Ich kann eure Gründe verstehen. Er wird sich so gefühlt haben, er hat aber diese Dynamik auch zugelassen, indem er einfach mitgegangen ist ohne was zu sagen und sich einfach nur angepasst hat. Mich machen lassen und dann meckern ist ein einfacher Weg. Und er hat es sich leicht gemacht.
Seine Hobbys werte ich nicht ab, aber die Summe dieser und der ständige Wechsel mit den dazugehörigen Anschaffungen, das schlaucht und ich konnte in den letzten zwei Jahren mich nicht mehr für ihn freuen, es hat sich ungesund angefühlt. Und auch Teile unserer Ehe haben sich ungesund angefühlt. Aber es gab auch den Teil der Ehe, indem wie viel gelacht und geredet haben, wo wir Dinge gemeinsam gemacht haben. Er hat seine Probleme, seine Gefühlslage jedoch nicht kommuniziert...auch das ist Verantwortung.
Das, was oben geschrieben wird, ist genau das, was er seit der Trennung erzählt. Und meine Worte sind nicht mehr wertschätzend ihm gegenüber, weil er ein Trümmerfeld hinterlassen hat bei den Kindern und bei mir. Er hat mich in der Blase gelassen, dass alles prima ist. Er hat unserer Tochter zwei Wochen vor Trennung gesagt, dass er mich nieeeeee verlassen wird...und bei aller Empathie... er hat sich egoistisch und rücksichtslos verhalten. Wir hatten einen gemeinsamen Topf (Geld, Energie, Zeit), jeder konnte Seins machen, aber wenn einer stetig mehr nimmt für sich, dann kippt das Gleichgewicht.
Ich habe regelmäßig versucht mit ihm darüber zu reden, ihn gefragt, was los ist, wie ich mich fühle, es war erfolglos...es hat das Verhalten nicht geändert. Und irgendwann habe ich einfach nur noch STOP zu Ausgaben gesagt und angefangen auch mehr auf mich zu schauen...klar ist das unbequem und sicher wird dann auch dominantes Verhalten gezeigt.
Er hat unseren Kindern und mir eine Wertesystem kommuniziert, an das er sich selber nicht gehalten hat, denn sonst hätte er ein Gespräch eingefordert und signalisiert wie kritisch er sich fühlt. Er hat einfach Nichts gemacht.
Zitat von tina1955: Dieser Mann hat nicht geliebt, er hat viele Jahre nur noch funktioniert.
Für mich stellt sich die Frage ähnlich, hat er mich geliebt oder war ich einfach nur für sein Ego da und als ich anfing mit seinem Verhalten nicht mehr konform zu gehen und was gesagt habe, dann ist er gegangen.
Vor meiner Ehe hatte ich eine über 10jährige Beziehung...Dominanz war nie ein Thema, die Trennungsgründe waren, dass wir einfach andere Vorstellungen vom Leben hatten und wir sind friedlich auseinander gegangen. Ich vergleiche die Phasen beider Beziehungen, weil ich fühle, dass meine Ehe nicht gesund war, aber es gehören immer zwei dazu und dann sollte man auch auf die Anteile schauen, die jeder eingebracht hat.
Zitat von tina1955: Er selbst hat eine Trennung mit Meditation vorgeschlagen, auch hier kommt er nicht weiter, weil die TE wichtige Unterlagen nicht einreicht.
Er hat einen Tag nach der Trennung vom Anwalt und Mediation geschrieben. Derjenige der geht und gerade mit Familie hat Verantwortung. Ich hatte meine Unterlagen immer dabei, er hatte nur Zettel mit Stichworten.
Zitat von tina1955: Vielleicht hätte er schon längst eine eigene Wohnung, wenn er zum Anwalt ginge, sich über seine finanzielle Rechte und Pflichten informieren würde , anstatt auf fehlende Unterlagen selber NF zu warten...
Er hätte sich schon längst eine Wohnung nehmen können, wenn es ihm wichtig genug wäre, er hat sein ganzes Gehalt zur Verfügung. Ich habe bislang auch keinen Kindesunterhalt von ihm gefordert. Und zum Anwalt zu gehen, dass wurde mir auch empfohlen. Bei der Mediation bin ich dabei, nur eben nicht eine Woche nach Trennungsverkündung. Ich brauchte Zeit mich zu sortieren und alles zu realisieren.
@tina1955 ich finde deinen Beitrag wirklich gut, denn er spiegelt exakt, das wieder, was er seinen Freunden erzählt. Er macht sich zum Opfer einer dominanten Frau und inszeniert sich. Ich habe ihn gebeten am Trennungstag woanders zu übernachten, er hat daraus einen Rausschmiss gemacht. Ich hatte gedacht, dass er am Wochenbeginn sich bei der Kinderbetreuung von sich aus einbringt. Dafür hatten wir uns auch nicht begegnen müssen. Hat er nicht. Jede Kommunikationsaktion kam von mir. Er ist einfach verschwunden. Und ich habe mir am Anfang Sorgen gemacht, was ist los bei ihm....aber irgendwann schaltet man um, alles Aufzufangen, mich um die Kinder, den Hund und meinen eigenen Schmerz zu kümmern, das war viel. Was hat er gemacht. Am dritten Tag, sollte ich ihm seine Sportsachen packen, danach wollte er Motorrad fahren, Konzerte, Partys... Er erzählt jedem, das er ALLES für seine Kinder tut, aber er schreibt ihnen nur über Whatsapp. Das ist das Maximum seiner Versuche. Ich werde bestimmt auch noch die Rolle der Mutter haben, die Verhindert, dass er seine Kinder sieht. Nein, ich grenze mich nur ab und baue keine Brücken mehr. Er möchte Zugang zu den Kindern, dass soll er aktiv werden.
Aus meiner Perspektive kann ich sagen, ich war zu doof, zu sehen, dass er mich nur benutzt hat und als ich anfing Widerstände dagegen zu entwickeln, da hat er mich verlassen. Ich schreib nicht gut über ihn und ich möchte ihn auch nicht zurück. In all den Jahren habe ich verdammt viel gemacht und mich gut einspannen lassen. Ich bin eine Frau, die zu ihrem Mann gestanden hat, ich habe ihn geliebt, wie er ist. Ich war arbeiten, war für die Familie da und kontrolliert habe ich ihn auch nicht. Ich habe irgendwann nur angefangen Grenzen zu setzen. Und Grenzen setzten kann Konfliktgespräche mit sich bringen, denen er sich entzogen hat.
Und das Thema Hund. Mir geht es nicht um Macht, aber ich brauche auch Zeit um Dinge zu erledigen und er hat den Hund in die Familie gebracht, er hat immer wieder betont, wie wichtig ihm sein Hund ist und auch da hat er alles zurückgelassen. Durch die Coronazeit war der Hund nie alleine, so dass er jetzt auch nicht mal eben für ein paar Stunden alleine bleiben kann. Für den Hund ist es eine Quälerei. Aber auch da bin ich dran und übe Schritt für Schritt längere Abstände mit ihm.