Hallo an alle!
Ich lese schon hier viel mit und finde eure Antworten sehr hilfreich und emphatisch.
Nun erstelle ich selber ein Thema.
Ich bin w 31, mein Mann ist 33. Wir sind mit Unterbrechungen 12 Jahre zusammen. Vor 11 Jahren haben wir das erste Mal geheiratet. Nach nur einem Jahr kam die Scheidung. Die unter Tränen meinerseits vollzogen wurde. Am 11.11.2011 war unser Scheidungsdatum. Wir haben dann wieder zusammengefunden. Ende des Jahres 2013 kam unsere erste gemeinsame Tochter zur Welt. Wir waren dann relativ glücklich. Haben aber schon immer viel und heftig gestritten. Im März 2016 heirateten wir ein zweites Mal. Im Sommer kam unsere zweite Tochter zur Welt. Meinem Mann war bei den Zeugungen bewusst das ich schwanger werden kann, er hat sich aber nie über den positiven Test gefreut. Bei unserer zweiten Tochter sagte er sogar na dann hast du ja jetzt was du wolltest.
Im September 2019 begann ich mit einer Ausbildung die diesen Sommer zu Ende geht und die mir einiges abverlangt hat. Dazu noch Lockdowns, Corona. Ich muss viel lernen. Wir haben zwei kleine Kinder. Haushalt. Ich stehe und stand kurz vorm Burn-Out. Ich war oft gereizt, wütend. Wir haben heftig gestritten.
Die letzten Monate, so ab November 20 veränderte sich dann mein Mann und unsere Beziehung. Wir lebten uns auseinander. Ich war abends im Schlafzimmer, er auf der Couch. Ich dachte er hat Depressionen da Corona und alles was dazu gehört auch ihm zu schaffen macht. Ich wollte ihm helfen. Habe ihm Freiräume ermöglicht und ich habe einfach weiter zurückgesteckt und meine Bedürfnisse übergangen. Damit es ihm gut geht. Ich habe für ihn nach Psychologen geschaut, habe ihm Badezusätze gekauft. Habe ihm immer meine Hilfe angeboten.
Dann wurde es aber immer schlimmer. Er wollte die Trennung. Ich wollte und will das nicht. Ich will mein normales Familienleben. Ich liebe ihn. Den Februar und den März verbrachte ich viel mit weinen. Ich weinte auch in meiner Ausbildungsstätte und wurde heimgeschickt. Ich ermöglichte ihm weiter Übernachtungen bei Freunden in der Hoffnung seine Depression würde besser. Steckte weiter zurück.
Am Wochenende des 21. März übernachtete ich dann mit unserer kleinen bei meiner Mutter um Abstand zu gewinnen. Abends um 6 kam ich nach Hause. Freute mich. Aber mein Mann wirkte weiter depressiv und ganz weit weg von mir. Ich stritt wieder mit ihm weil mir auch sein Umgang mit den Kindern missfällt.
Ich war dann gerade im Bad um unsere Sachen wieder auszupacken als mein Mann meinte er müsse mit mir reden. Ob wir das jetzt tun oder später. Ich sagte ja dann eben jetzt. Er sagte er hat ne andere. Er liebt sie. Für mich hat er keine Liebe mehr. Er will die Trennung. Sie ist 22. Seit zwei Monaten sind sie ein Paar. Ich habe dann geschrien geweint ihn geschlagen. Unsere Kinder haben alles gesehen und auch geweint. Ich habe ihn dann gebeten zu gehen. Er sagte nein geht nicht, er wüsste nicht wohin. Also bin ich wieder mit unserer kleinen zu meiner Mutter. Die Große blieb bei ihm da sie am nächsten Tag Schule hatte.
Am nächsten Tag wollte er schon unserer Großen seine neue vorstellen. Ich bin dann ganz schnell zur Schule gerast (60km entfernt) um sie vor ihm abzuholen. Ich hab unsere Große dann mit zu meiner Mutter genommen. Meinen Mann habe ich wieder gebeten woanders zu schlafen. Die Große muss zur Schule, ich kann nicht mehr mit ihm unter einem Dach leben. Er konnte dann in die Ferienwohnung seines Vaters. Ich bin wieder nach Hause.
Seitdem gehts mir schlecht. Mir rast mein Herz, ich habe Bauchschmerzen, Übelkeit, Schlafstörungen. Bin nur am weinen und denke jede Sekunde an meinen Mann und seine Neue.
Mein Mann sagt ich kannte ihn gar nicht, er wollte dieses Leben 12 Jahre lang nie. Die neue macht ihn so glücklich wie ich es nie gemacht habe.
Mein Mann trifft sich jeden Vormittag mit ihr, vernachlässigt die Arbeit, Rechnungen und Mahnungen flattern hier rein.
Nun ist sie auch bei ihm regelmäßig in der Ferienwohnung. Dieses Wochenende sogar die ganze Zeit.
Der einzige Trost ist das mein Mann sich um unsere Kinder kümmert.
Ich würde ihn sogar zurücknehmen wenn er diese unsägliche Person aus seinem Leben verschwinden lässt.
Ja ich habe ihn vernachlässigt, gemotzt. Aber ich bin auch einfach über meinem Pensum hinaus, seit Monaten. Ich würde mich bessern wollen. Aber ich höre nur von ihm das er mich nicht mehr liebt.
Er sucht sich bereits eine eigene Wohnung, sucht sich gebrauchte Möbel zusammen, da mir die gesamte Einrichtung gehört. Seine neue hilft ihm und will dann auch zu uns in die Gegend ziehen.
Ich bin nur noch am weinen, habe Zukunftsängste. Die letzte Woche habe ich alles organisiert um zu überleben. Ich habe einen Hartz 4 Antrag gestellt, er war beim Anwalt, ich war beim Anwalt. Ich habe ihm eine Mail verfassen müssen bei dem ich ihn zum Unterhalt auffordere.
Es ist alles so schrecklich was gerade passiert. Warum sagte er mir nicht das es keine Depressionen sind, sondern das seine Gefühle verschwinden? Dann hätte ich intervenieren können. Nun sagt er alles ist zu spät.
Ich entschuldige mich für den langen Text.
03.04.2021 07:43 •
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