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Menschen wie Wildpferde

B
Zitat von Lilou:
.
Agressiv sind meine Männer aber eher nicht sondern distanziert (nicht wirklich bindungsfähig), kühl, egoistisch, unemphatisch, undurchsichtig ... eine Zeit lang interessant ...


Tja liebe Lilou, Sie für Dich eine zeitlang interessant oder Du für Sie? Im ersten Fall hättest Du kein Problem, im Zweiten aber durchaus.

Dieses kühle, distanzierte, egoistische, unemphatische kann durchaus auch eine Form der Aggression sein, Sie zeigen es Dir nicht direkt aber indirekt durch Verweigerung, im Sinne von was ich Dir gebe, bestimme immer noch ich.
Sie sagen es Dir aber nicht, weil dann müßten Sie ja schließlich eindeutige Stellung beziehen. Das ist für Sie aber nicht wichtig, weil Sie es u.U. auch damit verbinden eine Forderung deinerseits nachzugeben.

24.05.2013 14:29 • #166


B
Zitat von Bonnielein:
Ich frage mich im Moment nur immer wieder ob dieses passiv-aggressive Verhalten ein verstärktes Problem der männlichen Generation Ü40 ist, geprägt durch Kindheitserfahrungen. Aufgewachsen bei einer stark dominierenden Mutter, die dies auch ebenfalls durch ihre Kindertage nicht anders gelernt hat, weil Vater im Krieg. Mann rebelliert dagegen, wie auch bei Hr. H., zieht mit 16 aus, bricht allen Kontakt zur Familie ab.
Der Crux an der Sache ist, dass sich eben auch diese Männer Frauen aussuchen, die ihren Müttern ähneln und an denen Sie ihren Frust, Wut und Unsicherheit eben unbewußt auslassen. Eben diese starke Frauen, die dann anschließend die Welt nicht mehr verstehen.
Ein Teufelskreis.....
Das ist aber auch nur meine psychologische Interpretation dazu. Er hat mir jedoch sein Lebensgeschichte recht detailliert beschrieben, wobei wir ja auch viele Gemeinsamkeiten erkannt hatten.


hmm, wie du sagst bonnie, deine interpretation.
meine würde lauten: midvierziger: eltern kriegskinder, die in der nachkriegszeit groß geworden sind. emotional mussten sie damals viel entbehren. vater arbeiter,mutter hausfrau. ich sehe vater in der dominaten rolle, der geld heimbringt, mutter hausfrau, die alles macht was er will. ohne eigene meinung.

erzogene söhne: lieblinge der mutter, da diese die kindliche weichheit noch haben und doch männlichen geschlechts sind.
erzogen als was sie als männer denken ist richtig. was alle anderen denken ist falsch.


doch das ist meine erfahrung aus meinem elternhaus: zeigt das beispiel nicht schön, wie unterschiedlich rollenerwartungen sind?

ganz lieben gruß
bg

24.05.2013 14:32 • #167


A


Menschen wie Wildpferde

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B
Zitat von BG:
ich sehe vater in der dominaten rolle, der geld heimbringt, mutter hausfrau, die alles macht was er will. ohne eigene meinung.

erzogene söhne: lieblinge der mutter, da diese die kindliche weichheit noch haben und doch männlichen geschlechts sind.
erzogen als was sie als männer denken ist richtig. was alle anderen denken ist falsch.

Würde dann daraus nicht im worstcase Fall der klassische selbtbewußte Macho entstehen?
Ich sehe in deisen passiv aggressiven Männer aber vor Allem möchte gern Machos mit geringem Selbstwert, denn eine offene Auseinandersetzung durch eindeutige Positionierung gehen Sie ja nicht ein.
Spricht für mich nicht für ein allzu großes Selbstwertgefühl.

24.05.2013 14:52 • #168


L
Habe mich gerade gefragt, ob ich die genannten Eigenschaften (kühl, egoistisch, distanziert ... etc.) nicht auch selber in mir trage?

Wenn das mit der Resonanz stimmt, dann ziehe ich das an, was ich in mir selber ablehne!
Da muss ich mal in Ruhe drüber nachdenken und mich weiterhin selbst beobachten!

Interessant!

