Hallo ihr lieben Gleichgesinnten!
Ich weiß, dieser Threat ist zwar schon älter, ich habe ihn jedoch zufällig gefunden und da ich nicht wirklich weiß, was ich machen soll und der letzte Eintrag noch nicht allzu lange her ist, hoffe ich, hier Antworten zu finden.
Unsere Beziehung begann vor 8 Jahren. Die Anfangszeit war sehr schön, der erste gemeinsame Urlaub (war damals sein Geburtstagsgeschenk an mich) natürlich traumhaft. Ich wurde sehr bald (nach nur 3 Monaten) ungeplant schwanger. Ich behielt das Baby und freut mich schlußendlich auch. Im 6. SS-Monat zog ich zu ihm und gab meine Whg. auf. Die Hölle begann. Ich erkannte ihn nicht mehr wieder. Familienleben stellte ich mir anders vor. Während er mit seinen Freunden im Freibad war, mit dem Moped - wo ich mit Baby natürlich nicht drauf passte - lag ich mit unserm Sohn und den Hunden am See. Er fuhr mit seinen Freunden auf teure Urlaube - ich blieb mit Baby zu Hause. Das alles konnte ich jedoch verkraften. Die Attacken gegen mich nicht. Ständig bekam ich zu hören, was ich alles NICHT machte. Wie faul ich war, usw. Dem Alk. war er immer sehr zugetan, in diesen Situationen eskalierte es natürlich noch mehr. Ich war an allem bösen schuld. Jedesmal wenn ich mich trennen wollte, schlug er schlagartig um und war der liebste Mann! Ich wurde erneut schwanger, die Wohnung war zu klein, wir kauften unser Traumhaus. Ich redete mir ein, dann wird alles besser. Ja, das Haus war traumhaft. So wollte ich das immer. Er jedoch war der Albtraum. Er trank immer mehr, wenn ich ihn drauf ansprach, erklärte er mir, daß er die letzten Tage gar nichts getrunken habe. Die Flaschen und Dosen im Müll erzählten jedoch was anderes.
Nach meiner Karenz machte ich eine Ausbildung und ergriff meinen Traumjob. Nach aussen hin bin ich die beste und erfolgreichste Frau! Zu Hause bin ich nur dank ihm da wo ich bin und ohne ihn wäre ich längst in der Gosse.
Weihnachten war immer der Höhepunkt aller Grausamkeiten, daher beschloß ich letztes Jahr keinen Besuch einzuladen, in der Hoffnung, einmal ein besinnliches Weihnachten verbringen zu können. Er weiß, wie wichtig mir der Zauber von Weihnachten für die Kinder ist. Nachdem ich ihn 3 mal gesagt habe, daß ich nun heimlich ins WZ gehe, um die Packerl hinzulegen und zu läuten und für ihn das okay war, hab ich das getan. Auf das hinauf hat er sich im Anschluß so aufgeregt, daß er - vor den Kindern - meinte, ich habe für uns alle Weihnachten verschissen! (An dieser Stelle ist es mir sehr wichtig zu erwähnen, daß diese Wortwahl absolut nicht meinem Vokabular entspricht!) 3mal versuchte ich ihn zu beruhigen, er schaukelte sich - wie immer - von selbst hoch und es eskalierte. Ein Glas schoß er im Laufe dieses Streits neben mir an die Wand, einen Sessel warf er nach mir, bei einer Türe sind die Glasscheiben rausgebrochen, ein Loch ist in der Wand, bei 1 Türe ist die Schnalle rausgesprungen und bei der 3. hat sich der ganze Türrahmen gelöst. In meinen Staubsauger hat er getreten, als ich die Glasscheiben einsaugen wollte, damit der Hund sich nicht aufschneidet, meine Handtasche hat er auf den Boden gehauen und reingetregen, meine Uhr - welche ich von ihm zu Weihnachten bekommen habe - hat er in den Mistkübel gefetzt, usw..
Er wurde von der Polizei abgeführt und ich liess ihn 2 Tage nicht nach Hause. Das konnte ich ihm jedoch verzeihen. Obwohl die Kinder über 3 od. 4 Wochen danach zum bettnässen neigten. An Sylvester haben wir lange geredet und uns versprochen, wir bemühen uns beide.
Ca. 3 Monate danach haben wir bei einer Veranstaltung zufällig einen der Polizisten von damals getroffen. Der steckte selbst grad in Scheidung und beim Verabschieden meinte er scherzhaft:Jaja, die Frauen sind nie so unschuldig, wie sie immer tun... Daraufhin meinte er zu mir dann, daß das stimme und ich habe ja schuld an der Weihnachtengeschichte. Ich sagte nur:Bitte? Er war an diesem Abend nach langem wiedermal betrunken. Das wars as. Mein Bitte? war der Ausschlaggeber. Er steigerte sich so rein, daß er wieder nur rumbrüllte. An diesem Abend ist das letzte bisschen Gefühl ihm gegenüber in mir abgestorben.
All die Jahre musste ich mir so viele Gemeinheiten gefallen lassen, die Erniedrigungen, die Attacken gegen mich. Ich kann nicht mehr, ich bin so leer innerlich. Ich war immer so ein positiver Mensch! Ich träume von einer eigenen Wohnung mit meinen Kindern! Ich möchte mich trennen - das weiß ich jetzt! Obwohl er seit gestern wieder lieb und nett ist. Er ist wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde! Er sieht auch anders aus! Wenn er böse ist, sind seine Gesichtszüge richtig kantig und wirken hart. Ist er normal wirken sie hingegen weich und ausgeglichen. Ich glaube schon lange an eine Persönlichkeitsstörung. Eine Freundin brachte mich dann auf den Narzissmus. Er ist meiner Meinung nach ein waschechter Narzisst. Auf einer Seite habe ich 9 Marker für die Diagnose gefunden. Wenn mehr als die Hälfte - sprich 5 - dieser zutreffen, kann man davon ausgehen, daß der betroffene ein Narzisst ist. Bei meinem Mann treffen 8 der angegebenen Punkte zu 100% zu!
