Mit dem Mann einer sehr guten Freundin geschlafen

Zitat von Lena2:

Andererseits weiß er wie wichtig ich ihr bin und welche enge Beziehung wir zueinander haben und ich kann und will mir das nicht vorstellen, dass er seinen komischen Trip (keine Ahnung wie man so ein absichtlich verletzendes Verhalten im Nachhinein sonst nennen sollte

Ich weiß nicht, ich fasse mal zusammen, du schreibst von verletzenden Verhalten seinerseits , pimperst aber mit ihrem Mann, (Sorry du wurdest 'genötigt' mit ihm zu schlafen, indem du dich aus freien Stücken und geringem Restalkohol von der Couch zu ihm ins Bett gelegt hast und binnen kürzester Zeit intim mit ihm wurdest.)
Dann schreibst du noch von inniger Beziehung zu ihr, hilfst ihr weiterhin und hast auch nicht vor, es zu ändern. Hoffst stattdessen darauf, dass alle ungefragt einbezogenen Leute dichthalten und er mit dem Scherzen aufhört.Ansonsten machst du business as usual. Klingt in weiten Teilen für mich als Aussenstehende, ich weiß nicht, nach Pippi Langstrumpf oder so

@Lena2

Bitte nimm mir folgende Frage nicht übel, Du brauchst sie auch nicht beantworten. Wenn Du mal die Situation mit der Freundin ausblendest.....wie war es mit ihm? Hat es Dir gefallen? War es innig? Du schriebst irgendwo, dass es länger ging .......

Zitat von Lena2:

und sie meinte dann, naja, dass so etwas nach so vielen Jahren Ehe vorkommen kann und man ja deshalb nicht alles wegschmeißt.

Diese Haltung ist grundsätzlich nicht die Schlechteste...

Oh man @Lena2
du lebst wirklich in einer Gut-Mensch-bubble.

Du bist zu nichts verpflichtet. Nur weil er irgendetwas von dir will, musst du überhaupt nicht reagieren.
Du mußt auch nicht die entscheidende Person sein, damit deren Auswanderungswunsch Realität wird. Wenn sie so etwas wollen, müssen sie mit diversen Sachen selber klar kommen lernen.

apropos auswandern.
Wer ist dazu die treibende Kraft?
Was erhoffen sie sich?
Ich hatte bis zu deinem letzten Beitrag gedacht, dass sie es ist, damit er nicht mehr soviel auswärts guckt. War einfach ein Gedanke.

Also, wenn du da einigermaßen Lerneffekte mitnehmen möchtest, dann
- sieh zu, daß du zu ihm deutlich Abstand bekommst. Nix lange warten, ob er darauf eingeht und das versteht. Machen. Der spielt ein bißchen zuviel mit dir.
- aufhören, dich über deine zu selbstlose Hilfsbereitschaft zu definieren. Deine Karmapunkte werden bestimmt auch da steigen, wo du bösen Versuchungen keinen Raum mehr gibst .
- komm runter von der Vorstellung, daß du die Welt bewegen könntest. Die Welt bewegt sich von alleine. Es gruselt mich geradezu, dies hier zu lesen

Zitat von Lena2:

Vielleicht könnte ich so auch ein wenig auf sein Verhalten Einfluss nehmen

Nein. Kannst du nicht. Er spielt mit dir, nicht andersherum. Halte Abstand. Glaube nicht, du hättest auf ihn Einfluß. Warum denkst du das allen ernstes?

Zitat von Lena2:

Damit er ihr nicht mehr so krasse Szenen macht, dass sie ihn ja sicherlich betrügt,

Er offenbart hier seine innere Haltung. An dem, was man anderen unterstellt, kannst du sehen, was Leute tatsächlich selber denken oder am liebsten tun würden bzw tatsächlich tun.

Hier wackeln ganze Zaunpfähle, was sein Verhalten und Intentionen angeht.

Finger weg! Das ist kein Freund, auch wenn das optische Gewand eines hilfsbereiten Freundes anhat.
Dein Bauchgefühl schreit doch bereits, was du von ihm zu befürchten hast.
Also, nochmal. Finger weg!

