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Mittelschwere Depression - Sie kann keine Gefühle zulassen

D
Hallo Zusammen,

ich hab zwar schon öfter bei euch reingesehen, aber mich jetzt erst registriert und ich hoffe ihr könnt mir helfen...
Ich bin 28 Jahre alt und seit 5 1/2 Jahren in einer Beziehung zu einer Frau, die ich sehr liebe

Sie war meine erste Beziehung und wir haben uns während des gemeinsamen Studiums kennengelernt.

Ich war relativ unerfahren aber die gemeinsame Zeit mit ihr war wunderschön und es hat auch relativ schnell geklappt und nach dem ersten Treffen waren wir nach 2 Wochen ein Paar.

Sie fand es damals auch wunderschön und ich dachte ich hätte die Frau für's Leben gefunden...
Dann ging es mit meinem Studium bergab ... ich hatte Probleme mit den Prüfungen und hatte dauernd schlechte Laune, wollte nichts unternehmen, hatte somatische Probleme (Durchfälle, schneller Puls...) die das ganze noch verstärkt haben.
Sie hat zu mir gehalten in dieser Zeit... Wir haben nachdem ich die Prüfungen nicht bestanden hatte ein viel zu kleines Zimmer im Wohnheim bezogen (nur 10qm) und es hat noch ein Paar Jahre gut funktioniert, bis wir beide einsahen, dass es zu eng wurde...

Wir haben lange nach einer Wohnung gesucht und auch eine gefunden für uns beide und wollten einen Neustart wagen...
Zu dieser Zeit lief es bei ihr im Studium auch schlechter, genauso wie bei mir... ich habe versucht ihr zu helfen indem ich ihr von meinen Gefühlen und Erfahrungen berichtet habe.
Aber sie wollte weitermachen und es kam wie es kommen musste, sie bestand die Prüfung ebenfalls nicht und musste mit dem Studium aufhören

Danach fiel sie in eine tiefes Loch ... wir hatten einige Zeit eine inoffizielle Trennung und als sie die Prüfung nicht bestanden hatte kam sie weinend zu mir und auf einmal war alles wieder besser... auf einen Schlag waren scheinbar alle Probleme vergessen.

Sie hat eine Therapie angefangen wegen Angststörungen und wollte weiter an der Beziehung arbeiten...
Dann vor 4 Tagen kam der Moment in dem sie sagte, sie hätte keine Gefühle mehr für mich... Ich habe lange gekämpft und will das immer noch - wir konnten endlich wieder gemeinsam über Dinge reden und wollten erstmal in 4 Wochen wieder weiterschauen.

Ich habe weiter mit ihr geredet und im Verlauf dieser jetzigen 4 Tage kam heraus, dass bei ihr eine mittelschwere Depression diagnostiziert wurde und sie im Moment einfach keine Gefühle zulassen kann...

Ich kann das akzeptieren bin aber auch sehr anhänglich und leider sehr harmoniebedürftig... ich liebe sie noch und habe ihr gesagt, dass ich sie unterstützen werde. Sie will mich eigentlich nur schützen, erreicht aber leider das Gegenteil. Und ich klammere auch ein bisschen, das weiß ich auch.

Was soll ich tun?

23.12.2012 09:52 • #1


A
Also da ich selbst mal über ein Jahr in einer Depression steckte und auch später nochmal einen Rückfall hatte, der nicht ganz so schlimm war, kann ich dir sagen, dass es tatsächlich so ist, dass Menschen mit Depressionen Gefühle nicht zulassen können, da ein Merkmal der Depression ist, dass Gefühle unterdrückt werden. Die Patienten fühlen sich auf der Seite niedergeschlagen, auf der anderen Seite funktioniert das „Ventil“ nicht mehr, diese herauszulassen um wieder auf ein normales Gefühlslevel zu kommen. Was mich interessiert, in wie weit ist deine Ex in Behandlung?

Man kann einiges mit Medikamenten bewirken, um diese Niedergeschlagenheit wieder zu heben, aber zu viel sollte man sich davon auch nicht versprechen. Depressionen kommen nicht einfach aus heiterem Himmel, sondern haben ihre Ursache meist in belastenden Situationen oder Erlebnissen, die nicht mehr anders vom Betroffenen verarbeitet werden können.

