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Menschen mit narzisstischen Tendenzen - Erfahrungen

Heike2018
Zitat von Vidi:
Da fragt man sich dann doch, wem da die eigene Menschlichkeit wirklich abhanden gekommen zu sein scheint.


Ein richtiger Vollnarzisst hat auch einen Großteil seiner Menschlichkeit verloren. Ich meine das weder im biologischen Sinn, noch im rechtlichen (und das bedeutet, dass ich selbst eine solche Person noch als Mensch behandelt wissen möchte). Aber leider sehe ich es im sozialen Sinn auch so, dass der Begriff Mensch, also jemand mit menschlichen Umgangsformen und Eigenschaften hier einfach nicht mehr angebracht ist

15.11.2019 14:04 • x 1 #46


Heike2018
Zitat von unmacaron:
Meiner gefühlten Erfahrung nach, haben kluge Personen mit narz. Tendenzen zum einen dieses anerlernte (Empathie-)Verhalten drauf. Denn damit fällt es ihnen leicht, schnell, authentisch und sozial kompetent zu reagieren. Aber sie haben in gewissen Situation, vor allem in Situationen, die ihnen sehr wichtig sind, auch echte Empathie in ihrem Repertoire. Vielleicht spiegeln sie auch nur ihr Gegenüber. Aber sie können durchaus mitleiden, mitfühlen, mitlieben. DAS ist dann IHR Leben, im Gegensatz zu der Leere, die sie sonst wohl oft überfällt. Da sind sie lebendig. Der Unterschied zu einer Frau mit Helfersyndrom ist, dass sie dieser echten Empathie nicht wirklich dauerhaft Bedeutung beimessen können. Wie Heike2018 schon schrieb: sie können Empathie an- und ausknipsen. In ihrem Wertesystem ist das lediglich ein Werkzeug, was nach Belieben einsetzbar ist (um die jeweiligen Ziele zu erreichen). Aber nach einer gewissen Zeit benötigen sie ihre Zufuhr,also Nachschub. Dafür tun sie alles. Und eines schönen Tages fällt die Partnerin oder der Partner aus ihrem Leben raus. Das ist nicht böse gemeint, es hat halt nicht mehr gereicht. Das könnte man jetzt ironisch lesen, aber auch ernst gemeint. Mann/Frau befindet sich dann irgendwann außerhalb ihres Sichtfeldes, für die effiiziente (!) Zufuhr in Form von Anerkennung gibt es dann andere Lieferanten, sozusagen....


ja, das trifft den Nagel voll auf den Kopf.

Besonders blöd dabei ist, dass sie die Zufuhr von Anerkennung in einer Überdosis brauchen, die nur in den ersten Monaten einer Liebesbeziehung gegeben werden kann. Sie brauchen die anfängliche Verliebtheit und den Rausch.
Aber niemand kann den auf Dauer geben. Die Normalität auszuhalten ist für sie genau das Problem. Deswegen wird auch S. so eine Wichtigkeit zugesprochen. Dazu kommt noch, und das ist die Tragik dabei, dass die richtige, erwachsene und echte Liebe, die ja aus der anfänglichen Verliebtheit normalerweise entsteht mit der Zeit, für einen Narzissten unverständlich ist. Damit kann er nichts anfangen und es stört ihn sogar. Er fängt an sich unwohl zu fühlen, und kann den Gedanken nicht akzeptieren, dass er nicht mehr kämpfen und eine Höchstleistung vollbringen muss um die Zuneigung zu bekommen.

15.11.2019 14:14 • x 2 #47


A


Menschen mit narzisstischen Tendenzen - Erfahrungen

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B
Zitat von Heike2018:

ja, das trifft den Nagel voll auf den Kopf.

