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Menschen wie Wildpferde

L
Guten Morgen Medium,

herzlichen Dank für diesen wichtigen Denkanstoß!

Wenn ich ds nein denke, fühlt es sich gerade echt nicht so gut an ...

Ja, ich habe Verlustängste!
Ja, ich habe mir in letzter Zeit zu wenig selbst zugehört ... meinem Herzen!
Mein Ego versucht festzuhalten ... definiert sich über die Vergangenheit ...

Eine Freundin sagte gestern zu mir: Du hast die mehr Gedanken darüber gemacht, was er vielleicht will ... aber nicht genug über das, was du wirklich willst.

Wenn ich in mich reinhöre, weiss ich was ich will!

Mein Ego versucht zu idealisieren und stellt sich jemanden vor, der das sein sollte ...

Er ist es aber nicht!

Habe erkannt, dass ich mein Leben lang für und in allen Beziehungen (zu Männern) gekämpft hatte ... immer!

Das ist bitter!

Das werde ich nun nicht mehr in dieser Form tun, nicht mehr mit Selbstabwertung und Selbstverletzung!

Ich habe noch nie einen dieser Kämpfe gewonnen weil es nichts zu gewinnen gibt.

Der Weg führt immer wieder zurück zu mir. Da ist die Basis und sonst nirgendwo!

Heute denkt es wieder in mir, Lilou, du bist es halt nicht wert, du bist nicht liebenswert genug, du bist nicht gut genug .... ein altes Programm!

Alles Unsinn, dass weiss ich auch!

Bonnie hatte Recht mit den Worten über die Resonanz. Solange ich selbst nicht meinen wirklichen Wünschen und Bedürfnissen folge und diese beachte und achte, werden mir immer wieder Menschen begegnen, die dies auch nicht tun!

Ich hatte oft an den Kopf geworfen bekommen, ich wäre egoistsich, ja sogar egoman (mein Ex).

Habe mich selbst nie so empfunden oder doch?

Ich war verwirrt, dachte mein Herz hätte die Entscheidung getroffen, um EFP zu kämpfen ...

Es war aber nicht mein Herz, auch wenn es Liebe für ihn fühlte.

Ich weiss immer noch nicht genau, welcher Stimme ich folgen soll - bin verwirrt.

Dachte, nimm dich mal selbst nicht so wichtig, zeige Verständnis und Hilfsbereitschaft... ich weiss auch nicht ... seufz!

Laufe noch vor mir selber weg ... das habe ich erkannt.

Das werde ich ändern! Dieser neue Weg, auf dem ich schon zeitweise wandele, ist der richtige und wird mich ins Licht führen, wenn ich auf ihm bleibe.

Selbsterkenntnis ist ja nicht gerade immer sehr angenehm obwohl ich neben über mich selber den Kopf zu schütteln, auch immer wieder über mich lachen muss.

Ja, bei EFP ist ein klares NEIN angesagt. Zu verlieren habe ich nichts ... ausser mich selbst und das passiert, wenn ich weiterhin Ja sage!

Herzlichen Dank, alles Gute und einen schönen Tag!

Lilou

14.07.2013 07:01 • #541


Effi
Zitat:
Erst wenn du NEIN sagen kannst, ohne das in dir eine Verlustangst aktiviert wird oder du Schuldgefühle empfindest, hast du es geschafft.
Ich meine hier das NEIN einer normalen ICH-Abgrenzung zum Anderen. Das geht nur wenn man einen gesunden Egoismus entwickelt hast.


@medium
Das ist auch für mich ein Feld zum Bearbeiten, auch wenn du jetzt direkt lilou damit angesprochen hast.
Danke für den Denkanstoss und werde an mir Arbeiten jeden Tag.
Ich habe ihm sehr wohl meine Bedürfnisse mitgeteilt - dachte ich immer - aber dann zu wenig Grenzen gezogen, wenn er sie jedes Mal so nice guy mässig überschritt - meine Ängste.
Fällt mir erst im Nachhinein so richtig auf.