Dir einen guten Rat zu geben ist für mich in sofern schwer, als dass ich gerade ähnliches mit meiner Ex durchmache, da kam allerdings bereits einen Monat nach der Trennung heraus, dass sie ne Psychose hat, die sie völlig aus der Bahn warf und die vermutlich schon vor der Trennung bestand und zumindest dazu beigetragen hat. Die Trennung war vor über 5 Monaten, und du siehst, ich bin immer noch hier. Sie wollte zwischendurch einen Neuanfang, ging daneben, als der nächste noch schwerere Schub ihrer Erkrankung kam, der sie für anderthalb Monate in die Klinik brachte, wenn auch freiwillig, weil sie es nicht mehr ausgehalten hat.. Nun, wo sie wieder raus ist, will sie wieder ein Treffen mit mir. Es fängt mit der gleichen Leier an wie beim ersten Neustartversuch. Nur dass ich diesmal Angst habe, ein weiteres mal fallen gelassen zu werden, wenn sie wieder einen Schub bekommen sollte. Ich kenne das Gefühl, dass man für den immer noch geliebten Menschen da sein möchte, aber man muss auch akzeptieren, dass psychisch Erkrankte noch stärker als gesunde dazu neigen, jeden Menschen von sich wegzustoßen, der für sie da sein möchte..

Psychische Erkrankungen sind Ausnahmezustände für die Seele, die auch das gesamte Beziehungsgefüge zerstören können. Ob es in dem Fall Sinn macht, um sie zu kämpfen, weiß ich nicht, da ich selbst mitten drin stecke. Aber die Einsicht muss auch von ihr kommen. Aber ich kann dir einen Rat geben, der mir auch gegeben wurde und über den du gründlich nachdenken solltest: Der Kontakt zu deiner Ex tut dir nicht gut, und auch wenn sie psychisch krank geworden ist, so bleibst du im Endeffekt für dich selbst verantwortlich. Die Trennung ist mit oder ohne Depression realer Fakt, den du so nehmen solltest.
Du kannst es versuchen, in ihrer Nähe zu bleiben, so wie ich das derzeit tue. Aber du wirst weiter leiden dabei. Und du wirst merken, wie es dich mit hinab in diese Welt zieht. Wenn es dich zu viel Kraft kostet, solltest du den Kontakt wirklich einschränken oder sogar ganz abbrechen, zumindest für einige Zeit, bis sie wieder stabiler wird. Soll nicht heißen, dass du sie komplett fallen lassen sollst, nur dass du dir gegenüber eine mindestens genauso große Verantwortung trägst.

23.12.2012 15:50 • #2


A


Mittelschwere Depression - Sie kann keine Gefühle zulassen

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D
Hallo Astatos,
danke für die Antwort...

Sie befindet sich momentan seit 1 Monat in einer psychiatrischen Tagesklinik... Medikamentös ist sie zur Zeit nicht eingestellt und so weit ich sie verstanden habe, soll auch in Zukunft erstmal keine medikamentöse Therapie versucht werden ... Da ich selbst Rettungssanitäter und Krankenpfleger bin, weiß ich auch um die Umstände und Verhaltensweisen einer Depression bescheid - zumindest die Basics ... klar kommt die Erkrankung bei jedem Menschen anders zu tragen aber die Grundsituation ist bei fast allen gleich ...
Die Depression hatte ich schon länger in Verdacht, ihr Studium lief wie gesagt schlecht und sie hatte viel Stress von Seiten der Familie, die einen hohen Erwartungsdruck auf sie ausübten ...
Ich muss mir eingestehen, dass ich zu dieser Zeit aber auch keine große Hilfe für sie war ... ich wollte es zwar aber sie hatte das Gefühl, dass sie sich mir nicht anvertrauen konnte.

