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Menschen, die einen Narzissten zum Partner hatten

Harry1974
Lieber Gast,

ganz genau - die Anforderungen wurden immer unerfüllbarer, unrealistischer - und für halbwegs erfüllbare wurde mir eben dann einfach die Zeit nicht gegeben. Entweder ich reagierte sofort...oder es gab keinerlei Chance mehr drauf.....

Bei mir waren die Streits besonders seltsam.....jeder Versuch von mir zu reden wurde als sofortige böse Kritik abgekanzelt...oder eben als furchtbarer Streit der die Gefühle zerstören würde bezeichnet.....und Ergebnis war jedesmal, ich wurde einfach abgewürgt....und kommentarlos ohne befriedigende Antwort übers Grundproblem sitzengelassen....

Das mit dem kompletten Leben aufgeben kannte ich auch....wie bei dir, ich sollte alles umkrempeln....das Haus verkaufen, ne sauteure Wohnung nehmen, mein Auto war nicht standesgemäß genug, am Ende entsprach nichtmal meine Kleidung ihren Ansprüchen...weils eben nicht nur teure Marke war........da würde sie sich doch schämen, mit mir, wenn nicht so ein Designerlabel auf jedem Hemd und jeder Hose steht.....

Materielles und Geld standen an erster Stelle, dann kam lange nichts mehr...obwohl ich nichtmal so schlecht situiert war, hieß es ständig von deiner Liebe alleine kann ich nicht leben... ...das sowas Weh tut wurde von ihr in keinster Weise zur Kenntnis genommen......

Am Anfang der Beziehung hat sie um mich geworben wie nur sonstwas, mich mit extrem teuren Geschenken überhäuft, um mich zu beeindrucken, obwohl ich das garnicht wollte...war auf alles und jeden eifersüchtig, am Ende war ich nicht mal einen Blick wert, als sie ging, forderte sie sogar alles wieder zurück....

Und wie schon erwähnt, nach nun bereits 1 1/2 Jahren der Trennung bin ich plötzlich kein Mann, ein Schlappschwanz und vieles mehr an ganz netten Bezeichnungen........und zwar deshalb, weil ich nicht mehr nach ihrer Pfeife tanze......und sie nicht verstehen will wie sie so schön formuliert....

Naja.......

27.09.2013 15:26 • x 1 #31


D
Hallo Harry1974,
Ich kann dir nur empfehlen den Kontakt endgültig einzustellen. Und zwar für immer. Du verlierst ehrlich gesagt nichts, du gewinnst nur. Alles was du beschrieben hast kenne ich auch, auch wenn es etwas andere Sachverhalten sein mögen ist das Prinzip das gleiche.

wenn du sagst nach 1,5 Jahren beleidigt sie dich immernoch, dann ist das zu nichts gut. Ich werde zu meiner Ex keinen Kontakt mehr haben. Sie ist für mich weg. Und mir geht es jeden Tag ein bisschen besser.

Gruß der_gast

27.09.2013 15:39 • #32


A


Menschen, die einen Narzissten zum Partner hatten

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E
Hallo zusammen,

ich hatte auch drei oder vier Jahre (ja, ihr lest richtig, ich weiß es nämlich nicht mal mehr) auch einen derartigen Freund. Typische On-Off-Beziehung, heiß-kalt, hin- und her, von grenzenloser Liebe / Romantik / Zärtlichkeit zu abgrundtiefem Hass und wieder zurück. Er hat mich beleidigt, beschimpft, gedemütigt, im Rausch getobt und gewütet, weil ich ja an allem Schuld war.. bis er mir im Rausch (wenn auch unabsichtlich) den Finger geprellt hat, weil er so wütend war (warum auch immer).

