Sharky80
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Irrlicht
Dummda
Sarina80
1978Cornelia
sumsesum
Zitat von Dummda:Der Therapeut hat vollkommen recht. Am Anfang mag man das nicht hören. Im Gegenteil, da soll man an seinem Leid auch noch selber schuld sein, während die anderen eine schöne Zeit hatten. Na prima. Dann kommt noch der Spruch, dass die Beziehungen durch eine Affäre besser geworden sein und man selber auch so viel gelernt habe. Ist wie freiwillig einer schweren Erkrankung zustimmen, damit man endlich mal was lernt. Super. Soll man sich jetzt noch bei den Betrüger. Bedanken? Ich hätte kotzen können. Aber es stimmt.
Übernimmt man Verantwortung, dann ist man raus aus der Opferrolle und nicht mehr den Gegebenheiten ausgeliefert. Man kann handeln. Handlungsfähigkeit führt aus der Depression.
Natürlich haben wir einen Beitrag geleistet und sei es, dass wir diesen Partner freiwillig ausgesucht haben. Was sagt es z.B. über uns aus, dass wir einen Partner gewählt haben, der uns betrügen kann. Als Paar stehen wir in Wechselwirkung und damit ist eine Affäre Teil des Ganzen und kein isoliertes Ereignis. Wir erfahren es zwar plötzlich, aber die Bedingungen dafür entwickeln sich im Rahmen der partnerschaftlichen Wechselwirkungen und was da halt alles so reinwirkt (Kindheitserfahrungen).
Wenn man daraus lernt, dann lernt man ja auch nicht, um den anderen zu entlasten, sondern für sich selber. So vergibt man ja auch nicht, damit der andere sich besser fühlt, sondern man selber.
Der für mich entscheidende Punkt ist, wenn ich meinen eigenen Anteil erkenne, dann muss ich mir den selber vergeben. Wenn ich dazu in der Lage bin, dann hat sich das mit dem Vergeben anderen gegenüber erledigt. Denn so wie wir Fehler machen, so machen es auch die anderen. Und wer sind wir, dass wir darüber urteilen könnten, dass unsere Fehler entschuldbar sind, aber nicht die der anderen.
Gewiss, das hat nichts mit Schuld zu tun, nach dem Motto, bist selber daran schuld, wenn der Partner fremdgeht. Unser eigenes Fehlverhalten rechtfertigt auch nicht das des anderen. Es soll einfach jeder vor seiner Tür kehren und seine Lektion lernen. Sind beide dazu bereit und passt es dann immer noch, dann hat man tatsächlich eine bessere Beziehung. Klappt es nicht, dann kann man wenigstens in Frieden auseinandergehen. Also, so oder so kann man gewinnen.
Aber überfordere Dich nicht. Lass Dir Zeit. Erkenntnisse fallen nicht einfach vom Himmel und sie anzunehmen ist mitunter schwieriger, als das Fehlverhalten des Partners zu akzeptieren.
Dummda
Zitat von sumsesum:So ein Müll ....jeder der betrügt steht vor der Entscheidung es zu tun oder nicht! Und wenn man die Schuld auch bei sich sucht, ist der Schmerz nur halb so schlimm. Weil man ja selbst schuld hat und nicht nur der andere. Das macht nur das verzeihen leichter! ABER es ist eine Entscheidung von der Person gewesen, er oder sie hat es getan, mit dem Wissen das er/ sie den anderen damit verletzt.
maenneken
pattypenny
Zitat von 1978Cornelia:Ich denke, dass jemand nicht betrügt, wenn in der Beziehung alles stimmt. Daher ist auch der/die Betrogene immer mitschuld, mitschuld an der Situation die den Betrüger in die Situation des Betrugs gebracht hat. Keine Entschuldigung für den Betrüger, aber eine Erklärung.
Ich selbst habe gerade in zwei intensiven Paarberatungs-Tagen herausgefunden wo unsere Probleme sind, wie eine Dynamik entstanden ist zu der wir beide beigetragen haben.
Kurz gesagt: ich habe ihn mit meiner Liebe und meiner ständigen Forderung nach Bestätigung und Aufmerksamkeit erdrückt, ausgesaugt. Und er hat keine Grenzen gesetzt, nicht kommuniziert, dass ihm das zuviel ist, weil er mich nicht verletzen wollte, weil er jeglichen Konflikten aus dem Weg wollte. Er hat sich dann immer mehr zurückgezogen, ich bin immer näher nachgerückt. Teufelskreis. Und er ist dann ausgebrochen mit seiner Ex, da hat er sich frei und unbeschwert gefühlt.
Ich war also die, dich aktiv (aber im guten Glauben und ohne negativen Absichten) etwas getan hat, und er war der, er aktiv nichts (aber im guten Glauben und ohne negativen Absichten) getan hat, also nicht mit mir geredet hat.
Beide haben erkannt, dass sie zu der Dynamik beigetragen haben und beide eine Mitschuld tragen, dass es soweit kommen konnte.
Dies ist nun für uns die Basis an uns und dann indirekt natürlich auch an der Beziehung zu arbeiten.
Aber in erster Linie muss ich für mich daran arbeiten, denn egal ob mit meinem jetztigen Partner oder mit zukünftigen Partnern, will ich nicht wieder in dieses alte Muster verfallen.
1001nacht
nord
Anne55
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