Ich selbst weiß auch wie sich eine Depression persönlich bemerkbar macht ... ich hatte selbst das gleiche Studium und war in der gleichen Situation ... nur viel früher ... ich habe oft versucht sie früher zu einer Therapie zu bewegen, da ich gemerkt hatte, dass sie auf dem gleichen falschen Weg war wie ich.

Zur Zeit, und um die Trennung zu verarbeiten und da auch ich noch Defizite in Angstzuständen (die mittlerweile aber besser sind) habe wollte ich auch mal an mich denken und eine Therapie machen und mich einer Selbsthilfegruppe anschließen ...

Ich habe ihr gesagt, dass ich um die Krankheit weiß und dass ich ihr helfen werde, egal was mit uns passiert --- klar, kann sie das im Moment nicht realisieren aber seitdem ich weiß, dass sie die Erkrankung hat komme ich zumindest besser mit ihrer Gefühlswelt klar...

Wir haben viel miteinander gesprochen - und das können wir immer noch rein freundschaftlich - über die Beziehung und sowas... und wir beide sind uns einig dass eine totale Kontaktsperre nichts für uns ist - würde auch schwer werden, wir wohnen wie gesagt zusammen in einer Wohnung ...

Ich habe ihr versprochen, dass ich ihr die 4 Wochen, die sie, wie sie sagt selbst braucht, Zeit zu geben um sich darüber im Klaren zu werden, was sie will ... aber ich muss gestehen ich habe einfach noch Hoffnung - und auch meine Freunde, die uns schon lange kennen machen uns Hoffnung - aber es stößt wie gesagt auf taube Ohren - aber jetzt kenne ich zumindest den Grund - ich weiß dass da eine Krankheit spricht und nicht meine Freundin die ich geliebt habe - aber ich habe ihr Versprochen zu warten...

Mein Problem ist einfach dass ich ein ziemlich ungeduldiger Mensch bin - mein Kopf weiß, dass er einen Fehler macht, wenn er doch versucht an sie heranzukommen mein Herz sagt aber was anderes - das ist mein eigentliches Problem

23.12.2012 16:01 • #3


V
Im August kam es aufgrund eines heftigen Beziehungstreit zur Trennung nach mehr als drei Jahren. Wir haben zwei kleine Kinder zusammen ( 3 und 1 Jahr) Sie aus früheren Beziehung noch zwei Kinder die beide bereits in Obhut waren vor der Beziehung zu mir.

Jetzt nach 5 Monaten wo ich auch aufgrund der Kinder (gemeinsame Sorge) hinter ihr hergezogen bin nach Bayern hab ich heute nach 5 Monaten erst für mich gemerkt, das es eine endgültige Trennung ist. Ja wir haben die letzten geregelten Umgänge mit den beiden Kindern zusammengemacht.
Ich wollte von Ihr immer in den 5 Monaten eine Antwort. Sie soll mir sagen das es für immer aus ist. Sie weicht aus und sagte heute das nur Ihre Verwandtschaft das entscheiden kann. Das ist aber doch unmöglich da ich nie mehr Kontakt zur Verwandtschaft auch zu Ihren Kindern hatte. Also ist für mich leider auch erst heute klargeworden das ich isoliert alleine Leben muss......! Ich kann den jetztigen Zustand nicht erklären ....... Hoffungslosigkeit natürlich - Depressionen ohne Ende - kann keinen klaren Gedanken mehr fassen und OHNMACHT unendliche OHNMACHT und niemanden zu reden. Was soll ich nun tun ?

23.12.2012 16:06 • #4


A
Das Problem, dass Kopf und Herz unterschiedlicher Meinung sind, haben viele. Fakt ist auch, dass im Normalfall der Kopf recht behält... Egal, welche ursache eine Trennung hat, so ist das Ende vom Lied normalerweise, dass es dabei bleibt..

Ich kenne nur ein Paar, dass nach der Trennung wieder zusammengefunden hat u jetzt nach einigen Jahren immer noch zusammen ist. Aber normalerweise folgt nach einer Trennung nur eine noch schnellere Trennung. Die Erwartungen an den ehemaligen Partner sind gestiegen, alles wird auf die Goldwaage gelegt und am Ende holen einen doch wieder die alten Gründe für die Trennung ein.