Ich habe viele Jahre (auch drei oder vier) und eine Therapie gebraucht um mich davon zu erholen. Mein Selbstwert war im Keller. Ich hielt mich für den schlechtesten Mensch der Welt, das hat er mir ja auch erfolgreich und auch wortwörtlich genauso eingetrichtert.
Angeknackst bin ich nach wie vor, denn auch bei meiner jetzigen Trennung suche ich sämtliche Schuld für das Ende bei mir und denke, dass ich ein furchtbarer, unliebbarer Mensch sein muss. Zu eurer Beruhigung: diesmal war es ganz ein anderer Typ Mensch und auch die Beziehung war ganz anders! So gesehen, gibt es Hoffnung, dass alles gut / anders / besser / schöner / liebevoller / normal und nicht verrückt wird. Wenn auch diesem Gut leider ein Ende folgte.

Ich würde mich mit so einem Menschen niemals mehr einlassen. Jeder/m, die/der in so eine Situation gerät, rate ich sofort ohne Blatt vor dem Mund: lauf so schnell du nur kannst, denn es wird dich zugrunde richten, wenn du es zulässt! Es / Er / Sie wird sich niemals ändern: You get what you see!

herzlich *e

28.09.2013 09:04 • x 1 #33


D
Hallo Elena,
Du hast auf jeden Fall Recht, wenn du sagst man soll so eine Beziehung nie eingehen. Es ist auch schön zu hören, dass du danache eine (wenn auch beendete) normale Beziehung hattest und dass eine Therapie notwendig ist um die Schäden einer alten Beziehung zu verarbeiten ist schlimm.

Ich finde das Problem mit diesen Leuten ist, dass man sie nicht erkennt. Man lernt sie kennen und schwebt auf Wolke sieben und ganz nebenläufig fahren sie ihr Programm hoch, Typische On-Off-Beziehung, heiß-kalt, hin- und her, von grenzenloser Liebe / Romantik / Zärtlichkeit zu abgrundtiefem Hass und wieder zurück. Er hat mich beleidigt, beschimpft, gedemütigt, im Rausch getobt und gewütet, weil ich ja an allem Schuld war. Dann hängt man aber schon tief drin und braucht viel Kraft, um da rauszukommen. Schließlich suggeriert der Partner ja, dass man selber an allem schuld ist. Man versucht also sich anzupassen, was niemals klappt.

Ich kann nur allen die Kraft wünschen sich zu befreien, denn es wird niemals besser.

Viele Grüße, der_gast

30.09.2013 07:56 • x 1 #34


G
Hallo,

ich kann das nur bestätigen.
Die Anforderungen sind nicht zu erfüllen.
Ich habe eine 11 Jährige Beziehung mit einem Narzissten hinter mir.
Am Anfang war er wie ein Traumprinz. Alles war toll an mir. Das was ihn erst an mir gefallen hat, hat er mir später vorgeworfen. Es wurde alles entwertet an mir, was ich bin, wie ich bin, einfach alles.
Rückblickend gesehen gab es eigentlich von Anfang Warnsignale, aber sein ganzes Verhalten hat sich langsam entwickelt.
Mit den Jahren hat sich seine NPS verstärkt.
Empathie ist ein totales Fremdwort für diesen Menschen, auch seinen Kindern gegenüber.
Das Leben mit ihm war unerträglich.
Seit fast drei Jahren ist die Beziehung beendet.
Obwohl er eine Affaire begonnen hatt (die er nie zugegeben hat) wurde ich nach der Trennung verfolgt, gestalkt und belästigt.
Erst hat er immer auf ganz nett versucht mich zum Zurückkehren zu überreden, wenn das nichts nutzte hat er wieder sein altes Verhalten an den tag gelegt, um dann nach einiger Zeit wieder mit Charme zu versuchen mich herum zu bekommen.

Eine Trennung von so einem Menschen ist emotional das Schwierigste was man erleben kann.
Mir kam es teilweise vor wie ein kampf auf Leben und Tod.

Die Grenzen werden weiterhin verletzt. Dem partner wird alle schuld zu gesprochen, diese menschen haben keine Schuld.
Es kommen völlig irrationale Vorhaltungen.

Ich habe erst ein jahr nach der Trennung durchschaut, dass es sich um eine psychische Gewaltbeziehung gehalten hat.

