Menschen loslassen

Hallo schöne Welt,

erstmal gut, dass Dich eine Psychologin begleitet.

Besonders sind mir die beiden Zitate aufgefallen:

Zitat von Dieschönewelt:

Ich habe allgemein Schwierigkeiten Menschen loszulassen. Sobald Sie in meinem Herz eindringen, ist schwer, Sie wieder zu entfernen und die anderen konnte ich mit der Zeit loslassen. Das war aber etwas einfacher.

Zitat von Dieschönewelt:

Niemand zwingt mich. Ich denke, dass Sie nicht die richtige Person für mich ist und ich denke, dass ich emotional stark an Ihr hänge und Sie aus diesem Grund nicht verlassen kann. Nebenbei habe ich wenige Gefühle für Sie, die jedoch dennoch vorhanden sind. Loslassen wäre aber im allgemeinen schwer.

Wenn Du sagst, Du kannst nicht loslassen heißt das für mich, diese Menschen geben DIr etwas, von dem Du das Gefühl hast, es zu brauchen, und nicht selbst erfüllen zu können. Kannst Du sagen, was das ist?
Recht häufig (nach meiner Erfahrung) ist jemand so, wenn er wenig Selbstbewusstsein hat, und versucht, durch andere diesen gefühlten Mangel zu kompensieren. Weil dann bist Du nicht nur Du. Sondern auch Der Freund von xy. Reicht es nicht, wenn Du einfach nur Du bist?

Andererseits könnte auch das Thema Kontrollverlust eine Rolle spielen. Letztlich gibt es im Leben nur sehr wenige Menschen, die uns fast unser ganzes Leben begleiten. Sehr viele kommen, und gehen auch wieder, begleiten uns also nur einen Lebensabschnitt lang. Das ist manchmal sehr schade. Manchmal ein Glücksfall. Aber oft außerhalb unseres Einflussbereiches. Ist es das, was Dich festhalten läßt? Der Wunsch, kontrollieren zu können, wie lange jemand Teil Deines Lebens ist?

Oder ist es generell die Angst vor Veränderung?

Nachdem ich nochmal bissel gelesen habe - was aus Deinem Thread eigenes Wohlbefinden aus Juni hast Du denn bisher umgesetzt, was bist Du angegangen?

Aus dem alten Thread:

Zitat von Dieschönewelt:

Ich schaffe nicht alleine zu sein. Wenn ich draußen bin, ist das vollkommen in Ordnung. Ich gehe irgendwo alleine hin, aber sobald ich zuhause auf der Couch sitze, suche ich ständig nach einer Beschäftigung. Entweder muss ich mit jemandem schreiben oder unbedingt irgendwas zutun haben.

Ich sitze auch selten alleine auf der Couch und guck die Wand an. Aber ich bin gern mit mir alleine, und nehme mir Zeit für Dinge, die ich gerne tue. Ein ausgiebiges Bad, ein alter Film den ich mag, ein DIY-Projekt in der Wohnung was mich interessiert...

Zitat von Dieschönewelt:

Ob einkaufen oder weg gehen, ich habe mich immer auf andere verlassen, sondern auf mich selbst. Beim Reden mit anderen Menschen gingen andere vor, statt ich. Vielleicht bin mit der Einstellung gewachsen, andere vor zu lassen statt selbst vorne zu stehen und daraus entsteht vielleicht dieses nicht alleine sein können, weil ich mich unbedingt auf andere verlassen muss, statt auf mich selbst.

Deine jetzige Situation ist eigentlich die Chance, das hier im Leben zu ändern. An der Situation zu wachsen, und lernen, Dir selbst zu vertrauen. Sonst wirst Du schlimmstenfalls Dein Leben lang emotional von anderen Menschen abhängig sein.

Zitat von LostGirl1:

erstmal gut, dass Dich eine Psychologin begleitet.

Sie ist im Moment nicht mehr da. Die nächste Sprechstunde wird vermutlich in zwei Wochen sein.

Zitat von LostGirl1:

Wenn Du sagst, Du kannst nicht loslassen heißt das für mich, diese Menschen geben DIr etwas, von dem Du das Gefühl hast, es zu brauchen, und nicht selbst erfüllen zu können. Kannst Du sagen, was das ist?