Besonders blöd dabei ist, dass sie die Zufuhr von Anerkennung in einer Überdosis brauchen, die nur in den ersten Monaten einer Liebesbeziehung gegeben werden kann. Sie brauchen die anfängliche Verliebtheit und den Rausch.
Aber niemand kann den auf Dauer geben. Die Normalität auszuhalten ist für sie genau das Problem. Deswegen wird auch S. so eine Wichtigkeit zugesprochen. Dazu kommt noch, und das ist die Tragik dabei, dass die richtige, erwachsene und echte Liebe, die ja aus der anfänglichen Verliebtheit normalerweise entsteht mit der Zeit, für einen Narzissten unverständlich ist. Damit kann er nichts anfangen und es stört ihn sogar. Er fängt an sich unwohl zu fühlen, und kann den Gedanken nicht akzeptieren, dass er nicht mehr kämpfen und eine Höchstleistung vollbringen muss um die Zuneigung zu bekommen.


Genau. Die tiefe, erwachsene Liebe erkennen sie gar nicht. Meiner gab mehr Wichtigkeit einem Liebesbrief einer neuen Errungenschaft als meiner jahrelangen und konstanten Liebe zu ihm. Was ich jemals für ihn getan hatte und weiterhin tat war ihm irgendwann zu wenig. Er erkannte es nicht einmal, egal ob ich ihm den Unterschied zwischen Liebe und Verliebtheit erklärte. Und beschwerte sich auch, dass ich ihm weniger lieben würde als er mir. Doch er gab mir ja auch keine Aufmerksamkeit und sah auch nicht, dass dies noch mehr Öl ins Feuer goss. Dieses alles dreht sich um Liebe ist so obsessiv und so zentral. Alles dreht sich ständig um die Liebe, die sie bekommen. Und ja, meiner verlor komplett den Fokus zu mir. Er gab mir keine Chance mehr, testete ständig (jedes Gespräch, jede Sekunde war ein Test) und ich kriegte nur noch schlechte Noten.

15.11.2019 14:28 • #48


Heike2018
Zitat von BlackSwan:
Genau. Die tiefe, erwachsene Liebe erkennen sie gar nicht. Meiner gab mehr Wichtigkeit einem Liebesbrief einer neuen Errungenschaft als meiner jahrelangen und konstanten Liebe zu ihm. Was ich jemals für ihn getan hatte und weiterhin tat war ihm irgendwann zu wenig. Er erkannte es nicht einmal, egal ob ich ihm den Unterschied zwischen Liebe und Verliebtheit erklärte. Und beschwerte sich auch, dass ich ihm weniger lieben würde als er mir. Doch er gab mir ja auch keine Aufmerksamkeit und sah auch nicht, dass dies noch mehr Öl ins Feuer goss. Dieses alles dreht sich um Liebe ist so obsessiv und so zentral. Alles dreht sich ständig um die Liebe, die sie bekommen. Und ja, meiner verlor komplett den Fokus zu mir. Er gab mir keine Chance mehr, testete ständig (jedes Gespräch, jede Sekunde war ein Test) und ich kriegte nur noch schlechte Noten.


ja. so läuft das. und während du nichts mehr tun kannst und schlechte Noten bekommst, gibt es bereits eine andere Bezugsquelle. Narzissten surfen oben auf der Welle. Sie können aber nicht schwimmen und gehen unter, wenn keine Wellen da sind.

Theoretisch (ohne das irgendwem empfehlen zu können) müsste man eine dauerhafte Beziehung durch eine ständige Herausforderung für den Narzissten plus einen sichergestellte, permanente Rauschmittelzufuhr erhalten.

15.11.2019 14:39 • #49


pepatty
Die inflationäre Zuweisung des Begriffs Narzisst bei Beziehungsproblemen, wenn der Partner unangenehme Seiten zeigt, halte ich für genauso problematisch, wie das inkompetent vorauseilende ADS-Diagnostizieren, wenn ein Kind in der Schule ein problematisches Verhalten an den Tag legt.
Ausgebildete Psychologen, haben dazu eine wesentlich realistischere Ansicht und fassen sich bei solchen Zuweisungen oft entgeistert an die Stirn.

