Liebes Forum!
Mein Freund hat Probleme und ich weiß nicht mehr weiter...
Wir haben uns vor 1,5 Jahren in seinen Semester Ferien kennengelernt. Es war ein toller Sommer. Aber viel Bedeutung habe ich dem Ganzen damals nicht gegeben, weil er zum einen noch Student ist und ich ein bisschen älter bin und schon arbeite. Aber er ließ nicht locker, eroberte mich im Sturm und schließlich stellte ich ihn ein halbes Jahr später meinen Eltern vor.
Zukünftlich verbrachte er 90% seiner Zeit bei mir. So schnell konnte ich garnincht schauen, wusch ich seine Wäsche, kaufte für uns ein, kochte. ALLTAG. Es gab da schon erste Probleme, denn er beteiligte sich meiner Meinung zu wenig an den anfallenden Arbeiten und Kosten für ein gemeinsames Leben.
Von gemeinsamen Aktivitäten ganz abgesehen denn meistens schlief er vor 18h auf meinem Sofa ein. Mir viel auf, dass er kaum soziale Kontakte hatte. Das machte mich etwas stutzig, aber er meinte, das Studium hätte es nicht zugelassen sich um sein Privatleben zu kümmern.
Die Freundin welche uns damals miteinander vorgestellt hat, habe ich angesprochen, welche meinte er sei psychisch krank.
Sie habe ein schlechtes Gewissen, es mir nicht früher gesagt zu haben. Er gelte als Eigenbrödler unter Kommilitonen. Habe Depressionen und habe vor Jahren auch Suizid Drohungen ausgesprochen.
Die Freundin habe ich damals abgeharkt und mir alles erstmal schön geredet.
Sprich: wenn er das Studium beendet hat und aus der Stadt heraus ist welche er nicht mag, sein eigenes Geld verdient, wir eine schöne große gemeinsame Wohnung haben, wird es ihm schon gut gehen. Ausserdem hat er ja jetzt mich
Damit hab ich mich erstmal beruhigen können. Leider sind aber in der Zwischenzeit meine sozialen Kontakte fast komplett flöten gegangen. Denn er legt überhaupt keinen Wert auf Gesellschaft und verbringt am liebsten Zeit mit sich oder mit mir allein. In Gesellschaft wirkt er irgendwie gehemmt und das setzte mich unter Druck. Seit Monaten gibts nur noch uns.
Das werfe ich ihm manchmal vor, worauf er tatsächlich meint, ich habe vor ihm doch auch nicht so aufregend gelebt. Dabei galt ich bei meinen Freunden immer als Dolce Vita Lady!
Manchmal frage ich ihn, wie er sich unsere Zukunft vorstellt und da kommen leider ganz unterschiedliche Aussagen. Ist er gut drauf antwortet er gemeinsame Urlaube, Koch Abende mit Freunde, schöne Wohnung u.s.w..
Meistens kommt aber Ich erwarte nicht viel vom Leben, mein kleines Appartemt würde mir langen, ich brauche nicht mehr, Urlaube bringen mir nicht viel, ich brauche so was nicht, mit Freunden treffen, das gibt mir leider nix. Hobbys habe ich keine, ich glaube das dass ganze Leben unwichtig ist.
Danach bin ich immer fix und fertig.
Mein Freund bekommt 1000 Euro Unterstützung von seinen Eltern im Monat. Einen Nebenjob braucht er nicht, sagt er. Ist aber immer am jammern, das Geld sei zu wenig. Essen gehen, ein Tag in der Therme, oder mal ein WE an der Ostsee ist nicht drin.
Ich arbeite echt hart, in 3 Schichten inclusive WE und verdiene gute 1 800 Euro im Monat. Für mich muss das drin sein. Teilweise lade ich ihn ein, oder bestelle geziehlt bei Groupon Karten, damit er sich sein Geld sparen kann.
Ich habe ihm mal vorgeschlagen, vielleicht in den Semesterferien arbeiten zu gehen ( 3 Monate) aber selbst dafür kann er sich nicht aufraffen. Er sagt er habe eine Antriebsschwäche und fühle sich emotional total verflacht. Ich habe ihm eine Therapie vorgeschlagen, ich würde ihn unterstützen - worauf er antwortet, keineTherpie machen zu wollen, sondern sich nur wünscht sein Studium habe ein Ende!
Diese Woche ist dann ziemlich viel passiert:
Er hat erfahren, dass er das Semster nicht bestanden hat. Ist raus, bis 01.05.14 hat er erstmal nichts zu tun. Heute waren wir verabredet, nachdem ich 15 Überstunden die Woche gemacht habe, wollte er mich heute abend verwöhnen - für uns einkaufen, kochen, kino. Dabei liegt er seit 18.00 h neben mir und schnarcht. :traurig
Er sei total kaputt. Habe keinen Mittagsschlaf machen können, weil er im Internet nach einem Job geschaut hätte.
Ich habe keinen Bock mehr! Habe aber noch Gefühle für ihn und ausserdem Angst, dass er sich was antut wenn ich Schluss mache.
In meiner Familie gab es vor ein paar Jahren mal einen Suizid.
Seitdem bin ich noch in Behandlung, habe auch schon mit meinem Therapeuten darüber gesprochen, welcher mich nicht versteht, sondern nur meint in Beziehungen müsse man immer arbeiten und es sei nie perfekt.
Das seh ich schon auch so, aber der Mann mancht micht kaputt...
Ich habe das Gefühl ich bewege mich zwischen einer Gratwanderung!
Zum einen möchte ich meinen Freund in solch einer schwierigen Zeit gerne unterstützen, für ihn da sein. Ihm helfen wo ich kann.
Aber ich bin auch richtig wütend auf ihn, weil er von Anfang an nicht mit offenen Karten gespielt hat und ich jetzt die Böse sein werde, die ihn hängen lässt.
Was soll ich nur machen?
Wie seht ihr das?
Eure
Sahra
19.01.2014 00:40 •
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