Liebe lilou,

Ich finde du hast das in deinem Text schon sehr schön erkannt - so selbstreflektiert - und ich wünsche dir/uns, dass wir das dann auch umsetzen können.
Wird wohl noch steinig werden aber wir sind guter Dinge

Schönen sonnigen Sommertag @all

14.07.2013 07:39 • #542


A


Menschen wie Wildpferde

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B
Achtung, vielleicht etwas verwirrend.......
Gestern Abend war ich mit einem meiner lieben Herren unterwegs. Ich weiß, dass er sich mehr vorstellen könnte, halte ihn aber auf Abstand. Als wir und verabschiedet hatten, war ich wieder schnell weg. Es ist mir bewusst, dass es hinkritzelt, vielleicht sogar verletzt ... Aber ich kann nicht anders, es ist wie eine Flucht. Zuvor hatte ich eine halbe Auseinandersetzung mit Mr. H.
Ich war dann im Auto, bin heimgefahren und kam mir nur ungenügend vor. Zuhause habe ich mich auf mein Sofa gekringelt und mich in mein Schneckenhaus verkrochen und mich pudelwohl darin gefühlt und mir geschworen niemals mehr eine Beziehung zu haben und mich niemals mehr nach jemand richten zu müssen.
Heute morgen habe ich zwei liebesbotschaften erhalten, einmal von meinem gestrigen Herrn, ganz arg lieb und nicht bedrängend und von meinem Winter-ex, den ich im Februar überstürzt verlassen hatte.
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie ich mich gefühlt habe, regelrecht erschlagen.

Heute morgen wurde mir folgende Geschichte meiner Kindheit bewusst: als ich 13 Jahre alt war habe ich versucht mir die Pulsader aufzuschneiden. Ich hatte zuvor Ärger mit meiner Mutter und vermutlich war es 'nur' ein Ruf nach Aufmerksamkeit. Meine Mutter war mit meiner Schwester in der Küche und ich weiß bis heute, wie sie damals sagten:'was will die denn jetzt schon wieder', als ich geschrieen habe. Sie kamen, meine Mutter schimpfte fürchterlich wegen der Sauerei , überall war ja Blut. Es ging zum Notarzt: sie meinte zu Ihm noch: bitte Spritzen sie so, dass es auchnrichtig weh tut.....Zuhause musste ich dann immer mit langen Ärmeln herumlaufen, dass es kein Nachbar sieht, denn wie peinlich. Überhaupt wren ja immer alle Nachbarskinder besser und meine erste Umarmung erhielt ich als ich mein Diplom hatte.
Ich hatte als jugendliche epileptische Anfälle, auch das musste verschwiegen werden, weil so peinlich.
Meine Mutter betrachtete mein Verhalten immer als persönliche Affront gegen Sie. Ein ständiges Missverständnis?
Wenn jetzt ein junges Tier streicheleinheiten, liebe und Anerkennung sucht und immer abgewiesen wird. Ein Hauch davon erfühlen kann wenn es Hochleistungen ausführt aber nur ein Hauch, nie genug.....
Wie wird sich dann das Tier später verhalten?
Heute morgen fühle ich mich wie so ein Tier. Wenn mir ein Mann sagt 'er liebt mich', dann erschlägt er mich damit, denn ich habe immer die Unbewusste Angst dieser liebe nie genügen zu können und mich wieder in eine Abhängigkeit zu begeben. Mache ich ' Fehler', so bin ich mir sicher, dass ich ersteinmal die Zuneigung verspielt habe und ich verkrieche mich lieber, denn Einsamkeit macht frei.
Gestern meinte mein lieber Herr ' wieviel Nähe ich denn überhaupt zulassen kann?'.
Wenn ich meine ich lasse schon viel Nähe zu. So scheint es für den anderen oft nur ein Hauch zu sein.
Nur wie komme ich da jetzt heraus, wie programmiere ich mich um und wie kann ich lernen Zuwendung zu genießen?

Entschuldigt bitte, dass hört sich so nach Jammergeschrei an. Ich bin eigentlich vor Allem nachdenklich.

14.07.2013 08:52 • #543


L
Liebe Bonnie,

eine traurige Geschichte, die tief blicken lässt!

Ich glaube, in dir denkt ES noch, dass du nichts wert bist, dass du dich anstrengen musst für Aufmerksamkeit und Liebe, dass du nicht gut genug bist, dass man im Leben nichts einfach so geschenkt bekommt ...

Das Tier wird sich später misstrauisch verhalten. Vorsichtig, lieber 1 Schritt zurück als vor ... und plötzlich kommt da jemand auf es zu und möchte es gerne streicheln und mit ihm reden. Das Tier kennt das nicht, wird argwöhnig, geht 1 Schritt zurück weil es glaubt, dass derjenige es nicht gut meinen kann, dass derjenige sich verstellt um näher kommen und es treten zu können...
Es wird immer auf der Flucht sein obwohl es sich nach dieser Nähe sehnt. Aber es hat Angst vor Zurückweisung, Nichtanerkennung und Abwertung.

