26.02.2015
Mir geht es gut… Mir geht es gut… Mir geht es gut… Mir geht es gut…
Und rede ich es mir noch so häufig ein. Geht es mir wirklich gut? Ich habe Sie verloren. Meine Traumfrau. Vielleicht ist dieser Begriff falsch gewählt. Ich bin nicht dumm und auch kein Kind mehr. Ich habe mehrere Freunde die schon durch Trennungen gegangen sind. Ein Großteil von Ihnen nannte die damalige Freundin „Traumfrau“. Die meisten von ihnen sind schon wieder in einer neuen Beziehung. Und wieder betiteln sie ihre neue Freundin „Traumfrau“.
Ist es wirklich so leicht? Dieser Verzweiflung die ich zurzeit empfinde… Wird sie sich irgendwann auflösen? Werde ich sie irgendwann anschauen können ohne noch das Geringste zu empfinden? Ich bezweifle es. Es wirkt alles noch so nah. Unser letzter Kuss… Unsere letzte Umarmung… Unser letztes Gespräch. Und doch ist das alles nun vorbei.
Wie soll sich ein Mensch an eine Lebenssituation gewöhnen die ihm aufgezwungen wird. Die nicht aus der freien Entscheidung heraus entsteht. Wie soll man sich selbst mit der aufgezwungenen Lebenssituation identifizieren, sich selbst wieder erkennen? Bedarf es einfach Zeit? Jeden Tag einen kleinen Schritt voran und bloß nicht stolpern?
Ist es vielleicht einfach nur menschlich, eine Beziehung, die unerwartet beendet wurde, zu idealisieren? Ist es vielleicht sogar ein Problem des Männlichen Geschlechts das Gefühl zu entwickeln ungenügend zu sein? Es ist schon merkwürdig. Unsere Beziehung war nicht perfekt. Eine Trennung war vielleicht sogar absehbar. Und trotz dessen habe ich Blauäugig nach vorne geschaut und mir Gedacht: „Wir kriegen das schon wieder hin… Irgendwie!“
Mein Selbstwertgefühl nach der Trennung war im Keller. Wie konnte sie mit mir Schluss machen? Mit mir? Habe ich nicht alles für sie getan? Nicht so vieles für sie geopfert? WIE kann sie es wagen MICH zu verlassen?
Arrogant. Ich weiß. Und doch sind mir diese Phrasen durch den Kopf geschossen, ungebremst, unaufhaltsam. Ich habe mich nicht mehr wieder erkannt. Wer bin ich?
Ist es normal, dass man sich im Laufe einer Beziehung anfängt sich mit dieser und durch diese zu identifizieren oder ist es der erste Schritt des Versagens. Ist es ein Fehler, dass die Beziehung für einen selbst irgendwann zur Selbstverständlichkeit wird und man die Feinheiten und Schönheiten an ihr nicht mehr wahr nimmt?
Folgt daraus, dass wenn sich plötzlich alles verändert, man gezwungen wird die Gewohnheiten abzulegen, da es einen Bruch in der Beziehung gibt, man beginnt sich nur noch an diesen Feinheiten einer Beziehung zu ergötzen? Man das Schlechte an einer Beziehung vergisst und nur noch den Gewohnheiten die nun plötzlich schwinden hinterhertrauert?
Es ist allgemein bekannt, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Veränderungen fallen uns schwer. Plötzlich einen Menschen nicht mehr sehen zu dürfen, den man doch vor einer Woche noch jeden Tag gesehen hat ist unvorstellbar. Wird der Schmerz schwinden, oder wird er sich lindern, wenn man sich an die neuen Gegebenheiten angepasst hat und diese zur Gewohnheit werden?
27.02.2015
Mir geht es nicht gut. Aber ich schöpfe Hoffnung. Nicht aus ihr. Sie hat mich blind und ungebremst in eine Situation geworfen die ich nicht ertragen möchte. Ich betone möchte. Ich denke jeder Mensch ist fähig sich durch eine solche Situation zu kämpfen. Niemand zerbricht wirklich daran. Oder doch? Ich hoffe, dass ich stark genug bin irgendwann mit erhobenem Kopf aus diesem Dilemma heraus zu stolzieren. Doch wie lange dauert so etwas.
Acht Woche… Acht so schwere Wochen liegen jetzt schon hinter mir. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, dass es mir mal gut ging. Oder will ich das einfach nicht? Möchte ich mir einreden, dass ein Leben ohne sie nicht von Bedeutung ist? Möchte ich mir einreden, dass die Beziehung und die Liebe zu ihr so unendlich stark waren, dabei waren sie es gen Ende gar nicht mehr? Ist es etwa der Besitzanspruch, den man seinem Partner auferlegt? Du gehörst mir! Nur mir! Und doch entscheidet sie wem sie gehört. Wir entscheiden wem wir gehören. Und das ist nun mal ganz klar: Wir gehören uns selbst.
Ist es schwachsinnig zu gestehen, dass ich mich schuldig fühle, wenn ich Spaß habe? Gestreng dem Motto: Wie kannst du nur Spaß haben! Sollte es dir nicht schlecht gehen? Hast du nicht eben erst den Menschen verloren, der dir neben deiner Familie der wichtigste war? Ich sollte mich schämen…
Wenn man die Situation analysiert und aufhört nur auf das zu achten, was einen gerade nahe geht und was einen beschäftigt… Geht es mir dann wirklich schlecht? Oder will ich das nur? Will ich sie so sehr vermissen weil es sich ebenso gehört?
Meine Welt ist in sich zusammengebrochen. Ich muss aufhören die Trümmer zu begutachten und anfangen eine neue Welt zu erschaffen. Eine Welt ohne sie. Meine Welt. Eine Welt die allein aus meiner Vorstellungskraft entsteht… Mir wurde der Glaube genommen, dass gleich die erste Frau die ich treffe meine Frau fürs Leben sein wird. Wir haben uns zusammen Häuser angeschaut und über Kinder gesprochen, doch all das ist nun nichtig. Nicht mehr von Bedeutung in der Welt die ich mir erschaffen sollte.
Jede Pore meines Körpers wehrt sich dagegen. Ich will sie zurück. Jetzt. Auf der Stelle. Doch will ich das wirklich? Könnte ich einem Menschen meine Liebe und mein Vertrauen schenken, der mich erst vor acht Wochen einfach so hat sitzen lassen? Ja? Zurzeit glaube ich das schon. Zurzeit gehe ich noch davon aus, dass meine Liebe unendlich, unzerstörbar ist. Doch sie schrumpft. Schrumpft wie der Glaube an die Unzerstörbarkeit meiner Liebe. Gibt es für uns eigentlich noch Hoffnung? Wird sie irgendwann zu Vernunft kommen?
Ich versuche mir einzureden, dass sie zurzeit einfach nur ihre Freiheit braucht. Sie zurückkommen wird, wenn die Möglichkeiten der Ablenkung erschöpft sind. Wenn sie endlich versteht, dass ich das Beste bin was ihr je passiert ist. Doch langsam schleicht sich ein Gedanke in meine Fantasie ein. Ein Gedanke fantastischer als all die anderen… „Es ist vorbei. Und sie kommt nicht mehr zurück.“
27.03.2015 15:31 •
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