Der Weg in die Heilung ist lange und steinig, aber ich kann jeden nur ermutigen diesen Weg zu gehen.
Das Leben ohne solch einen Partner an seiner Seite ist um so vieles schöner und freidlicher.

Die einzige Methode diesen Menschen zu entkommen ist Kontaktabbruch. Das ist auch möglich mit gemeinsamen Kindern.
Kontakte beschränken sich lediglich auf die Kinder. Ich beantworte nicht einmal die Frage wie es mir geht.
Selbst bei solchen Fragen versuchen Narzissten ihren Schrott an den Mann/Frau zu bringen und wieder zu manipulieren und zu destabilisieren.

Die grösste Strafe für Narzissten ist es, wenn sie ignoriert werden. Wenn es auch oft schwer fällt, aber ich bleibe dabei.
Und: auf eine Entschuldigung oder Einsicht wartet man vergebens. Im Gegenteil, jede Diskussion darüber ist kontraproduktiv.
Die einzige Genuugtung die man bekommen kann ist, sein eigenes Leben glücklich und frei zu gestalten.
Das trifft den narzisstischen Expartner am Meisten. So was haltet er nicht aus.

Ich wünsche allen gutes Gelingen sich aus so eine destruktiven, krankmachenden Beziehung befreien zu können. es lohnt sich!

Liebe Grüße

03.12.2013 09:47 • x 3 #35


J
auch ich habe die Vermutung, mit einem narzisstischen Mann über 20(!) Jahre meines Lebens verbracht zu haben. Nun haben wir uns getrennt.
Mir gehen die Augen immer weiter auf und ich komme auch recht gut klar mit meinem neuen Leben. Allerdings habe ich zwei Kinder (6 und 7)
und ich merke vor allem beim Kleinen, wie sehr er unter seinem Vater leidet. Die Aggressionen vom Kleinen sind so extrem - und beim Kinderpsychologen gibts Wartezeiten bis zu 6! Monaten. Würde mich gerne austauschen, falls mir jemand Tipps geben kann.

LG

Julia

28.12.2013 23:35 • #36


S
Hallo,
beschäftige mich auch mit Narzissmus. Bin mir aber nicht sicher, wann ein Mann ein richtiger Narzisst ist.
Mein Mann kam nach einer Affäre mit einer 17-jährigen!, kann es immer noch nicht glauben, zur Einsicht und zu uns zurück. Ich komme nicht wirklich klar, schaue manchmal nach vorne und oft nach hinten. Dazu kam dass er ein anderer Mensch war. Hasserfüllt, demütigend, kalt,.. kannte ihn nicht. Habe in der Zeit, bis ich drauf kam, mit Bourn-out
und auch Narzissmus beschäftigt um eine Antwort auf sein Verhalten zu erhalten.
Dass er nach Anerkennung lechzt, dass ist auf jedenfall bei ihm. O.k.
Dann las ich auch, dass Narzissten immer zurückkommen.
Nachdem ich den Neuanfang immer und immer in Frage stelle, frage ich mich daher auch
ist er ein Narzisst?

29.12.2013 23:15 • #37


M
Hallo zusammen,

guckt mal in Suche Ex-Partner von Narzissten... hier im Forum. Hier wird täglich geschrieben und sehr lieb geantwortet. Gruß Momo

29.12.2013 23:27 • #38


M
Ich weiss leider nicht genau wie das hier funktioniert
Bin auf Antworten gegangen und hoffe es kommt im richtigem Gesprächsforum an
Narzissmus
Ich weiss bis heute nicht genau,ob mein mittlerweile EX Partner ein Narzisst ist oder ob esnurseine mittlere Depression war
Verhaltensweisen Lügengeflechte,Konfliktscheu,Die Schuld hatte immer ich am Schluss(war zweimal mit ihm zusammen)
Widerum am Anfang sehr ,sehr liebevoll,poetisch in seinen Mails,einfühlsam unglaublich intelligent,aber in Umsetzungen von Dingen sehr schwerfällig,bis gar nicht in der Lage,z.b.Auszug von seiner angeblich mittlerweilen Ex
Gewalttätig nie...