Denn es ist doch so, dass wenn man den anderen erst mal in die psychologische Krankenschublade gesteckt hat ist es äußerst bequem sich um Details der Problematik, oder den eigenen Anteil an der Sache nicht mehr kümmern zu müssen.

Ich kann nur sagen; Vorsicht bei der Zuschreibung solcher Begriffe. Lieber, wenn es wirklich interessiert, ein Fachbuch dazu durchlesen, als das 1000fach in Foren und auf Möchtegernaufklärungsseiten übermittelte Halbwissen ungefragt, zu übernehmen. Nicht alles was Egoismus und Rücksichtslosigkeit ausmacht ist auch Narzissmus.

15.11.2019 14:48 • x 2 #50


Heike2018
Zitat von BlackSwan:
Die tiefe, erwachsene Liebe erkennen sie gar nicht


Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass Narzissten gar nicht für ihre positiven Eigenschaften geliebt werden wollen. Sondern für die gefakte Großartigkeit. Gute Eigenschaften wie Herzlichkeit, Ehrlichkeit, Mitgefühl, Wärme, Zusammenhalt, Zuverlässigkeit, das kommt ihnen einer Liebe nicht würdig genug vor. Und das haben sie in der frühen Kindheit gelernt.

Zitat von pepatty:
Die inflationäre Zuweisung des Begriffs Narzisst bei Beziehungsproblemen


Begriffe sind immer auch subjektive Auslegung.
Klar, nicht jeder ist gleich ein Narzisst, wenn er mal egoistisch handelt. Aber da es so oder so fließende Übergänge gibt, wie soll eine vernünftige Grenze gezogen werden? Das können selbst die Profis nicht.
Dieser Thread heißt ja deswegen schon extra Menschen mit narzisstischen Tendenzen Ich denke, dass hier viele auch der Einfachheit halber nur Narzissten schreiben.

15.11.2019 14:52 • #51


pepatty
Zitat von Heike2018:

Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass Narzissten gar nicht für ihre positiven Eigenschaften geliebt werden wollen. Sondern für die gefakte Großartigkeit. Gute Eigenschaften wie Herzlichkeit, Ehrlichkeit, Mitgefühl, Wärme, Zusammenhalt, Zuverlässigkeit, das kommt Ihnen einer Liebe nicht würdig genug vor. Und das haben sie in der frühen Kindheit gelernt.


Du hast meinen post einfach übergangen, Du Narzisst. .... Kleiner Scherz am Rande.
Nachtrag: ah, doch nicht.

15.11.2019 14:56 • #52


Heike2018
Zitat von pepatty:
Du hast meinen post einfach übergangen, Du Narzisst. .... Kleiner Scherz am rande.

nope du hast zu gleichzeitig geschrieben. :-p

15.11.2019 14:57 • #53


pepatty
Habs gesehen

15.11.2019 14:58 • #54


Heike2018
Wahrscheinlich ziehe ich hier einiges an Unmut oder Groll auf mich damit, aber ich muss auch mal ganz ehrlich was zugeben:

Mich faszinieren bestimmte narzisstische Menschen. Das Phänomen an sich ebenfalls. Es ist wie ein unbehandeltes Forschungsgebiet der Menschheit. Niemand hat bisher die Lösung gefunden. Dennoch wird es uns immer stärker beschäftigen als Gesellschaft.
Und ich glaube, das hängt auch mit dem Überfluss in den sogenannten Industrieländern zusammen. Das Phänomen Greta und Fridays for Future ist das beste Beispiel dafür. Greta ist meiner Meinung nach eine Narzisstin. Und Tochter narzisstischer Eltern. Ihr fehlte bis vor Kurzem auch einfach die Bedeutung und die Aufgabe. Jetzt hat sie eine und es geht ihr gut. Und so unglaublich viele Jugendliche wissen ganz genau, was ich damit meine. Und das ist gefährlich.

