Mit einer Affäre fing es an und endet es?

Eure Liason hatte leider schon ab Werk ein Ablaufdatum.Jetzt bleibt für dich nur ein kleiner Platz.Ich kann es verstehen, dass es dich verletzt, dies nun zu spüren,auch das er nun ein schlechtes Gewissen hat,wenn er bei dir war.Du hast dich emotional sehr eingelassen,ihm geholfen,jetzt solltest du dich selbst davor schützen,weiter verletzt zu werden.Eure gemeinsame Zeit kann dir niemand mehr nehmen, jetzt ist sie aber vorbei.Ich würde ihm an deiner Stelle die Sicherheit und Vertrautheit, die er in Form von Freundschaft und ab und an S.möchte ,nicht mehr bieten.

Zitat von Paulinchen2:

Noch eine Ergänzung! Ich hatte nach meiner Ehe eine kurze Beziehung mit einem Polen, der aber schon lange in Deutschland lebt. Auch da gab es viele kulturelle Unterschiede und letztlich scheiterte die Beziehung an seinem Alk., das er als solches nicht erkannte. Für mich war es aber nicht tragbar, dass er sich fast jedes Wochenende abschoss. Ich bezweifele auch, dass er mich wirklich geliebt hat. Wir waren einander einfach nur Ablenkung nach einer schweren Trennungsgeschichte. Alles das hat bei mir auch sehr viel Schmerz und viele Wunden hinterlassen. Weil ich ihm noch viel zu lange hinterher rannte, habe ich mich zusätzlich selbst verletzt. Das hat dazu geführt, dass ich heute noch einen Würgereiz bekomme, wenn ich Menschen mit polnischem Dialekt sprechen höre. Ich bin eigentlich ein sehr weltoffener, gutherziger und toleranter Mensch. Dass diese Beziehung nun dazu führt, dass ich den Umgang mit Menschen dieser Nation nicht mehr ertrage, macht mich sehr traurig. Bitte lass es nicht soweit kommen!

Pauline

Dh du konntest das für dich nicht trennen? Aus der Tatsache: Er (zufällig Pole) war ein Säufer und du hast dich bei ihm unwohl gefühlt, führte zu ich kann Polen generell nicht unvoreingenommem gegenüber treten? Krass...Und irgendwie ganz schön pauschal, oder nicht?

Ja, das stimmt leider! @Catwoman2017 ! Ich will das so auch nicht und versuche mich wieder zu desensibilisieren. Die Verletzungen, die der eine Pole mir zufügte waren aber so krass, dass ich im Moment noch nicht über meinen Schatten springen kann. Ich will hier nicht ins Detail gehen und den Thread sprengen, ich wollte nur warnen, dass die TE sich vor Leid schützen sollte, auch damit sie diesen Menschen weiterhin unvoreingenommen gegenüber treten kann.

LG

@Catwoman2017 : Nunja, so ist das aber nunmal leider oft. Wenn man sich zum Beispiel 'mal mit Tequila bis zum Erbrechen betrunken hat, wird einem ab dann immer sofort schlecht beim Geruch von Tequila (auch, wenn ja da der Tequila nix dafür konnte, sondern man selbst).
Oder wenn einen ein Rottweiler gebissen hat, hat man zukünftig vor jedem Rottweiler Angst.
Das sind ja Mechanismen im Gehirn, die durch schlechte Erfahrung/Angst/Schmerz hervorgerufen werden, die man schlecht selber beeinflussen kann. Trigger eben.
So, wie bei @Paulinchen2 der polnische Akzent.

Guten Tag,
ich denke nicht das es für den Mann vorstellbar ist sich völlig von Frau, Kindern und Familie loszusagen und mit Dir ein *neues Leben* zu beginnen....
Das Ende eurer Affaire war von Anfang an vorbestimmt..auch wenn es Dir jetzt schwer fällt dazu zu stehen.
Du solltest Dich auf Dein Leben konzentrieren und Dich aus der Ehe des Mannes raushalten.
Alles Gute Dir.

Zitat von _Tara_:

@Catwoman2017 : Nunja, so ist das aber nunmal leider oft. Wenn man sich zum Beispiel 'mal mit Tequila bis zum Erbrechen betrunken hat, wird einem ab dann immer sofort schlecht beim Geruch von Tequila (auch, wenn ja da der Tequila nix dafür konnte, sondern man selbst).
Oder wenn einen ein Rottweiler gebissen hat, hat man zukünftig vor jedem Rottweiler Angst.
Das sind ja Mechanismen im Gehirn, die durch schlechte Erfahrung/Angst/Schmerz hervorgerufen werden, die man schlecht selber beeinflussen kann. Trigger eben.
So, wie bei @Paulinchen2 der polnische Akzent.

