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Mitten drin

V
Zitat von Heartbreakhotel:


Danke. Das hier wird mein Zitat des Tages sein


Hehe!

29.05.2018 04:08 • #31


T
Zitat von Vargtimmen:
.. keine Sehnsucht nach: was empfindest Du? Ich glaube, diese 2 Stunden am Wasser vorhin, an dem Platz wo wir umschlungen saßen, da, da, da blieb ein Teil, ein Teil von uns, der letzte.
Mir laufen die Tränen.. .. .

29.05.2018 14:31 • #32


A


Mitten drin

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V
Ich möchte das hier gerade mal wieder nutzen, für was weiß ich selbst nicht genau.
Die letzten Monate sind absurd. Ja, so Vieles ist absurd: das Haus, in dem ich wohne, in dem es nun 2 große Brände gab, von denen einer 57 Wohnungen zerstörte; die Trennung, die immer noch alles Vertrauen auffrisst und das annähern an eine neue Person, mit der ich zuletzt viel Zeit verbracht habe, schwer bis unmöglich macht aber wo ich jetzt auch lerne zu dosieren, ehrlich das mitzuteilen und dafür Raum zu schaffen, dass man Raum hat.
Mein Fahrrad wurde letzte Woche gestohlen. Ich hatte vor 3 Monaten fast eine lebensbedrohliche Grippe, habe wieder erfahren dürfen, was für tolle Freunde ich habe, habe gesoffe.n wie nix Gutes, habe gegen die Trauer viel unternommen, Sport nach 3 Jahren wieder gemacht, Reisen, Menschen kennengelernt und allmählich fühlt es sich wieder besser an.

Der Kontakt zur EX war ein paar Mal da, aber viel relevanter (und aktueller, weil u. a. heute) ist: diese Stadt, in der ich lebe hat 2 Millionen Einwohner fast. Eine Freundin ist meiner EX schon 3 Mal begegnet, ich ihr heute zum erst 2. Mal in 5 Wochen. Meine ExEx lebt seit anderthalb Jahren 400 Meter (!) Luftlinie weg von mir...ich habe sie das letzte Mal vor 14 Monaten gesehen.
Heute war ich im Freiluftkino, N. sah mich von weiten, grinste stark auf, lief halbwegs durch andere Menschen und umarmte mich ziemlich fest. Sie war komplett aufgelöst, zittrige Stimme, aber suchte schon sehr den Kontakt und ging den Weg meiner blöden Scherze mit. Es waren wohl circa 5 Minuten die nur vorbeigerauscht sind. Es war komisch, wir waren beide vorsichtig miteinander aber auch verspielt. Der Film hatte eine Pause, sie ging zu den Raucherplätzen. Sichtachse: ich. Ihr Körper: in meine Richtung. Andauernd Blicke gesehen. Zum Abspann bin ich recht rasch gegangen, der Film (Call me by your name) tat sein Übriges: Lieder von einem unserer Lieblingskünstler, Geschichte von Liebe und Trennung und voller sehr heftiger Sätze. Der Abspann mit das schönste überhaupt.

Es ist komisch für mich, wie sehr aufgeregt sie war. Aber dabei zugewandt, also nicht defensiv, ich merkte, dass ich sie hätte auch die ganze Zeit im Arm halten können.

Ich fuhr heute mit einem komisch klaren Gefühl nach Hause, der Nachtbus, herausschauen tat so gut. Überall Gesprächsfetzen, dann habe ich eine Geschichte entdeckt von mir, die ich vergessen hatte, deren Name derselbe ist, wie der von einer (mir nicht bekannten) Person die vor kurzer Zeit gestorben ist und wo ich bei der Trauerfeier mitgearbeitet habe. Es gibt gerade soviel doppeltes: alles ist gut darin für sich selbst zu sorgen und plötzlich kommen so Dinge auf einen zurück.

Ich weiß selbst nicht, was ich jetzt damit anfangen soll. Ich spürte heute, wie auch beim ersten zufälligen Treffen, eine Distanz zu ihr, aber zugleich lag da soviel in der Luft. Dinge, die außerhalb von Beschreibung sind, die genauso abstralt sind wie das komisch körperliche Gefühl, dass ich vor dem ersten wie auch dem heutigen Aufeinandertreffen hatte - eine ganz große Unruhe im Körper.

Puh.

