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Mobbing durch Arbeitskollegin - was kann ich tun?

P
Hallo, ich möchte mal eine Meinung zu einem Off-Topic-Thema hören. Ich bin 30 und habe eine Kollegin mit der ich seit ca. 7 Jahren zusammen arbeite. Sie geht Anfang nächsten Jahres in Rente.

Dazu muss ich aber sagen: Diese Kollegin ist von Grund auf eine unmögliche Person.
Ich weiß gar nicht wie ich das überhaupt erklären soll damit es verständlich ist.

Ich glaube nicht, dass ich dieses Ausmaß hier verständlich rüber bringen kann, weil es sich unrealistisch anhört, aber ich versuche es:

Also sie ist von Grund auf eine negative Person: Sie sieht in allem das schlechte, sagt, dass die ganze Welt schlecht ist. Wenn sie morgens rein kommt, fängt sie schon wieder an, was dieses oder jenes wieder passiert ist und es gibt NIE irgendetwas Positives was sie zu sagen hätte.

Manchmal sitzen wir da, und sie fängt aufeinmal von irgendwas an zu reden, obwohl keiner weiß worum es geht, da der Zusammenhang gar nicht ersichtlich ist.
Sie lästert extrem viel über andere Kollegen (sogar über ihren eigenen Mann!) und auch ich bin schon vor 4 Jahren einmal das Ziel einer ihrer Mobbingattacken geworden, weshalb es mir lange Zeit schlecht ging, da sie mir große Probleme bereitete.

Sie sagt auch über andere Leute, dass sie schlecht (oder auch gar nicht) arbeiten würden. Dazu muss man sagen, dass sie selbst den ganzen Tag eigentlich fast nichts tut, außer im Internet zu surfen.

Dass dies so ist, wissen auch alle. Aber keiner sagt etwas. Es weiß sogar unsere Chefin die aber auch nichts sagt. Nur diese Kollegin hat nicht wirklich einen direkten Vorgesetzten, weshalb sie auch nie wirklich Probleme bekommen hat.
Ich hab mich einfach die ganzen Jahre zusammen gerissen und nie mit ihr gesprochen, weil ich einfach nur Frieden wollte.

Also wie soll ich sagen, ich bin einfach nur froh, wenn sie bald weg ist, da ich glaube, dass all ihrer zerstörerischen Verhaltensweisen bei uns mit ihr verschwinden werden.

Unsere Chefin wird jedenfalls demnächst eine Sammelaktion für sie starten weil ihr Abschied geplant werden soll.
Ich bin kurz davor ihr zu sagen, dass mich das nicht interessiert, weil ich einem Menschen nur alles Gute für die Zukunft wünsche, wenn ich das auch so meine.

Ich hab mir vorgenommen ihr an ihrem letzten Tag alles vor die Füße zu kippen von den letzten Jahren, die ihr nie jemand gesagt hat, um ihr mal klar zu machen, was sie eigentlich für eine gestörte Person ist.
Würdet ihr das tun?

24.08.2017 09:22 • #1


Rüde
Wenn du bisher nicht den Mut hattest, ihr das ins Gesicht zu sagen, dann zeugt es von schlechtem Stil am letzten Tag nachzutreten. Ich würde es nicht tun. Nichts zu ihrem Abschied zu geben finde ich in Ordnung und ich würde am letzten Tag auch nicht so tun als wäre alles toll gewesen. Ich wäre einfach kühl und desinteressiert.

24.08.2017 09:29 • x 2 #2


A


Mobbing durch Arbeitskollegin - was kann ich tun?

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L
In der Regel haben Menschen, die dermaßen negativ eingestellt sind und zum Mobben neigen, selbst große Probleme.
Deswegen versuche ich solche Leute nicht zu verurteilen sondern gehe davon aus, dass sie schlimme Zeiten durchmachen und habe Mitleid. Gerade solchen Menschen versuche ich wenn möglich mal ein Lächeln auf´s Gesicht zu zaubern mit kleinen Nettigkeiten, mal ein ernstgemeintes Kompliment oder so.
Wenn das nicht möglich ist oder ich selbst das Gefühl habe Ziel dieser Leute zu werden, hat eines immer geholfen: aus dem Weg gehen, sie ins Leere laufen lassen.

Sie als miesen Mensch abzustempeln finde ich schwierig bzw. ihr erst im Nachhinein zu sagen wie blöd du sie findest. Das kannst dir dann auch sparen.

Ich frage mich weshalb du sie (wenn ihr schon jahrelang gegenüber sitzt) nicht mal ohne Vorwurf angesprochen hast, was denn der Grund ist warum sie so schlecht drauf ist?