Ja stimmt, Bonnie, es ist eine Form der passiven Agressivität.

Ich falle immer wieder in die Opferrolle zurück - dabei bin ich der Schöpfer!

Und eben genau diese Männer haben eine starke Bindung zu ihrer Mutter. Ich weiss nicht, wie oft ich gehört habe ... muss noch zu Mutter, gehe zu Mutter essen, Mutter hat Geburtstag etc...

Die hängen fest!

Einer hat doch tatsächlich mal ja Mama zu mir gesagt ... wegschrei! Ich habe da direkt allergisch drauf reagiert! Möchte keine Ersatz-Mama für einen Nicht-Mann sein!

Mein Papa hat auch immer extrem an seiner Mutter gehongen ... bis zu ihrem Tod. Ein totales Abhängigkeits-Verhältnis, dass ihn nie wirklich stark und autarg hat werden lassen.

Ja, mit euch brauch man keine Therapie mehr ... danke!

24.05.2013 14:56 • #169


B
Zitat von Lilou:
Und eben genau diese Männer haben eine starke Bindung zu ihrer Mutter. Ich weiss nicht, wie oft ich gehört habe ... muss noch zu Mutter, gehe zu Mutter essen, Mutter hat Geburtstag etc...

Die hängen fest!


Mr. H. hatte gar keine Bezug mehr zu seiner Mutter. Er ist mit 16 ausgezogen und hat dann irgendwann ganz mit der Familie gebrochen.
Allerdings war Mr. H. der einzige Junge und Er hatte noch zwei Schwestern, das kann natürlich durchaus Auswirkungen haben.

Wobei-wenn deine Männer ihre Mütter als dennoch zu besitzergreifend und bestimmend erleben, d.h. sich von Ihnen nicht als erwachsene Männer wahrgenommen fühlen.......wäre deine Erfahrung und Denkweise durchaus korrekt.
Für mich ist Er der klassisch negativistsiche Mensch, der dies sogar von sich selber sagt.
Zitat: Die Menschen sind schlecht, man muß das Gute aus Ihnen herausholen oder auch ich habe mit Frauen auch schon 3 Tage nichts gesprochen, wenn mich etwas geärgert hat, das ärgert die Frauen immer so schön.
Ich habe immer wieder den Kopf geschüttelt, allerdings wurden mir dabei Dinge z.B. in der Beziehung zu meinem Ex auch durachaus bewußt.

24.05.2013 15:08 • #170


B
Zitat von Bonnielein:
Würde dann daraus nicht im worstcase Fall der klassische selbtbewußte Macho entstehen?
Ich sehe in deisen passiv aggressiven Männer aber vor Allem möchte gern Machos mit geringem Selbstwert, denn eine offene Auseinandersetzung durch eindeutige Positionierung gehen Sie ja nicht ein.
Spricht für mich nicht für ein allzu großes Selbstwertgefühl.


ok, bitte männer um entschuldigung für die nachfolgende pauschalierung, was durchaus nicht soo ist. nicht alle männer sind so. ist nur einfacher es so zu schreiben. also bitte verzeih lieber mann, der du dich jetzt in einer schublade mit vielen befindest!


also: persönlich finde ich, dass diese genre von männern durchaus machos sind:
im sinne von, was ich sage hat gültigkeit
wie ich spreche ist richtig
wie ich denke, dass du beschützt werden solltest, ist richtig
wie ich denke, was ich dich wissen lasse, ist richtig
wie ich fühle, ist richtig

etc....

für mich denken eines machos.

selbstbewußt im vordergrund.
selbstbewußt im herzen würde so in der art lauten:

was ich zu dir sage, bedeutet, dass ich mit dir in den dialog gehe und ich auch bereit bin über gesagtes nachzudenken

wie ich spreche hat für mich wichtigkeit, bedeutet nicht, dass ich richtig liege
wie ich denke, teile ich dir mit um gemeinsam etwas zu finden, was schützt
ich sage dir meine gedanken, auch wenn sie unangenehm für mich sind, dass du dies weißt, denn dies macht mich verwundbar
wie ich fühle ist ein sammelsurium aus vergangenheit und dies bin ich mir bewußt