Mit der Aussage hast du vermutlich Recht. Ich weiß nicht genau. Mein Leben ist mein Handy geworden. Ich suche ständig die aufmerksam von anderen. Ich lebe für die anderen. Ich habe nicht ein eigenes Leben. Ich bin von der Entscheidung anderer abhängig und kann nicht selbst entscheiden.
Wie kann ich denn mein Selbstbewusstsein stärken?

Zitat von LostGirl1:

Andererseits könnte auch das Thema Kontrollverlust eine Rolle spielen. Letztlich gibt es im Leben nur sehr wenige Menschen, die uns fast unser ganzes Leben begleiten. Sehr viele kommen, und gehen auch wieder, begleiten uns also nur einen Lebensabschnitt lang. Das ist manchmal sehr schade. Manchmal ein Glücksfall. Aber oft außerhalb unseres Einflussbereiches. Ist es das, was Dich festhalten läßt? Der Wunsch, kontrollieren zu können, wie lange jemand Teil Deines Lebens ist?

Das kann ich nicht sagen. Wenn Sie geht, fühle ich mich leer und verloren.

Zitat von LostGirl1:

Nachdem ich nochmal bissel gelesen habe - was aus Deinem Thread eigenes Wohlbefinden aus Juni hast Du denn bisher umgesetzt, was bist Du angegangen?

Ich habe etwas angepackt, aber ich bin nicht definitiv da raus.

Zitat von LostGirl1:

Ich sitze auch selten alleine auf der Couch und guck die Wand an. Aber ich bin gern mit mir alleine, und nehme mir Zeit für Dinge, die ich gerne tue. Ein ausgiebiges Bad, ein alter Film den ich mag, ein DIY-Projekt in der Wohnung was mich interessiert...

Das mache ich für mich nicht oft.

Zitat von LostGirl1:

Deine jetzige Situation ist eigentlich die Chance, das hier im Leben zu ändern. An der Situation zu wachsen, und lernen, Dir selbst zu vertrauen. Sonst wirst Du schlimmstenfalls Dein Leben lang emotional von anderen Menschen abhängig sein.

Du hast Recht, aber ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.

Zitat von Dieschönewelt:

Mein Leben ist mein Handy geworden. Ich suche ständig die aufmerksam von anderen. Ich lebe für die anderen. Ich habe nicht ein eigenes Leben. Ich bin von der Entscheidung anderer abhängig und kann nicht selbst entscheiden.

Kannst Du ausmachen, seit wann das so ist?
Was macht es mit Dir, wenn Du Aufmerksamkeit bekommst? Was macht es mit Dir, wenn Du keine bekommst?
Hast Du Dich mal damit beschäftigt, was Dich ausmacht? Wer Du eigentlich bist?

Zitat von LostGirl1:

Kannst Du ausmachen, seit wann das so ist?
Was macht es mit Dir, wenn Du Aufmerksamkeit bekommst? Was macht es mit Dir, wenn Du keine bekommst?
Hast Du Dich mal damit beschäftigt, was Dich ausmacht? Wer Du eigentlich bist?

Das ganze hält mich beschäftigt. Ich habe Schwierigkeiten wenn ich nichts tue. Ja, ich weiß, wer ich bin, aber ich hab mich verloren. Ich versuche ständig den anderen zu gefallen und es jedem recht zu machen. Mit dem ganzen hab ich mich selbst verloren. Meine Meinung kann ich nich sagen und ich kann mich nicht beschweren.

Zitat von Dieschönewelt:

Meine Meinung kann ich nich sagen und ich kann mich nicht beschweren.

Das kann man lernen. Mach' doch einen Rhetorik Kurs oder diskutiere hier online mit. Oder diskutiere im Freundeskreis. Das schärft deine Persönlichkeit! Damit starten viele oft erst mit 40.

Zitat von Dieschönewelt:

Sobald Sie in meinem Herz eindringen, ist schwer, Sie wieder zu entfernen

Als erstes solltest du vielleicht deine Einstellung dazu überdenken.
Du musst Menschen die du loslässt nicht aus deinem Herz entfernen.
Sie dürfen da bleiben, auch wenn sie nicht da sind.

Zitat von Dieschönewelt:

Es geht darum, dass sie nicht zu mir passt und mir oft nicht gut tut, jedoch kann ich sie nicht loslassen.