24.08.2017 09:37 • x 1 #3


Angestellte88
Sorry, aber für mich ist das nicht nachvollziehbar.
Wenn die Dame Anfang nächsten Jahres in Rente geht, ist es doch nur noch ca. ein halbes Jahr hin.
Also Zähne zusammen beißen und durchhalten. Wenn man 7 Jahr schon überstanden hat, dann wird man das wohl auch noch irgendwie überleben, oder
Was den Abschied betrifft machst du dir auch zu viele Gedanken.
Entweder zu schenkst mit, so wie wahrscheinlich alle, obwohl sie keiner mag, oder du lässt es bleiben. Ganz einfach.
Wozu so einen Stress im Vorfeld machen. In meinen Augen verschwendete Energie und Zeit.

24.08.2017 09:41 • x 3 #4


Beta2Alpha
Ganz klar: Füße still halten.

Eine Mitarbeiterin, die so etwas am letzten Tag abziehen würde, wäre für mich als Vorgesetzter nicht mehr tragbar.
Du hattest sieben (!) Jahre Zeit das zu klären, kriegst es jetzt immer noch nicht auf die Reihe und willst dann am letzten Tag, wo tatsächlich alles erledigt ist zutreten. Das ist Rache. Rache ist böse. Also lass es.

24.08.2017 09:46 • x 1 #5


P
Danke für eure Antworten.

Zitat:
Ich frage mich weshalb du sie (wenn ihr schon jahrelang gegenüber sitzt) nicht mal ohne Vorwurf angesprochen hast, was denn der Grund ist warum sie so schlecht drauf ist?

Ich denke, dass sie vom Leben frustriert ist.
Sie hat eine Sekretärinnenstelle und ich glaube sie ist innerlich gefrustet, dass sie es in ihrem Leben nie zu etwas anderem gebracht hat. Also das ist meine Vermutung und das schließe ich aus verschiedenen Dingen die sie in all den Jahren mal nebenbei erwähnt hat.
Trotzdem kann man dafür aber nicht andere Menschen verantwortlich machen und sich wie eine Chefin aufführen (die sie nicht ist) und andere maßregeln.

Ihr habt auch recht mit eurer Kritik, dass ich es ja auch vorher ihr mal hätte sagen können.
Und ich gebe es ganz offen zu: Ich war damals noch jünger und habe mich nicht getraut ihr was entgegen zu setzen, auch weil sie schon älter ist.
Aber würde ich heute auf so jemanden treffen, würde ich natürlich anders agieren.
Wie soll man auch passend mit sowas umgehen, wenn man sowas ja noch nie erlebt hat.

24.08.2017 10:11 • #6


Kummerkasten007
Nach sieben Jahren nachtreten ist viel zu spät. Lass es gut sein.

Gab oder gibt es keinen Betriebsrat? Mein Tipp bei sowas: Mobbingtagebuch führen, bestenfalls mit mehreren Kollegen zusammen.

24.08.2017 10:15 • #7


P
Zitat:
wo tatsächlich alles erledigt ist zutreten. Das ist Rache. Rache ist böse. Also lass es.

@ Beta: Das sehe ich etwas differenzierter.
Wenn man diese Aussage zu 100% befolgen würde, dürfte es auch keine Gespräche mit dem Vorgesetzten geben. Ich bin einmal zu meiner Chefin gegangen und sie hat mit ihr gesprochen, danach wurde es etwas besser.
Hinter her habe ich durch andere gehört dass sie meinte: Ja, das hätte man auch anders klären können.
Sie hat das scheinbar als Angriff gegen sich empfunden.
Worauf ich mir nur gedacht habe, warum? War sie nicht diejenige, die mich auch immer bei meiner Chefin angeschwärzt und schlecht gemacht hat? Warum also nicht auch andersrum?

24.08.2017 10:22 • #8


L
Zitat von PapierSchere:
Trotzdem kann man dafür aber nicht andere Menschen verantwortlich machen und sich wie eine Chefin aufführen (die sie nicht ist) und andere maßregeln.


Natürlich sollte man seinen Frust nicht an anderen auslassen. Oftmals haben solche Menschen aber auch extreme Härten erlebt und einfach niemanden, der für sie da ist.

Habe so Leute auch schon erlebt und war schnell im Verurteilen und dann irgendwann mal mitbekommen, dass sie ein Kind verloren haben oder chronisch krank sind etc. Deswegen bin ich da mittlerweile vorsichtig.

Deswegen würde ich an deiner Stelle das ganze auf sich beruhen lassen.

24.08.2017 10:26 • #9


Beta2Alpha
@PapierSchere

Natürlich soll es Gespräche mit dem Vorgesetzten geben. Wenn das Gespräch mit der Mitarbeiterin selbst nicht geholfen hat, ist es der logische nächste Schritt. Das Ziel des Gesprächs ist ja nicht persönliche Befriedigung zu erzielen, sondern eine produktive Arbeitsatmosphäre wieder zu erlangen.

