Nach längerer Zeit mal wieder ein Update von mir. Wir haben in der Zwischenzeit eine Mediation bei der Caritas angefangen. Aus meiner Sicht ist vor allem wichtig, endlich zu einer vollständigen Umgangsregelung zu kommen. Wir hatten letzte Woche den zweiten gemeinsamen Termin da. Der erste diente primär dazu, Themenfelder abzustecken.
Nach kurzer Einführung haben wir uns geeinigt, über die Umgangsvereinbarung zu sprechen. Die Mediatorin wollte, dass zu Beginn jeder sagt, was ihm wichtig dabei ist, was unsere Beweggründe sind. Ohne dass der andere darauf direkt antwortet. Ich habe angefangen und gesagt, ich möchte Planbarkeit und Verlässlichkeit. Dass wir uns einig sind, von den Vereinbarungen nur bei bei Einigkeit abzuweichen. Dass ich die Ferien hälftig teilen möchte um Zeit am Stück mit den Jungs zu verbringen. Die Mediatorin hat immer wieder nach meinen Gefühlen dabei gefragt, ich hab gesagt, ich möchte nicht nur der Ferienonkel sein, sondern Papa bleiben und für die Kinder da sein. Noch ein paar Dinge, die mir jetzt aber nicht mehr einfallen.
Dann kam meine Ex dran und sie hat es wie immer nicht geschafft, einigermaßen sachlich Dinge zu nennen, sondern es in eine Tirade gekleidet, was ich alles falsch mache. Die meisten Dinge wurden früher schon genannt, die Kinder gehen zu spät in´s Bett. Sie bekommen bei mir keine altersgemäße Erziehung. Sie hätte sich vor der Trennung gewünscht, dass ich als Papa für die Jungs da bin, aber ich war es nicht und bin es nicht. Sie hat mir unterstellt, dass ich in der Woche Herbstferien die Nahrungsergänzungsmittel, die sie mir mitgegeben hat, nicht ordnungsgemäß gegeben zu haben (stimmt nicht). Sie hatte sich eine ganze Liste gemacht, was ihrer Meinung anch in dem Urlaub schief gelaufen ist. Die Mediatorin wollte das aber nicht sehen. Sie fordert, dass ich mich informiere, was insbesondere Erziehung und Ernährung angeht, weil sie denkt, ich habe da Defizite. Lauter solche Dinge, das ist dann komplett vom Thema abgebogen und hatte nur noch wenig mit dem Umgang zu tun. Ich hab das angemerkt, aber die Mediatorin hat gesagt, sie stimmt mir zu, aber es ist auch wichtig die Rahmenbedingungen zu kennen. Gegipfelt ist das darin, dass meine Ex gesagt hat, sie möchte nicht, dass ich weiter Erziehungsverantwortung habe. Die Frage der Mediatorin, was sie sich vorstellt, wer die dann haben sollte, konnte sie nicht beantworten.
Sie hat auch durchblicken lassen, dass nächstes Jahr, wenn unser Großer in die Schule kommt, meine Umgänge am Mittwoch nicht mehr stattfinden können, weil die Jungs zu spät in´s Bett kommen. Dann hätte ich nur noch jedes zweite Wochenende. Das ist ein absolutes No Go.
Ich bin ruhig geblieben und habe mich zum Großteil daran gehalten, sie nicht zu unterbrechen
Sie hat sich so reingesteigert, dass es wieder losgegangen ist mit Heulkrämpfen und Schreien. Sie ist aus dem Zimmer gerannt und hat auf dem Flur weiter geheult und immer wenn ich versucht habe, was zu sagen, hat sie gekreischt. Irgendwann ist sie wieder rein gekommen, hat sich aber immer die Ohren zugehalten, wenn ich etwas gesagt habe.
Wir haben dann irgendwann abgebrochen, hatten die Zeit eh schon um 45 Minuten überzogen. Die Mediatorin will sich Gedanken machen, wie es weitergehen kann und vielleicht noch Einzelgespräche oder -telefonate mit uns machen. Der nächste reguläre Termin wäre in 2 Wochen.
Ich hab ziemlich am Schluss noch gesagt, ich brauche diese Umgangsvereinbarung und wenn wir das hier nicht schaffen, bleibt mir keine andere Wahl als über Gericht. Da hat meine Ex erwidert, das könne ich ruhig machen, aber dann würde sie keine Fahrten mehr übernehmen. Im Moment wechseln wir uns mit Holen und Bringen ab. Ich hab nichts erwidert. Gibt es nicht sogar Urteile, wo der Elternteil, der durch Umzug eine erhebliche Distanz geschaffen hat, hier zur Beteiligung verpflichtet wurde? Sie meint, mir ist nicht bewusst, dass ich eh schon mehr bekomme als die meisten Väter (ein schlechter Scherz).
Leider war das für mich keine große Überraschung, weil ich das schon kenne. dass sie so ausflippt, auch wenn ein Berater dabei ist. Aus ihr spricht nur Wut und Misstrauen und Abwertung meiner Person. Sie nutzt die Zeit in der Mediation nur für Anklagen. Ich glaube nicht mehr, dass da viel Konstruktives rauskommt.
Ich weiß jetzt insbesondere nicht, ob ich noch Hoffnung auf diese Mediation setzen soll oder gleich eine gerichtliche Umgangsregelung anstreben sollte. Weiß nicht, was ich mir von Einzelgesprächen mit einer Mediatorin erwarten soll. Ich habe ja mit der nichts zu besprechen, sondern mit meiner Ex.
18.11.2024 13:36 •
x 3 #48