Falls es dich aber etwas beruhigt, bei meiner Ex ist es derzeit genauso.. der Kopf sagt was anderes als das Herz und seit einiger Zeit erkämpft sich das Herz wieder eine Vormachtstellung.

Was ich dir aber echt raten würde, wäre eine räumliche Trennung vorzunehmen, wenn ihr auch jetzt noch in einer gemeinsamen Wohnung seid, kannst dua uch nciht zur Ruhe kommen, und nicht nur sie bruacht Ruhe, auch du brauchst sie, damit du dich selbst wiederfinden kannst.

23.12.2012 16:15 • #5


M
Fragen beantworten sich aus Resultaten, die Beziehung lieferte objektiv Schrott. Die Depressionsfabrik zu beenden wird ihr berechtigt angeraten worden sein.

Depression fällt nicht vom Himmel.

23.12.2012 16:22 • #6


D
Hallo Astatos,

ja, das mit der räumlichen Trennung haben wir uns auch überlegt - aber wie gesagt, wir haben uns beide dafür entschieden, dass es auch so geht - und in so einer Stadt ein Wohnung zu bekommen ist auch nicht ganz einfach... Hinzu kommt, dass meine Freundin noch Studentin ist und zur Zeit krank geschrieben - sie bekommt nur eine monatliche Unterstützung von ihrem Vater und kein BafÖg oder sowas ...
Sie könnte sich eine eigene Wohnung gar nicht leisten und ich empfinde noch eine gewisse Verantwortung für sie und möchte auch, dass sie bei mir zumindest ein Dach über dem Kopf hat ...

Ich verstehe Dich und ich verstehe deine Zweifel - aber wie gesagt, das Herz zu überstimmen fällt im Moment einfach schwer, da muss ich aber durch und wenn es doch das Ende sein soll, dann soll es so kommen - aber nicht kampflos...

Mit ist klar, dass es ein Kampf gegen Windmühlen werden wird aber ich habe mich dafür entschieden und stehe auch dazu...

Die ersten Tage war ich ziemlich deprimierend - ich habe gekämpft und habe zumindest Zwischenerfolge verbuchen können... Die Beziehung lief nicht immer gut und ich habe sie oft eingeengt - das kam wie gesagt wegen meiner Angststörung - ich wollte sie nicht einengen.
Wir haben darüber gesprochen - sie meinte, wenn sie das früher gewusst hätte .... usw.... und ich bin stolz darauf, dass wir in dieser Zeit völlig freundschaftlich und ungehemmt über solche Details reden können - wäre früher vielleicht besser gewesen...

.. ich habe gute Freunde angerufen, über Weihnachten fahre ich zu meinen Eltern, dann muss ich nochmal arbeiten und werden zu meinem Hausarzt gehen und über Silvester fahre ich wieder zu meinen Eltern und meinen Freunden...

Ich werde ihr die Zeit geben die sie braucht - wir hatten wie gesagt jetzt mal 1 Monat vereinbart in der nicht über die Beziehung gesprochen wird - wir haben uns jetzt die letzten 3 Tage ausführlich ausgesprochen und sie konnte zumindest wieder ein bisschen Vertrauen fassen und Nähe zulassen

Mit ist bewusst dass die Depression auch in 1 Monat nicht verschwunden sein wird, sowas braucht Zeit und dass Sie auch nach 1 Monat keine Nähe zulassen können wird und jedes Wort auf die Goldwaage legen wird - das weiß ich, aber im Moment überwiegt halt noch mein Herz und ich mache mir Hoffnung

Danke für die lieben Worte

23.12.2012 16:24 • #7


M
Da ich selbst seit langer Zeit an mittelschweren bis tw schweren Depressionen leide und selbst eine Frau bin, kann ich mich sehr gut in die Situation deiner Ex hinein versetzen. Für mich stellt sich bezüglich Therapie eine Frage: Warum bekommt sie keine Antidepressiva? In der Tat helfen diese nur sehr bedingt, aber sie verhindern wenigstens, dass man in ein endlos tiefes Loch fällt.

