Hallo Einsiedler,
also ich finde deinen Text durchaus chronologisch nachvollziehbar.
Ihr habt euch 2005 wieder getroffen, dann 2006 geheiratet und seid seit 2012 geschieden.
Deinen elenden Schmerz über den Verlust kann ich sehr gut nachvollziehen. Auch die Angst vor dem alleine sein und den Wochenenden.
Krass finde ich die Aussage deiner Ex mit dem Neuen. Auch deine Gedanken dazu sind nachvollziehbar.
Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen: Wenn Du ärztliche Hilfe in Anspruch nimmst, bedeutet das nicht zwangsläufig Ballerburg oder Psychopharmaka. Letzteres würde ich aber in deiner Situation nicht kategorisch ausschließen.
Schlaf- und Nahrungsmangel zehren natürlich enorm am Körper. Dazu die seelische Belastung durch die Trennung.
Ich z. B. habe in den ersten 10 Wochen der Trennung 15 kg abgenommen. Den Verlust der Körpermasse betrauer ich dabei nicht. Nur die Umstände, die dazu geführt haben.
Hast Du schon einmal geschaut, ob es hier Menschen gibt, die in deiner Nähe wohnen, mit denen du dich evtl. treffen und austauschen kannst? Das hilft enorm. Auch das kann ich dir aus eigener Erfahrung berichten.
Ganz viel reden, sich mit Gleichgesinnten austauschen und der Trauer freien Lauf lassen. Mit anderen Worten auch ruhig weinen wenn dir danach ist. Das befreit vom Druck.
Ich bin über die Trennung (8 Monate her) auch noch nicht hinweg. Es ist aber schon etwas erträglicher geworden. Bis es wieder richtig gut ist, wird wohl noch dauern.
Im Moment stehen Hausverkauf und Scheidung auf dem Stundenplan
Die große Liebe zu verlieren ist ein übelst harter Einschnitt in das eigene Leben. Das zu verarbeiten dauert lange und ist mit vielen seelischen Schmerzen und Qualen verbunden.
Ich hatte am Anfang auch die Vorstellung, dass der Schmerz nur endet, wenn ich alles beende. Konkret gesagt: Suizidvorstellungen. Da ich das nicht wirklich wollte, aber Angst davor hatte in einem schwachen Moment die Kontrolle zu verlieren, habe ich mir zum Selbstschutz eine Einweisung in ein Krankenhaus (psych. Abteilung) geben lassen. Nur zur Vorsicht. Gebraucht habe ich sie nicht, ich war nicht im Krankenhaus. Aber zu wissen, dass ich könnte wenn es nicht mehr anders geht war in gewisser Weise schon beruhigend.
Fazit:
Der Schmerz den du empfindest ist (leider) normal und gehört zur Verarbeitung dazu.
Es gibt viele Menschen da draussen, die gerade das gleiche durchmachen. Vielleicht auch in deiner Nähe.
Lass den Schmerz und die Trauer zu und hol dir bei Bedarf Hilfe.
Der größte Fehler wäre, zu versuchen es mit sich selber auszumachen und daran zu zerbrechen, wenn es so schlimm ist das Hilfe angezeigt ist.
Hilfe anzunehmen ist keine Schwäche. Es ist die Stärke, sich um sich selber zu kümmern und dabei Unterstützung zu erhalten.
Ich wünsche dir alles Gute für die nächste Zeit.