Wie kommt man da raus? Hmmmm!
Indem man das eigene Ungeliebte beginnt zu lieben! Indem man der Angst folgt statt versucht, wegzulaufen. Denn das geht ja gar nicht weil sie dich immer wieder einholt. Irgendwann musst zu Pause machen, dich von deiner Flucht und deinen Anstrengungen erholen ... dann bleibst du stehn ... dann ist sie wieder bei dir, die Angst.

Wir können nur unsere alten Programme transformieren, wenn wir sie erkennen, akzeptieren, uns selbst vergeben, den anderen vergeben, uns nicht mehr verurteilen ... letztendlich uns lieben lernen!

Bedeutet Einsamkeit Freiheit? Für mich nicht!

Öffne dich, Bonnie, öffne dich für das Leben mit all seinen Wundern, Schönheit, Klarheit, Schmerz und allem was dazugehört.

Akzeptiere die Dunkelheit und die Angst davor ... nur so kannst du ins Licht kommen.

Hört sich jetzt leicht geschwollen an ... egal!

Du brauchst niemandem zu genügen ausser dir selber! Wenn du Angst hast, anderer Leute Erwartungen nicht entsprechen zu können ... hast du letztendlich Angst vor deinen eigenen Erwartungen. Du weisst ja gar nicht, was andere erwarten.

Alles fällt auf uns selbst zurück - immer!

LG
Lilou

14.07.2013 10:14 • #544


B
meine herzallerliebste bonnielein.

ich umarme dich zärtlich und vorsichtig - danke, dass du dich mir so zeigtest


und ja, auch ich kenne diese form. dieses gefühl, alles zu tun um ein wenig liebe und Aufmerksamkeit zu bekommen und der schuss geht wieder nur nach hinten los. meine mutter rief meinem vater zu: überall kannste schlagen, doch nicht auf den kopf. und anschließend, als ich weinend zusammengekrümmt da saß: selber schuld, wenn du dich so aufführst.

ich möchte mich ganz fest an dir halten bonnielein und du an mir:
sowas lassen wir niemals mehr zu! d war damals mein schwur:
niemals mehr lass ich jemanden an mich ran, der mir sowas antut!

ich spüre in deinen worten die Nachdenklichkeit, die bewegung, welche in dir langsam entsteht und du wissen, erfahren willst. deine kraft hinter der frage.

ich hab auch in meinem thread darüber geschrieben.

ich habe in der bearbeitung meines ähnlichen themas folgendes gelernt und mit auf dem weg bekommen:

dieser schwur von damals hat sich tief in mir eingeprägt. kam irgendwas nur annähernd in diese, geprägte, eingefräste spur, dann fing mein schutzmechanismus sofort zu wirken an. irgendwann ging dies automatisch: dieses reiz reaktionsmuster hat sich verselbständigt. dieses annähern war der trigger.

letztendlich sah das ganze bei mir so aus: stand ein mann da, war nett zu mir, rutsche dies sofort in diese spur. wieso: hmm, ich probier diesen ablauf zu verbalisieren:

also er gibt mir zuwendung. zuwendung bedeutet, dass er mich mag.
das geht dann in die schiene er will nähe. will auch, dass ich ihn nah ran lasse.
das bedeutet aber, dass wenn ich ihn nah ranlasse, dann kommt er in die nähe des ortes: ok, da sieht er mich dann.

und in dem ort liegt meine ambivalenz! ich wünsche mir so sehr, dass er mich sieht. denn liebt er mich, dann sieht er mich. vice versa: sieht er mich, dann liebt er mich!

doch jetzt kommt der uralt schmerz: doch was musste ich alles tun, damit ich gesehen werde! welchem schmerz, welche pein! was kostete es mich, dass ich wahrgenommen wurde. und dann war ich wieder schuld! mir wurde weh getan und ich war schuld!