Ich glaube nicht, dass deine Ex keine Gefühle mehr für dich hat, sondern dass sie momentan ihre komplette Gefühlswelt einfach nicht verstehen und richtig deuten kann. Innere Leere ist nicht immer komplett vorhanden, oft steckt auch eine tiefe Trauer, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung hinter so einer Depression.

Was du meiner Meinung nach machen kannst, ist ihr zuzuhören (oft stecken Gründe hinter eine Depr) mit ihr spazieren zu gehen (frische Luft und die Natur sind wohltuend) sie in den Arm zu nehmen wenn sie weint oder geistig abwesend wirkt (sie muss spüren dass sie nicht alleine ist) ihr eine GanzkörperMassa. (geht auch angezogen) mit einem Igelball zu geben (damit sie sich selbst wieder besser spüren kann), Duftkerzen in der Wohnung aufstellen, Vitamin D Nahrungsergänzungsmittel besorgen, Tageslichtlampe, mit ihr vl in die Therme gehen, uvm.

Wichtig ist, dass du ihr jetzt ein guter Freund ist, auf den sie sich verlassen kann. Die Beziehung selbst ist jetzt auf Eis gelegt, da depressive Personen auch meist keinen Lipido mehr haben und mit Gefühlen anderen gegenüber überfordert sind. Man kann nur jem. Lieben, wenn man sich selbst liebt.
Aber tief im Herzen verbindet euch ein starkes Band, welches nicht so schnell reissen wird.

Lebe dein Leben, lasse sie an dir teilhaben, habe Geduld mit ihr, wenn du dich jetzt vernachlässigst gleitest du selbst in Depr und kannst ihr nicht mehr so eine Stütze sein.

Alles Gute
LG

23.12.2012 16:35 • x 1 #8


D
Hallo muldanno - danke für deine Ansprache ...

Sie sagt, die Therapeuten seinen auf sie noch nicht zugekommen - keine Ahnung ob sie es für nicht so schlimm halten oder auf andere Therapieformen ausweichen - kann ja noch kommen...

Ja ihre Gefühlswelt ist zur Zeit das absolute Chaos und sie kann tatsächlich auch keine Gefühle für mich zulassen ... Sie blockt total ab und wird zickig und ich glaube ich habe sie weit von mir weggestoßen, weil ich das nicht erkannt habe - aber ich wusste es halt nicht, sie hat es mir erst gestern gestanden und wenn ich es früher gewusst hätte wäre ich auch besser auf sie eingegangen - bis vor 3 Tagen lief alles noch seinen gewohnten Gang und dann auch heiterem Himmel - wir haben über ihre Therapiefortschritte gesprochen - meinte sie sie will die Trennung, da sie mich nicht liebt ... ich habe dann lange Gespräche mit ihr geführt bis sie mir dann die Depression gestand.

Spaziergänge hören sich gut an ... ich höre ihr auch zu wenn sie Probleme hat - sie hört mir auch zu wenn ich Probleme hab - nur über die Beziehung möchte sie nicht sprechen; das Respektiere ich jetzt da ich weiß warum.

In den Arm nehmen geht auch mittlerweile wieder besser als die letzten Tage aber ich muss höllisch aufpassen, dass ich nicht den falschen Zeitpunkt erwische sonst macht sie wieder komplett zu

Und ich denke auch dass ich schon sowas wie eine leichte Depri habe - deswegen möchte ich jetzt auch eine Therapie machen und Selbsthilfegruppen besuchen, damit ich ihr ein besserer Freund / vielleicht auch mal wieder Partner sein kann

Ich fühle selbst nur zur Zeit eine gewisse Leere ohne sie und ich hoffe ich habe die Kraft es durchzustehen... aber noch gehe ich Aufrecht und habe noch nicht aufgegeben

23.12.2012 16:46 • #9


A
Kann da Muldanno nur zustimmen, durch ihre Erkrankung kann deine Ex absolut keine Beziehung führen. Ich kenne das von mir selbst damals, als ich an einer Depression litt.. Ist genau das gleiche passiert... Innerlich waren zwar Gefühle für jemanden da, die sich auch in mich verliebt hatte, aber ich konnte mich absolut nicht öffnen, sodass das Ganze einfach null Zukunft hatte. Ich war so sehr in mir selbst gefangen, dass jedes aufkeimende Gefühl im Keim erstickt wurde...