24.07.2018 02:50 • x 1 #33


N
Deine Art und Weise zu schreiben klingt fast schon poetisch ubdubd introspektiv. Ich bin der Meinung, wenn einer der Partner plötzlich Abstand und Zeit für sich - aus was auch immer für Gründen - beansprucht und egal, wie liebevoll er es formuliert, ist das immer der Anfang vom Ende. Wo genug Liebe da ist, geht manes gemeinsam durch Tiefen, stößt den anderen nicht von sich wegen, schon gar nicht aus so genanntem Selbstschutz - als wenn vom anderen irgendeine Gefahr ausginge. Erfahrungsgemäß sind das nur nett formulierte Übersetzungen und Euphemismen für Ich will nicht mehr. Es bleibt einem gar nichts anderes übrig als diesen Wunsch nach Abstand ggf. endgültiger Trennung zu akzeptieren und dann bei sich selbst die Baustelle des unerträglichen Schmerzes zu bearbeiten, ohne vom anderen die gewohnte Heilung zu erfahren. Ich werde dein Thema weiterverfolgen.

24.07.2018 14:14 • x 1 #34


V
Zitat von Nicole043:
Deine Art und Weise zu schreiben klingt fast schon poetisch ubdubd introspektiv. Ich bin der Meinung, wenn einer der Partner plötzlich Abstand und Zeit für sich - aus was auch immer für Gründen - beansprucht und egal, wie liebevoll er es formuliert, ist das immer der Anfang vom Ende. Wo genug Liebe da ist, geht manes gemeinsam durch Tiefen, stößt den anderen nicht von sich wegen, schon gar nicht aus so genanntem Selbstschutz - als wenn vom anderen irgendeine Gefahr ausginge. Erfahrungsgemäß sind das nur nett formulierte Übersetzungen und Euphemismen für Ich will nicht mehr. Es bleibt einem gar nichts anderes übrig als diesen Wunsch nach Abstand ggf. endgültiger Trennung zu akzeptieren und dann bei sich selbst die Baustelle des unerträglichen Schmerzes zu bearbeiten, ohne vom anderen die gewohnte Heilung zu erfahren. Ich werde dein Thema weiterverfolgen.


Hallo Nicole,

ja, diese Phasen habe ich auch schon durchwatet - akzeptiert habe ich die Trennung schon vom ersten Moment, weil ich es respektiere was mein Gegenüber mir sagt und empfindet und ich da keine Erwartungen mehr hatte noch habe, dass das anders wäre. Auch wenn der Umgang meiner EX denkbar unschön für mich war (diese Art sich zu trennen und danach bei den weiteren Treffen Händchen halten, schöner Mann gesagt bekommen, Nähe suchen), war ich mir recht schnell sicher, dass sie diese Entscheidung nun voll und ganz getroffen hat und ich mich darauf konzentrieren muss, was nun bei mir anliegt. Da ist ja auch Einiges geschehen und ich bin froh über sehr viele Erfahrungen.

Ich fand einfach das zufällige Wiedersehen irritierend. Ihre Art schriftlich zu mir so Abstand wahrend und dann plötzlich dieses Funkeln in den Augen, nur am strahlend und zittern und umarmen. Das alles nicht schwarz weiß ist in uns Menschen ist ja klar und auch das es einfach nur ein ganz gelöstes sich über ein Wiedersehen freuen gewesen sein mag oder gewesen ist - das bedenke ich alles, aber es wirkt auf sie bezogen unglaublich irrational und so, als ob sie es auch unbedingt zeigen wollte, dass sie sich sehr freut. Aber: da gibt es wenig hinein zu interpretieren und sie ist und bleibt jung und wahrscheinlich ist sie einfach noch 100 Mal unsicherer mit allem, als ich es ermessen kann.

Aber letztlich ist das auch schon wieder eher in den Hintergrund gerückt, wenn da was wäre oder ist, wird es früher oder später erscheinen, und mittlerweile bin ich mir ja fast sicher, dass man sich wieder über den Weg läuft und dann schaut man einfach, was es mit uns macht - es war auf jeden Fall nicht so, dass ich mit Herzrasen und schlotternden Knien dastand. Ich habe mich einfach sehr gefreut sie zu sehen und auch zu spüren, dass unsere Art miteinander zu kommunizieren noch da ist und es ihr gut zu gehen scheint, auch wenn ich dazu sagen muss, dass sie nicht so wirklich gut aussah, eher abgeschlagen und kaputt.

25.07.2018 22:19 • #35


V
Es ist schon ein Drittel August. Es ist bald 5 Uhr am Morgen, ich kann nicht schlafen in diesem Moloch aus Hitze, wo aus den Rauhfasern Wärme zu strömen scheint und ich ganz beklommen hier sitze, eigentlich den ganzen Tag bin. Ein Stein, der sich in tausend Formen winden kann, der für die Kinder funktioniert, wenn er seine Stimme aus dem Kalk presst und meine Stimme hat sich verändert wie mein Haar, dass nun etwas grauer geworden ist. Und ich kann funktionieren für die vielen Gespräche, die an mir läuten, deren besitzergreifende Art vielleicht nur wenige verstehen, da ich nicht dazu im Stande bin mich zu wehren. Gibt es da etwas zu klagen: nein, ich bin einfach nur überladen wie eine zu schwere Perseide die über dem Nordhimmel zu schnell abfällt und ich habe dieses Jahr schon 4, 5 verglühende Striche gesehen.

