,

das mag ja sein, dass es für dich so aussieht. Es ist aber ihr Erbe, dass sie erhalten möchte und sie möchte dort leben. Sogar einen zukünftigen Arbeitsplatz hat sie schon. 100km finde ich auch sehr viel für einen Weg aber letztlich ist es ja ihre Sache. Die Entscheidung für ihr Projekt hat sie ja auch schon getroffen, bevor ihr euch begegnet seid.

Ihr seid mal gerade 4/5 Monate zusammen und habt euch letzte Zeit kaum gesehen. Ihr kennt euch doch wenig und seid noch in der Kennenlernphase.

Zitat:
Frage mich was das eine Zukunft für mich hat


Keine, du hast ja gesagt ein Umzug aufs Land und Jobwechsel kommt nicht in Frage für dich. Angeblich hast du das klar kommuniziert, danach schaut es aber nicht wirklich aus. Ihre Fragen ob du die Beziehung überhaupt noch willst werden ja auch nicht entsprechend beantworten.

Ihr habt da unterschiedliche Vorstellungen über die Zukunft. Also entweder wird es eine Fernbeziehung oder es folgt eine Trennung.

Zitat:
Manchmal gehe ich schon gar nicht mehr ans Telefon wenn wieder was kommt Elektriker usw

Wir waren das ganze Wochenende im Baumarkt. Das gefällt mir nicht


Ich denke mit deiner Kommunikation stimmt auch was nicht. Mach ihr eine klare Absage wenn du das nicht willst.
Abgesehen davon hast du ja ständig im Verein etwas vor. Das passt doch nicht zusammen insgesamt

26.06.2021 07:49 • x 2 #5


A
Hm. Naja, eine gewisse Zeit muss eine Beziehung auch Projekte jeglicher Art aushalten, die nun mal Zeit kosten. Allerdings sehe ich das größte Problem in der Entfernung. Wäre die Bude um die Ecke, wo du auch oft abhängst, aber ansonsten sich nicht viel ändert, sobald das Chaos beseitigt ist, wäre es ganz was anderes als ab jetzt und für immer eine Entfernungsbeziehung zu leben.

Da sie, wenn ich das richtig verstanden habe, das ja nicht als Wochenendhäuschen sieht, sondern tatsächlich dorthin umgezogen ist, musst du dich vor allem fragen: Kannst und willst du eine Beziehung auf eine Distanz von 500 km führen? Das ist ja nicht nichts.

Der derzeitige Stress ginge irgendwann vorbei. Das ist nervig, aber doch nicht das Hauptproblem. Aber die 500 km, und zwar nicht auf 2 Jahre, sondern für die Ewigkeit, sind es.

26.06.2021 07:53 • x 2 #6


OxfordGirl
Zitat von gravield:
Ich glaube nur, wenn ich eine Trennung kommuniziere, wird sie das garnicht realisieren, weil sie so tief mit sich beschäftigt ist

Naja. So richtig Beziehung kann man das, was ihr da lebt, auch nicht nennen, oder? Du bist nüchtern betrachtet ein guter Freund, den man um Rat, Hilfe und Unterstützung bittet. Natürlich darfst du hoffen, dass ihr Lebensprojekt scheitert, und sie zu dir zieht. Aber ich denke, dass du im Fall der Fälle auch eher der Sündenbock sein würdest, der nicht genug für sie und ihr Projekt getan hat. Eine Zwickmühle!

26.06.2021 07:55 • x 2 #7


Heffalump
Zitat von gravield:
Leider hatte sie schon Pläne, in die ich nicht eingeweiht war. Der große Traum vom Häuschen im Grünen wurde für sie durch ein vererbtes Häuschen knapp 500km entfernt im Nirgendwo

Für viele ist so ein Traum nicht realisierbar, für Sie hingegen schon. Find ich toll, das Sie sich diesem Traum erfüllt. Klar ist man dann mit frischem Partner dann nicht in der Honeymoon-Phase, sondern im Baumarkt.

Man könnte auch sagen, der Mensch passt - aber nicht seine Wünsche, Träume oder Ziele. Also passt es dann doch nicht. Ich, für meinen Teil, möchte auch keinen Partner, der sich in Vereinen verliert. Lieber am Häuschen schrauben.