Eine Therapie ist aber auf jeden Fall sinnvoll, ich steh zwar Medikamenten etwas kritisch gegenüber, weil ich selbst damit eher negative Erfahrungen gemacht habe, aber es muss etwas passieren. Depressionen sollten definitiv in ärztliche Obhut gehen.

Du kannst im Moment wirklich nur eines tun: Für sie da sein, sie in den Arm nehmen, wenn es ihr wieder schlechter geht, sie dazu animieren, weiterhin am Leben teilzunehmen. Sie muss auf jeden Fall auch raus, je mehr man in der eigenen Wohnung versinkt, desto schlimmer wird es. Und auch dieses sich selbst spüren ist enorm wichtig..

Das Thema Beziehung würde ich derzeit nicht weiter ansprechen, damit belastest du sie nur noch stärker, weil sie dir, selbst wenn sie gefühlsmäßig in sich noch etwas spüren würde, es aufgrund der Depression nicht könnte.

Ich wünsche dir auf jeden Fall auch alles Gute und ganz viel Kraft, dass deine Hoffnungen nciht vergebens sind!

23.12.2012 16:47 • #10


D
Hallo Astatos - danke für die Worte ... ihr gebt mir echt Kraft das ganze durchzustehen...

Ich werde beziehungstechnisch jetzt echt die Klappe halten und alles tun damit es ihr / aber auch mir gut geht...
Die Beziehung hatte einige Probleme, die wir aber immer gut gemeistert haben - vielleicht hätten wir kritische Probleme eher ansprechen sollen ... aber wir können auch in dieser kritischen Phase noch gut miteinander reden und sind auch immer gut miteinander umgegangen ...

Und ich weiß auch sie wollte mir mit der Trennung eigentlich nur etwas gutes tun, damit ich nicht selbst in den Strudel gerate... aber ich habe ihr klipp und klar gesagt, dass ich weiß was auf mich zukommt und dass ich es für mich entschieden habe - sie hat daraufhin zugestimmt, soweit sie es kann

Ja, wie gesagt ich habe Vorerfahrung und stehe Medikamenten eigentlich aus kritisch gegenüber - aber ich bin nicht ihr behandelnder Arzt und ich weiß auch nicht was er sich dabei gedacht hat (irgendwas wird er sich aber hoffentlich dabei gedacht haben)

Und ja, jetzt wo ich weiß was sie hat kann ich die Situation auch viel besser einschätzen und damit umgehen ... ich werde sie animieren und habe sie eben auch in den Arm genommen - wir machen kleine Schritte und es wird definitiv noch viel Zeit vergehen ... aber wir machen Schritte in die richtige Richtung ...

Und wir sind uns beide einig, dass wir beide aufeinander warten wollen...

23.12.2012 16:56 • #11


A
Medikamente haben ihre guten und schlechten Seiten, aber bei Depressionen halte ich es sinnvoll, zumindest darüber nachzudenken, Medikamente als Unterstützung zu nehmen, um nicht in dieses Loch zu fallen...

Allerdings gibt es durchaus Ärzte, die Medikamenten bei psychischen Erkrankungen sehr kritisch gegenüberstehen. Ist bei der Ärztin meiner Ex auch so, sie wollte ihr nur dann Medikamente geben, wenn sie selbst Medikamente nehmen möchte, einfach aus dem Grund, weil sie weiß, dass Neuroleptika, die gegen Psychosen verschrieben werden, deutlich heftigere Nebenwirkungen verursachen als Antidepressiva.

Das ist auch eine meiner größten Sorgen, da viele Neuroleptika, auch das was meine Ex nimmt, bekannt dafür sind, bei einem nicht unerheblichen Anteil der Patienten dauerhafte neurologische Schäden zu verursachen. Hinzu kommt, dass sie schon früher eine Psychose hatte, sodass sie, da sie nen Rückfall hatte, über viele Jahre diese Medikamente nehmen muss, um die weitere Rückfallgefahr zu verringern..