1/3 schreibt es sich einfacher, bald fahre ich in den Norden, besser gesagt in 6 Stunden, mit einer Freundin, dann blicke ich von der Fähre hoffentlich auf graue Wände aus Gewittern, die die Luft ausspülen und neu und frei zum atmen werden lassen. Am Samstag ein Wiedersehen mit Deinen Freunden, oder Wg-Mitbewohnern oder Kollegen oder was auch immer, ich weiß es so wie so viel seit nun 4 Monaten nicht und der Reiz oder der Drang so etwas zu erfahren ist weit geringer als die Vorstellung, die sich am Ende für Dich einen Ort wünscht, an dem Du Ruhe hast. Deine Freunde nun: wo Kriege sich in Köpfen abspielen ist die Erlösung fern, und da ich sie letztlich als Dein Sprachrohr verstehen muss, sehe ich Waffen, die ich nicht erwartet hätte, vor allem wo Do vor 2 Wochen noch aus dem Stuhl sprangst um mich zu sehen, als wir uns zufällig im Kino sahen. Da waren sie: die aufgrissenen, dunklen, strahlenden Augen und unser unsicheres Spiel, die Witze, der Sarkasmus, das Spiel mit Worten. Ich will nicht dran glauben, dass es alles fake ist, und ich will auch nicht glauben, dass Du aus reiner Höfflichkeit schnellstmöfglich Dir den Weg gebahnt hast um mich zu umarmen, aber die Härte, mit der ich behandelt wurde lässt alles ausbleichen, was sich vielleicht als eine Form von Nähe suchen Deinerseits andeutete. Wer bist Du? Du warst ja auch in der Beziehung so passiv, dass ich manchmal an Deinem Atem zweifelte, aber Deinen Kern habe ich gesehen und er ist auch immer noch für mich sichtbar dort. Ich kann mir vorstellen, dass es wieder so ist, wie Du schon mal geschildert hast, wie sehr doch es Dich trifft, wenn Freunde von Dir eine Meinung äußern, der Du dann einfach folgst, weil sie sagen was richtig und was falsch ist. Wo springst Du hin, wildes Pferd, was sind Deine Hufe, wo ist Deine wahre Stirn gegenüber alledem, was Dich umgibt? Ach, wieviel Zeit wirst Du haben und allemal viel wird bei uns beiden passieren und ich kann nun wieder davon berichten, wie ich rieche und Farben stärker flimmern, und mich Menschen bei der Hand nehmen mit festen Griff und ich sah so viele Filme, es ist alles gefüllt.

Es ist alles so halbgar und Luft füllt den Raum aus zum Boden, wo eine zynische Bemerkung und Trotz gegen die Welt von Dir und mir sonst Platz finden würden, oder unsere Katzen, die zwischen uns schlafen und seit Monaten nun mehr existieren als leben, seltsame Geister geworden sind, auch weil jedes laute Geräusch sie wohl an das Feuer errinert und jeder Gast an der Tür sie an Dich. Die Akzeptanz für alles klingt überall durch, und die Tage saß ich bei vielen und habe Dinge lernen dürfen und jetzt braucht mich eine Freundin gerade ganz dringend und wir telefonieren mal nachts, mal tags um zu schauen, wie sie wieder Halt findet. Im Schweiß der Bahnen dieser Stadt suhle ich mich von A nach B, ertrage keine Musik mehr weil zuviel Reiz, sitze ganz oft beim Fenster und höre die unsynchronen Geräusche dieses riesigen Innenhofs, höre mich durch die über nun 2 Monate entstehende Spotify-Playlist dieses Sommers durch. Zeit ist unförmig geworden, wie die Borke, die von den Straßenbäumen fällt und gestern lief ein Mann mit Aktenkoffer schnaufend durch mich durch und dann zielte er auf andere, mit einem fast comic-haften Gang, seine Knie immer weit nach vorne. Es sind so wenige interssante Menschen da draußen, ich bin müder in diesem Monat als im Juli.
Ja, was ist dieses schimmernde erste Drittel des Augusts bloß, liebe N., zwischen Zecken liegend machte ich dieses Bild und ich ging von allen Weg und versank in Volksdorf fast im Moor. Ich musste darüber lachen, weil ich einfach unbedacht herumlief, da war wieder eine Form von eigener Doofheit, die ich an mir vermisst habe.

https://picload.org/view/dloloawr/dsc_6524_1.jpg.html

09.08.2018 04:16 • x 1 #36




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