@whynot60
Vielen Dank für Deine wirklich wertvollen, tiefsinnigen und wahren Beiträge, die Du mir und auch den anderen hier mitgibst. Es ist sehr schön, dass Du tiefer schaust als es die meisten hier tun und dass Du Deinen Erfahrungsschatz teilst. Wenn ich Dich malen müsste sähst Du ein bisschen aus wie Gandalf aus Herr der Ringe. Weise und ehrfurchterregend. Ich lese sehr gern was Du schreibst, weil Du ähnlich denkst und eine wirklich begreifliche Art hast, diese Dinge zu umschreiben. Mir hat es sehr geholfen zu sehen, dass es Menschen gibt, die in die Tiefe gehen, bis an die Wurzeln und sich dort bewegen, und nicht nur oben in den Baumwipfeln von Ast zu Ast schwingen. Das gilt natürlich auch noch für einige andere hier, die mit Weitblick Ratschläge geben oder Ihre Erfahrungen teilen.
@Hanna19
Du hast Recht, es ist ein schlimmes Gefühl, wenn ein anderer einem nicht glaubt. Und auch ich kenne da die Extreme und kann voll gut nachvollziehen, dass unter der Einbildung einer Person eigentlich alles passieren kann. Und es passiert. Ist mir auch passiert. In meinem Fall war es aber so, dass zu einem grundlegendem Misstrauen ein gewalttätiger, unberechenbarer und narzisstischer Charakter hinzu kam. Und damit gab es eine Eigendynamik, der ich mich dann auch nicht mehr entziehen, aber sie auch nicht aufhalten konnte. Der Unterschied zu meinem Freund ist allerdings, dass dieser ein gutes Herz hat, in das ich mich so furchtbar verliebt habe.
Danke auf jeden Fall für den Zuspruch zu meiner Lernkurve und dem guten Weg. Ich habe auch keine Angst, diesen nochmal aus den Augen zu verlieren. Ich bin einfach nicht mehr dazu bereit, zu leiden. Sei es unter Verlustängsten, in zwischenmenschlichen Beziehungen, unter Langeweile, dummen Menschen... Nein, ich bin der Meinung dass man es selbst in der Hand hat, ob es einem gut geht oder nicht. Klar tut es verdammt weh, wenn man einen Menschen verliert, der einem viel bedeutet oder den man sogar noch liebt. Klar tut es weh, wenn man enttäuscht wird. Aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass er vorbei geht und vor allem, dass es leichter wird, wenn man die richtigen Menschen an sich ran lässt.
Ich schwinge kurz die Zitate-Keule:
Kämpfe um das, was dich weiter bringt. Akzeptiere das, was du nicht ändern kannst. Und trenne dich von dem, was dich runterzieht.
Diesen Spruch hat meine Mum mir irgendwann mal in einer dunklen Stunde auf einen Zettel geschrieben. Seitdem trage ich ihn in meinem Portemonnaie. Und ich habe mich daran gehalten. Auch wenn das meinen Freundeskreis und die Anzahl der für mich wichtigen Menschen drastisch reduziert hat. Wenn mich etwas runterzieht, dann trenne ich mich auch. Da könnt ihr sicher sein.
WhyNot hat noch etwas geschrieben, was ich gerne nochmal raufholen möchte:
Zitat: Oder wenn es, in anderen Threads, um Fremdgehen und Betrug geht, offenbar die mächtigstens Reizwörter - dann gibt es zumeist kaum andere Reaktionen als: sofortige Trennung, Mistkerl, Sch.lam.pe usw. Man hält es gar nicht der Mühe wert, vielleicht auch einmal darüber nachzudenken, wo die Ursachen liegen, über die Dinge zu reden, jeder Ertappte, so sehr er vorher Mensch war, sogar über alles geliebter Mensch vielleicht, ist hinterher nur noch Lügner und Betrüger, gar nichts anderes mehr. Eine einzige Aktion - und schon ist alles andere ausgelöscht bzw. war gleich gar nie vorhanden. Man kommt gar nicht auf die Idee, auch einmal die eigenen Wertungen und die zugrundeliegenden Gefühlsreaktionen zu hinterfragen (und die Gründe für Gefühlsreaktionen können immer nur in einem selber liegen - um das zu erkennen braucht man weder Psychologe zu sein noch sonderlich tiefgründig, sondern man bräuchte nur einmal zwei Minuten darüber nachzudenken). Weil man es eben für normal und ganz berechtigt hält und es mit sich gar nicht in Zusammenhang bringt.
Mir ist klar, dass jeder hier gerne denen helfen möchte, die leiden und die vielleicht gerade das Selbe durchmachen wie Sie einst. Aber jede Beziehung, jeder Mensch ist so einzigartig, dass man kaum einen generellen Maßstab anlegen und danach Ratschläge erteilen kann. sofortige Trennung, Mistkerl, *beep*, ich habe hier auch schon in vielen Threads gelesen, wie schnell man einen solchen Rat bekommt, ohne das tiefergehend auf den TE eingegangen wurde. Es werden nichtmal Nachfragen gestellt. Viele halten sich für allwissend und erteilen Ratschläge, die kein bisschen helfen wenn man gerade mit sich selbst kämpft, sondern unter Umständen Probleme auch noch vergrößern können. Ja, man hat Erfahrungen und möchte die gern weiter geben. Aber die Empathie fehlt teilweise komplett.