(mißbrauch höchsten grades für mich! und das schreibe ich jetzt als erwachsene 45 jährige! ich finde dies eine schäbige form von mißbrauch, einem kind weh zu tun und dann zu sagen, es sei schuld daran!
ich finde dies eine schäbige form von mißbrauch, wenn ein kind so leidet, dass es sich weh tut, was eh schon ein zeigen von: schaut her so geht es mir! und ich habe nur die möglichkeit es euch so zu zeigen! ist. Und dafür noch strafe zu bekommen! )

verzeih, bin abgekommen vom thema. mich wühlt diese schuldzuweisung immer noch auf!

also: ich werde noch mehr bestraft, für das, womit ich mich, mein innerstes zeige!

so und jetzt kommt ein mann und sagt: ich fühle für dich. bin verliebt in dich. liebe dich.

und ich soll mich zeigen.


so sehe ich das. vielleicht ist dieser beitrag dir eine anregung im nachdenken.
vielleicht zeigt es dir in meiner weise, wie sehr dich doch deine tief verletzte seele schützt. auch wenn der verstand gerne möchte, dass du liebe zulässt, so kann durchaus deine verletzte seele stärker sein und somit den verstand aushebeln.

das sind dann bei mir die momente wo ich weine und sage:
ich möcht so gerne, wieso kann ich nicht?
weil einfach die seele noch nicht geheilt ist.
vielleicht fühlst auch du dich deshalb erschlagen?

14.07.2013 10:15 • #545


B
Zitat von Lilou:
Wie kommt man da raus? Hmmmm!
Indem man das eigene Ungeliebte beginnt zu lieben! Indem man der Angst folgt statt versucht, wegzulaufen. Denn das geht ja gar nicht weil sie dich immer wieder einholt. Irgendwann musst zu Pause machen, dich von deiner Flucht und deinen Anstrengungen erholen ... dann bleibst du stehn ... dann ist sie wieder bei dir, die Angst.


ja.
ich sehe dies wie eine schnecke, die versucht ihrem eigenen haus davonzulaufen.
wir sind die angst. sie lebt in uns. ein davonlaufen ist nicht möglich, denn sie läuft mit mir die angst. lauf ich schnell, ist sie schnell. lauf ich langsam, ist sie langsam.

ok, dann verdrängen! runter damit! entweder ruterschlucken, drauf sitzen,
sie tief irgendwo in mir drinnen verstecken, gar nicht dran denken!

dann wunderts, wenn übelkeitsanfälle, kleine oder größere fettpolster benötig werden, oder einer gift und galle spuckt, sobald er was sagen möchte, oder gar die vergesslichkeit kommt!

doch die seele, der körper hat all informationen noch in sich.

und ja, lilou. mich anschauen, an mir arbeiten, durch den schmerz von ... nochmals durchgehen und mir selber dabei sagen: ich bin nicht mehr hilflos! ich habe nun mich selbst bei mir und ich passe auf mich auf!
ich beschütze mich, dass ich beim ersten schlag sage:stopp!
und ich schaffe es mittlerweile schon die situation so einzuschätzen, dass ich weiss, ob er schlägt oder nicht!
und ich passe auf mich auf: dass wenn ich mich verletze, ich mich selbst zärtlich in den arm nehme und sage: ich bin da! ich bin bei mir! ich liebe mich.
und ja, ich habe mir weh getan! das passiert! und ich entschuldige mich bei mir, dass ich nicht sah, dass es mir nicht gut ging. und ich passe auf mich auf:
im sinne von: ich verspreche mir, dass ich mich mehr sehe!
und dass das was ich sehe absolut liebenswert ist! denn ich bin es wert, dass ich gesehen werde!

Zitat:
Wir können nur unsere alten Programme transformieren, wenn wir sie erkennen, akzeptieren, uns selbst vergeben, den anderen vergeben, uns nicht mehr verurteilen ...


leider ging dies nicht so einfach bei mir.
als ich mir meiner mangendeln .... bewusst wurde (mag jetzt nicht so tief in mich hineinhorchen und schauen, was das passende wort dafür ist. deshalb ....)
bewusst wurde und ich mich in der ausbildung, therapie und privat stellte, begannen meine ohrensausen! mein körper verkrampfte sich so dermaßen, dass er mich schmerzt! immer noch, doch es wird langsam besser.

ich will damit sagen: ein muskel der total verspannt ist, muss sich entspannen.
doch der impuls, dass der muskel sich verspannt löst vorerst auch schmerz aus. doch wichtig ist dabei ist zu erkennen, dass dieser schmerz deshalb weh tut, weil er in den absoluten angespannten muskel dringt. und der tut nochmal zigmal mehr weh, bevor der schmerz nachlässt.

versteh ihr?

es besteht durchaus die möglichkeit, dass das loslassen einen anderen schmerz hervorruft, wo man dann leicht sagt: huch, das tut ja auch weh, das kann es nicht sein.

deshalb lilou, frage ich oft so hartnäckig bei dir nach! ist es wirklich der schmerz der anspannung oder der schmerz der entspannung was du da fühlst?

was durchaus auf den ersten blick meinen könnte, ich ziehe dich zu efp hin, mit meinen fragen. doch durch efp kannst du sehen, ob dies ein anspannungs oder entspannungschmerz ist.

bißchen kompliziert?

