Zitat von Sut: Sein Freundeskreis ist recht einfach und altmodisch. Aber privilegiert (komische Konstellation, aber vielleicht könnt ihr euch das vorstellen) Da gehen die Frauen mit Kinder max 10 Std die Woche arbeiten oder arbeiten auf 450 Euro Basis als Fitnesstrainerin mit dem Argument man könne mit Kinder ja nicht mehr arbeiten. Die Männer verdienen gut.
Das ist aus Deinem Eingangspost und mir ist nicht so recht klar, was das mit Deiner Beziehung zu tun hat? Auch wenn sein Freundeskreis so tickt (und Deiner ganz anders) - er paßt doch ganz offensichtlich nicht in dieses Schema. Hättest Du es gerne, jedenfalls im Prinzip? Nen Partner an Deiner Seite, der Dich notfalls finanziert?
Ich kann verstehen, dass man (und frau), wenn man zusammen lebt, sich aufeinander verlassen können - das betrifft auch finanzielle Situationen - und auf Augenhöhe sein möchte kann ich total nachvollziehen. Nicht nachvollziehen kann ich Dein Gemäkel, dass er nichts aus sich macht, kein Abitur hat und kein Akademiker ist. Das wusstest Du vorher und ich empfinde sowas als ziemlich abwertend. Es muss nicht jeder studieren und ich würde heute sogar eher jedem/jeder Schulabgängerin empfehlen, ein Handwerk zu erlernen. Momentan hat das mehr goldenen Boden als alles andere.
Aber!: Bei Deinem Partner ist ja der (möglicherweise für Dich nicht sonderlich prestigeträchtige und pekuniär ertragreiche) Job an sich nicht das eigentliche Problem. Sondern seine Einstellung dazu, die sich auch in andere Bereiche seines (und damit auch Deines) Lebens auswirkt.
Ein Beispiel von Dir finde ich so aussagekräftig: Ich habe in diversen Wohngemeinschaften gelebt, danach eine Familie gehabt und son Magen-Darm-Virus war immer mal unterwegs. Aber niemals, nie! musste ich von erwachsenen Mitbewohnern die Kacke wegputzen! Auch nicht in der alternativsten Studenten-WG. Selbst bei meinem Kind war das nicht mehr nötig, nachdem es eigenständig aufs Klo gehen konnte. Es konnte sowohl treffen als auch die Bürste benutzen. Oder es hat sofort nach Hilfe gerufen, was ich auch okay fand.
Dieser Mann hinterlässt Dir aber einfach seinen Schaiz und Du kannst Dich drum kümmern. Das ist ihm auch gar nicht peinlich. Hättest Du ja nicht machen müssen, bleib mal cool und sei ein wenig entspannter: Entweder er rechnet damit, dass jemand anderes seinen Mist wegräumt oder aber es stört ihn nicht, auf ein 3 Wochen lang verschissenes Klo zu gehen.
Keine der beiden Möglichkeiten finde ich auch nur annähernd attraktiv. Und Du so?
Okay, dafür nimmt er Dich auch mal in den Arm. Und vielleicht sind an seinem Dünnpfiff und seine Unfähigkeit, die Hinterlassenschaften zu beseitigen, eh auch die Ausländer schuld?
Du wirst den Mann nicht ändern; ich befürchte eher, dass es immer schlimmer werden wird. Denn wozu sollte er etwas anders machen, läuft doch für ihn.
Deshalb kannst Du das so hinnehmen und ihn akzeptieren, wie er ist. Ich finde es schon ein wenig faszinierend, dass Menschen/meist Frauen gerne das Klo von anderen putzen, solange die zumindest mal nachfragen, wie es einem denn so geht oder ne WA "bin gut angekommen" schicken. Ich hab noch niemanden gefunden, der sich so billig abspeisen lässt, schade eigentlich. Okay, ich suche sowas auch nicht.
Oder Du akzeptierst dieses Ungleichgewicht in der Beziehung nicht mehr. Dann sehe ich nur den Weg der Trennung. Was genau verlierst Du?