Besseren Rat kann ich an dieser Stelle nicht geben.

Und wenn jemand fragt. Ja mei, so eine hilfsbereite Person wie du hat doch immer viel zu tun. Kamst irgendwie nicht mehr dazu, zurück zu rufen, etc .

Felica, das ist eine schwierige Frage, da ich mich von Tag zu Tag weniger genau erinnern kann. Verblasst alles irgendwie doch schnell.
Ich kann mich an keinen genauen Gedanken währenddessen erinnern. Nur eben an das schlagartig schon fast schmerzende und definitiv lähmende Gefühl sofort danach.

Kampfschnake, sie wanderten hierher aus. Deutsch ist nicht meine alleinige Muttersprache. Bin trilingual aufgewachsen. Und denen kann nun mal niemand so helfen wie ich derzeit.

Perzet, soweit ich weiß war er immer die treibende Kraft. Sie haben wohl schon in mehreren Ländern mal für 1 Jahr gelebt, aber jetzt erst wollen sie sesshaft werden. Sie ist einfach immer mitgezogen und, weil er nun hier bleiben will, bleiben sie hier. Ihr Grund war, dass sie sich so noch nirgends wohl gefühlt haben.
Außerdem sagst du, ich kann nicht die Welt verändern? Ich finde schon. Alle müssten nur mehr helfen und einfach in den Bereichen, in denen sie Ahnung haben, selbstloser werden. Ja, die Welt dreht sich ohne mich, aber eben nicht für alle gleich leichter. So sehe ich das auch, wenn ich mal um Hilfe bitten muss. Das hat jetzt einfach mal kurz mit der Thematik hier nichts zu tun - so eine alte Einstellung hat mein Vater und ich finde das schlimm.
Das mit der Distanz ist wieder ein anderes Thema. Ja, ich werde mich mit ihm alleine ja nicht treffen - das sind immer Gruppentreffen mit mehreren Freunden, ob beim Ausflug, Sport etc. - ich kann mich dort nicht selbst ausschließen aus allem und will ich auch nicht. Mit ihm alleine habe ich mich vorher nicht getroffen und werde es jetzt auch nicht tun. Und mit seiner Frau, weiß ich nicht. Ich lasse ein paar Tage vergehen und denke nach.
Tatsächlich sagte ich das auch immer, dass man an solchen Szenen sehen kann, wie derjenige tickt, aber hier dachten wir 2, dass er einfach ein Trauma hat oder sowas in der Art. Konnte man sich einfach nicht vorstellen, dass er wirklich so abgebrüht sein soll...

Zitat von Lena2:

aber hier dachten wir 2, dass er einfach ein Trauma hat oder sowas in der Art.

Es hilft nicht zu wissen, warum er komisch tickt - weil deswegen nimmt ja das Problem als solches nicht ab.

Heffalump, aber heißt das, dass Menschen, die mal betrogen wurden und nicht mehr vertrauen können, so ein Verhalten nicht zeigen könnten und selbst eine reine Weste hätten? Ich dachte schon, dass es solche auch gibt. Aber ich selbst hatte nie was mit dem Thema zu tun, weder selbst noch irgendwie bei anderen direkt im Umfeld.

Lena, magst Du meine Fragen auch noch beantworten?

Zitat von Lena2:

Heffalump, aber heißt das, dass Menschen, die mal betrogen wurden und nicht mehr vertrauen können, so ein Verhalten nicht zeigen könnten und ...

Klar sind Menschen die so etwas erlebt haben oft auch misstrauischer und eifersüchtiger.
Aber es gibt eben auch die Kategorie Menschen, die ihre eigene Gedankenwelt und Motive auf andere übertragen und deshalb so sind. In ihrer Welt belügt und betrügt man und deshalb gehen sie auch beim anderen davon aus. Und gefühlsmäßig habe ich bei diesem Exemplar den Eindruck. Ich glaube auch nicht das du die Erste warst. Aber das ist alles natürlich reine Spekulation.