14.07.2013 10:45 • #546


L
Ach Mädels .... seufz!

Was hatten wir für eine schei. erlebt in unserer Kindheit ...

Ich fühle mit euch und spüre euren und meinen Schmerz.

Meine Sucht nach Anerkennung kommt daher, dass ich nicht genug als Kind bekommen habe ...

Wie bei vielen anderen Menschen auch der Fall!

Ich glaube, dass wir nur Frieden finden können, wenn wir den Unfrieden in uns liebend annehmen und ihn da sein lassen!

Und Vergebung ist ein Schlüssel, so schwer es auch fällt. Auch unseren Eltern, egal was sie uns angetan haben. Innerlich vergeben ... für uns selbst (nicht ihretwillen).

Die Unklarheiten, Verwirrungen, Irrungen und Verstrickungen erkennen, akzeptieren und umarmen.

Dann allmählich die Vergangenheit vergangen sein lassen. Sie ist vorbei, hat uns geprägt und wir leben noch!

Keine Sorgen um die Zukunft machen, denn wir wissen nicht, was kommt!

Bewusster leben und sehen und wahrnehmen.

BG, ich fühle den Schmerz der Entspannung. Eine Leere die es gilt mit mir selbst auszufüllen. Die Anspannung und Unruhe fühle ich heute nicht, mein Herz schlägt ruhig und gleichmäßig. Meine Gedanken kreisen nicht mehr.

Bin allerdings noch getrieben von dem alten Antreiber in meinem Kopf, der sagt, geh raus Lilou ... du könntest was verpassen.

Komischerweise hat heute keiner Zeit und alle gehen ihren eigenen Dingen nach. Das schmerzte mich und ich fühlte mich zunächst einsam, ungeliebt usw. ...
Bringe es auch nicht fertig, alleine loszuziehen ... vielleicht später noch.

Bin heute morgen schon um 7 Uhr aufgestanden und habe nach Kaffee und Zig. ... Yoga ... (den Sonnengruß) im Garten gemacht.

Ansonsten hänge ich ab, höre Robert Betz damit ich mich weiter besinnen kann und werde gleich noch lesen gehn ....

Da sind dann so Gedanken in mir, wie, jeder hat was vor und ist mit Partner, Freunden oder Familie unterwegs ... ich bin allein ... mit mir stimmt was nicht ... usw.

Meine Mutter hatte über 20 Jahre lang Depressionen, die ich erst so richtig registrierte nachdem sie gestorben war. Sie war ein total einsamer Mensch, der sich immer mehr von der Aussenwelt abgrenzte und sozial verarmte. Sie tat mir immer leid und ich schwor, dass ich so nie enden werde ... alleine ... einsam ... krank ... vom Leben enttäuscht!

Von meinem Vater wurde sie mehrfach betrogen, sie kam über die Scheidung nie wirklich hinweg und litt noch 20 Jahre danach darunter.

Sie waren beide Alk. und haben entsprechend miteinander oder nicht miteinander gelebt und hatten keine Liebe für ihre Kinder übrig.

Der abwesende Vater (Scheidung als ich 5 war, ging ganz raus aus meinem Leben als ich 7 war und danach kaum Kontakt bis ich 15 war, es mit meiner Mutter nicht mehr aushielt, vor Gericht gegen sie aussagte und zu einem mir unbekannten Vater zog), die abwesende Mutter (versunken in ihrem Leid, saufend, und als ich 1 x drohte, dass ich zu meinem Vater ziehen würde, rief sie mir das Taxi - da war ich weg).

Ich habe den Schmerz meiner Mutter übernommen und es wird Zeit, dass ich ihn ihr wieder zurückgebe.

Mein Vater war und ist immer noch abwesend, 1 Egoist aber auch 1 guter Mensch, der es nicht besser weiss und der auch durch die Tiefen seines Lebens musste. Er hat sich selbst durch die Heirat meiner Stiefmutter bestraft.