Früher oder später wirst du es entscheiden, ob du Sie mit all ihren Ecken, Kanten und Rundungen magst - oder ob es eben nicht reicht. Weil man könnte sich ja abwechseln, Ein WE bei Verein und Grillwurst und das nächste mit Maid im Baumarkt oder Häuschen, im Grünen unter dem Sternenzelt mit Lagerfeuer

26.06.2021 08:01 • x 2 #8


E
Hier sind zwei Menschen, die sich ihr Leben gut ohne Partner eingerichtet haben. Du bist zufrieden, da wo Du bist, magst Deinen Job und bist im Verein aktiv. Sie erfüllt sich gerade mit viel Energie und Enthusiasmus einen Traum.
So weit so gut. Aber dieser Traum passt Dir nicht - Du magst dieses Haus nicht, Du magst nicht, mit wie viel Energie sie sich da reinwirft. Und ja - es trennt Euch auch. Sie plant einen Neuanfang und im Unterbewussten weißt Du, dass, wenn Du ihr beim Bad Renovieren hilfst, eines Tages ein anderer Mann darin duschen wird.
Denn: Natürlich wird das bei ihr noch dauern und wenn das Haus fertig ist, wird sie die Wochenenden auch gerne dort verbringen und ihren Garten genießen. Und Du wirst lieber mit Deinen Vereinskumpels nach dem Sport ein Bierchen trinken. Alles legitim und verständlich, man kann niemanden böse sein, aber diese beiden Leben sind halt nicht kompatibel und im Grunde wisst Ihr das beide.
Du kannst es noch eine Weile vor sich hintröpfeln lassen oder das Gespräch suchen - das ist Geschmacksache, aber die Nummer ist durch. Das einzige ist: Sei Ihr nicht böse und sorge für ein friedliches Auseinandergehen - mehr kann man hier nicht mehr tun.

26.06.2021 08:02 • x 5 #9


G
Ich versuche nochmal einige Punkte herauszuarbeiten.

Also grundsätzlich ist das für mich ok, wenn jeder Pläne hat. Was für mich nicht ok ist, dass man die wenige Zeit, die man telefoniert oder noch schlimmer, die man mit einander verbringt, nur Probleme wälzt. Das prägt ja dann nach so kurzer Zeit die Beziehung als Grundstein.

Wenn ich schon ewig zusammen bin und es ein gemeinsames Ding ist oder ein temporäres Ding, meinetwegen, aber mein subjektiver Eindruck verfestigt sich, dass ich eben ständig nur gebraucht werde um irgendwas zu lösen, wenn wir telefonieren ist es immer irgend ein handwerkliches oder technisches Problem, was gerade besteht, dann wird sich verabschiedet, wenn wir uns sehen, sind wir irgendwo unterwegs, Baumaterial zu kaufen.

Und meine Vorstellung von Beziehung ist nicht, dass ich ständig irgendwelche Erledigungen machen muss, wenn man sich nach Wochen wieder sieht. Das mag natürlich jeder anders sehen, aber umgekehrt wäre das so wie wenn ich sage, hey kommendes Wochenende habe ich Zeit und dann packe ich meine Gummihandschuhe aus und mache ausgerechnet an dem Wochenende im Jahr meinen Großputz in der Wohnung und wechsel die Reifen am Auto, all sowas, was man ja eigentlich vorher oder nachher macht, gerade dass man quality Time erlebt, wenn man schon so selten zusammen ist.

Irgendwann glaube ich setzt jeder andere Prioritäten, ich wurde zB noch nie gefragt, ob ich am WE wirklich Zeit und nichts anderes vor habe, ich habe auch meinen Freundeskreis und meine Dinge zu erledigen, aber darum gehts nie irgendwie. Auch habe ich mal einen Geburtstag gehabt im kleineren Kreise, wo ich sagte, da könnten wir an dem WE, wo sie da ist, gemeinsam hin, hat auch nicht geklappt weil irgendwas erledigt werden musste, also ich versuche schon mein Möglichstes, um die Zeit qualitativ etwas schöner zu gestalten, aber habe das Gefühl, es muss nur erledigt werden.

Das ganze geht seit Monaten so, wo wir uns erst wenige Monate kennen. Es ist wie es ist, aber ich denke schon, dass das dauerhaft für mich kein Beziehungskonzept sein kann. Für sie passt das ganz gut, denn da dreht sich sowieso nur alles um ihre Geschichten.