Mira, ich glaube a bei ihr tatsächlich.
Sorry, ist eben untergegangen irgendwie.

Hola15, ja, dass es solche Menschen gibt, wusste ich. Hab's bei ihm wohl einfach total falsch eingeschätzt. Leider.

Löwin45, erstmal tut es mir leid, dass du sowas durchleben musstest. Heftig.
Also mit ihm sprechen geht nicht - er tur ja so, als wüsste er gar nichts mehr von der Nacht. Sein letzter Satz dazu war, er kann sich an nichts mehr erinnern und für ihn ist deshalb alles gleich geblieben ohne Veränderung.

Zitat von Lena2:

Außerdem sagst du, ich kann nicht die Welt verändern? Ich finde schon. Alle müssten nur mehr helfen und einfach in den Bereichen, in denen sie Ahnung haben, selbstloser werden. Ja, die Welt dreht sich ohne mich, aber eben nicht für alle gleich leichter. So sehe ich das auch, wenn ich mal um Hilfe bitten muss. Das hat jetzt einfach mal kurz mit der Thematik hier nichts zu tun - so eine alte Einstellung hat mein Vater und ich finde das schlimm.

Scusi, das was ich meinte ist unglücklich ausgedrückt. Es geht nicht darum, nicht hilfsbereit zu sein. Hilfsbereitschaft ist eine gute und wichtige Eigenschaft.
Es geht darum zu lernen, daß man nicht Skla ve seiner eigenen Erwartungshaltung an seine eigene hehre Selbstlosigkeit wird.

Ich sehe darin nämlich tatsächlich eine (!), nicht die einzige, Ursache für deine Situation.
Deine Erwartungshaltung ist, allen und überall zu helfen. Dafür kannst du dich nicht genügend abgrenzen.
Oder entschuldigst du deine mangelnde Abgrenzfähigkeit mit deiner grundsätzlichen Hilfsbereitschaft?

Diese Hilfsbereitschaft hat dazu geführt, daß du ihn schwer betrunken nach Hause gebracht hast. Ein Taxi hätte es auch getan.
Diese Vorstellung, du könntest ihn zu etwas bewegen. . .
er hat dich zwei Stunden (!) lang (wenn ich dies richtig erinnere) gestreichelt, obwohl du immer wieder nein gesagt hast. Aufstehen und sich woanders hinlegen, wenn zu müde für nach Hause. Nicht: sich gefallen lassen.

Du hast nicht abgelehnt, als er dich ins Bett einlud? Warum?
Welche deiner nicht geübten Abgrenzungen kam da zu tragen? weil du dies lieber unter wichtige Hilfsbereitschaft verbuchst?
Dies sollen Anregungen für dich sein, deine Situation aus einer anderen Perspektive zu sehen. Danach hast du doch gefragt.

Es wird evtl etwas hart klingen. Ich bekomme es auf dem Smartphone nicht im langen, sanften Text hin.

Ich hoffe aber dennoch, daß du das Prinzip (zuu selbstlose Hilfsbereitschaft) einmal betrachtest, ob dies in DEM Ausmaß wirklich so gesund ist. Ich habe da meine Zweifel, weil ich auch hart, sehr hart lernen muss, daß dies nicht immer gut und richtig ist.

Und ja, es ist gut, Gutes zu tun, damit die Welt ein bißchen besser zu machen. Nur zu denken, daß ohne dich nichts mehr läuft, ist schon heftig. Entweder hast du dadurch eine immense Last und Verantwortung oder du überhöhst deinen Einfluß. Oder von beidem etwas.

bzgl der Auswanderung - hier hatte ich tatsächlich verstanden, sie wollten von D woanders hin. Da machen deine Erklärungen anders Sinn.

Bzgl Finger weg, exakt: mit anderen treffen ist eine Sache. Die verstärkten zweier Gespräche müssen nicht sein.

An vielen Stellen geht es nicht um entweder - oder, wie deine Antwort vermuten lässt, sondern um mehr Augenmaß und differenzierter vorgehen.

btw, auch der Humor, worüber jemand lacht oder Witze macht, verrät die tatsächliche innere Haltung.