Mitleid und Schuldgefühle für meinen Ex hören nicht auf

@Sunny-2020, das ist traurig, dass er keine schöne Kindheit hatte.

Trotzdem hatte er bei Dir genug Chancen, es besser zu machen.

Die hat er selbst bei dem 2. Versuch nicht wahrgenommen, sondern egoistisch weiterhin sein Ding durchgezogen.

Jetzt ist er wieder so egoistisch und gibt Dir die Schuld für sein eigenes Versagen.

Du musst überhaupt kein Mitleid mit ihm haben.

Zitat von tina1955:

Trotzdem hatte er bei Dir genug Chancen, es besser zu machen.

Die hat er selbst bei dem 2. Versuch nicht wahrgenommen, sondern egoistisch weiterhin sein Ding durchgezogen.

Jetzt ist er wieder so egoistisch und gibt Dir die Schuld für sein eigenes Versagen.

Woher weist du, was er falsch gemacht hat? Was hat er egoistisch durchgezogen?
Sie sind getrennt, dass ist Tatsache. Aber aus irgendeinem Grund sind sie zusammen gekommen und haben ein Kind bekommen. Die TE hat die Beziehung zweimal beendet. Solange ich nicht weis, was alles nicht gepasst hat, tut mir der arme Kerl leid.

@meineMeinung, ließ Dir doch mal den Beitrag # 4 durch.
Da hat die TE doch sehr deutlich alles beschrieben.

@meineMeinung Er hätte zB mit mir vernünftig kommunizieren müssen. Das hat er nie richtig geschafft. Er hat mal, als ich in Ruhe mit ihm darüber reden wollte was mich stört, angefangen zu schreien mit den Worten „Wenn dich was stört, dann behalt es gefälligst für dich!“
Er hätte mich und unseren Sohn richtig schätzen müssen. Uns zeigen müssen, dass er Zeit mit uns verbringen möchte. Aber ständig war ihm anderes wichtiger. Wenn man 1 Jahr lang eine Fernbeziehung führt, will man an den Wochenenden dann nicht Zeit für die Familie haben anstatt ständig ins Fußballstadion zu fahren oder Tagestouren zu Sportveranstaltungen zu machen?
Im Sommerurlaub wollte ich mal zu dritt in einen Tier- und Freizeitpark. Ich durfte mir die ganze Zeit anhören „Das ist doch zu teuer!“, „So weit weg? Kein Bock so lange zu fahren!“, „Da hab ich keine Lust zu!“
Er hat nach der Montage, als er wieder täglich nach Hause kam, monatelang auf der Couch geschlafen weil er dort eingeschlafen ist. Ich weiß nicht wie oft ich ihn sanft geweckt und gebeten habe, zu mir ins Bett zu kommen. Vorschläge, abends direkt zusammen ins Bett zu gehen, wurden ignoriert.
Ein bestimmter Spruch kommt mir immer wieder in den Sinn, wenn ich an meinen Ex denke: ‚Man merkt erst was man hat wenn es weg ist‘

Zitat von tina1955:

ließ Dir doch mal den Beitrag # 4 durch.

Danke, hatte ich irgendwie überlesen. Damit ist mein letzter Post hinfällig-

Zitat von Sunny-2020:

@Brightness2 danke erstmal, dass du dich damit auseinandersetzt. Also, er hatte eine, wie soll ich es sagen - unschöne Kindheit. Dadurch hat er psychische Probleme bekommen und gleichzeitig wollte er, weil er nie eine liebevolle und erfüllende Familie hatte, selbst eine haben. Und laut ihm kann er das nur mit mir. ...

Du bist nicht seine Therapeutin, du und euer Sohn sollten nicht seine Therapie sein. Als du versucht hast, eure Beziehung aufrecht zu erhalten, hat er den großen Abwesenden gegeben. Wenn ich dich richtig lese, sogar im zweiten Versuch.

Zitat von Sunny-2020:

alles reden mit meinem Ex brachte nichts.

Zitat von Sunny-2020:

Ich konnte nie richtig mit ihm über Negatives reden, er wurde dann schnell aufbrausend…

Zitat von Sunny-2020:

Er hat mich mit unserem Sohn oft alleine gelassen…

Zitat von Sunny-2020:

nach unserem Neuanfang haben wir 1 Jahr lang eine Fernbeziehung geführt, bedingt durch seinen Beruf. Wenn er dann an den Wochenenden nach Hause kam, ist er oft lieber ins Fußballstadion oder ganztägig zu Sportveranstaltungen gefahren anstatt Zeit mit uns zu verbringen. Habe ich ihn darauf angesprochen, war er sauer und wollte nicht reden…

Zitat von Sunny-2020:

Heute sagt er, er wüsste was seine Fehler waren.

Allein gelassen, er konnte nicht reden, unfähig Konflikte zu lösen. Möglicherweise kennt er seine Fehler, seine inneren Themenfelder tatsächlich. Ob er ohne professionelle Hilfe, die er selbst ganz bewusst suchen müsste, tatsächlich in der Lage wäre, sein Verhalten zu ändern, ist fraglich. In dich projiziert er möglicherweise eine Lösung seiner Probleme, die er allerdings erst einmal für sich selbst auflösen müsste. Das alles hat aber, um den Kreis zu schließen, vermutlich sehr wenig mit dir als ganzheitlicher Person zu tun. Das kannst du nicht für ihn lösen. Das muss er wollen. Oder auch nicht. Er darf auch weiter leiden. Das ist seine Entscheidung. Die Frage, die du dir stellen kannst, möchtest du weiterhin als Projektionsfläche für ihn zur Verfügung stehen, willst du dir weiterhin anhören, dass du für sein Unglück verantwortlich bist, willst du dir das selbst auch weiterhin einreden (lassen)? Das ist die einzige Entscheidung, die du für dich und dein glückliches Familienleben treffen kannst.