Aber am letzten Tag alles auf den Tisch bringen? Was soll das? Du hast doch selbst gesagt, dass mit ihr alle Probleme gehen - das wäre mir es wert noch 5 EUR extra zu geben damit sie bloß nicht verlängert.

24.08.2017 10:28 • #10


sozialtussi
Es ist bei uns in der Einrichtung einmal vorgekommen, dass wir nicht gesammelt haben.
Da handelte es sich um einen Auszubildenden, der eine einjährige Ausbildung absolviert hatte.
Die näheren Gründe tun hier nichts zur Sache.
Bei uns wird ständig gesammelt, runde Geburtstage, Geburten, Hochzeiten usw.
Wenn ich mich von einem Kollegen gar nicht gewertschätzt fühle, dann belohne ich ihn nicht noch mit einem Geschenk zum Abschied.

In deinem Fall würde ich auch nichts geben.
Und alle anderen Kollegen, die das gegen ihre Überzeugung tun, sind in meinen Augen Heuchler.
Du musst dich doch nicht am Abschiedsgeschenk beteiligen.
Dann steht dein Name eben nicht auf der Karte.
Na und?
Aber nachtreten? Nur nicht!
Du machst dich nur lächerlich und versaust deinen Ruf.

24.08.2017 10:34 • #11


G
Ignorier die alte einfach, huebsch winken und laecheln. Ist ja nur ne kollegin.
Ego in die schublade und weitermachen die ist ja eh bald weg.
gruss,
g

24.08.2017 10:58 • x 1 #12


P
Guten Abend,

ich habe nochmal überlegt und wollte noch etwas loswerden.

Also, mir ist klar, dass ich ja hier um Antworten gebeten habe. Insofern musste ich natürlich auch damit rechnen, dass möglicherweise alle sagen, dass ich meinen Plan nicht in die Tat umsetzen sollte. Und das wäre auch absolut in Ordnung, wenn das alle so sehen würden. Großen Beifall hätte ich zudem jetzt auch nicht erwartet.

Aber die Art und Weise wie hier manches formuliert wurde, erinnert mich teilweise an ein großes Problem, das wir vor allem in Deutschland haben. Nämlich, dass Opfer bloßgestellt werden und Täter geschützt werden. WARUM das so ist, darauf habe ich selbst keine Antwort.

Ich will niemandem was Böses unterstellen oder sagen, dass ich mich bloßgestellt fühle. Aber wenn jemand hier schreibt, dass ich dann als Mitarbeiterin untragbar wäre, wenn ich das tatsächlich machen würde (wozu ich meiner Meinung nach alles Recht der Welt hätte jemandem die Meinung zu sagen), obwohl ich ja meinen Fall klar geschildert habe und aufgezeigt habe, dass nicht ich oder andere das Problem sind und sogar ich diejenige war, die lange große Probleme durch Mobbing hatte, dann kann ich nur ins Staunen kommen und erinnert eben wieder an die Stigmatisierung.

Aber wie gesagt, das soll auch nur am Rande sein.

24.08.2017 21:17 • #13


A
Du schreibst u.a. dass Deine Kollegin seit Jahren über andere Arbeitskollegen lästert. Wie hast Du denn bisher darauf reagiert? Gar nicht?

Ich hätte da freundlich gesagt:Du, sei mir nicht bös, aber ich mag das nicht, über Dritte in deren Abwesenheit sprechen. Wenn Dich an XY etwas stört, sag es ihm doch einfach direkt.

Es gehören halt immer 2 dazu, einer der lästert und einer der sich das anhört und damit die Plattform liefert.

Aber Du hast ja noch ein halbes Jahr Zeit, Dein Verhalten zu ändern. Wir können immer nur uns selbst ändern und an uns selbst arbeiten. Der Rest folgt dann oft.

25.08.2017 12:28 • x 1 #14


C
@PapierSchere
Hast Du denn mal versucht mit ihr zu reden?
Bist Du mal auf sie zugegangen mit einem Kaffee oder so und hast sie mal darauf angesprochen, was genau Du als störend empfindest?
Und richtig, man ist immer nur für sich selbst verantwortlich und das was man mit sich machen lässt ist jedem selbst überlassen. Du hättest ihr tatsächlich sagen können, sorry, ich bin hier zum arbeiten udn ich mag mir diese negativen Dinge nicht anhören, könntest Du das bitte woanders mit wem anderes besprechen, dankeschön.
Hast Du ihr mit etwas Abstand auch mal gesagt, wie es Dir nach der Mobbingaktion ging, ihr das mal gespiegelt?

Was Du vermutest, dass sie über ihre Sekretariatsstelle gefrustet ist etc ist ja alles Spekulatius (ich bin auch eine Assistentin und ich habe auch teilweise Sekretariatstätigkeiten und bin nicht gefrustet, dass ich nicht Frau Vorstand bin, aber das nur so am Rande

25.08.2017 12:37 • #15


A


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