24.05.2013 15:15 • #171


B
Zitat von Lilou:
Habe mich gerade gefragt, ob ich die genannten Eigenschaften (kühl, egoistisch, distanziert ... etc.) nicht auch selber in mir trage?
!


das finde ich einen guten ansatz!

bei mir habe ich festgestellt, dass wenn ich meinem gegenüber distanziertheit wahrnahm, dann beobachtete ich mich genau und merkte, dass ich eigentlich diejenige bin, die distanziertheit ihm gegenüber hat.

was natürlich nicht ausschließt, dass auch er sie dir gegenüber hat.

doch meistens sind die gefühle, die wir am anderen wahrnehmen unsere eigenen, die wir irgedwie unterdrücken, verdrängen oder sonstiges....

24.05.2013 15:19 • #172


B
Zitat von Bonnielein:
Zitat: Die Menschen sind schlecht, man muß das Gute aus Ihnen herausholen oder auch ich habe mit Frauen auch schon 3 Tage nichts gesprochen, wenn mich etwas geärgert hat, das ärgert die Frauen immer so schön.
Ich habe immer wieder den Kopf geschüttelt, allerdings wurden mir dabei Dinge z.B. in der Beziehung zu meinem Ex auch durchaus bewußt.


da siehst du schön, mit welchem erfolgsrezept er es weiter brachte.

liebesentzug vs frustrstionstoleranz

traurig

24.05.2013 15:22 • #173


B
Tja bg,
Traurig ja, hat aber nichts mit wirklich selbstbewußtem Macht zu tun

24.05.2013 16:26 • #174


L
,
[/quote]
Mr. H. hatte gar keine Bezug mehr zu seiner Mutter. Er ist mit 16 ausgezogen und hat dann irgendwann ganz mit der Familie gebrochen.
Allerdings war Mr. H. der einzige Junge und Er hatte noch zwei Schwestern, das kann natürlich durchaus Auswirkungen haben.

Du kannst dich nicht von deiner Mutter befreien, in dem du einfach den Kontakt brichst. Die Verstrickungen werden ja noch schlimmer dadurch!
Er ist abhängiger von seiner Mutter als er denkt und vielleicht würde er sich besser im Stillen mit ihr versöhnen um Ruhe zu finden. Und vielleicht wäre er dann nicht mehr so negativ Frauen gegenüber! Vielleicht liegt genau da der Ursprung seines Leidens!?

Aber da müsste er schon von selbst drauf kommen. Wir ändern die Menschen nicht, wir können nur uns selber ändern!

Ich gehe heute abend auf eine Party und habe mir zur Aufgabe gemacht, die Menschen dort näher an mich heranzulassen und nicht die Starke zu markieren. Ich werde mich selbst beobachten und gerade den Menschen gegenüber, bei denen sich meine Distanz aufbauen will.

Dann werde ich mich fragen, was hat dieser Mensch an sich, was mich abstößt oder was mir Angst macht. Denn das kann auch in mir sein?

Das Gesetz der Resonanz fasziniert mich schon seit einigen Monaten ... dadurch kann ich viel über mich selber lernen und auch bei mir selbst zu bleiben.

Ärgere ich mich z.B. über jemanden ... bin ich fremdbestimmt! Frage ich mich aber genauer, warum ich mich ärgere und woher das kommen könnte, dass derjenige 1 Knopf bei mir gedrückt hat, bin ich selbstbestimmt!

Und nur so komme ich weiter!

24.05.2013 18:13 • #175


L
Es ist egal, was andere über dich denken!
Es kommt nur darauf an, was du über dich selber denkst!

Und nicht die Situation an sich ist beunruhigend sondern nur deine Gedanken darüber!

BG könnte Recht haben mit dem Erfolgsrezept Liebesentzug. Dieses kann man aber nur anwenden, wenn man selber weiss, wie es sich anfühlt!

Ich denke aber eher, dass Herr H. sich selber nicht liebt, daher keine Liebe empfangen und schon gar keine geben kann!

Sind natürlich alles Spekulationen ... also vorsicht! Das Ego bejaht gerne, was in seine Erinnerungen passt! Mit der Wahrheit muss das nichts zu tun haben. Die kennt nur H selber!