Ich bekam also ein vertrauensvolles Miteinander nie vorgelebt, nicht von meiner Familie!

Schon als kleines Mädchen sass ich oft in meinem Zimmer und weinte weil mein Papa nicht da war der mich retten sollte und sehnte mich nach einer intakten Familie ...

War deswegen auch nie 1 Familienmensch und hatte auch nie wirklich den Wunsch, selbst eine zu gründen.

Tja ihr Lieben, wir kommen alle aus gestörten Verhältnissen aber mit dem Vorteil, dass ein neues Zeitalter herangebrochen ist, man heute offen darüber redet, sich keiner mehr verstecken muss und dem Wissen, dass wir es immer mehr erkennen und es ändern können.

Nicht durch Verdrängung, wie sie es alle Jahrhundertelang getan haben, sondern mit genau dem Gegenteil (wer hätte das gedacht?) - mit Liebe und Annahme.

Ich sage jetzt JA-JA-JA zu dem ganzen Mist! Danke für alles, dadurch konnte ich so werden wie ich jetzt bin - immer bewusster!

Werde in meinem Urlaub noch ans Grab meiner Mutter fahren und ihr alles sagen und vergeben!

Werde es im Stillen auch mit meinem Vater tun, mit meinen Exen und allen Menschen, die mich verletzt haben ...

Ich möchte die Wut und den Hass und den Schmerz und die Trauer fühlen und ihnen zurückgeben. Ich habe jetzt genug dadurch gelernt! Mein Weg ist ein anderer und ich bin überzeugt, dass er gut ist und dass ich glücklich sein kann, wenn ich das möchte!

Ich bin erwachsen und kann auf mich selber aufpassen, besser als jeder andere Mensch in meinem Leben! Ich möchte der Mittelpunkt sein!

Ach, bin ich wieder so wunderbar emotional ....

14.07.2013 13:04 • #547


L
Was EFP anbelangt, so ist mir ganz klar, dass ich mich selbst geirrt habe ... verirrt quasi.

Ich sah in ihm den Retter, er sollte mich retten ... mich beschützen, mich lieben ... mir das geben, was meine Eltern zu wenig getan haben.

Das Gleiche wollte ich auch von meinem Ex und von allen anderen Exen ...

Habe es nie bekommen weil das gar nicht geht!

Nur ich kann mich selber retten, mich an mir selbst festhalten, mir vertrauen ...

Da gehe ich hin und ich habe heute endlich damit begonnen.

Ich will mein selbstserstörerisches Programm mehr und mehr erkennen und auflösen.

Warum sollte ich mich weiter selbst bestrafen? Absoluter Irrsinn!

Ich bin von niemandem Gunst abhängig ... ES denkt das in mir ... mein Herz fühlt anders und macht einen Freudensprung weil mir das immer bewusster wird!

Der Weg öffnet sich, ES wehrt sich und denkt in mir schon seit langer Zeit ... Ach, Lilou ... morgen ist auch noch 1 Tag ...?

Und so schiebe und schiebe ich vor mir her ...

Es reicht!

Weiter aufwachen, weiter gehn, weiter sehn, weiter fühlen und endlich meinem Herzen folgen. Es weiss, was mir gut tut und was nicht! Tut es gut, empfinde ich Freude und Lebendigkeit. Tut es weh, ignoriere ich es und ich empfinde Leid.

Wenn es weh tut, ist es nicht wahr, ist es nicht richtig ...

Ich hätte da schon viel früher erkennen können, habe ich aber nicht ... und das macht nichts.

Es ist gut so ...

14.07.2013 13:23 • #548


B
Zitat von Lilou:

Indem man das eigene Ungeliebte beginnt zu lieben!


Das eigene Ungeliebte...ich kenne es zu genüge und kultiviere es mit Begeisterung. Für mich wäre es vielleicht ein größerer Schritt die eigenen positiven Seiten wahrzunehmen und zu schätzen.
Wie sagte ein guter Bekannter, der beruflich couch ist...es ist viel wichtiger und effizienter die positiven Seiten zu fördern.

Zitat von Lilou:

Und Vergebung ist ein Schlüssel, so schwer es auch fällt. Auch unseren Eltern, egal was sie uns angetan haben. Innerlich vergeben ... für uns selbst (nicht ihretwillen).