Ich weiss Ferndiagnosen mit wenig Infos ist schwer

Mein Boden unter den Füssen ist weg und ein Heulkrampf jagt den nächsten

Nur weiss ich,das man es schafft,auch wenn der Liebeskummer erstmal Monate andauern kann

Das macht es momentan allerdings nicht leichter

aufmunternde und zugleich zutiefst traurige Grüsse an alle

30.12.2013 00:02 • #39


Skorpio
Ich glaub, mein Psychiater denkt, das ich narzisstisch bin

30.12.2013 03:31 • #40


groupie
War es nicht letztens noch Asperger?

30.12.2013 08:39 • #41


S
Das ist meine Diagnose von einem anderen Psychiater. Der jetztige ist wohl anderer Meinung?

Skorpio, hat sein Passwort nicht parat

30.12.2013 10:11 • #42


G
Guten Morgen, gehe grade nochmal durch die letzten Jahre meines Lebens und kann alles nochmal neu verarbeiten, weil der staendige Focus auf meinen zukuenftigen Ex weg ist, die staendige Aufmerksamkeit, wie reagiert er? Ich musste immer auf ihn achten, egal welch schwere Schicksalsschlaege uns getroffen haben. Wenn es nicht idyllisch war, ist er ausgerastet, irreal und manchmal gefaehrlich. Jetzt kann ich trauern und weinen, durchlebe alles noch einmal.

Er hat seine Probleme auch nicht aus Spass, sondern aus echtem Leid, konnte aber als Einzelkind schon sehr frueh grosse Macht ausueben und hat alle Konsequenzen ertragen. Solange er das nicht aufgeben will, ist ihm nicht zu helfen, dabei waere es so einfach, wenn man die folgenden zwei Dinge im Leben beachtet:

1. Alle Menschen sind gleich viel Wert, keiner mehr, aber auch keiner weniger, ich nicht, und Du auch nicht.

2. Niemand hat einen Anspruch darauf, dass jemand nett ist. Wenn jemand nett ist, ist das immer ein Geschenk.

Leider habe ich zu lange und konsequent Verstaendnis fuer ihn gehabt und auf die Wiederkehr seiner guten Seiten gewartet.

Er hat schon sehr frueh gezeigt, wie schlecht er sich benehmen kann, und enorm viel dafuer getan, dass ihm keiner boese ist.

Er hat am Anfang sehr viel gutes in mein Leben gebracht, am Ende nur noch verruecktes, und viel kaputt gemacht, skrupellos, sehr berechnend und ohne jede Scham.

Er kann so ueberzeugend sein, dass er schnell Ersatz findet, immer wieder.

30.12.2013 11:27 • #43


I
Und Ich betrachte es jetzt als Entwicklungsphase. Oh, Ich habe so viel über mich gelernt, dass Ich zum Schluss über mich selbst hinauswachsen konnte.
Analytische Fähigkeiten besitzend, erahnte ich schon früh, dass etwas nicht stimmt. Ich konnte es nur nicht zuordnen. Der Show Down, nach knapp 2 Jahren, fand erst am letzten Sonntag statt.
Diesen konnte ich erst zulassen, nachdem ich dieses Fiasko verarbeitet habe. Vom Bewusst werden bis zum Ende hat es einige Zeit gebraucht, allerdings konnte ich mich während der Zeit mit der NPS intensiv beschäftigen.
Als ich des Nachts die berühmten drei Worte aussprach, die da waren: UND JETZT RAUS!, war Ich endlich wieder Ich selbst und frei. Leider kann ich niemandem helfen, Ich bin keine Therapeutin. Ich kann allerdings den angehängten Link hinterlassen und empfehlen, allen Seiten im Netz zu folgen, die sich mit dem Thema *beep* befassen. Das Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum? findet eine Antwort.
Mein Facid ist: Ich konnte mir nur selbst helfen.

Es ist ein Hinweis, den Ich hier hoffentlich geben darf.(?)