Zitat von Heffalump:
Für viele ist so ein Traum nicht realisierbar, für Sie hingegen schon. Find ich toll, das Sie sich diesem Traum erfüllt. Klar ist man dann mit frischem Partner dann nicht in der Honeymoon-Phase, sondern im Baumarkt. Man könnte auch sagen, der Mensch passt - aber nicht seine Wünsche, Träume oder Ziele. Also passt ...


Ne, für sie ist das auch nicht realisierbar, sie scheitert ja seit sie dort ist daran, und braucht ja deswegen permanent meine Hilfe, da sonst keiner da ist, der Lust auf so etwas hat.

Zitat von OxfordGirl:
Naja. So richtig Beziehung kann man das, was ihr da lebt, auch nicht nennen, oder? Du bist nüchtern betrachtet ein guter Freund, den man um Rat, Hilfe und Unterstützung bittet. Natürlich darfst du hoffen, dass ihr Lebensprojekt scheitert, und sie zu dir zieht. Aber ich denke, dass du im Fall der Fälle ...


Exakt so fühle ich mich auch, und so sind auch zunehmend meine GEfühle zu ihr. Was mir zunehmend auch ein merkwürdiges bis ungutes Gefühl gibt, wenn sie bei mir tagelang übernachtet, denn das macht eine Kumpeline/Freundin eben nicht. Gefühlt hat die Beziehung für mich in dem Moment geendet, wo es nicht mehr um uns ging, sondern nur noch um die Verwirklichung irgendwelcher Ziele. Angerufen wird sehr regelmäßig, aber es geht wirklich nur um Probleme Hallo, ich hab hier einen Dübel in Größe so und so, weißt du was für einen Bohrer ich brauche für diese Wand also so sind die Gespräche in etwa gelagert.

Zitat von Arnika:
Hm. Naja, eine gewisse Zeit muss eine Beziehung auch Projekte jeglicher Art aushalten, die nun mal Zeit kosten. Allerdings sehe ich das größte Problem in der Entfernung. Wäre die Bude um die Ecke, wo du auch oft abhängst, aber ansonsten sich nicht viel ändert, sobald das Chaos beseitigt ist, wäre es ganz was ...


Naja das ist so eine Sache, als wir uns kennengelernt haben, wollte sie das ganze eigentlich dann irgendwie garnicht machen, war aber in Planung, dann war die Rede von ca 1 Jahr. Jetzt wo es gestartet ist, wird überschaubar, diese Dauerbaustelle dort wird kein Jahr dauern sondern ein sehr langes Projekt. Offene Karten waren es nicht, die mir da ausgelegt wurden, ich denke, dass ich auch daher etwas nüchterner und reservierter bin, als wenn ich wüsste, ok 1 Jahr ist schnell rum.

Ich bin wahrlich kein Typ der wissen muss, was in 10 Jahren ist, aber wenn ich hier permanent alles stehen und liegen lasse, möchte ich natürlich schon eine Perspektive - wenigstens ungefähr - bekommen.

26.06.2021 16:02 • x 2 #10


Plentysweet
Eure Lebenspläne und Persönlichkeiten (Vorlieben, Freizeitinteressen, usw...) sind nicht kompatibel. Punkt.

26.06.2021 16:07 • x 4 #11


B
Zitat von Plentysweet:
Eure Lebenspläne und Persönlichkeiten (Vorlieben, Freizeitinteressen, usw...) sind nicht kompatibel. Punkt.


Sehe ich auch so, sie hat andere Ziele als er. Und mein Eindruck ist auch nicht, dass sie sonderlich zugänglich ist für ein Gespräch, wozu auch, es ist wie es ist und es bleibt wie es ist.

Der Kontakt dürfte so lange halten, wie er verfügbar ist, ich glaube auch nicht, dass ein neuer Mann das mit machen würde, sowas nervt jeden in der Kennenlernphase. Kaum jemand möchte bei dem Wetter ständig irgendwo im Baumarkt für jemanden anderen irgendwas erledigen, wo er nicht einmal weiß, ob er das für sich macht oder nicht. Mal ist das denke ich kein Thema, aber eine Fernbeziehung mit so etwas füllen? Sorry, ich frage mich grad ob ich das für eine gute Freundschaft dauerhaft mit machen würde? Ich fürchte eher mal nicht.