Tja Vergebung...
ich habe es versucht, sogar innerhalb des Threads beschrieben. Ich bin auf meine Mutter zugegangen, habe Sie umarmt und wollte mit Ihr sprechen...
und wieder einmal kam von Ihr dieses das bildest Du Dir Alles nur ein.
Das hat geschmerzt. Ich werde von meiner Mutter niemals mit Verständnis rechnen können, möglicherweise greift das ihre eigene Festung zu sehr an.
Meinem Vater - BG, ich kenne diese Schläge zu gut - konnte ich leichter verzeihen. Er ist aber auch tot und lebt in meiner Fantasie weiter. Es ist für mich traurigerweise leichter einem Menschen zu verzeihen, den ich nicht sehe.

Wißt Ihr, ich bin der Weltmeister im Vergeben von Fehlverhalten von Anderen. Es fällt mir so unendlich leichter mir die Schuld zuzuweisen, denn dann kann ich ja etwas ändern.
Eigentlich sollte ich mir mehr vergeben und nicht den Anderen. Den Anderen klare Grenzen aufweisen und sagen so geht das nicht, das verletzt mich oder so ähnlich. Mir selber eine gute Freundin sein.

Lilou, BG und ihr anderen...es ist so ein wunderschöner Tag heute, eigentlich viel zu schade für dunkle Gedanken.

14.07.2013 14:37 • #549


B
hallo! bonnielein, liliou, effi, paulmann, mmb und andi ....

heut war der nachmittag! von zwei bis vier. immerhin sechs stunden fahrzeit für mmb. das gespräch verlief ruhig. ich zeigte mich. meine ängste. mein ich.
meine wünsche konnte ich nicht so direkt äußern, wie ihr dies öfters tut.

einfach deshalb nicht, weil ich nicht immer sogenau definieren kann, was ich will. versteht ihr?
ich tu mir schwer mit dem satz: was will ich!

ich will eine beziehung. ja.

doch ihn tagtäglich sehen? uff.

365 tage lang mit ihm zusammen sein. uff.

jeden tag mittag für drei kochen? doppelt uff
sonntags familiärer ausflug? brrrr.

ich sprach dies aus. sagte, ich kann nichts versprechen. ich bin bereit es zu versuchen. mit allem was mir möglich ist.

ich bin keine frau im mitteleuropäischen standartmaß.
heute hab ich vor lauter nervosität zu mittag papageischreie bei palatschinken mit marmelade ausgestoßen. mein mini sah mich an, wie ein autobus.
ich lachte und meinte: ich bin nervös. dann haben wir beide wie papageie geschrieen! aber so laut, dass wir uns die ohren zuhebten!

uff. ich bin so anders. und ich liebe meine andersartigkeit!

doch kann mann mit so jemanden eine alltäglichkeit leben.
er weiß doch nicht, was jeden tag auf ihn zukommt!
diese ungewissheit, ist die aushaltbar, wenn man schon mit beiden beinen im leben steht, an die absolut greifbare pension denkt und seine eigenen
behinderung leben will?

ich liebe ihn. ich gehe den weg. ob er ihn geht. das weiss ich nicht.
ich spüre soooo viel von ihm, doch es ist, als ob er angst vor seiner liebe zu mir hat. er sagt, er sei egoman, ist er aber nicht! viele schmeissen mit solchen wörtern einfach so herum, ohne jedoch die bedeutung zu wissen.
sie kapieren nicht, dass jeder ein wenig egoman, borderliner, beziehungsangst,
neurotisch etc in sich hat.

ich weiss, dass ich ihn liebe. ich werde jetzt mal ruhen lassen, was immer ruhe braucht. vielleicht brauch auch ich ruhe, dass das heute erlebte sich setzen kann und ich schaue was kommt.

mir geht es gut. ich bin müde. war anstrengend und ich habe viel energie gegeben. ich war fair, ehrlich, gefühlvoll und doch mit dem kopf dabei.

ein wenig habe ich doch die befürchtung, dass ich etwas elementares übersehen habe und der mega bruch noch kommt.
(kennt ihr das, wenn ich nach einer geschriebenen arbeit ein gutes gefühl hattet und als die note kam hieß es: vermasselt!)

so eine angst hab ich in mir. doch ich werde dies nehmen, wie das haiku:

auf die tempelglocke
ließ er sich nieder,
der schmetterling.

ich ließ mich nieder auf einer tempelglocke! die jederzeit mit einem ohrenbetäubenden schlag ertönen kann! doch ich sitze. ich atme.
und wenn sie geschlagen werden wird, dann werde ich die engie spüren und
dann erst wegfliegen. doch bis dahin, werde ich auf dieser schönen, magischen tempelglocke sitzen.



jetzt ist efp schon mmb geworden. dann erbeertorte und nun gerade tempelglocke!
da soll sich. och einer auskennen

danke euch fürs zuhören!