Hast du schonmal darüber nachgedacht, ob es vielleicht so ist, dass Du dir nicht gut tust, sobald du so stark fühlst?

Vielleicht projezierst du ja viele deiner negativen Gefühle auf sie, da Du eben keine Kontrolle mehr über Deine Gefühle mehr hast und so verletzt werden könntest.

@LostGirl1 hat einige gute Fragen aufgezählt, die dir bestimmt helfen können etwas Licht in deine Gefühlswelt zu bringen.
Setze dich mal mit denen auseinander und versuche zu dir selbst (und für Dich selbst) so hart zu sein, diese Fragen komplett zuzulassen, ohne etwas schönzureden oder dir selbst eine Hintertür zu lassen.

Weißt du, im Grunde sind die Meinungen von anderen nur ein ganz kleiner Bruchteil und sollten dir nur Möglichkeiten für andere Blickwinkel geben.
Am Ende musst nur Du mit dir leben und nur Du kannst entscheiden was für dich richtig ist und wie sich was anfühlt.

Wir haben uns ja schonmal in deinen alten Themen ausgetauscht, also kenne ich ein bisschen deine Geschichte.
Auch meine Meinung kann dir nur einen minimalen Bruchteil geben, so wie alle anderen auch.
Und glaube mir, mir ist das auch schon passiert, dass ich mich selbst verloren habe und rein gar nichts mehr verstanden habe, obwohl ich das nie gedacht hätte, dass mir sowas in so einer Form passieren könnte.

Dass du mit deiner Psychologin noch nicht soweit bist, wundert mich etwas, da du ja nicht Sicherheit schon bei der ersten Stunde gefragt wurdest, weshalb du zu ihr kommst.
Auch sonst bleibst du sehr sehr wage und an der Oberfläche und beschreibst nur grob wie es dir geht und was du irgendwie fühlst.
Warum deine inzwischen wieder Freundin tut um dir nicht gut zu tun erwähnst du mal gar nicht.

Wenn du weiterkommen möchtest und Hilfe suchst, wirst du nicht drumrum kommen dich wirklich zu öffnen, egal was du denkst, das auf dem Spiel stehen könnte und wie schwer es dir fällt.
Wenn du das erstmal geschafft hast, wirst du feststellen, dass du nichts verloren hast und nicht auf dem Spiel stand, sondern dass du etwas gewonnen hast und endlich am Spiel teilnehmen wirst.

Zitat von Dieschönewelt:

Es geht darum, dass sie nicht zu mir passt und mir oft nicht gut tut, jedoch kann ich sie nicht loslassen.

Es handelt sich um emotionale Abhängigkeit.
Ein von der Frau unabhängiges Problem.

Zitat von Elfe11:

Das kann man lernen. Mach' doch einen Rhetorik Kurs oder diskutiere hier online mit. Oder diskutiere im Freundeskreis. Das schärft deine Persönlichkeit! Damit starten viele oft erst mit 40.

Ich weiß nicht, was ein Rhetorik Kurs ist. Ich werde versuchen die nächsten Male meine Meinung zu sagen. Ich versuche mich ständig den anderen anzupassen. Ich denke ständig, dass Sie mich so mehr lieb haben werden. Das ist in mein Gehirn gespeichert, ein Verhaltensmuster und davon muss ich viele ändern. Danke!

Zitat von Zweizelgänger:

Als erstes solltest du vielleicht deine Einstellung dazu überdenken.
Du musst Menschen die du loslässt nicht aus deinem Herz entfernen.
Sie dürfen da bleiben, auch wenn sie nicht da sind.

Ich muss Sie vergessen und loslassen, um mit mein Leben in Ruhe vorwärts zu kommen.

Zitat von Zweizelgänger:

Vielleicht projezierst du ja viele deiner negativen Gefühle auf sie, da Du eben keine Kontrolle mehr über Deine Gefühle mehr hast und so verletzt werden könntest.

Nein, wir sind anders. Für mich ist Sie manchmal meine kleine Schwester oder ein Mädchen, die meine Hilfe braucht. Ich sehe Sie nicht auf meinem Niveau.