Faszinierend wie unterschiedlich die Menschen sind (total wertfrei gemeint).

Wie lange ist es bei dir her, @Paulinchen2 ?

Zitat von Catwoman2017:

Faszinierend wie unterschiedlich die Menschen sind (total wertfrei gemeint).

Ja. Deswegen haben Psychologen ja auch so gut zu tun.

@EchtJetzt , es ist fast 2 Jahre her! Der Mann war und ist aber bis heute mein Trauma. Er war mein Absprungmann, der mir den Impuls gab, mich aus meiner sehr einengenden Ehe zu befreien. Ähnliche Funktion hatte ich wohl für ihn. Nur er hat den Absprung aus seinem Vorleben leider nicht ohne Alk. geschafft. Er trinkt heute noch, exzessiver denn je. Und wie es bei Al kis so ist, lügt und betrügt er ohne Ende, am meisten aber sich selbst. Das mit anzusehen, hat mich für immer geprägt! Eigentlich ist er nämlich ein ganz wunderbarer Mensch. Er weiß es nur nicht!

Zitat von Paulinchen2:

Er war mein Absprungmann, der mir den Impuls gab, mich aus meiner sehr einengenden Ehe zu befreien

Absprungmann klingt schon gruselig und fremdbestimmt. Ich bin überzeugt davon, dass man selbst ein großes Problem hat, wenn man einen Absprungmann braucht, um eine unglückliche Ehe zu beenden. Das bedeutet nämlich, dass man nicht selbstbestimmt durchs Leben geht und seine Alleinseins-Ängste mit sich herumträgt.

Es is offensichtlich, dass du weder in deiner Ehe, noch in der Beziehung mit dem Polen den rechtzeitigen, eigenverantowrtlichen Absprung geschaftt hast. Einmal musste der Pole helfen, das andere mal der Alk..

Denk mal drüber nach, ob du nicht in Zukuntf Entscheidungen nicht besser selbst und eigenverantwortlich triffst.

Dann fällt deine Reaktion auf den polnischen Akzent für mich unter fehlgeleiteter Schutzmechanismus .

Ja, @6rama9 , deine Kritik ist berechtigt! Ich bin eben keine besonders starke Persönlichkeit. Das ist bestimmt ein Manko. Ausschlaggebend war aber, dass mein Mann wegen einer schweren Erkrankung seine Persönlichkeit stark veränderte und ich damit nicht umgehen konnte. Ich war 24 Stunden am Tag für ihn da und musste mir dann eingestehen, dass ich dem nicht gewachsen war. Der Pole kam da zunächst wie ein rettender Engel. Dass er selbst riesige Probleme hatte, verstand ich nur langsam und fast zu spät. Ich habe mich in beiden Fällen sicher nicht mit Ruhm bekleckert!

LG Pauline

Zitat von Paulinchen2:

Ja, @6rama9 , deine Kritik ist berechtigt! Ich bin eben keine besonders starke Persönlichkeit. Das ist bestimmt ein Manko. Ausschlaggebend war aber, dass mein Mann wegen einer schweren Erkrankung seine Persönlichkeit stark veränderte und ich damit nicht umgehen konnte. Ich war 24 Stunden am Tag für ihn da und musste mir dann eingestehen, dass ich dem nicht gewachsen war. Der Pole kam da zunächst wie ein rettender Engel. Dass er selbst riesige Probleme hatte, verstand ich nur langsam und fast zu spät. Ich habe mich in beiden Fällen sicher nicht mit Ruhm bekleckert!

LG Pauline

Hast du dir grundsätzlich mal überlegt, wie es kommt, dass du solche Männer in dein Leben lässt. Unterbewusst. Schicksalsschläge, jetzt mal aussen vor. Aber dieses helfen und kümmern gibt dir ja irgendwas. Meist liegt so was ja auch wie so vieles im Unbewusstem.
Dass du aus einer Ehe kommst, wo du dichaufopferst und unglücklich bist und dass der Mann, dem du dann begegnest, auch ein Problem hat. Eine Krankheit...

Liebe Leute,
erst einmal tausend Dank für die vielen lieben und hilfreichen und auch kritischen Antworten. Toll, dass hier sofort Menschen auf die Liebeskummergeschichten anworten, die hier tagtäglich hereinprasseln und sich Gespräche daraus entwickeln. Vielen Dank den fleißigen Forenschreibern!