Für mich ist die ganze Situation auch extrem belastend, darum weiß ich wie du dich fühlst.. Aber du darfst nur soweit gehen, dass du dich nicht selbst aufgibst..

Was mir Sorgen bei der ganzen Geschichte macht ist, dass du schreibst, dass du selbst schon erste depressive Züge zeigst... Kenn ich auch irgendwoher, aber das kann dich richtig tief rein reißen..

23.12.2012 17:15 • x 1 #12


D
Ja Astatos ich kenne es auch - deswegen will ich selbst eine Therapie machen um für sie da zu sein aber auch damit ich nicht weiter runtergezogen werde ... Antidepressiva sind zuverlässige Medikamente ... das Problem ist einfach, dass sie Antriebssteigernd sind noch bevor sie Stimmungsaufhellend wirken. Meine Freundin hatte eine Phase, wo - geringe - suizidale Gedanken aufkamen und wenn sie das den Ärzten erzählt hat - werden die auch keine verschreiben da wie gesagt der antriebssteigernde Effekt vor dem stimmungsaufhellenden auftritt...

Sie wirkt im Moment eher gelöst und war gestern z.B. auch mit einer Freundin (die allerdings gerade in der gleichen Situation ist wie ich) in der Stadt und hat geredet und Weihnachtsgeschenke eingekauft.
Und ich denke das hat ihr gut getan.

Und wie gesagt auf mich schaue ich jetzt auch ... keine Sorge ich habe schon Maßnahmen unternommen für mich...

23.12.2012 17:32 • #13


A
Hm.. wenn suizidale Gedanken da sind, wäre es evtl eine Maßnahme, eventuelle Medikamente stationär einzuleiten bis auch die Stimmungsaufhellende Wirkung eintritt, dauert nur leider einige Wochen bis diese richtig zum Tragen kommen.

Meine Ex ist ja auch aus dem Grund in die Klinik, da jede Dosiserhöhung bei ihr zu recht heftigen Nebenwirkungen führte, die klinisch überwacht werden mussten..

Es ist auf jeden Fall auch wichtig, dass sie rauskommt, damit sie weiterhin am Leben teilnimmt. Denn Depressionen sind ein Teufelskreislauf, man zieht sich zurück weils einem nciht gut geht und dadurch geht es einem noch schlechter...

23.12.2012 17:47 • #14


D
Hallo Astatos...

eine stationäre Therapie möchte sie nicht, sie fühlt sich dabei zu sehr eingeengt und ich kann das verstehen.
Ich denke nicht - weiß es aber auch nicht - dass bei ihr aktuell suizidale Gedanken bestehen.
Sie kann darüber reden und hat in der Tagesklinik Therapeuten und Patienten als Ansprechpartner... Und ich hoffe sie kann mir emotional auch wieder soweit vertrauen, dass sie mir ihre Probleme mitteilt.

Ich hoffe das Beste für uns und dass sie vor allem von der Depression loskommt - ich glaube das schleppt sie schon einige Zeit mit sich herum und konnte sich niemandem Anvertrauen und ich war so blöd es nicht zu sehen...

Ich warte mal ab wie ihre Stimmung über Weihnachten bei ihrer Familie ist und besuche selbst alte Freunde... und danch gehe ich zum Arzt und rede mit ihm über eine Therapie und suche parallel Selbsthilfegruppen... Sie ist im Moment recht zugänglich und sie hat auch, weil es mir so schlecht ging heute Nacht bei mir geschlafen...

Ich habe ihr gesagt dass es mir schlecht geht und was gerade in ihr vorgeht und deswegen nicht von ihr verlange, dass sie mir helfen kann - sie hat es trotzdem getan, deswegen denke ich halt einfach, dass doch noch nicht alles verloren ist...

Es ist ein steiniger Weg aber ich bin zuversichtlich und das gibt mir auch Kraft...

23.12.2012 17:54 • #15


A


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