24.05.2013 18:19 • #176


B
Zitat von Lilou:
BG könnte Recht haben mit dem Erfolgsrezept Liebesentzug. Dieses kann man aber nur anwenden, wenn man selber weiss, wie es sich anfühlt!

Ich denke aber eher, dass Herr H. sich selber nicht liebt, daher keine Liebe empfangen und schon gar keine geben kann.


hallo lilou.

ich sehe das so: hr. h leidet an fehlender eigenliebe. ich denke schon, dass er liebe empfangen kann, die frage ist, ob er die empfangene liebe auch aushält?
jemand kann nur dann mit liebesentzug drohen, oder sie wahr werden lassen, wenn er dies selbst erfahren hat. hr. h. hat mitunter am eigenen leib erfahren, wie schmerzhaft es ist, mit liebesentzug bestraft zu werden.

und ich sehe in hr. h keinen mann, der selbstbewußtsein ausstrahlt. so wie er hier beschrieben wird, sehe ich einen mann, der an der oberfläche, nach außen hin den macher lebt. aber innerlich verunsichert und ängstlich ist.

24.05.2013 18:45 • #177


B
@BG,
ich sehe es was Mr. H. betrifft genauso wie Du. Mr. H. steht für mich aber als Metapher für viele Männer mit Bindungssproblemen. Ich hatte eine ähnliche Geschichte vor einigen Jahren schon einmal. Auffallend fand ich, dass beide sich wirklich sehr verantwortungsbewusst um ihre Kinder gekümmert haben, was mir jedesmal sehr imponierte. Mein Vater hat sich ja um mich kaum gekümmert.
Ich denke auch ein Grund warum ich mir denke, dass die Herren nicht wirklich schlecht sein können.
@Lilou,
Ich mache es mir nicht zur Aufgabe mit Jedem auskommen zu wollen. Da habe ich keine Lust darauf, es ist mir zu anstrengend

24.05.2013 19:03 • #178


L
Zitat Bonnilien @Lilou,
Ich mache es mir nicht zur Aufgabe mit Jedem auskommen zu wollen. Da habe ich keine Lust darauf, es ist mir zu anstrengend

Guten Morgen
Ich habe Lilou da anders verstanden- dass es nicht darum geht mit jedem Gutfreund zu sein, sondern mit sich selbst im Reinen. Dazu gehört dann auch die Chance zu nutzen sich weiterzuentwickeln und genauer hinzuschauen, warum man sich von manchen Menschen abgestoßen fühlt... oder warum einen bestimmtes Verhalten von xy wütend macht... Ich glaube, wenn man in diese Auseinandersetzung geht, dass man seine tiefen Triggerpunkte findet und diese mit mehr Abstand betrachten kann, ein anderes Handeling entwickelt. Dass man sich dann bspw. klar macht, wenn man das Gefühl hat vom Gegenüber durch sein Verhalten in den Abgrund geführt zu werden Woher kenne ich dieses Gefühl- wer in meiner Biographie hat ähnliche Gefühle in mir ausgelöst und mich so wund gemacht? Meist sind es Menschen aus dem fam. Umkreis, weil sie diejenigen sind, die uns bereits früh prägen. Als KInder waren wir aus unserer Abhängigkeit ihnen gegenüber ohnmächtig ausgeliefert. Dieses Gefühl kommt dann im Hier und Jetzt an die Oberfläche, wenn uns ähnliche Sachen geschehen. Wenn wir uns jedoch klar machen, dass die Ohnmacht aus der Kindheit kommt und sich die Aggression bspw. gegen Papi richtet, ist viel Projektion dabei. Diese ausgelebt bedient Muster, die einem meist nicht gut tun. Bewusst gemacht, dass man nicht mehr Kindi ist und nicht mehr abhängig lässt anderes Verhaltensrepertoire zu. Das heißt, nicht mehr den eigenen Gefühlen ausgeliefert zu sein. Könnte ihr da was mit anfangen?

Kommt gut in den Tag! Liebe Grüße, Laurana

25.05.2013 09:11 • #179


B
Hallo Laurana,
das hast Du gut erklärt, Danke

25.05.2013 09:35 • #180


A


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