Nein, es ist keine Therapie sondern nur eine Information. Es ist auch nicht das Beste, was Ich im Netzt gefunden habe. Allerdings ist es für mich eine Erklärung auf alle meine Fragen, wobei Ich meinen Anteil nicht ignoriere.

Hier kann ich Hoffnung geben. Besinnt Euch auf die Person die IHR einst wart, bevor Ihr euch eingelassen habt. Verurteilt nicht. Stärkt euer Selbstbewusstsein durch einen Therapeuten, durch Hypnose die ihr u.a. auch im Netz findet und, durch Wissen. Information und Wissen sind ein Schlüssel der Mangelsituation ein Ende zu setzen. Wer will schon im Dauer- Mangel Leben?

Viel Kraft, euch Allen!

Herzlichst,
Ichbindas

19.03.2014 09:50 • x 1 #44


H
Liebe Leidensgenossinnen, Leidensgennossen,

ganz interessiert las ich die vorherigen Beiträge.

Hier möchte ich berichten, was mir passierte:

Vor ca. 6 Monaten lernte ich einen Mann näher kennen, denn ich vorher schon seit 2,5 Jahren kannte.
Er ist immer noch mein Anwalt, der mich in einem Sorgerechtsstreit vermutlich gegen einen Narzissten unterstützte und noch unterstützt.

Er ist verheiratet, daher war er für mich nie von Interesse.

Vor einem Gerichtstermin fing er plötzlich an, persönlichere Gespräche mit mir zu führen.
Da ich ihn vorher immer sympathisch fand, fand ich es anfänglich nicht ganz so schlimm, dass mal das eine oder andere private Thema diskutiert wurde.

Nach der Verhandlung wurden die privaten Telefonate häufiger. Manchmal telefonierten wir während seiner Arbeitszeit außergewöhnlich lang. Für mich war das schmeichelhaft. Irgendwann bat er mich, die Telefonate in den Abend zu verschieben, da hätte er mehr Zeit.

Da ich die Gespräche genoß, freute ich mich darüber, dass er mehr Zeit für mich erübrigen wollte. Auch das schmeichelte mir. Bis vor ein paar Tagen telefonierten wir täglich dann mehrere Male, teilweise mehr als 3-4 Stunden. Auch an Samstagen und an Sonntagen. Generell wunderte ich mich darüber, wie ein Mann so beständig un mit immer gleichem Engagement eine Bindung vorantreiben konnte.

Häufiger grenzte ich mich ab und wies darauf hin, dass er aber doch verheiratet sei. Über seine Frau erfuhr ich gruselige Geschichten. Er habe sie nie geliebt, er wollte sich schon vor 3 Jahren von ihr trennen, aber sie habe ihn mit HEULEN so erpresst, dass er nicht gehen konnte. Er stellte sich als das Opfer ihrer emotionalen Erpressungen dar.

Immer mehr drängte er auf persönliche Treffen. Darauf lies ich mich zunächst nicht ein. Die Gespräche wurden immer ero., sodass ich schon mal neugierig auf ihn wurde. Insbesondere stellte er sich als einen sehr genießenden Mann dar, der mit viel Zeit und Einfühlungsvermögen auf Frauen eingehen könne.

Wir trafen uns einige Male, wenn er Verhandlungen in der Nähe meines Wohnorts hatte, er verhielt sich sehr vorsichtig und blieb auch Gentleman. Irgendwann lud er mich in ein Hotelzimmer ein, die Spannung war unerträglich und sehr ero.. Wir starteten in dieser Nacht eine Affaire.

Fortan arbeitete er sich immer mehr an mich heran. Ich verweigerte insgesamt drei Monate lang, mich tatsächlich an ihn binden zu wollen. Er zog mich immer mehr in seine Träumereien hinein. Eines Tages bat ich ihn darum, es doch einfach mal zu unterlassen, Illusionen zu schaffen. Er redete immer häufiger von einer gemeinsamen Zukunft. Zunächst ging er darauf ein. Dann kam Plötzlich ein großes Versprechen. Er würde zu einem bestimmten Datum seine Frau für mich verlassen.

