So.
Es gab noch lose Kontakt, aber heute Nacht ist ein springender Punkt in meinen Überlegungen entstanden - in einer Beziehung sind wir uns immer nah, wie haben Vertrauen, tiefes in das Gegenüber, aufgebaut auf den eigenen Erfahrungen, dem eigenen Ursprung, den eigenen Gefühlen und wir glauben dem anderen nahe zu sein, der eine stärker als der andere, der nächste denkt vielleicht auch schon abgeklärter, dass zuviel Nähe nicht gut ist.
Ich bin nun genau heute 8 Wochen durch eine Selbstkasteiung gegangen, die mich wesentliches gelehrt hat - ich konnte mich durch vieles in den letzten Monaten nicht fallen lassen. Nicht für mich und dann nicht für sie. Die Nähe, die alles hält, gibt es nicht. Ich glaube, ich bin für mich anders, ich will und glaube an lange, tiefere Beziehungen, ich habe keinen Bock auf Tinder-Sch.eiß, keinen Bock auf loses Miteinander sein auf Basis der Erkrankungen, die man erlitten hat und dadurch zwischen Taktik und Strategie und Mann muss dies und Frau muss das sein und bloß nicht hinterherhecheln und und bloß Kontaktsperre und all das tun. Ich bin alledem überdrüssig in mir, merke wie ich zunehmend verkopft bin, merke wie ich es eigentlich ja eh schon immer war, aber nun noch mit tausend Schlößern und Riegeln. Die will ich jetzt angehen und lösen, habe losen Kontakt zu meiner Ex-Ex-Freundin aufgebaut, die in einer glücklichen Beziehung ist und über die ich nur schönes und tolles höre - alss Mensch - und merke, dass mir das genau in der Aufarbeitung gut tut.
Ich bin also bei den Dingen nun angekommen, die wichtig sind: Gesundheit in sich und körperlich und dem folgen, was als Instinkt da ist. Ich bin die letzten Wochen wohl auch für meine Ex sehr atomar herumgedüst - aber ich hatte auch kein wirkliches Gegenüber, dass mir sagt, was es will.
Ich war heute da, wo wir die ersten Tage verbracht haben, Nefeli und habe mit Freunden bei Weisswein Wildgänse beobachtet. Der Ort machte mir keine Angst mehr. Ich konnte nicht das für Dich sein, was ich gerne gewesen wäre, dafür waren die Umstände wohl zu viel und ich nur noch unsicher. Du hast von vielen Schuldgefühlen gesprochen, diese sind nicht nötig. Du bist jung, du bist ein wunderschönes Wesen und wir haben uns nicht gegenseitig halten können, weil das nie geht, und ich habe Dir nicht die Orientierung sein können, die du nun nicht mehr in mir siehst - weil auch das nie geht. In Verwundung konnten wir beide nicht aufblühen, auch wenn jedes unserer Gespräche danach gezeigt hat, was da alles ist.
Als ich Samstag von der Schicht kam, hatte ich schweren Schüttelfrost - ich merkte: ich trinke so viel, ich bin so wenig in dieser Wohnung, die erst langsam wieder meine wird, die aber so schön ist, und in der sich jeder wohl fühlt. Ich schreibe mit vielen Menschen. Es fragen immer mehr. Es gibt Studienprogramme, Ideen, Pläne, in 2 Monaten einen ganz langen Urlaub. Es wird dauern diesmal, bis ich jemanden an mich herankommen lasse, da ich vielleicht nun auch nicht mehr unbefleckt bin in eigenen Zweifeln und auch Desillusionierung. Aber das ist ok.
Dieser Thread wird heute ein Ende finden, an dem Tag, wo wir noch einmal Kontakt hatten und ich einen ehrlichen Text Dir schrieb, der in keinem Ex-Zurück Ratgeber so stehen würde. Ich schrieb: ich vermisse Dich. Und das ich viel erlebe. Ich schrieb es dann am Ende für mich, beim Moment des abschickens war keine Sehnsucht nach: was empfindest Du? Ich glaube, diese 2 Stunden am Wasser vorhin, an dem Platz wo wir umschlungen saßen, da, da, da blieb ein Teil, ein Teil von uns, der letzte. Das äußere. Du hast Dich mehrfach für meine Wärme bedankt in den Wochen nach Deinem abhauen, und die Geborgenheit. Ich bleibe dabei: das Beides kann nur zwischen 2 Menschen entstehen, es braucht 2 Menschen. Diese Wärme war da, weil ich sie für Dich empfunden habe. Aber sie ist unnütz geworden wie Nachtspeicheröfen im Sommer. Du bist nicht da. Die Wärme muss woanders entstehen und ich will meinen Teil dazu beitragen und auch ihn selber spüren.
Du warst immer eine gute Partnerin. Du warst sehr ängstlich. Du hast nichts gesagt. Du hast es selber verkümmern lassen, aber ich weiß, dass Du nicht anders konntest, genau wie Du nicht anders konntest nun Dich auf diese Seite des machens zu schlagen und Dich wieder und neu zu finden. Es ist gesund und ich will das Du glücklich bist.
Ich will das ich glücklich bin. Ich liebe Dich. Fußspuren überall, ich habe nur 2 Stücke zur Erinnerung an Dich und die werde ich bei mir tragen. Sie sind klein, unwichtig und keine Geschenke, aber sie bündeln ganz viel, was ich mit Dir verbinde. Das bleibt.
Ade, meine schöne Wolke.