lieber levy,
wie die meisten in diesem forum kann ich sehr gut nachempfinden, wqs in dir vorgeht. ich bin seit einem monat in der selben gefühlslage, aus der ich das gefühl habe, nicht heraus zu kommen. dass es dir so geht, zeigt, dass du ein emotionaler mensch bist, der lieben kann und der viel über sich selbst nachdenkt. das ist etwas gutes, auch, wenn es sich anders anfühlt.
ich kann dir leider nicht den universaltipp geben, wie man sich irgendwie befreit, denn ich suche gerade selbst danach.
allerdings gehe ich seit ca. einem jahr zur verhaltenstherapie. war am anfang eher so der 'was soll son therapeut mir erzählen, was ich nicht schon weiß'-typ und hab mich mit 26 viel zu jung gefühlt, scherben aufzusammeln. hab mich geschämt und wie in versager gefühlt.
aber jetzt bin ich froh, das begonnen zu haben. man lernt sehr viel über sein eigenes verhalten und kann vieles ganz anders bewerten. man lockert einstellungen, die schon lang festgefahren sind, auf und auch, wenn es mir grausam geht und ich das gefühl habe, die depression wurde durch die trennung jetzt nochmal um einiges schlimmer, gibt es mir trotzdem ein wenig sicherheit, zu wissen, dass woche für woche daran gearbeitet wird und dass ich das nicht allein machen muss, sondern mit einer person, die sich auskennt. falls du dich danach fühlst, sieh es dir einfach mal an. es gibt sowieso immer bis zu 5 probestunden, bevor der antrag auf verhaltenstherapie bei der kk gestellt wird. vielleicht fällt dir ja auch nach nem erstgespräch auf, dass du eigentlich doch wieder einigermaßen klar kommst und spürst gar nicht mehr den wunsch nach hilfe....
du gehst zu deinem hausarzt und schilderst deine lage. optimalerweise wird er dir dann eine geprächstherapie verordnen. manchmal haben die kontakte, sodass du direkt einen therapeuten empfohlen bekommst. ansonsten ist die wahl des therapeuten dir überlassen. dann telefnoierst du rum und machst termine. der rest folgt dann in zusammenarbeit mit dem therapeuten.
ich hoffe, dass dir etwas hilft, wenn du weißt, wie man sowas überhaupt beginnt, falls du dich wirklich dazu entschließen solltest, eine therapie zu beginnen. habs so ausgeschmückt, weil ich weiß, wie schwer jeder einzelne schritt in der situation ist.
generell hoffe ich aber erstmal, dass du einen weg findest, dich ein wenig zu befreien und dein leben langsam wieder zu genießen.
p.s. markus, falls du auch noch speziellere fragen zur therapie hast, kannst du mir gern ne pn schicken.
lg
ella
30.09.2014 21:49 •
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