Ich habe mich damals in diesem Forum angemeldet nicht um zu hören, dass mein Freund ein Penner ist. Es mag ja Leute geben, die hier die Bestätigung für solche Denkweisen suchen (und dann sicherlich auch von den richtigen Adressaten bekommen). Ich habe mich hier angemeldet, weil ich meine Ängste nicht in den Griff bekommen habe. Ich bin damals sehr wundervoll aufgefangen worden mit Verständnis und Bezug auf mich und meine Probleme. Aber in andren Beiträgen erlebe ich oft mit, wie geurteilt wird, wie bewertet wird, wie das Leiden des TE übergangen wird, hauptsache man kann rausbekommen was der Partner falsch gemacht hat und ihn verteufeln. Die Gründe dafür mögen vielfältig sein. Was dabei aber ganz oft heraussticht ist, das jeder aus seiner eigenen Erfahrung heraus agiert. Ein gutes Beispiel dafür ist meiner Meinung nach Tara. Dabei geht es hier nie um die Partner, sondern immer um den Menschen, der hier Hilfe sucht. Meine Therapiegruppe war auch so eine Art Forum und wenn da jemand anfing, vom Verhalten seines Partners oder der Mutter oder wem auch immer zu berichten und alle daran wollten, das zu interpretieren, sagte meine Therapeutin immer: Sie sind bei mir in Therapie, nicht Ihr Partner/Ihre Mutter/ Ihr wer auch immer.
Wir leben in einer (Art) Wegwerfgesellschaft, die eben gerne schreit sofortige Trennung, Mistkerl, *beep* ohne viel nachzudenken. Ey, der hat Dich mal belogen und hintergangen? Schieß den bloß ab! Der ist früher mal fremdgegangen? Hau bloß ab, der macht das wieder. Der Mensch hat Probleme? Sieh zu, dass Du wegkommst. Alle werden egoistischer und wundern sich, warum dreimal geheiratet wird, warum Beziehungen nie lange halten, sich Ehen nicht lange bewähren, keine Kinder mehr nachkommen und wenn, dass es kleine Ar. werden und alle sich hinter ihren tollen beruflichen Erfolgen verstecken. Wir sind Egoisten geworden, die Fehler an anderen nicht mehr dulden, die nicht bereit sind für einen anderen Menschen auch mal zu leiden, etwas von sich zu geben und Verständnis zu zeigen. Und ich habe schon öfters beim Lesen hier gedacht, was macht dieser Austausch für einen Sinn, wenn ich hier nur oberflächliche Verallgemeinerungen lese, ohne dass überhaupt gefragt wird, was denn genau los sei. Es gibt hier aber auch zum Glück sehr tolle, einfühlsame und erfahrene Menschen, die sich ein Bild machen wollen bevor sie einen Ratschlag geben. Und ich wünsche mir, dass mehr hier so wären wie ihr. Die auf die Probleme des TE eingehen und nicht das Verhalten eines vermeintlichen Bösewichts interpretieren, um den es eigentlich gar nicht geht.
Selbstverständlich darf jeder seine Meinung haben. Das macht ja einen wertvollen Aspekt dieses Austausch hier aus. Aber wenn ich zum Beispiel lese Das ist keine Liebe dann frage ich mich, was für ein Mensch hinter dieser Äußerung steckt und wie es kommt, dass ihm nicht klar ist, dass wohl jeder Mensch und jedes Herz Liebe anders definiert und es dafür keine allgemein gültige Beschreibung gibt, die für jeden zutrifft. Welchen Wert hat so eine Aussage für einen Menschen, der gerade noch gesagt hat, dass er liebt aber gerade einfach traurig ist? Soll das helfen? Oder ist man selbst einfach nur enttäuscht von der Liebe?
@tiefes_meer: ich freue mich, dass Du meine Beiträge immer gelesen hast und das auch zwischen den Zeilen. Und ich möchte auch nicht aufhören, andere zu unterstützen. In wiefern das für mich hier geht, darüber muss ich erstmal nachdenken. In meinem echten Leben gibt es aber auch jemanden, der meine Unterstützung braucht. Er hat mich darum gebeten.
Was irgendwelche sonstigen Wirrungen hier angeht: ich denke Ihr versteht es gut, wenn ich alles, was nichts mit meinen eigenen Gefühlen zu tun hat, hier unkommentiert lasse. Ich möchte keine weiteren Interpretationen, Analysen oder Diagnosen zu irgendetwas, was nichts mit mir selbst zu tun hat. Darüber entscheide ich gerne selbst. Ich habe sehr viel preisgegeben hier, und Kommentare wir die von _Tara_ empfinde ich als das traurigste hier.
Ich danke Euch trotzdem für die Unterstützung meiner Anliegen und für Euer Mitfühlen, Mitlesen und den Austausch von Erfahrungen.