Nach der Trennung, ich weiß nicht, ob sie jemals wirklich kommuniziert wurde, stand ein gemeinsamer Urlaub mit seiner Frau an. Dieser Urlaub wurde von ihm abgesagt. Bei mir stellte sich kein besonders gutes Gefühl ein, da ich aus feinen Nuancen seiner Sätze irgendwie ablesen konnte, dass er mich eventuell belügen könnte. Einen Tag vor der Abreise seiner Frau testete er an, wie ich darauf reagieren würde, dass er andachte, den Urlaub mit ihr zu verbringen, um ihr nochmal ganz deutlich klarzumachen, dass er sich getrennt hätte. Seine Frau führte zwischenzeitlich ein beeindruckendes Rettungsprogramm ihrer Ehe ein. Sie weinte jede Nacht durch, holte 3 Kinder hinzu, erniedrigte sich.

Er bat mich mehrfach darum, ihm zu helfen, ohne mich würde er sich nicht abgrenzen können. Sämtliche Hinweise, die ich zu Trennnungen gab, ignorierte er. Ich stellte fest, ihn nicht wirklich zu erreichen.

An diesem WE kam er dann zu mir, um seine Urlaubszeit hier zu verbringen. In einer s.uellen Situation demütigte er mich zutiefst. Zunächst konnte ich nicht glauben, was mir da geschah. Eines aber weiß ich sicher: kein anderer Mann hatte es vorher gewagt, mich so zu behandeln.

Ich sprang aus dem Bett, drehte mich zu ihm hin und zickte: Du hast mich gerade wirklich verletzt!
Daraufhin rastete er aus und kritisierte mein Verhalten.

Dann zeigte ich ihm den Mittelfinger und sagte: Ein Mann, der eine Frau in dieser Art und Weise im Bett behandelt, dann noch eine klare Ansage bekommen würde, er habe sie verletzt, der dann noch verbal draufhaut, der ist ein NARZISST! Ich ließ ihn stehen und ging zur Toilette.

Er kam hinterher, entschuldigte sich und wetterte wieder los. Ich betonte, er hätte mich sehr verletzt und sagte, ich wolle jetzt allein im Bad sein.

Dann legte ich mich in ein Bett in einem anderen Zimmer. Er kam erneut, um sich zu entschuldigen und wetterte wieder los, als ich sagte, dass er mich verletzt hätte. Dann sagte ich, es sei mir alles zu viel. Ich könne das nicht mehr mitmachen. Es sei total anstrengend mit ihm.

Er konstruierte 2-3 unverständliche Sätze. Forderte eine Antwort. Ich sagte, dass er mir nun unterschieben wolle, ich hätte entschieden, er müsse fahren? Er bestätigte das selbst und wollte packen. Letztlich blieb er bis zum nächsten Tag, reiste dann aber ab, wofür ich dann noch unterstützend meine Gelegenheit am Schopfe packte, mal deutlich zu benennen, was ich all die Zeit seltsam fand. Er war zutiefst beleidigt, stand angeblich unter Schock, würde deshalb angeblich keine Emotionen (mehr) zeigen können. Nun, zu meiner Verteidigung: Nach all dem Terror wollte ich ihn einfach mal ziemlich krass davon überzeugen, dass eine gemeinsame Zukunft völlig undenkbar sei, damit er endlich von mir ablassen konnte.


Drei Tage vorher bekam ich noch hochtrabende Liebesschwüre.
All letzten Wochen arbeiteten wir gemeinsam an seiner Trennung.

Bisher klingt das vermutlich nach einer Geschichte von einer unglücklichen Verliebten, die verarscht wurde, aber ...


