liebe Pflaume
Du schreibst, dass ihr vorher relativ viel gestritten habt und nach der Trennung dann nicht mehr. Also gab es ja doch konkret Anlass für ihn, sich wirklich unwohl zu fühlen. Streitet ihr denn nicht mehr, weil es eine bessere Kommunikation gibt, oder schweigst Du bei Problemen jetzt aus Angst vor Trennung?
Im ersten Fall wäre das ja sehr positiv, dann hätte die Trennung Euch auch etwas Gutes etwas gebracht! Er hat ausserdem eine starke Verlustangsterfahrung durchgemacht, auch, wenn er der Auslöser war. Das sind zwei Punkte, warum man jetzt nicht wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen muss. Punkte, die dich eigentlich entspannen könnten.
Dir wird klarsein, dass sich Deine Angst/Verspannung überträgt.
Weil er sagte, er würde befürchten, etwas zu verpassen, deutet es darauf hin, dass er eher der aktive Part ist und du eher passiver Natur?
Prüfe mal, ob du dich zu stark an ihn ranhängst, dein Glück von ihm abhängig machst, ob es genügend Impulse ausserhalb der Beziehung gibt, aus der Du Deine Kraft schöpfst. Dann würde er nämlich eher befürchten, etwas mit Dir zu verpassen, anstelle das bei Freunden und Familie zu vermuten.
Wenn es Dir ausserhalb der Beziehung richtig gut geht überträgt sich das zum einen positiv auf eure Partnerschaft und zum anderen hast Du nicht mehr soviel Angst, dass er gehen könnte. Weil Du mehr Selbstbewusstsein hast („ich bin eine tolle Frau, warum sollte er sich etwas anderes suchen oder schlussmachen“) und weil Du die Stärke spürst, nicht von ihm abhängig zu sein („ich fühle mich mit Sinn (Hobbys/Beruf) erfüllt und geniesse mein Leben mit lieben Menschen“).
Ich bin auch öfter alleine in den Urlaub gefahren, oder mit Freunden zusammen. Pflege meinen eigenen Freundeskreis sehr stark, mache Partys. Habe andere Hobbys als mein Freund.
Natürlich gibt es mal die eine oder andere Situation, wo ich auch morgens aufstehe, sehe, dass eine Nachricht nicht beantwortet wurde und mache mir kurz Gedanken, weils auch eh grade der linke Fuss war, mit dem ich aufgetreten bin. Und die Kollegen etc. am Tag davor auch etwas gemein waren... Dann zwinge ich mich an die guten und positiven Momente zu denken. Ich wähle meine Gedanken wie meine Kleidung aus (das war doch der schöne Spruch in „eat, pray, love“). Zumindest versuche ich das. Das hilft!
Wenn man sich hier durchs Forum liest, steht doch in jedem zweiten Thread „es kam aus heiterem Himmel“. Ich befürchte, da kann einem einfach niemand helfen bzw. das abwenden. Das ist wie es ist. Aber Du kannst versuchen Deine Angst vor der Trennung ein bisschen zu sabotieren, in dem Du Dich selbst stärkst. Und das wiederum wird der Beziehung selbst helfen.
Lieben Gruß!
Mila
23.05.2015 11:16 •
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