Da stimme ich dir zu, insofern die Geschichte wirklich verkorkst ist. Ich versuche es mal zu erklären...
Richtig...ich bin ü50 und habe trotzdem noch Erwartungen an meine Ehe und das Leben. In diesem Alter ist es nicht unüblich noch einmal zu reflektieren, was ist und was man noch erwartet. Für meinen Mann war ich nur noch hübsches Beiwerk. Er ist zwar immer nett und höflich, doch als seine Frau beachtete er mich nicht mehr. Ich war einfach nur da. Er weiß um die Affäre und wir haben auch über meine Vorstellungen und Bedürfnisse gesprochen. Doch da kam nichts von seiner Seite. Liebesbekundungen kamen seinerzeit immer nur von meiner Seite. Er erwiderte sie zwar, kam aber nie selbst auf mich zu. So schlief irgendwann die Liebe und das Begehren ein.
Ich bin finanziell relativ unabhängig bzw. mein Mann und ich verdienen gleich gut. Ich lebe also nicht auf seine Kosten! Dass ich wieder zu ihm zurück musste, war damit verbunden, dass ich auch noch Verbindlichkeiten auf unser gemeinsames Haus habe und mein AM nichts unternahm, mich zu unterstützen.
Es lief nicht alles super. Auch nicht mit dem AM. Doch wir planten eine gemeinsame Zukunft. Mir ist ein Status nicht wichtig. Was nützt mir ein Ehemann, wo die Liebe eingeschlafen ist, ich aber in sicheren Verhältnissen lebe? Das ist ein unaufgeregtes Nebeneinanderherleben, was ich nie wollte. Dennoch war ich anfangs noch sehr gewillt, meine Ehe zu retten und wollte eine Paartherapie mit meinem Mann machen. Er lehnte ab...
Wir haben Defizite in unserer Ehe und wenn nur einer daran arbeiten möchte und der andere keinerlei Schuld auch bei sich sieht, ist das fast schon zum scheitern verurteilt.
Mein AM füllte da eine Lücke, die mein Mann nicht füllen kann oder will.
Aufgrund einer heftigen Vorerkrankung kann der AM seinen Job nicht mehr ausführen, merkt aber selbst, dass ihn das nicht zufriedenstellt und kam zufällig an eine Arbeit, die ihn erfüllt und seinen körperlichen Fähigkeiten entspricht. Er ist nicht bildungsfern, sondern sogar studiert!
Warum mein Mann und ich uns noch nicht amtlich trennten? Keiner von uns beiden sah es als wichtig an. Wir kommen als WG gut klar. Allerdings der AM nicht. Nach 4 Jahren war es ihm wohl nicht mehr so egal, dass ich eine Art Doppelleben führe, wofür ich auch vollstes Veeständnis habe.
Dass er selbst eine Affäre begann, zeigt, dass auch wir in dieser Beziehung Defizite hatten, die wir nun beginnen aufzuarbeiten.
Wir nähern uns gerade ganz langsam wieder an.
Ist schwierig zu verstehen. Und trotzdem es jetzt vielleicht höhnisch klingt, ich bin ein sehr emotionaler Typ, habe mich und Andere in ein Gefühlswirrwarr manövriert und wollte doch nie wirklich jemanden weh tun.
Ich bin am Aufräumen!
20.08.2018 08:10 •
x 1 #47