Was mir zwischendurch auffiel:

1. Er suchte in vielen Sätzen nach Inhalten, die er gegen sich verwenden konnte. Dazu verdrehte er meine Worte oder erstellte fadenscheinige Umkehrschlüsse. Ich beteuerte meist tagelang, dass ich niemals sowas sagte, dachte, meinte, fühlte.
2. Er beschrieb, dass er sich selbst nicht lieben würde.
3. Er redete von Lieblosigkeit in seiner Kindheit.
4. Er konnte keinen meinerseits geäußerten Wunsch erfüllen.
5. Er hob mein Aussehen in die Höhe (Bin echt nur eine Durchschnittsfrau, das fand ich eher belustigend, als glaubhaft.).
6. Außer, dass er mich wirklich täglich anrief, brachte er sich nie großartig in meine Themen ein.
7. Für geplante Dates fuhr er 350 km, dies schien ihm dann aber als Anstrengung auch schon zu genügen. Ideen für eine gemeinsame Zeit plante er nicht ein. Dann ging es meistens nur um S..
8. Er erwartete maximale Wertschätzungen für Gedichte, Texte oder andere seltene Gesten seiner. Gedichte meinerseits kommentierte er teilweise kurz und knapp per Telefon.
9. Häufig geriet er völlig unerwartet in Rage. Anfangs reagierte ich noch gelassen, dann grenzte ich mich immer schärfer ab. Seine Ausraster wurden häufiger, drehten sich dann später auch um immer schon diskutierte Themen.
10. Sein Körper war bei der S. eher unempfindsam. Auf meine Wünsche, die ich klar äußerte, ging er nicht ein. Nach einer deutlichen Ansprache meinerseits war er eingeschnappt, gelobte Besserung. Die gelang ihm 1 x. Danach reagierte er ähnlich kühl, teilweise grob und unempfindsam.
11. Meinen Geburtstag (40) crashte er durch ein Geschenk (Gedichteband über den Tod), eine Erzählung darüber, dass sein Onkel am Vortag verstorben sei und über die Bekundung, er hätte ein sehr schlechtes Gewissen, seine Frau zu betrügen, was er seit Monaten ohne Reue tat, um dann frühzeitig abzureisen.
12. Er kritisierte meine Art zu lieben, hielt seine Art zu lieben dagegen für richtig, besser, passender.
13. Nach 6 Monaten stellte sich bei mir eine krasse Erschöpfung ein.
14. Abgrenzungen empfand er als Abkehr innerhalb der Bindung. Er wollte mir einreden, sie würden zeigen, das ich ihm nicht vertrauen könne. Ich betonte, Abgrenzungen seien völlig normal und gesund, anderes wäre symbiotisch.
15. Er lachte nie, gab aber vor sehr humorvoll zu sein.
16. Er redete häufiger von seinen intellektuellen Interessen, zeigte nichts davon.
17. Er betonte sein soziales Engagement, das vorwiegend über einen Club organisiert wurde, der im Übrigen für Vetternwirtschaft bekannt ist.
18. Er sprach oft von großer Liebe, zeigte diese aber äußerst selten durch Taten.
19. Sein Gesicht wirkte oft kalt, abwesend.
20. Es fehlte Empathie in bestimmten Situationen, die mit Verletzungen (Alltag) zu tun hatten. Wegsehen, keine großartige Reaktion.
21. Bei Tränen war Trost nicht zu erwarten, nur Schweigen, Wegsehen.
22. Besonders verletzen war für mich, dass er gerne aber erzählte, dass er seine Frau oft tröstete, besonders in den Tagen der vermeintlichen Trennung.


Vermutlich bin ich noch rechtzeitig abgesprungen. Dennoch ärgere ich mich maßlos, tatsächlich geglaubt zu haben, ich könne all die Seltsamkeiten durch Gelassenheit, Zuwendung und Bestätigung ausgleichen. All die lieben Worte, Hilfestellungen und Zuwendungen kamen nicht an. Manchmal dachte ich, ich hätte zwei Personen vor mir, kann ja auch sein.

Nun gerate ich etwas in Panik, dass er sich erneut melden könnte, sich ggf. rächen könnte für meinen radikalen Abgang. Immerhin ist er mein Anwalt, der nie mein Geliebter hätte werden dürfen.


10.09.2014 18:24 • x 3 #45


A


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