Ich denke sie ist in ihrem Projekt versunken und selbst wenn dieses Projekt zu Ende ist, wie soll das halten über diese Distanz ohne dass ihr eine Basis habt? Was macht ihr überhaupt, wenn ihr dann mal wirklich ein Wochenende gemeinsam zusammen seid ohne Baumarkt und Co. Vielen Paaren fehlt dann plötzlich der Inhalt und die Gemeinsamkeit, wenn die aus irgend weinem Projekt, das ja nicht einmal deins ist, bestanden hat.

Ich sehe hier keine Substanz und würde es auslaufen lassen, wenn sie nicht an einem klaren Gespräch interessiert scheint. So einfach.

26.06.2021 16:14 • #12


A
@gravield Also will sie jetzt dort wohnen oder nur so schnell wie möglich ein Wochenendhäuschen sanieren?

26.06.2021 16:19 • #13


G
Zitat von Arnika:
@gravield Also will sie jetzt dort wohnen oder nur so schnell wie möglich ein Wochenendhäuschen sanieren?


Die ursprüngliche Idee war 1 Jahr das Ding flott machen und verkaufen. Aber das Ding ist ja nichts wert, das ist ein Fass ohne Boden. Der Wegzug ist ja nicht autark, sondern gekoppelt auch an den Job, den wechselt man in der Regel ja auch nicht permanent. Also ist eigentlich sogar mein Rat gewesen mit Blick auf den neuen Job mal 1 bis sogar 3 Jahre auszuhalten.

Während sie anfangs dachte, man kann mal so eben hier und da und so weiter ständig hin und her wechseln, war mir sofort klar, dass das nicht funktionieren wird. Denn der Kram dort macht sich ja nicht von alleine.

So recht kann ich daher diese Frage nicht beantworten, weil mein subjektiver Eindruck ist, sie hat selbst keine echte Antwort auf die Frage.

Eigentlich bin ich jetzt auch an der Antwort - den Schlussstrich kann ich nicht ziehen, so einfach jedenfalls nicht, weil ich keine Antworten bekomme, wie lange das dauern soll, sie nur eben diese Antworten selber nicht hat. Ich habe auch aufgehört diese Fragen zu stellen, weil ich merke, ich bekomme keine Antworten und setze sie sicherlich damit auch unter Druck, was ich ja auch nicht möchte.

Sie ist jemand, die von Beginn an eher alles sehr leicht sieht und ich sehr kompliziert. Und später entwickelt es sich so, dass ich es immer noch als kompliziert sehe und sie dann irgendwann auch merkt, so einfach ist es doch nicht. Das hab ich schon in mehreren Bereichen und Ideen festgestellt. Sie wollte ein anderes Auto kaufen, irgend einen super günstigen gebrauchten top erhaltenen, natürlich zum Spitzenpreis Transporter, dass es sowas nicht gibt, einen super günstigen Wagen ohne Macken usw war mir sofort klar. Naja, nach ewiger Sucherei hat sie bis heut nichts passendes gefunden, ist halt doch nicht so einfach für Null Budget Top Ware zu bekommen.

Oft habe ich auch das Gefühl ich bin realistischer, obwohl ich nicht in der Suppe stecke, als sie das ist.

26.06.2021 16:30 • #14


VictoriaSiempre
Sie hat ihre Vorstellung vom Leben, Du auch. Diese passen nicht zusammen. Ihr seid beide alt genug, um das zu erkennen und daraus Konsequenzen zu ziehen. Entweder seid Ihr beide bereit für eine Fernbeziehung (liest sich bei Dir nicht so) oder es bleibt die Trennung.

Während sie sich voller Elan auf Ihr Projekt stürzt, wertest Du es ständig ab und machst es madig. Dich stört, dass es Zeit frisst (ist doch logisch, wenn grade eine Renovierung gestartet wird), es interessiert Dich nicht, Du kannst damit nichts anfangen.

Das ist legitim. Genauso legitim ist es, wenn andere wenig damit anfangen können, wenn jemand sich von seiner Scholle nicht mehr wegbewegen will und seine Freizeit gerne im Verein verbringt.

Jeder hat das Recht, so zu leben, wie er möchte. Manche Konstellationen passen dann aber halt nicht. Also sag ihr das und zieh die Konsequenzen, statt zu maulen.

Mir ist auch nicht ganz klar geworden, ob Du bisher deutlich kommuniziert hast, dass Du keine Lust auf Baumarktbesuche und andere Erwartungen an Eure Treffen hast.

26.06.2021 17:07 • x 1 #15


A


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