Ich mache etwas, werde von ihm förmlich an den Pranger dafür gestellt. 2 Wochen später hat er das vergessen und macht genau das selbe. Jedoch darf ich hier nichts dagegen sagen. Wenn mir ein Teller runterfällt, wird es mir wochenlang vorgehalten. Er hat das halbe Haus zerstört in seiner Wut - da lächelt er jedoch nur darüber. Wenn ich einen Kratzer im Auto habe, ist das die Hölle! Er regt sich so derart darüber auf, baut er einen Unfall mit Totalschaden (war nicht erst einmal), war das ja nicht mit Absicht. Wir haben ein schönes, überdurchschnittliches Einkommen, kommen jedoch nicht im geringsten aus. Er hat eine Woche nach Gehaltsauszahlung im Normalfall kein Geld mehr. Wenn ich mein Gehalt bekomme, muß ich ihn jedesmal gleich mal zwischen 200 und 500 Euro borgen. Wehe, ich mache das nicht. Mittlererweile lüge ich ihn an über mein Einkommen. Ich möchte etwas ansparen, um von ihm loszukommen! Bisher gelang mir das leider nicht!
Zu seiner Persönlichkeit:
- Er ist der wichtigste, der einzige der zählt! Er möchte sogar vor den Kinder stehen (das jedoch verwehre ich ihm!)
- Er ist besser als alle anderen. Er möchte auch ständig hören Du bist der BESTE!
- Er kann keine normale Unterhaltung führen, denn er kann niemanden zuhören! Nur er redet ständig! Er fällt jedem ins Wort - vermittelt jedem damit das Gefühl, daß ihm das nicht interessiert.
- Ich arbeite, kümmere mich fast ausschliesslich alleine um die Kinder, mach den Haushalt (sehr grosses Haus), die Wäsche, geh mit dem Hund, einkaufen, usw. Wenn er einmal einkaufen geht - was er gerne tut - erwartet er übermässige Dankbarbeit dafür. Bekommt er die nicht, spinnt er rum. Nicht immer, je nachdem wie er aufgelegt ist.
- Bin ich mal krank, hör ich als nächstes oh, mir geht's auch nicht gut! Ihm geht es dann immer schlechter, als mir.
- keine Empathie! Er hat absolut kein Einfühlungsvermögen anderen gegenüber.
- er kann sich selbst auch nicht reflektieren. Das fallt immer wieder auf.
Den Kindern lerne ich den Satz Was du nicht willst, daß man dir tut, das füg´ auch keinem andren zu! Einer der wichtigsten Leitfäden für mich. Ich habe das Gefühl, das versteht er gar nicht. Er ist oft so derart ungut zu mir, so demütigend und forsch. Gebe ich ihm dann nur eine nicht ganz freundliche Antwort (bei weitem nicht so ungut, wie er zu mir ist), meint er:Na was ist, bist genervt?
Er behauptet oft Sachen, die absolut nicht der Realität entsprechen. Unlängst hatte er auf der Arbeit Probleme. Bzw. eigentlich eher seine Kollegen (Vorgesetzten). Ich habe ihm jeden Tag danach gefragt, wir haben insg. Stunden darüber gesprochen, bzw. habe ich ihm zugehört. Es hat mich ja auch wirklich interessiert (so nebenbei: würde er bei mir umgekehrt nie machen). Beim nächsten Streit hielt er mir vor, daß ihm das sehr betroffen hat und ich ihm nichtmal zugehört habe, bzw. nachgefragt habe. Ich viel aus allen Wolken und dachte Wie bitte? Was hab ich nicht? Wer war das, mit dem ich stundelang drüber gesprochen habe?
Ich kann auch nicht mehr mit ihm schlafen. Das ist mir nicht möglich, ich kann nur mit einem Partner auf selber Augenhöhe schlafen. Er jedoch vermittelt mir bewusst ständig das Gefühl, daß ich ein böses Mädchen bin und er, als mein Erzieher muß mich zurechtweisen. Mir kommt es fast vor, als schliefe ich mit meinem Vater - das geht einfach nicht. Und weil wir eben lange keinen S. hatten, unterstellt er mir oft, daß ich einen anderen habe. Was nicht stimmt!
Ich merke, ich liebe ihn nicht mehr. Er hat mir zu viel, zu lange angetan. Ich möchte mich von ihm lösen. Ich weiß jedoch nicht, wie ich das machen soll. Wenn ich ihm die Trennung kommuniziere, ist es kein vernünftiger Schachzug, wenn ich noch keine Alternative zum Wohnen habe. Soll ich im Vorfeld alles vorbereiten, eine Wohnung suchen usw. und ihm dann vor vollendete Tatsachen stellen? Was passiert dann? Dann rastet er vermutlich erst richtig aus. Wie soll ich es anstellen, ich weiß es nicht. Wie habt ihr das gemacht. Ich hab gelesen, bei vielen hatten die Männer neue Beziehungen. Das kann ich vergessen, das würde er nicht machen. Er würde sich auch nie trennen. Ich muß diesen Schritt wagen. Aber wie?
Ein sehr langer Text, ich weiß...ich würde mich freuen, wenn ihn trotzdem jemand liest und mir weiterhelfen kann...
Alles liebe euch allen, auf euren weiteren Wegen!
LG
Morgensonne
06.06.2015 07:37 •
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