Zitat von Zweizelgänger:

@LostGirl1 hat einige gute Fragen aufgezählt, die dir bestimmt helfen können etwas Licht in deine Gefühlswelt zu bringen.
Setze dich mal mit denen auseinander und versuche zu dir selbst (und für Dich selbst) so hart zu sein, diese Fragen komplett zuzulassen, ohne etwas schönzureden oder dir selbst eine Hintertür zu lassen.

Du hast einen großen Punkt getroffen und das ist die Härte. Durch die Härte in meinem Herz kann ich vielen Menschen nicht mehr liebe zeigen und ich rede schlechte Dinge ständig gut. Negativität, Fehler, alle schlechte Sachen werden nicht akzeptiert, sondern verhärtet und ignoriert.

Zitat von Zweizelgänger:

Weißt du, im Grunde sind die Meinungen von anderen nur ein ganz kleiner Bruchteil und sollten dir nur Möglichkeiten für andere Blickwinkel geben.
Am Ende musst nur Du mit dir leben und nur Du kannst entscheiden was für dich richtig ist und wie sich was anfühlt.

Wir haben uns ja schonmal in deinen alten Themen ausgetauscht, also kenne ich ein bisschen deine Geschichte.
Auch meine Meinung kann dir nur einen minimalen Bruchteil geben, so wie alle anderen auch.

Ich schaffe das nicht. Jemandem zu widerreden, vor allem Menschen, die macht und Autorität haben, ist für mich unmöglich. Das zutun wäre für mich eine Brücke. Ich weiß nicht, ich kann das nicht. Ich sagte, dass ich viele psychische Probleme hab. Was die Psychologin angeht, haben wir zwei oder drei Stunden gebraucht, damit Sie alles verstehen kann. Sie ist nun für zwei Wochen weg. Danach sollte die Therapie wieder beginnen, hoffentlich mit eine Behandlung

Zitat von Zweizelgänger:

Und glaube mir, mir ist das auch schon passiert, dass ich mich selbst verloren habe und rein gar nichts mehr verstanden habe, obwohl ich das nie gedacht hätte, dass mir sowas in so einer Form passieren könnte.

Das tut mir leid

Zitat von Zweizelgänger:

Dass du mit deiner Psychologin noch nicht soweit bist, wundert mich etwas, da du ja nicht Sicherheit schon bei der ersten Stunde gefragt wurdest, weshalb du zu ihr kommst.
Auch sonst bleibst du sehr sehr wage und an der Oberfläche und beschreibst nur grob wie es dir geht und was du irgendwie fühlst.
Warum deine inzwischen wieder Freundin tut um dir nicht gut zu tun erwähnst du mal gar nicht.

Es gibt ganz viele Gründe. Sie ist kindisch. Wie Sie denkt, passt mir nicht. Ich sehe, dass sie noch ein kleines Kind ist. Das passt nicht zu mir, dennoch kann ich nichts dagegen tun.

Zitat von Zweizelgänger:

Wenn du weiterkommen möchtest und Hilfe suchst, wirst du nicht drumrum kommen dich wirklich zu öffnen, egal was du denkst, das auf dem Spiel stehen könnte und wie schwer es dir fällt.
Wenn du das erstmal geschafft hast, wirst du feststellen, dass du nichts verloren hast und nicht auf dem Spiel stand, sondern dass du etwas gewonnen hast und endlich am Spiel teilnehmen wirst.

Du hast noch ein Punkt getroffen.
Öffnen kann ich mich auch nicht.

Zitat von Hansl:

Es handelt sich um emotionale Abhängigkeit.
Ein von der Frau unabhängiges Problem.

Genau und ich schaffe nicht Sie zu lösen.

Es tut mir leid, aber ich hab's vergessen.
Wie alt seit ihr beiden denn?

Zitat von Zweizelgänger:

Es tut mir leid, aber ich hab's vergessen.
Wie alt seit ihr beiden denn?

Ich, 20 Jahre alt und sie 21

Zitat von Dieschönewelt:

Ich, 20 Jahre alt und sie 21

Diese kannst Du nur lösen, wenn Du Dich eingehend damit beschäftigt hast.

Ich frage mich allerdings, was Deiner Frau so kindisch ist?
Vielleicht hast Du eher ein Problem mit Nähe, hast selbst ein Bindungsproblem?