Ich denke, dass ihr alle Recht habt und wusste es ja auch im Prinzip schon vorher: Da hilft nichts, als Kontakt abbrechen. Ich möchte ihm die Chance nicht nehmen, mit seiner Familie wieder glücklich zu werden und werde mich dort nicht hineindrängen. Ihr habt recht, dass das einfach zu verantwortungslos wäre. Ich kann das auch gar nicht aushalten, eine Affäre zu sein. Heute sehe ich ihn nochmal und ich hoffe, dass ich es schaffe ihm zu sagen, dass wir uns auf unsere jeweiligen Leben konzentrieren sollten und ich erstmal keinen Kontakt möchte. Ich hoffe, ich werde stark sein! Dann folgt eben die harte Zeit, durch die so viele hier schon gehen mussten...

Was die kulturellen Unterschiede und so etwas angeht: Ich glaube, das so etwas jedem passieren kann und das so etwas auch in Kriegszeiten damals hier passiert ist, dazu braucht man nicht aus Syrien sein (ich verweise zum Beispiel auf den Film Die Entdeckung der Currywurst - etwas andere Geschichte). Auch für das Verantwortungsgefühl gegenüber den Kindern oder eine Entscheidung der Frau, trotz Affäre bei ihrem Mann zu bleiben oder einen Wunsch nach S. Abenteuern braucht es, glaube ich, keine bestimmte Nationalität. Das liest man hier im Forum doch überall, das sowas passiert. Unsere kulturellen Unterschiede haben ganz gut miteinander funktioniert, das war nicht der Ausschlag zur Trennung, wie ich ja geschrieben habe, auch wenn ich nicht leugnen will, dass es solche gibt. Kulturelle Missverständnisse konnten wir aber meist klären oder sogar drüber lachen.

@paulinchen: Es tut mir echt leid, dass die Beziehung mit dem Menschen aus Polen solche traumatischen Spuren bei dir hinterlassen hat. Echt schade, dass dadurch so eine Voreingenommenheit entstanden ist. Ich bin zuversichtlich, dass mir so etwas nicht passieren wird, da ich noch andere Freunde aus Syrien habe und die Menschen, die ich kenne, viel zu individuell sehe, als sie so beurteilen zu können. Bei einigen gemeinsamen Erinnerungen ist sowas aber auch im Bereich des Normalen, wenn man getriggert wird. Paulinchen, ich hoffe, du schaffst es, dagegen anzukämpfen und polnische Leute jetzt nicht in einen Topf zu werfen. Leider ist das menschliche Gehirn manchmal so, da musst du hart mit dir ins Gericht gehen und sehen, dass es nicht ok ist, deine schlechten Erfahrungen auf andere zu projizieren. Obwohl: Vielleicht ist es auch eher ein Thema für dich, mit Alk und Alk. vorsichtig zu sein, da dürftest du dann meiner Meinung nach auch mal pauschalisieren.

Ich bin wirklich froh, dass die ganze Geschichte keine die syrischen Männer und die deutschen Frauen-Plattitüde war, auch wenn unser wechselseitiges Interesse am Anfang sicher auch mit kulturellen, politischen und anderen Unterschieden zu tun hatte.Wir sind uns mit Respekt begegnet und miteinander umgegangen und konnten über alles reden. Deswegen ist es mir jetzt auch wichtig, das wir mit Respekt auseinandergehen.

Und was den Zeitvertreib angeht: Die Zeit haben wir ja beide genossen. Liebe war es trotzdem, da bin ich mir sicher und das schließt sich nicht aus. Aber nun ist dafür eben keinen Platz mehr. Ob er mich jetzt ausgenutzt hat oder auch ich ihn? Das haben wir uns auch mal ganz offen gegenseitig gefragt. Ich denke, da haben wir auch beide längere Zeit von einer Situation profitiert, unter der wir nun eben leiden. Für ihn hat es ja auch Konsequenzen für sein Zusammenleben mit der Frau, die hier in die Affärenstadt gekommen ist, wo überall die Wahrheit lauert. Schön ist das sicher nicht für sie, sich immer zu fragen, wer und wo nun diese Andere ist und nur solche Bruchstückchen an Wissen zu haben. Das schmiert sie ihm jetzt zurecht auch aufs Butterbrot. Sie ist hauptsächlich wegen der Kinder nach Deutschland gekommen, denke ich - und wollte, dass ihr Vater sie wiedersieht. Ich finde das vollkommen richtig, die Zukunft der Kinder so im Blick haben und dafür andere Dinge zurückstellen.

...und ich habe mich zu doll verliebt und an ihn gewöhnt und bleibe jetzt allein zurück, das ist eben traurig und tut weh und wie ihr es gesagt habt: da muss ich wohl durch und muss mir nochmal rückblickend ein paar kritische Fragen stellen, warum das alles so passiert ist und welche Rolle ich darin gespielt habe.

@Segeltuch sehr schön und reflektiert geschrieben.

Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir, dass Du loslassen und glücklich werden kannst.