16.07.2013 17:34 • #550


M
BG

Wenn aus dem selbstkritischen Gefühl doch ein Erfolg wird, die geleistete Arbeit -wie oft- gut ist und Results es zeigen werden.

Eigentlich haste das typische Anspannungsmoment, wie als Skifahrerin

Und das es MmB-Brüder geben soll macht mich unsicher

16.07.2013 18:42 • #551


B
@mmb: danke!

16.07.2013 19:10 • #552


B
auf die tempelglocke
ließ er sich nieder
und schlief - der schmetterling.


so heißt er richtig. hab das gestern nicht gemerkt.

liebe bonnielein.

auch mein vater hat mir vor ca. zwei wochen gesagt, dass ich von jeher
IMMER ALLES so kompliziert mache. wieso ich denn nicht die dinge sehen kann, wie sie sind. (wir stritten uns heftigst am telefon!)

und gestern habe ich gehört, dass es einfach ist rebell zu sein, doch nach zwanzig jahren mag man nicht mehr rebellieren.
ich erwiderte heftig: und wenn ich noch aus dem grab rausstreite und spucke,
doch ich werde für das was mir wichtig ist einstehen.

17.07.2013 04:55 • #553


P
... so - jetzt habe ich erstmal das alles hier nochmal gelesen, was hier die letzten tage rein geschrieben wurde - und bin nachdenklich. mal was neues an mir *g*. nein quatsch.

diese schei. in der kindheit, die ist sehr relativ. die erlebt man auch, wenn man aus einer scheinbar intakten familie kommt und heute merke ich und verarbeite, was als kind an emotionalen und realen verletzungen entstanden sind. man braucht keine Alk. als eltern, getrennt müssen sie auch nicht sein. mir haben zwei lehrer als eltern gereicht um vieles vieles schöne schon in der kindheit zu zerstören. meine psychologin hat mir das so erklärt, dass du als kind in diesen verletzungssituationen nicht flüchten kannst, die, von denen du dich eigentlich beschützen lassen solltest können, verletzen dich. als kind hast du da nur die chanche diese emotionen ganz tief wegzupacken weil du anders, als erwachsene, diese nicht verarbeiten kannst. leider bleiben die prägungen und verhaltensmuster bestehen und wir tragen sie nun als päckchen oder pakete mit uns herum.

soweit ich das wahrnehme, haben alle, die hier mitschreiben, diese erkenntnis mehr oder weniger schon - wenn wir auch verschieden damit umgehen *g*

... und jetzt denke ich nach
was ich noch alles schreiben will

18.07.2013 12:36 • x 1 #554


P
... und by the way - heute auf fb gepostet:

von:

Robert Betz

Wie der „Normalmensch“ wieder zum glücklichen Menschen wird...

Teil 1

Nimm dir täglich Zeit für dich und verbringe sie in der Stille mit dir selbst und wende dich liebevoll deinem Innenleben zu, sei es bei einem ruhigen Spaziergang, einer Meditation, einer Übung, beim Tagebuchschreiben oder beim Lesen eines dich nährenden Buches. Das ist das größte Geschenk, das du dir täglich machen kannst.

Sich selbst die erste Aufmerksamkeit zuzuwenden, seine Gedanken aufzuschreiben, seine Gefühle bewusst zu fühlen, Ordnung zu schaffen im Innern und den Weg der Liebe zu gehen – zu sich selbst wie zu allen anderen – hat absolut nichts mit Egoismus oder Egomanie zu tun, sondern ist zugleich das größte Geschenk, dass du deinen Liebsten und allen Menschen deines Umfelds machen kannst.

So entsteht aus Unbewusstheit Bewusstheit, aus Unklarheit Klarheit und aus einmal mental und emotional ungeordneten Menschen, der mit sich und der Welt im Unfrieden ist, ein innerlich geordneter, selbst-zentrierter und herz-offener Mensch. Dieser Mensch verändert die Welt schon allein durch die Energie seiner Ausstrahlung.

18.07.2013 12:49 • #555


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