Ich würde ihm klipp und klar sagen, dass ich mir sein Gejammer nicht mehr anhören werde. Und mir durch ihn nicht meine Lebensqualität kaputt machen lasse.

Sollte er dies nicht unterlassen, muss eine andere Regelung für die Übergabe des Kindes gefunden werden.

Beispiel : der Junge wird Freitag von der Schule von ihm abgeholt und Du holst ihn dann am Montag von der Schule ab.
Falls dies zeitlich machbar ist.

Zitat von tina1955:

Beispiel : der Junge wird Freitag von der Schule von ihm abgeholt und Du holst ihn dann am Montag von der Schule ab.
Falls dies zeitlich machbar ist.

Das finde ich eine charmante Lösung für euch beide, unter der euer Sohn auch nicht leiden muss. Im Gegenteil, die krampfigen, zwanghaften Übergaben im gebührenden Abstand zu eurem Zuhause fallen weg. Dein Ex kann Abstand gewinnen und du wirst nicht mehr durch den Mitleidssumpf getrieben. Klingt nach win-win für alle Beteiligten!

@tina1955 Leider ist das so nicht möglich. Zwar kann unser Sohn freitags direkt nach der Schule zu meinem Ex gehen, aber er muss immer sonntags abends wieder zu mir gebracht werden. Weil mein Ex montags immer bereits um 6 Uhr das Haus verlässt.
Alle Appelle an meinen Ex, dass sein Verhalten nicht gut unserem Sohn gegenüber sind, kommen nicht an. Weil er dabei bleibt, dass er nicht anders kann.

Bei so einer Art von kontaktloser Übergabe entstehen die wenigsten Probleme.

Liebe @Sunny-2020, wie weit wohnt ihr denn jetzt vom Ex entfernt?

@tina1955 Ja, da hast du recht.
Wir wohnen am anderen Ende unserer kleinen Stadt. Das sind ca. 7 km.

@tina1955 Es ist wenigstens meistens so, dass mein Ex mich bei der Übergabe komplett ignoriert und anschweigt, während das Kind und die Klamotten etc. vom einen Auto ins andere „verladen“ werden.

Zitat von Sunny-2020:

@tina1955 Es ist wenigstens meistens so, dass mein Ex mich bei der Übergabe komplett ignoriert und anschweigt, während das Kind und die Klamotten etc. vom einen Auto ins andere „verladen“ werden.

Das habe ich genauso bei einer Freundin von mir erlebt, auch wenn der Kindsvater da aus anderen Gründen geschwiegen hat. Der hat es nicht mal geschafft, normal „Hallo“ zu sagen, obwohl er derjenige war, der aufgrund massenhaft Affären die Beziehung beendet hat. Ist Kagge für‘s Kind, aber das meiner Freundin hat es letztlich recht gut weggesteckt.

An Deiner Stelle würde ich konsequent freundlich grüßen, das Gepäck überreichen und meinem Sohn schöne Tage bei Papa wünschen. Mehr kannste halt nicht machen momentan.

@Sunny-2020, er ignoriert Dich, will Dich aber trotzdem am liebsten zurück haben?
Noch mehr Wiederspruch geht ja überhaupt nicht.

Das ist für euren Sohn aber auch eine furchtbare Situation.

Wenigstens im Moment der Übergabe kann Dein Ex ja mal im Interesse des Jungen auf der reinen Elternebene funktionieren.

Dein Ex wird wohl eher auf sich selbst sauer sein, weil ihm bewusst ist, dass er allein die Beziehung kaputt gemacht hat.

Mitleid musst Du keineswegs mit ihm haben. Du hast alles versucht.

Zitat von Sunny-2020:

@tina1955 Es ist wenigstens meistens so, dass mein Ex mich bei der Übergabe komplett ignoriert und anschweigt, während das Kind und die Klamotten etc. vom einen Auto ins andere „verladen“ werden.

Echt jetzt. Ich verstehe immer weniger dein Mitgefühl für deinen Ex. Wo ist deine Wut, mich macht dieses egozentrische ich bin der Nabel der Welt- Verhalten deines Ex zornig. Er agiert ohne Rücksicht auf Verluste, verliert euren Sohn und wie es ihm dabei geht, völlig aus den Augen. Leider nährst du das schlechte Benehmen auch noch mit deinen Schuldgefühlen und deinem Mitleid. Das auch euer Sohn miterlebt, der in absehbarer Zeit zu einem pubertierenden Teeny mutieren wird. Was wird er von diesem väterlichen role model mitnehmen, der seine Mutter für ihr vermeintliches Fehlverhalten der Trennung mit Schweigen und Ignoranz bestraft, der es nicht erträgt, seinen eigenen Sohn von seinem Zuhause abzuholen, der seine Probleme nicht löst, sondern auf andere verlagert.

Überleg dir doch bitte mal, ob es nicht gerade höchste Zeit ist, deinem Ex ganz klare Grenzen zu setzen. Auch für euren Sohn. Wie soll er ein sozialkompetentes Verhalten verinnerlichen, wenn sein Vater sich verhält wie ein kleiner, trotziger Rotzlöffel und seine Mutter dieses Verhalten auch noch mit Schuldgefühlen und Mitleid belohnt? Raus aus diesem Kreislauf. Behandelt deinen Ex wie einen erwachsenen Mann und fordere auch ein solches Benehmen von ihm ein. Gibt es euch beiden vertraute Personen, die euch hier in einem Gespräch leiten können?