15.11.2019 15:16 • #55


S
Zitat von Heike2018:
Wahrscheinlich ziehe ich hier einiges an Unmut oder Groll auf mich damit, aber ich muss auch mal ganz ehrlich was zugeben:

Mich faszinieren bestimmte narzisstische Menschen. Das Phänomen an sich ebenfalls. Es ist wie ein unbehandeltes Forschungsgebiet der Menschheit. Niemand hat bisher die Lösung gefunden. Dennoch wird es uns immer stärker beschäftigen als Gesellschaft.
Und ich glaube, das hängt auch mit dem Überfluss in den sogenannten Industrieländern zusammen. Das Phänomen Greta und Fridays for Future ist das beste Beispiel dafür. Greta ist meiner Meinung nach eine Narzisstin. Und Tochter narzisstischer Eltern. Ihr fehlte bis vor Kurzem auch einfach die Bedeutung und die Aufgabe. Jetzt hat sie eine und es geht ihr gut. Und so unglaublich viele Jugendliche wissen ganz genau, was ich damit meine. Und das ist gefährlich.



Greta Tintin Eleonora Ernman Thunberg:
Nach einer depressiven Phase wurde bei ihr das Asperger-Syndrom diagnostiziert.

So viel dazu!

15.11.2019 15:21 • x 2 #56


Heike2018
Zitat von serioes:
Nach einer depressiven Phase wurde bei ihr das Asperger-Syndrom diagnostiziert.


und glaubst du diese Diagnose trifft es?

15.11.2019 15:26 • #57


S
Ich werde keine Diganosen anzweifeln oder was auch immer.

Zitat von Heike2018:
Greta ist meiner Meinung nach eine Narzisstin. Und Tochter narzisstischer Eltern. Ihr fehlte bis vor Kurzem auch einfach die Bedeutung und die Aufgabe. Jetzt hat sie eine und es geht ihr gut. Und so unglaublich viele Jugendliche wissen ganz genau, was ich damit meine. Und das ist gefährlich.


Ich lese da, eine Mutmaßung und die Deine Meinung. Das sie aber diagnostiziert ist, steht halt auf der anderen Seite.
Von daher, was ist denn nun das Problem bei ihr?
Ist es in ihrem Krankheitsbild nicht normal, dass Sie eine Aufgabe hat? Asperger ist schon eine Hausnummer.

15.11.2019 15:30 • x 1 #58


Scheol
Zitat von Heike2018:

und glaubst du diese Diagnose trifft es?

https://www.cicero.de/innenpolitik/gret...con-valley

15.11.2019 15:40 • #59


Heike2018
Zitat von serioes:
Ich lese da, eine Mutmaßung und die Deine Meinung


stimmt. Es ist meine persönliche Ansicht und da das hier ein öffentliches Forum ist, bitte ich die Leser meine Aussagen auch als genau das zu betrachten. Auch ich möchte eine Diagnose nicht öffentlich anzweifeln.

Aber inoffiziell tue ich das. Ich habe das Buch ihrer Familie gelesen. Und ich meine, dass die Eltern sich zu sehr auf Oberflächlichkeiten konzentriert haben und viel zu viel Aufmerksamkeit auf Seltsamkeiten gelenkt haben, die ihre Tochter zwar schwieriger gemacht haben, aber zu etwas besonderem. Die Mutter ist Opernsängerin und stand lange im Rampenlicht. Das hat sie für ihre Kinder schweren Herzens aufgegeben. Ich fürchte nur so ein bisschen, dass ihr dann etwas gefehlt hat.
Greta hat sehr lange nichts gegessen und ist daran fast gestorben. Ich vermute (und bitte wieder als reine Spekulation betrachten), dass die Eltern ihr nicht wirklich ehrliche Aufmerksamkeit gegeben haben und sich ernsthaft mit ihren Problemen beschäftigt haben, sondern Greta damit belastet wurde, die narzisstische Blubberblase der Mutter aufrecht zu erhalten.

15.11.2019 15:40 • #60


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